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1

Mittwoch, 27. Februar 2013, 08:56

Sind die Oscars für euch noch großes Kino?

Hallo zusammen,

wie seht ihr das mit der jährlichen Oscar-Verleihung? Ist das für euch noch großes Kino, was dort geehrt wird oder dient das nur noch einem Zweck, nämlich die Selbsthuldigung der Filmbranche zu sichern?

Magician

unregistriert

2

Mittwoch, 27. Februar 2013, 11:19

Hallo sloo,

Das ist eine schwierige Kiste, denke ich. Letzteres lässt sich kaum bestreiten; die weltweite Übertragung, der Fame, der Glanz, einfach alles ist Hollywood-Kultur pur. Dass da aber auch mal der ein oder andere, gute Film gewinnt, finde ich, kann man auch nicht verneinen, denn alleinvon 1990 bis heute sind alle mindestens 9.0-Filme für mich (meine persönliche Ausnahme: Titanic, aber das ist eine andere Geschichte). Also lesen, wer ihn gewonnen hat und diesen dann auch schauen tu ich gerne, alles andere ist mir zu viel.

LG
Pedro

Guitar_TT

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3

Mittwoch, 27. Februar 2013, 13:49

*Thread verschoben*

4

Mittwoch, 27. Februar 2013, 13:56

Definiere Kultur...?

Für mich ist Kultur der Ausdruck eines ganzen Volkes in Bild, Schrift und Kunst (Medien?).
Nicht Hollywood ist Kultur, wenn dann haben die Amis ihre "Kultur".
Ich finde die Oskars eine fürchterliche Selbstbeweihräucherung, weil eben nicht der "beste" Film gekürt wird, sondern viel Kommerz mitmischt... zuviel für mich.
Nimm doch mal die Grammys, genau dasselbe: Nur wer viel verkauft bekommt welche.
So wie früher, als die Musikpreise noch für kreative und gute Musiker vergeben wurden, ist es heute leider nirgendwo mehr.
Wenn es nach den "besten Filmen" ginge, müssten ja auch mal ausser-amerikanische Filme Oscars bekommen...
Na, merkst was?

MoFilms

unregistriert

5

Mittwoch, 27. Februar 2013, 14:16

@ Purzel: Na ja, also es werden ja auch extra fremdsprachige Filme in einer eigenen Kategorie gewürdigt. Und die Oscars sind natürlich ein amerikanischer Filmpreis, da stehen amerikanische Filme im Vordergrund, das ist imo nur logisch.
Nichtsdestotrotz gewannen übrigens in den letzten Jahren mit Filmen wie The Artist (Frankreich), The King's Speech oder Slumdog Millionaire (beide England) einige nicht amerikanische Filme den Oscar für den besten Film.
Und was das mit dem Geld bzw. verkaufen angeht... eigentlich werden in schöner Regelmäßigkeiten die ganz großen Kassenschlager und Blockbuster von der Academy übergangen. Alleine z.B. Der Hobbit und Dark Knight Rises in diesem Jahr. Wenn überhaupt, dann haben solche Filme eine Chance mal einen Oscar für die besten Effekte oder Kostüme zu bekommen.

Und mal ganz abgesehen davon: Preise für Kultur sind eigentlich immer umstritten. Egal ob Oscar, Pulitzer Preis, Grammy oder was auch immer. Denn wer ist schon auf der Welt in der Lage wirklich objektiv zu sagen, das ist der beste Film, das beste Buch, der beste Song... das geht schlichtweg nicht. Und jeder hat, völlig zurecht, seine eigene Meinung und seine eigenen Favoriten.

Das es eine Selbstbeweihräucherung ist, ist dabei natürlich unbestritten, aber gibt es einen Preis, der dies nicht ist? Die Grammys werden von der Musikindustrie an Musiker vergeben. Der deutsche Fernsehpreis wird von deutschen Fernsehsendern vergeben. Selbst beim Nobelpreis küren Wissenschaftler und ehemalige Sieger andere Wissenschaftler und somit zukünftige Sieger...

Ingesamt kann ich mich eigentliche @ Magician anschließen. Die meisten Awards gingen in der letzten 10 oder 15 jahren auch in meinen Augen in Ordnung. Klar gibt es immer mal einzelne Entscheidungen, die ich anders gewählt hätte, aber wie ich schon oben schrieb ist soetwas immer subjektiv.

