Ich denke die Einsatzmöglichkeiten von Amateur-Steadycams werden überschätzt.
Eine gute Steadycam-Fahrt definiert sich nicht nur über ihre technische Perfektion (wobei auch die fast nie vorhanden ist) sondern auch darüber ob sie passt bzw. eine adäquate Motivation hat.
Schau dir mal Filme von David Fincher an. Besonders "Gone Girl" und "Fight Club" (sollte man ohnehin gesehen haben) und "Sieben" wenn du ein dickes Fell hast.
Du wirst merken, dass man eine Steadycam nur selten wirklich braucht.
Da du jetzt aber schonmal eine Steadycam hast schau dir auch Filme von Terrence Malick an. Besonders "The Tree of Life" und "To the Wonder". Bei beiden hat Emmanuel Lubezki Kamera geführt und der ist ein Meister der Steadycam. Als Extrembeispiel könntest du dir natürlich auch noch "Birdman" ansehen...
Du wirst vermutlich merken, dass man viel kann und nix muss. Allerdings sieht ein Film oft professioneller aus wenn man einen Dolly statt einer Steadycam für Fahrten benutzt (Gibt's als 50€ DIY Lösung). Eine Steadycamfahrt macht die Einstellung dynamisch und bewegt, aber wenn ich gerade eine nachdenkliche Dialogsequenz filme ist das herzlich unpassend.
Überleg dir also beim nächsten Film den du siehst einfach mal warum die Kamera sich so verhält wie sie sich verhält und was das mit dir als Zuschauer macht.
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JoJu