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Mittwoch, 26. September 2012, 09:42

Mikrofon für laute Musikaufnahmen (DSLR)

Hallo zusammen,

Ich selbst bin absoluter Laie und erst ein Einsteiger.
Dennoch verfolge ich mit einem Freund ein Projekt, bei welchem wir mit unseren DSLR Kameras Filme von Auftritten sogenannter Guggemusiken aufnehmen.

Da diese teilweise sehr laut werden können übersteuert der Ton bei den Aufnahmen oft.
(Beispiel: http://www.youtube.com/watch?v=kqCWjRMlwPA&sns=em ...siehe Min. ca. 4:50).

Nun möchte ich mir ein neues externes Mikrofon anschaffen (bisher hatte ich das HAMA RMZ 14).
Könnt ihr mir in Kürze und einfach beschreiben auf was ich achten muss, wenn ich laute Aufnahmen machen möchte?

Was mir noch wichtig ist, ist dass ich Nahaufnahmen machen kann (1-2 Meter vornedran) ohne dass der Ton übersteuert.

Oft gehen mir auch die Bässe verloren - woran liegt das?

Allein komme ich nicht weiter...

Viele Grüsse

Tim

PS: Was haltet ihr von diesem Mirkofon: http://www.foto-walser.biz/shop/defa...79260&pup_c=gs Ist das geeignet?

pikk

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Donnerstag, 27. September 2012, 00:49

Hi,

Das Mikrofon -so blöd das auch klingt- ist bei dem von dir beschriebenen Problem eher zweitrangig.

Zuerst kommt das Aufnahmegerät. Da du dein DSLR-Modell nicht genannt hast, musst du zuerst checken, ob es manuelle Pegelung zulässt. Einen Miniklinke-Anschluss setze ich mal voraus. Wenn deine Kamera das nicht kann, wäre ein externe Audiorecore angebracht (Kann sowieso nie schaden). Da wäre das Zoom H1 für den Einsteiger zu empfehlen. Eventuell reicht das eingebaute Mikrofon sogar schon für deine Ansprüche. Als externes Mic kämen Geräte wie das RODE Stereo-VideoMic in Frage. Von Mikrofonen mit enger Richtcharakteristik würde ich bei Konzertaufnahmen eher abraten. Voraussetzung für eine Stereo-Aufnahme ist natürlich, dass du dich relativ mittig vor der Bühne platzieren kannst.

Wenn du dich in diesen Punkten gut genug informiert und alle deiner Meinung nach nötigen Teile beisammen hast, brauchst du eigentlich nur noch den Pegel deines Aufnahmegeräts so weit reduzieren, dass nicht mehr übersteuert wird. Dass die Aufnahmen trotzdem nicht optimal sein werden, ist dir sicher klar.

Und dass dir die Bässe "verloren gehen", liegt vermutlich daran, dass sie eine niedrige Frequenz als die meisten anderen Töne haben und deshalb auch länger zu deinem Mikrofon brauchen. Sie verpuffen quasi unterwegs. Es wäre aber sehr hochwertiges Equipment und viel Erfahrung nötig, um richtig guten Ton direkt von der Live-Bühne abzunehmen, also versuch das besser für den Anfang per Nachbearbeitung zu regeln.

Ich hoffe, diese Tipps bringen dich weiter. :)

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rick

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Donnerstag, 27. September 2012, 10:12

Der Dynamikumfang des Mikrofons sollte zwischen <=20-20000>= Hz liegen, um ein möglichst breites Frequenzspektrum aufnehmen zu können. Den ausgewogensten Klang bekommst Du wie Pikk schon sagte, mittig vor der Bühne, je nach Breite der Bühne in 1-3 Meter Abstand (ideale Höhrposition).

Je höher das Mikrofon umso dominanter wird das Schlagzeug. Eine niedrige Position fängt viel Klang von einer Bassdrum ein, dafür aber auch häufig ungewollten Trittschall. Den Klang der Hörner bekommst Du ebenfalls sehr schlecht aus dieser Position aufgenommen. Für eine wirklich gute Aufnahme benönigst Du eigentlich mehr als ein Mikrofon. Je nach Verteilung und Art der Instrumente kann es erforderlich sein, Ton von den Seiten von Vorne und von Oben aufzunehmen. Gerade beim Schlagzeug, werden häufig 5 oder mehr Mikros eingesetzt um die Schlaginstrumente Hihat, Bassdrum, Snare und Becken präzise aufnehmen und aussteuern zu können.

