Hey Finn,
ich wohn zwar weit weg und bin auch viel älter, dennoch geht es mir ähnlich.
Was das Berufliche betrifft, solltest du realistisch sein. Ins Filmbusiness reinzukommen ist schwer, darin zu bleiben noch schwerer. Sicherlich kannst du versuchen, eine Filmschule oder ähnliches zu absolvieren, aber das ist dann noch keine Garantie für eine Karriere.
Was 3D betrifft, entweder lass stecken, oder geh zu 100% rein. Halbe Sachen bringen da nix. Ich würde eher vorschlagen: Kamera, Ton, Schnitt, Regie. Damit kannst du komplette Projekte realisieren.
Ich denke, Kamera ist Begabung, man fühlt ein gutes Framing (meist kommt hinterher jemand und sagt "boah, perfekt in ratio phi"), Ton ist Erfahrung, Schnitt ist Wissen und Regie ist Organisation.
Aber selbst der beste Editor sieht nach 5 Stunden nicht mehr, ob ein bestimmter Schnitt rumpelt, man muss seine Grenzen kennen und bei Bedarf Erstbetrachter nach ihrer Meinung fragen
Gutes schneiden ist schon fast eine Geheimwissenschaft, und gerade an Filmschulen lernt man es oft nicht. Manchmal verraten die Profis ihre Tricks, man muss sich umhören, Audiokommentare usw. Und gut beobachten.
Leute zu finden ist auch nicht einfach. Hat man mal ein Team, sollte man es hegen und hüten wie eine Trüffelzucht, der Wert ist unschätzbar. American Zoetrope etwa, wo George Lucas und Walther Murch die Basis für ihr 8 Mia. Imperium legten, zusammen mit Francis Ford Copola, Joe Silver, usw. hätte ohne Teamgeist nichts erreicht.
Aber auf ein Team warten bringt nichts, stattdessen realisiere kleine Projekte, verbessere dich. Wenn du Gutes vorweisen kannst, findet sich ein Team und plötzlich bist du das Zugpferd.
Ja, manchmal fehlt die Motivation. Vor allem auch, weil heute jeder ne Kamera hat und man fürs Filmemachen nicht mehr bewundert wird. Aber letztendlich lieben wir Filme und ist es nicht schön, auch mit einem Streifen vertreten zu sein? Manchmal muss man sich durchringen, einfach mal loslegen, und wenn man dann gelungene Aufnahmen macht, kommt die Begeisterung und Motivation plötzlich zurück.
Auch schaue ich gern Filme übers Filmemachen, die motivieren mich, zb.: Bowfinger, Cannes man, The last shot, living in oblivion usw., oder auch Audiokommentare, wo zb. der Regisseur einen durch seine Art motiviert, zb. Uwe Boll, der so Gedanken auslöst wie "also, wenn der das kann, dann kann ich das auch!" usw.
Wenn du den Film für dich selbst machst, wirst du vom Publikum nie enttäuscht sein.
LG
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