P.S. Selbst in diesem Forum werden doch Preise von Forenmitgliedern an andere Forenmitglieder vergeben. Ist das keine Selbsthuldigung? ;)

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Magician

unregistriert

6

Mittwoch, 27. Februar 2013, 16:49

@Purzel:

Fair enough. Das mit der Kultur mag durchaus stimmen, in dem Fall ist es amerikanische.
Und demnach ist es, wie du auch richtig sagst, absolut so, dass Amerikaner "ihre" besten Filme als beste der Welt dotieren. Dasselbe sieht man übrigens auch im Sport, wenn in den Endspielen immer der World Champion, zum Beispiel bei der Baseball World Series, gekührt wird. Das ist also definitiv nichts neues. Wenn einem kein einziger Oscargewinner der letzten 10 oder 15 Jahre gefällt, dann akzeptiere ich das, trotzdem muss es (und sei es, wie MoFilms schon sagt, weil sie einfach nur voller Effekte und toller Kostüme sind) doch einen Grund geben, warum denn, wie du sagst, so viel verkauft wurde. Anti-Kommerz meinetwegen, Geschmackssache sind, wie MoFilms auch sagt, die Filme immernoch, egal wie viel dummer Kommerz und falscher Glamour dahinter steckt. Wenn ein Film einen Oscar gewonnen hat, heisst es für mich nicht automatisch, dass er von zu viel CGI und schlechten RomCom Momenten mit Jennifer Aniston und co. vollgestopft ist. Wer sich eben die weltweiten besten Filme (für sich!) heraussuchen möchte, geht eben einfach auf internationale Festivals.

Grüße,
Pedro

7

Mittwoch, 27. Februar 2013, 19:55

Siehste das meinte ich:
Sie machen ein weltweites Spektakel draus, aber weltweit geht fast nie was...
zumindest sind da soviele ausländische klasse Filmperlen dabei, dass von der Warscheinlichkeit her einfach mehr gewinnen müssten.
Da kannste den Deutschen Filmpreis stecken lassen, das lockt in Amiland keine Sau hinterm Ofen vor.
Klar steckt da "irgendeine" Jury dahinter, aber wer ist das? Was haben die selbst schon in ihrem Leben erreicht?
Schliesslich ist die Liste geheim und der Verdacht liegt nahe, dass da natürlich viel gemauschelt wird.
Oscar-Jury

8

Mittwoch, 27. Februar 2013, 21:04

So ein Oscar macht sich natürlich immer gut. Aber die Tatsache dass George Lucas bis Heute nichtmal einen Oscar für seine Arbeit bekommen hat, zeigt was für ein Saftladen Hollywood ist. Die sollen lieber No Name Schauspielern ihre Briefbeschwerer aufdrücken. Diese habens bitternötig, wenn sie nachher wieder in der Versenkung verschwinden.

MoFilms

unregistriert

9

Mittwoch, 27. Februar 2013, 21:13

Aber die Tatsache dass George Lucas bis Heute nichtmal einen Oscar für seine Arbeit bekommen hat, zeigt was für ein Saftladen Hollywood ist.
Immerhin hat seine Exfrau ja einen bekommen... ;)

10

Mittwoch, 27. Februar 2013, 21:25

Ja das stimmt, als Cutterin. Aber die haben das vermutlich auch nur gemacht um ihm eins auszuwischen. Irgendwie war Lucas seit dem er ein eigenes von Hollywood unabhängiges Studio gegründet hatte, ein rotes Tuch für die Academy.

Naja, vielleicht bekommt er irgendwann einen für sein Lebenswerk. Verdient hätte er es sich.

MoFilms

unregistriert

11

Mittwoch, 27. Februar 2013, 21:37

Ja das stimmt, als Cutterin. Aber die haben das vermutlich auch nur gemacht um ihm eins auszuwischen. Irgendwie war Lucas seit dem er ein eigenes von Hollywood unabhängiges Studio gegründet hatte, ein rotes Tuch für die Academy.

Naja, vielleicht bekommt er irgendwann einen für sein Lebenswerk. Verdient hätte er es sich.

Nun ja, aber es gibt viele große Filmemache die nie einen Oscar erhielten. Finde es sogar noch deutlich signifikanter, dass Stanley Kubrick z.B. nie einen bekam. Lucas hat halt auch mit Sci-Fi ein genre "gewählt", dass ohnehin von den Oscars mehr oder eniger ignoriert wird (ähnlich wie fantasy, wobei HdR hier die große Ausnahme darstellt).

