Es gibt ja schon häufiger in Hollywood die Herangehensweise, in 6K aufzunehmen, allerdings für 4K zu framen. Genau das möchte ich auch machen. In 4K aufnehmen und FullHD zu framen.
Es stellt sich zu allererst die Frage "Warum"... Die Kollegen in Hollywood haben - wenn die das tun, was gar nicht so oft vorkommt - 2 Gründe dafür, die mit unterschiedlichen Arbeitsweisen gekoppelt sind. Aufzeichnung in 6K ist ebenfalls eine absolute Ausnahme und 4K ist idR. nicht das Ausgabeformat, was im Kino zu sehen ist - das aber nur am Rande...
Variante 1 - was häufiger vorkommt - ist eine Aufzeichnung mit einer hohen Auflösung (zB. 4K), bei Szenen oder Filmen, mit sehr viel Postproduktion im CGI Bereich, zB. wenn viel Greenscreen im Bild ist. Man nutzt die hohe Auflösung um viel Spielraum für diese aufwändigen Postpro-Schritte zu haben. Da geht es zB. um die Trennung von sehr feinen Strukturen vom Grün. Wenn die Postproduktion, die diese hohe Auflösung benötigt abgeschlossen ist, dann reduziert man die Auflösung - fürs Kino dann auf 2K - das ändert aber nichts am Framing. Das Framing bleibt bei diesem Schritt gleich.
Variante 2 - man zeichnet mit einer etwas höheren Auflösung auf um im Nachhinein ein Reframing durchzuführen. Das machst man zB für Bildstabilisation oder bei - aus welchen Gründen auch immer - problematischen Shots, um entweder im Nachhinein erst das Framing festzulegen oder aber um zB. aus ein und derselben Kamera, 2 verschiedene Einstellungsgrößen zu haben. Das heißt aber, dass man sich diese Einstellungen konkret anschaut und dann einen Bildausschnitt festlegt.
Was ebenfalls natürlich zu erwähnen ist, das hat aber nur indirekt mit deiner Frage zu tun, ist das Festlegen des Bildseitenverhältnis. Wenn du einen 16/9 Chip in der Kamera hast, aber am Ende ein Cinemascope ausgeben willst, dann ist natürlich klar, dass du auf der Höhe Auflösung verlierst.
Das sind die üblichen Gründe, warum man ein solches Verfahren anwendet. Keiner der Profis dreht in 6K um dann und croppt dann pauschal ins Bild um ein 2K oder 4K daraus zu machen - nicht zuletzt, weil eine Produktion in 6K massiv viel an Daten produziert und damit hohe Kosten generiert.