Mit einem Aufnahmegerät wie dem Zoom H1/H2/H4 hättest Du bereits integrierte Mikrofone mit denen Du den Klang mittig aufnehmen kannst und mit einem zusätzlichen Rode NTG2 könntest Du gezielt noch einen zusätzlichen Klangbereich gesondert aufnehmen (z.B. Richtung Schlagzeug idealerweise von oben). Das Rode Stereo-Videomic ist dafür nicht geeignet, da es ähnlich wie die internen Zoom Mikrofone in einem relativ großen Winkel aufnimmt.

Aufnahmegeräte wie das Zoom H4n bieten zusätzliche Vorteile wie einen Limiter, der in gewissem Rahmen Pegelspitzen kompensieren kann, somit entfällt in vielen Fällen das manuelle nachpegeln.

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pikk

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Donnerstag, 27. September 2012, 10:52

Nur damit es für dich jetzt nicht so viel Verwirrung gibt: Rick hat Hinweise für eine eher professionelle Aufnahme gegeben, während ich die einfachere Amateur-Variante zu beschreiben versucht habe.

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Donnerstag, 27. September 2012, 16:19

Vielen Dank für eure Ausführungen. Die haben mir auf jeden Fall schon mal etwas gebracht...

Um ehrlich zu sein bin ich mir noch immer unsicher, welches Mic ich jetzt kaufen soll. Von den Zoom-Geräten habe ich schon viel gelesen. Die Problematik liegt jedoch darin, dass man die Videos am PC dann nachsynchronisieren muss. Wir nehmen pro "Drehtag" ca 15-20 verschiedene Gruppen (sog. Guggemusiken) auf die jeweils ca. 3-5 Lieder spielen. Wie ihr seht, wäre der Aufwand in der Nachsynchronisation wahrscheinlich extrem hoch, was für den reinen "Hobbybereich" wahrscheinlich zu viel wäre ...

Daher suche ich eher ein Mikrofon, welches ich direkt in die Kamera (Sony Alpha 33 und Sony Nex - beide ohne manuelle Pegelung soviel ich weiss) "einstöpseln" kann und das den Ton direkt mit dem Bild aufzeichnet.

Ich positioniere mich meistens zentral vor der Bühne. Rund 7-10 Meter entfernt aber über dem Publikum (entweder mit Stativ oder auf einer Empore). Höhe rund 2,5 bis 4 Meter. Ist das für die Aufnahme des Gesamten mit nur 1 Mikrofon geeignet?

Das Mirkofon sollte auch noch fähig sein den Sound gut wiederzugeben, wenn ich Nahaufnahmen mache.

Oft positioniere ich eine Kamera an dem genannten Punkt (siehe oben) und mit der anderen gehe ich direkt vor die Musiker und filme da die Nahaufnahmen.

Was könntet ihr konkret empfehlen?

?(

rick

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Donnerstag, 27. September 2012, 17:54

Du kannst auch die Summe des Zoom H2/H4 inklusive aller angeschlossenen Mikros, direkt in die Kamera legen. Wenn Deine Kameras keine manuelle Tonaussteuerung haben, führt ja kein weg an einem Gerät über das Du pegeln kannst vorbei. Dies kann ein Aufnahmegerät oder ein Mixer sein. Ohne manuelle Tonaussteuerung wird der Ton immer wieder über-/untersteuern, da die Automatik immer nur auf hohe Pegel reagieren kann, wenn sie bereits einen zu hohen Ausschlag produzieren.

7

Donnerstag, 27. September 2012, 22:05

Jetzt bin ich etwas irritiert... Ich dachte die externen Mikrofone (Zoom) kann ich nicht an der Kamera anschließen?!
Was meinst du mit "direkt in die Kamera legen"?
Wie kann ich mehrere Mikrofone in die Kamera legen?

Wie Eingangs geschrieben bin ich blutiger Anfänger was das Filmen angeht. Bitte sieh mir das nach.
:S



PS: noch eine Frage:

So langsam (gaaanz langsam ) freunde ich mich mit den Zoom-Geräten an.
Wenn ich am PC nachsynchronisiere, passt der Ton dann (zeitlich) 1 zu 1 auf das Bild, sodass ich nur den richtigen "Startpunkt" setzen muss ODER kann es eben auch sein, dass man den Ton "strecken" muss???

