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Godette

unregistriert

1

Donnerstag, 30. April 2009, 00:41

Maske/Make up - Wie kann man eine Hautkrankkeit "modellieren"?



Guten Abend!
Auf meiner Suche nach Hilfe in Sachen Maskenbild bin ich auf dieses Forum gestoßen und hoffe nun, dass vielleicht jemand Zeit für die Fragen eines Anfängers zum Thema Maske/ Makeup hat.
Für eine Studentenproduktion (unser Budget ist dementsprechend eher klein) wollen wir bei einem der Schauspieler
in irgeneiner Form eine Hautkrankheit ins Gesicht "modellieren".
Ich selbst besitze zur Zeit an Modelliermasse nur das "special plastic" von kryolan, welches sich soweit ich das beurteilen kann bei viel Bewegung und Schwitzen zu leicht von der Haut löst.
Nun hatte ich versucht etwas zu recherchieren und habe im Internet das Produkt "dermowachs" gefunden, das angeblich auch für die weichen (beweglichen) Partien des Gesichtes und stärkere Beanspruchung geeignet ist.
In einem Schminkbuch wiederum wird vorgeschlagen "spezial plastic" zusammen mit Mastix zu verwenden.
Welche Methode könnten Sie empfehlen? Gibt es vielleicht eine andere Methode die sich besser eignet?

Ich habe gesehen, dass es verschiedene Sorten Mastix gibt - welche würde sich in Kombination mit den
streichbaren Plastik-Produkten eignen?
In den Informationen zu Mastix heißt es oft man solle es nicht in Augennähe anwenden - wie nahe darf
man denn mit dem Klebstoff an die Augenpartie herankommen (sind Schläfen und Wangenknochen zu nahe?)
Sollte sich in unserem Fall die Verwendung von Mastix empfehlen, was ist die beste Methode/das beste Produkt zur Entfernung des Klebstoffes und der Plastikschicht von der Haut?

Für Hilfe in dieser Sache wäre ich sehr dankbar!

KingCerberus

unregistriert

2

Donnerstag, 30. April 2009, 16:47

Also ich hab mal son bissl rumexperimentiert und habe dafür nen Mehl-Wassermix + Wassermalfarbe verwendet.
Sollte auch sone art Hautkrankheit wiederspiegeln.
Sah im Film auch ganz lustig aus.



Je nachdem wie fest die Masse ist, kannst du prima modelieren und die "Wunde" anpinseln. Ist allerdings bei weitem nicht so fest und modelierbar wie extra Modelliermasse.
Kannst ja mal bissl rumexperimentieren. Ist zumindest eine sehr sparsame Methode.

3

Freitag, 1. Mai 2009, 09:54

Cool. Sag mal wie macht bekommt ihr diesen "Mehl-Wassermix" so hin, dass er kleben bleibt? Ich meine bei uns löst sich das ganze im laufe des Drehs einfach von der Haut ab, und läuft dem Darsteller ins Hemd. Nehmt ihr da noch extra Hautkleber?


mfg
Cody

4

Freitag, 1. Mai 2009, 13:41

du kannst auch haferflocken oder kornflakes ganz weichmachen und sie dann übereinander patschen und trocknen

5

Freitag, 1. Mai 2009, 16:43

Naja ich glaube es kommt ganz darauf an wie deine Hautkrankheit aussehen soll.
Du könntest natürlich auch kleine Bipperle (k. A. wie das geschreiben wird) kleine Tropfen große Pünktchen mit Mehl im Gesicht auftragen und rot anmalen.

MP-Digital

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6

Freitag, 1. Mai 2009, 19:04

Latexmilch kann man auch verwenden.

Nun, um ablösende Haut (oder Teilbereich davon) darzustellen, kann man auch „Latexmilch“ auf die Haut streichen, trocknen (Föhn nehmen, geht schneller) lassen und danach vorsichtig die getrocknete Latexmilch aufruppeln. Da kann man tolle Effekte machen. Den Rest dann noch leicht einfärben. So sieht der Effekt nicht so aufgesetzt aus, da die Milch einen kaum sichtbaren Übergang zu echten Haut erzeugt.

Godette

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7

Samstag, 2. Mai 2009, 00:29

Latexmilch - nachgefragt

Hallo!
Vielen Dank für die Anregungen - das Foto sieht ja echt gruselig aus!
Ich werde das mit der Mehlmasse auf jeden Fall mal ausprobieren - im Moment kann ich mir noch kaum vorstellen dass das so einen ganzen Theaterabend überlebt.
Das mit dem Latex klingt auf jeden Fall auch sehr gut und vielleicht etwas belastbarer! Allerdings hatte ich irgendwo gelesen man solle Latexmilch nicht direkt auf der Haut anwenden - oder gibt es da Unterschiede im Material?

Und ich frage jetzt aber doch noch einmal nach: Hat vielleicht jemand schon mal mit diesem dermawachs gearbeitet?
Gibt es jemanden, der meine Fragen zu dem Mastix-Klebstoff beantworten kann?

Noch einmal vielen, vielen Dank für die Hilfe!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Godette« (2. Mai 2009, 01:35)


Mac Mave

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8

Samstag, 2. Mai 2009, 12:03

Hallo!
Für die Haltbarkeit würde ich auf jeden Fall Latexmilch verwenden. Das aufbringen auf der Haut ist problemlos und eigentlich ungiftig, es sei denn man hat eine Latexallergie! Das bitte vorher testen!
Wenn du zB mit der Mehlmethode arbeiten willst (günstig!?) dann empfielt es sich trotzdem danach Latexmilch darüber zu pinseln. Das zeuig klebt auf der Haut sehr gut und würde das auf jeden Fall haltbarer machen.
An sich gibt es bei Latexmilch keine großen unterschiede, es gibt versch. Hersteller und sogar welche ohne Amoniak, aber das ist nicht nötig. Latexmilch stinkt im ersten Moment sehr nach Amoniak, das verfliegt aber in wenigen Sekunden und das Zeug bildet eine wunderbare Schicht. Noch ein günstiger Trick ist Toilettenpapier dass man in kleine Fetzen zerrupft und dann in Latexmilch tränkt um sie auf das Gesicht zu kleben. Aufrubbeln der Latexoberfläche sieht auf sehr gut aus.

Dermawachs: Das zeug klebt an sich nicht so sehr von selbst da man auf dem Gesicht immer einen dünnen Fettfilm hat. Also, Gesicht reinigen, eine dünne Schicht Latex auf das gesicht. Dermawachs auf die Stelle mit dem Latex, formen etc und dann eine oder meherer Schichten Latex drüber. Ich hab mit allen o.g. zB für mein Profil-Avatar (aus unserem Zombiefilm) gearbeitet.
Bild hier

Der Umgang mit latex und Wachs ist problemlos. Man muss nicht mal Handschuhe tragen da man zB das Letx einfach abrubbeln kann von den Händen, ist ja ein Naturprodukt. Das Wachs bleibt leicht als Film auf den Händen, ist aber auch ungefährlich.

Zum Thema Mastix: ich benutze das Zeug um fertige Kunstoff-Prosthetics auf die Haut zu kleben. Man kann es mit schnell anziehendem Uhu vergleichen (Mastix zieht auch Fäden), nur dass es eben die Haut verklebt. Natürlich schreiben die Hersteller man soll es nicht in der Nähe der Augen verwenden, denn wenn man die Augenlieder verkleben würde wäre das echt gefährlich. Grundsätlich kannst im Milimeterbereich nahe ans Auge kommen, doch das ist wie gesagt sehr gefährlich, das Zeug im Auge ist eben wie bei allen Klebstoffen im Auge nicht gut. Ruhige Hand und ein abgedecktes Auge der Person helfen da schon. Der Klebstoff ist aber auch längst nicht so gefährlich wie Sekundenkleber, man hat noch Zeit nach dem Auftragen bis es anzieht, ca 15 Sekunden.
Theoretisch brauchst du Mastix aber nicht wenn du Latex benutzt und Wachs, das klebt von selbst. Bin 5 Stunden mit meinem Makeup in der Sonne rumgelaufen für unseren Film, das hält!

Zum Entfernen: nach dem Event kann man das Latex einfach wie eine Folie von der Haut ziehen, bei Haaren kann es schmerzhaft werden, also Augenbrauen nicht unbedingt mit Latex tränken oder gut mit Wachs schützen. Um Mastix zu entfernen kann man das aufgeklebte Teil ebenfalls vorsichtig abziehen, restlicher Kleber kann man mit Mastix-Entferner entfernen ;-)


Ich hoffe das hilft dir etwas weiter!
Viele Grüße
Marc

Edit: ich habe grad oben gelsene dass du Kryolan Plastic nutzt, das klappt mit der Latexmethode auf jeden Fall. Also vorher dünn Latex auf die Haut, Kryolan Plastic auf das Latex, Latex drüber. Mit dermawachs kann man halt etwas mehr Formen und arbeiten, das wird zwar auch fast flüssig wenn es lange auf der haut ist, von Latex "eingepackt" hält es aber auch super!

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Mac Mave« (2. Mai 2009, 12:11)


Godette

unregistriert

9

Montag, 4. Mai 2009, 20:48

Vielen Dank !

Hi Marc!
Vielen Dank für die sehr hilfreichen Tipps!
Dann werde ich jetzt mal Latex besorgen und das Modellieren ausprobieren!

Alles Gute für deine Filmprojekte!
Beste Grüße

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