Halli hallo,
das ist auf jeden Fall kein einfaches Lichtsetting & sehr von der Location abhängig. Eigentlich brauchst du einen recht großen Raum, weil die größte Schwierigkeit wohl darin bestehen wird, den Vordergrund und den Hintergrund von einander zu trennen (weiß vor weiß funktioniert nicht so ganz ohne Weiteres). Die zweite Schwierigkeit für Menschen ohne Erfahrung & ohne Geld ist dann natürlich ein starkes und schattenfreies Licht.
Die kostengünstige Variante - wie immer - nach draußen gehen und das bei gutem Wetter draußen machen.
Ich glaube damit das gut aussieht solltest du Folgendes machen...
1) möglichst weiches Grundlicht für Hintergrund & Boden
2) etwas Kontrast auf dem Protagonisten (Verhältnis & Richtung sind Geschmacksache)
3) ganz dezent eine Lichtkante aus der Richtung der Lichtführung
Das wäre eine Grundidee für einen recht klassischen, aber in SW meiner Meinung nach recht schönen Lichtaufbau.
Nun die Frage nach der Umsetzung... Ich bin der Meinung, wenn man bisschen clever ist und ein bisschen Platz hat, dann bekommt man das ganz ohne Lampen und beinahe ohne Geld ausgeben hin. ABER man ist vom Wetter und vom Tageslicht abhängig.
Das weiche Grundlicht für das gesamte Set bekommt man ohne irgendetwas zu machen, indem man sich einen großflächigen Schatten sucht, wo aber nichts den Himmel versperrt. Dann muss man bisschen auf die Tageszeiten schauen und möglichst in den Mittags- und Nachmittagsstunden arbeiten. Allein vom blauen Himmel kommt relativ viel Licht - komplett weich und schattenfrei - aber mit einem extrem starken Blaustich (ca. 20.000K). Für dich ist das egal, weil du eh SW arbeitest.
Der zweite Teil beschäftigt sich mit deinem Protagonisten. Nun brauchst du ein paar Dinge um das gut aussehen zu lassen, weil ein filmisches Bild und insbesondere ein SW-Bild lebt von Kontrasten. Es gibt verschiedene klassische Lichtrichtungen, da will ich mich jetzt gar nicht auslassen. Gehen wir einfach mal von einem tendenziell seitlichen Licht aus. Dafür brauchst du zuerst einen Spiegel, den du in die Sonne stellst (gern ein etwas größerer Abstand). Der Spiegel wird so gestellt, dass er deine Figur in dem Winkel trifft wie du das gut findest. Der Spiegel muss immer nachjustiert werden, weil die Sonne wandert. Das Licht ist knüppelhart und sieht nicht wirklich schön aus, deswegen besorgst du dir einen dünnen, aber dicht gewebten weißen Stoff und spannst den zwischen Spiegel und Darsteller. Das Licht ist wesentlich weicher, auch schwächer, bildet aber eine gute Führung.
Einen weiteren großen, weißen Stoff würde ich sozusagen Face to Face, also von vorn vor den Darsteller stellen. Das hellt ihn frontal ein bisschen auf und macht das Gesicht etwas weicher...
Nun kommt der Kontrast ins Spiel... Gegenüber deiner Spiegel-Stoff-Kombi stellst du einen möglichst großen schwarzen Stoff auf - so dicht an den Darsteller wie möglich und vom Stoff so undurchlässig wie möglich... Normalerweise nimmt man Molton also einen sehr dichten schwarzen Stoff...
Als Drittes und Letztes die Lichtkante, also ein Licht, was tendenziell eher von hinten, aber immer noch aus einer seitlichen Richtung kommt... Dafür benutzt du wieder einen Spiegel oder einen matten Spiegel, also sowas wie Isolierplatten mit silberner Oberfläche, die nicht ganz so hart sind. Bei den matteren Spiegeln ist es besser umso großflächiger die sind. Die Teile wieder in die Sonne stellen & wieder auf die Figur ausrichten und schon hast du eine Lichtkante...
Das wäre mein Vorschlag für einen ansprechenden, aber günstigen Lichtaufbau.