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Tim183« (28. September 2012, 08:21)


pikk

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Freitag, 28. September 2012, 09:28

Beim H4 kannst du z.B. 2 XLR-Mikrofone anschließen, den Pegel dann im Gerät einstellen und die Summe über einen Klinkenanschluss in die Kamera schicken. Das hätte den Vorteil, dass du es nachher nicht per Hand am Computer synchronisieren musst. Allerdings kannst du dich dann mit der Kamera nicht mehr frei bewegen. Auf jeden Fall solltest du die Mikrofone immer in der selben Position belassen, auch wenn du dich mit der Kamera bewegst. Das Synchronisieren dauert aber auch nicht so lange, da die Zoom-Geräte eigentlich sehr zuverlässig sind und der Ton meistens 1:1 mit dem Ton der Kamera überein stimmt, sodass du wirklich nur einen Fixpunkt brauchst. Achte dann nur drauf, dass du dein Material mit der selben Framerate schneidest, in der es aufgenommen wurde.



Spielen die dort eigentlich unplugged? Wenn dort Tontechnik vorhanden ist, könntest du dich ja einfach ans Mischpult klemmen, aber auf die Idee wärst du bestimmt schon selbst gekommen, wenn das machbar wäre. :)

rick

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Freitag, 28. September 2012, 09:32

Je nach Kamera und Codec kann es zu einem Zeitversatz von +/- 5 Frames kommen wenn man den Ton vom Zoom nachträglich mit dem Ton der Kameras synchronisiert. Durch verschieben der Tonspuren läßt sich das beheben. Wenn man direkt vom Zoom in die Kamera geht, gibt es diesen Zeitversatz nicht.

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Freitag, 28. September 2012, 09:49

Ich habe mir sagen lassen, dass die Qualität leiden soll, wenn ich die Aufnahme nicht separat mit dem Zoom mache (also extern) sondern wenn ich vom Zoom direkt in die Kamera gehe.


Ist das wirklich so? woher kommt der Qualitätsverlust?


Wie kann ich diesen Zeitversatz von +/- 5 Frames am PC einfach synchronisieren bzw. eliminieren?


Ich arbeite mit dem Magix Video Deluxe 15 Premium => ist das hiermit möglich?




Ich habe mich bei Thomann mal umgesehen und als Alternative zum Zoom auch Produkte von Tascam gesehen. Welches ist besser?


Ich schwanke zwischen Zoom H1 und H4N (bzw. vergleichbaren Geräten von Tascam).


Gründe für H1: günstig, einfache Bedienbarkeit


Gründe für H4N: flexibler, hochwertiger.


Welches würdet ihr empfehlen? Lohnt es sich für einen Amateur wie mich den Preisunterschied von 170.- Euro in Kauf zu nehmen?




ich möchte euch beiden mal ein zwischenzeitliches DANKESCHÖN aussprechen. Ich kann von diesem Thread sehr profitieren.

rick

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Freitag, 28. September 2012, 10:10

Die Qualität leidet immer wenn Du direkt mit dem Zoom oder einem einzelnen Mikro in die Kamera gehst, da der Ton mit dem Video durch den Codec komprimiert wird. Nimmst Du extern mit dem Zoom auf, dann hast Du eine .wav Tonspur unkomprimiert in 44,1/48khz/16/24bit was CD-Qualität bzw. noch darüber bedeutet.

Ein störender Zeitversatz kann bei längeren Aufnahmen >30 Minuten entstehen, den kannst Du korrigieren, indem Du Deine Tonspur nach einer bestimmten Zeit zerschneidest und die Tonsput um X Frames wieder nach Vorne oder Hinten rückst (ist mit Magix möglich). Vorzugsweise machst Du das an einer Stelle im Video wo sowieso ein Schnitt wäre, z.B. wenn Du die einzelnen Songs nicht am Stück sondern Häppchenweise als quasi in sich geschlossenen Videos a 3-5 Minuten ausspielst. Der Zeitversatz finden übrigens auch statt wenn Du den Ton von zwei Kameras aufnimmst. Häufig ist der Versatz aber so gering, daß er nur bei framegenauer Analyse auffällt.

Das Tascam wird hier häufig empfohlen, da es günstiger ist als das Zoom H4n. Ich habe mir aber sagen lassen, daß die XLR Stecker im Tascam nicht so fest sitzen wie im Zoom H4n und manchmal rausrutschen können.