12

Montag, 18. März 2013, 17:47

Also ich interessiere mich schon auch immer sehr dafür, wer in den wichtigen Kategorien gewinnt, bin aber oft genug dann auch sehr enttäuscht. Dass sich die Branche selbst feiert, finde ich, ehrlich gesagt, verständlich! Würden wir doch alle machen, bzw. wir tun es, wenn wir ein Projekt im Dorfkino oder auf der Kleinbühne der Uni erfolgreich durchgezogen haben. Und was die machen ist noch viel erfolgreicher. Gäbe es eine Verleihung für Hobbyfilmer oder -theaterleute, ich würde hingehen, wenn ich oder ein Freund nominiert wären oder einfach nur eingeladen. Und ich würde mich auch feiern lassen, wenn es soweit käme. Dass die wichtigste Kategorie Glamour und Einspielergebnisse sind, statt Qualität oder Kunst, haben sie oft genug bewiesen. Aber gut, es gibt andere Preise, die anders urteilen. Außerdem sind die Verleihungen, habe ich das Gefühl, eine Veranstaltung, bei der man vor allem darauf bedacht ist, das Kleid seines Lieblingsdesigners zu zeigen und dafür wahrscheinlich sogar noch Geld zu kassieren, dass man es getragen hat. Wenn man sich nach der Oscar Verleihung mal diese Modemagazine Übersicht ansieht und prüft, welche Themen vorkommen, es würden wahrscheinlich relativ oft die gleichen Bilder erscheinen. Eine perfekte Symbiose zwischen Film- und Mode- (und auch restlicher Medien-)Industrie! Eine Hand wäscht eben die andere (ich möchte betonen, dass Symbiose etwas positives ist, von mir zumindest durchaus so gemeint).

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Stan« (19. März 2013, 16:46)


maximus63

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13

Montag, 18. März 2013, 18:09

Ich interessiere mich nicht für die Oscar - Verleihung, weil es mir nichts nützt, wer was bekommt. Der Stellen oder Marktwert der Gewinner steigt natürlich Enorm, hat aber Null Einfluß auf den hiesigen Filmmarkt. Stolz, ja kann man sein, auf Christof Walz oder Bernd Eichinger. Eine riesen Show, sonst nichts. Und die Proseven Deppen können noch nicht mal synchron Übersetzen. Liegt wahrscheinlich an den Rechten... .

14

Montag, 18. März 2013, 18:12

Man muss bei jährlich vergebenen Preisen ja auch immer berücksichtigen, dass eben immer nur einer Gewinnt, bzw. dass einer gewinnen muss.
Wenn in einem Jahr 10 absolut herrvorragende Filme errscheinen, dann bekommt den Preis für den besten Film trotzdem nur einer. Das macht die anderen 9 aber deshalb ja nicht schlechter.
Andersherum ist es halt auch so wenn es in einem Jahr nur ein bis zwei herrausragende Filme gibt, dann bekommen dieses eben entsprechend viele Preise.
Preisverleihungen sind schöne Events für die Branche, müssen aber nicht zwingend die Qualität der Werke 100%ig wiederspiegeln.

Ich finde die Preise in den Nebenkategorien sowieso viel interessanter, da dort die Arbeit der Menschen hinter der Kamera gewürdigt werden, von dene man sonst nie etwas mitbekommt.


btw: Auch Titanic hat den Oscar verdient.

Ezio

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15

Mittwoch, 20. März 2013, 18:37

weil es mir nichts nützt, wer was bekommt.

Kann man so nicht sagen, finde ich. Ok, du vielleicht, ich finde allerdings schon, dass das etwas nützt. Solange die Oscars verdient gewonnen werden (was bisher mMn auch so war), dann bekommt man dadurch einen recht guten Überblick, welche Filme, oder was für eine Art von Filmen gut und zur Zeit erfolgreich sind und durch Anschauen dieser Filme lernt man dann auch für seine eigenen, worauf es bei den Oscars (aber auch um allgemein erfolgreich zu sein) ankommt.

................(Filmkanal).................................(Zeichnungen)................

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16

Mittwoch, 20. März 2013, 19:26

" nichts nützen " bezog sich auf meine Arbeit als Drehbuchautor. Mit dem Rest hast du Recht. Klar ist das ein Maßstab beim Konsumieren von Oscar Filmen. Sitzen ja auch über 5000 Leute in der Jury.

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