Vorteile beim Zoom H4n gegenüber dem H1n hatte ich schon erwähnt. XLR mit Phantomspeisung, Fernbedienung seperat erhältlich, eingebauter Limiter und Compressor. Bessere Verarbeitung zum Zoom H1 auf jeden Fall.

pikk

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Freitag, 28. September 2012, 10:13

Je mehr Geräte du in deiner "Aufnahmekette" hast, desto größer ist natürlich das Risko, dass die Qualität leidet. Das hängt natürlich von vielen Faktoren ab. Grundsätzlich wäre die Aufnahme am Rekorder zu empfehlen, da du dort auch eine Wave-Datei aufnehmen kannst, während die Kamera hoch komprimiert in z.B. AAC aufnimmt. Das kann zu Einbußen führen, muss es aber (subjektiv) nicht. Auch gibt jedes Gerät etwas Rauschen mit dazu und das Risiko ist größer, dass man unterwegs was übersieht und schließlich doch falsch pegelt. Das mit dem Rauschen dürfte bei der Art von AUfnahme aber nicht wirklich ins Gewicht fallen.



Klar sind auch Zooms Konkurrenten von Tascam zu gebrauchen. Dass Zoom öfter empfohlen wird, liegt wahrscheinlich hauptsächlich daran, dass man da seltener "Montagsgeräte" bekommt.

Wenn du nun fragst, ob das H4n besser als das H1 ist, kann man die Frage klar mit ja beantworten. Es bietet viel mehr Funktionen und verfügt über professionelle XLR-Eingänge. Wenn es dein Budget her gibt, solltest du dir gleich so ein Gerät zulegen, bevor du es irgendwann sowieso brauchst, wenn du etwas professioneller werden willst.



Das Synchronisieren geht mit jeder Software, die Video und AUdio getrennt voneinander verarbeiten kann. Du ziehst erst deinen Originalclip von der Kamera mit Ton in die Zeitleiste und dann deinen externen Ton auf die Spur darunter. Dann suchst du dir in der Waveform Markante Stellen und verschiebst die zweite Tonspur so, dass sie möglichst genau passt. Dann vergrößerst du die Ansicht auf maximal und stellst -falls möglich- von Frames auf Millisekunden um und verschiebst die Spur weiter, bis sie absolut synchron aufeinander liegen. Ein einfacher Trick ist es, vor der eigentlichen Aufnahme zweimal sichtbar in die Hände zu klatschen, um die Position bestimmen zu können, aber auch Musik eignet sich dafür sehr gut.

13

Freitag, 28. September 2012, 11:19

ich glaube ihr habt mich überzeugt ^^ Ich werde mir ein externes Gerät zulegen.

Notfalls kann man das ja innerhalb von 30 Tagen zurückschicken, wenn man im Internet bestellt hat...

Nun weiterführende Fragen zum Thema XLR Mirkofone (bzgl. H4N):

Unterscheidet sich der Ton mit Aufnahme durch 2 XLR Mic. stark von der Aufnahme mit dem H4N (ohne externe Mikros)?

Wie würdet ihr diese Positionieren? (wie ihr auf den Videos sehen könnt, ist es öffentliche Veranstaltungen mit einem Publikum vor den spieldenen Gruppen) Die Gefahr ist auf jeden Fall, dass irgendwelche Zuschauer an den Mikros rumspielen oder diese gar beschädigen.

=> was haltet ihr in diesem Zusammenhang mit Funk-XLR direkt auf der Bühne?

rick

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Freitag, 28. September 2012, 11:33

Zitat

Unterscheidet sich der Ton mit Aufnahme durch 2 XLR Mic

Das kommt auf die Mikrofone an. Die internen sind darauf ausgelegt ein breites Aufnahmefeld (90/120 Grad) abzudecken. Bei Richtmikrofonen mit anderer Charackteristik (siehe hier), nimmst Du ein schamels Feld vor den Mikrofonen auf, mit weniger Umgebungsgeräuschen.

Positionieren würde ich sie dicht vor der Bühne , wo keiner rankommt. Zur Not einen Stativbewacher mitnehmen.

Funkstrecken sind prima, aber auch teuer. Viele Musiker haben aber bereits Funkmikros für ihre Instrumente (einfach mal nachfragen), es ist nur die Frage ob der Veranstalter deren Einsatz billigt. Gerade bei älteren Instrumenten wollen viele Veranstalter keine Mikros auf der Bühne haben, da diese den antiken und Live-Charackter stören. Wenn bereits Mikros vorhanden sind, ist der sinnvollste Weg, sich eine Lineout Matrix vom Mischpult ins Zoom legen zu lassen und den Ton über einen evtl. vorhandenen Mixer direkt abzugreifen.

freezer

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Freitag, 28. September 2012, 11:34

Das Mikrofon -so blöd das auch klingt- ist bei dem von dir beschriebenen Problem eher zweitrangig.

Das ist zwar richtig, aber auch Mikrofone können übersteuern, sobald der Schalldruckpegel höher wird, als die Membran verkraftet. Und Bässe können gewaltige Pegel erreichen.

Bei einem Konzert wäre es am vernünftigsten sich mit dem Tontechniker kurzzuschließen und von ihm das Summensignal aufzuzeichnen.
Zusätzlich nimmst Du noch die Atmo auf - Raumhall, Publikum usw., die kannst Du dann unter das trockene Livesignal mischen.
Die Atmo würde ich nicht zu nahe an den Boxen aufnehmen, das klingt sonst schnell verzerrt.

Wenn du dich in diesen Punkten gut genug informiert und alle deiner Meinung nach nötigen Teile beisammen hast, brauchst du eigentlich nur noch den Pegel deines Aufnahmegeräts so weit reduzieren, dass nicht mehr übersteuert wird. Dass die Aufnahmen trotzdem nicht optimal sein werden, ist dir sicher klar.


Wie gesagt, es gibt einen Punkt, wo auch das Runterpegeln nichts mehr bringt.

Und dass dir die Bässe "verloren gehen", liegt vermutlich daran, dass sie eine niedrige Frequenz als die meisten anderen Töne haben und deshalb auch länger zu deinem Mikrofon brauchen.


Das ist leider völlig falsch. Die Schallgeschwindigkeit ist für alle Frequenzen gleich und ändert sich nur mit dem Transportmedium (zB unter Wasser, im Vakuum,...). Frequenzabhängig ist aber die Dämpfung und Reflexion, höhe Töne werden leichter durch Wände, Möbel, usw. geschluckt, während Bässe fast ungehindert durchgehen. Deswegen hört man im Freien vor einer Disko vornehmlich die Bässe wummern. Und deswegen ist der Aufstellungsort des Subwoofers relativ egal, während die restlichen Boxen präzise platziert sein müssen für einen Surroundklang.

Die Bässe gehen vermutlich bei diesem Mikro aus zwei Gründen verloren:
1. Der Frequenzgang des Mikrofons geht nicht weit genug runter.
2. Die Kamera nutzt bei der Aufzeichnung einen Trittschallfilter, der die Bässe beschneidet
Robert Niessner - Planung / Kamera / Licht / Postproduktion
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joey23

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Freitag, 28. September 2012, 11:40

@ Freezer: Danke für dir Informationen.

Würdest du auch zu einem Zoom-Gerät raten?

Wichtig ist, dass es ein Hobby ist und auch bleibt - daher sollte es nicht zu aufwendig und teuer sein (sonst geht der Spass vielleicht verloren).

Ich will einfach einen akzeptablen Sound für meine Youtube-Clips (und nebenrangig für eine evtl. zu erstellende DVD).

pikk

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Freitag, 28. September 2012, 11:41

Hast natürlich Recht. Schall bewegt sich immer gleich schnell. Keine Ahnung was ich da genau erklären wollte, aber dass tiefe Frequenzen sich langsamer bewegen ist natürlich absoluter Blödsinn. ^^

rick

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18

Freitag, 28. September 2012, 11:48

Es muß nicht nur eine Trittschalldämpfung sein, es kann auch sein, daß Dein Mikro im Zoommodus ist, wenn Du mit der Kameera ranzoomst. Dann werden vornehmlich mittlere und hohe Frequenzen angehoben und Du verlierst etwas vom bass-Bereich. Der Codec selber beschneidet auch in den ganz tiefen und ganz hohen Frequenzen. Letztlich kommt noch die Ausrichtung der Klangkörper hinzu. Bassdrum strahlt wie elektronische Instrumente (Anordnung der Boxen) nach Vorne ab, Hörner strahlen nach oben ab. Im Bereich der tiefen Frequenzen der Hörner wirst Du auch Überlappungen mit dem Schlagzeug haben, so das bei ungünstiger Position des Mikros entweder sehr basslastige oder eben sehr bassschwache Aufnahmen entstehen. Darum ist die beste Herangehnsweise, die Bläser mit einem Mikro, das Schlagzeug mit einem anderen Mikro aufzunehmen. Alternativ die internen Mikros vom Zoom auf 90 Grad Position drehen und es direkt mittig vor der Bühne platzieren, dann hast Du einen halbwegs ausgewogenes Klangbild, allerdings mit viel gequatsche der umherstehenden Leute. Idealerweise machst Du vor dem Konzert Probeaufnahmen, falls die Musiker soetwas wie einen Soundchek machen.

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19

Montag, 1. Oktober 2012, 08:28

Dank euch vielmals für eure Ausführungen.

Ich denke ich weiss jetzt mehr. Werde mir wohl eins der Zoom-Geräte kaufen und damit meine Erfahrungen machen.



THX AGAIN. :thumbup: