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Viel mehr stehen wir als Wohlstandsbürger, aber wahrscheinlich auch als Weltbevölkerung an einem Punkt, an dem wir mit den veralteten Regeln einfach bald nicht mehr spielen können, weil das Spielbrett aus Omas Keller sich auflöst und sowieso viel zu langweilig ist.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »achim01« (3. Juli 2014, 15:14)
zu 2. Vor einem großen Krieg (im "Frieden") war die Wahrscheinlichkeit eines gewaltsamen Todes zu sterben größer als nach einem großen Krieg (im "Frieden"). Das belegt Jan Morris an eindeutigen Fakten.
Das mag man vielleicht nicht glauben (wollen) aber es war immer so
Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von »jk86« (3. Juli 2014, 16:52)
zu 2. Vor einem großen Krieg (im "Frieden") war die Wahrscheinlichkeit eines gewaltsamen Todes zu sterben größer als nach einem großen Krieg (im "Frieden"). Das belegt Jan Morris an eindeutigen Fakten.
Das mag man vielleicht nicht glauben (wollen) aber es war immer so
Ernsthaft? Er hat alle Daten über gewaltsame Tode der letzten 10.000 Jahre? Seine Quellen will ich auch! Nur gibt es die nicht! Selbst Statistiken über Tote im Autoverkehr gibt es nicht so lange, wie es Autos gibt. Die Opferzahlen von Kriegen und anderen gewaltsamen Vorfällen können variieren, je nach Quelle. Die Dunkelziffer lässt sich nur abschätzen. Menschen verschwinden im Krieg wie im Frieden und sind vielleicht tot oder leben noch. Wer weiß das schon?
Man muss die Medizingeschichte beachten, die wesentliche Erfolge vor dem Ersten Weltkrieg und nach dem Zweiten Weltkrieg erreicht hat. Die Entdeckung der Blutgruppen, die Entdeckung der Röntgenstrahlen, die Einführung von Hygienemaßnahmen, die Erfindung von Aspirin, die Entdeckung des DNA-Aufbaus... haben wesentlich dazu beigetragen, die Lebenserwartung der Menschen zu verlängern und die Sterblichkeitsraten einzudämmen. Vor 500 Jahren konnte man an einer einfachen Infektion sterben, egal ob das durch einen Schwerthieb geschah oder weil man sich am Brotmesser schnitt.
Die Zeit vor dem Ersten und Zweiten Weltkrieg war eine Ära, in der die Nationalstaaten entstanden sind, die ihre Macht erst gegen den Willen Andersdenkender, Fremder und anderer Nationalstaaten durchsetzen mussten. Dies geschah durch relativ kleine Kriege (man schaue sich die Einigungskriege des Deutschen Reiches an) und immense Machtkämpfe innerhalb der Staaten. Es war keineswegs eine friedliche Zeit, sondern eine Ära, in der massiv unterschiedliche politische Interessen aufeinandergeprallt sind. Es gab äußert blutige soziale Kämpfe, Revolutionen und Massaker des Staates an der Zivilbevölkerung. Auch das ist Krieg - gegen die eigene Bevölkerung. Lässt Morris das alles außer Acht?
Mir scheint, der größte Fehler, den er begeht, ist aber die Aufrechnung von menschlichem Leben. Leid lässt sich nicht messen. Leid ist einfach Leid.
Was die gepostete Rezension angeht, erscheint sie mir fast schon esoterisch. Sie lässt andere Möglichkeiten außer Acht, wie Katastrophen abgewendet werden, zum Beispiel - nein, wie einfach! die Kooperation aller Menschen. Keiner der "Apokalyptischen Reiter" lässt sich durch Krieg bekämpfen. Vielmehr ist Krieg ein kapitalistisches Utopia, da alle erzeugten Werte dort zerstört werden und neu hergestellt werden müssen. Davon profitiert niemand, außer ein Rüstungsunternehmen. Darum sind Kriege nach Weltwirtschaftskrisen wahrscheinlich, aber nicht die Lösung. Die Lösung wäre nur eine Neuordnung der Wirtschaft.
Ein dunkels Zeitalter wird es nicht geben, außer, indem die Menschheit sich selbst durch Krieg zerstört. Vielleicht wird es eine Zeit der Rationalisierung geben. Zeitliche Ausfahrsperren für Autos, um Erdöl einzusparen. Gas und heißes Wasser nur zu bestimmten Zeiten. Das ist aber nicht das Ende der Welt, sondern muss in Kauf genommen werden, wenn man nicht bereit ist, endliche Energiequellen komplett durch erneuerbare Energien zu ersetzen.
Du spekulierst hier etwas und bringst Einzelbeispiele
Zitat
Ich finde es dabei sehr hilfreich in den persönlichen Entscheidungen, wenn man Zusammenhänge aus der Vergangenheit kennt. Da läuft man weniger Gefahr, irgendwelchen populistisch ideologischen Rattenfängern hinterher zu laufen. Das ist meine ganz persönliche Meinung dazu.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »jk86« (3. Juli 2014, 20:11)
Benutzer, die diesen Beitrag hilfreich fanden:
Du spekulierst hier etwas und bringst Einzelbeispiele
Ich habe acht Jahre Geschichte und Klassische Archäologie studiert und nehme mir dehalb das Recht heraus, mit den historischen und archäologischen Fakten argumentieren zu können. Das tut Morris doch auch - deiner Aussage nach - , eventuell nutzt er andere Quellen oder deutet sie anders.
Geschichte und Archäologie sind zwei verschiedene Dinge, du du einfach so durcheinanderwirfst. Zur groben Unterscheidung: Geschichte stützt sich auf schriftliche Quellen, zunehmend auch auf bildliche Quellen wie Fotos, zeitgenössische Filme etc. während Archäologie sich ausschließlich auf Erkenntnisse aus Bodenfunden stützt. Besonders die Archäologien, die Kulturen erforschen, in denen es keine Schrift gab oder keine überliefert ist. Eine Moorleiche mit einer Pfeilspitze in der Brust hat die Aussagekraft, dass eine Person wahrscheinlich durch einen Pfeilschuss ums Leben kam. Daraus lässt sich aber nicht schließen, ob der Todesumstand Mord, Krieg oder ein Jagdunfall war. Höchstens im Zusammenhang mit anderen archäologischen Funden aus derselben Zeit und demselben Raum könnte man darauf schließen, dass hier zum Zeitpunkt des Todes beispielsweise eine Schlacht tobte. Vor allem lässt sich durch den Moorleichenfund alleine, wie auch immer man ihn einordnet, nur sehr wenig über die Gesellschaft sagen, aus der die Person stammt. Man kann zum Beispiel nicht sagen, ob er aus einem Dorf mit 20 Einwohnern kam und sein Tod deshalb für die Gesellschaft schwerer zu verschmerzen war, als wenn er einer von Hunderttausend gewesen wäre und sein Tod für die Gesellschaft deshalb nur eine marginale Rolle spielt. Alleine die archäologische Datierung ist ungenau. Sofern keine Dendrodaten vorliegen, kann es gut sein, dass die Datierung des Todes mit einer gewissen Fehlerquote innerhalb mehrerer Jahre bis Jahrhunderte schwankt. In der Zeit kann vieles passiert sein. Vielleicht gab es innerhalb von 100 Jahren 99 Jahre Frieden, aber anhand eines Leichenfunds soll daraus nun eine archaische und kriegerische Zeit werden? Eine Welt, in der der Mensch des Menschen Wolf ist?
Zitat
Ich finde es dabei sehr hilfreich in den persönlichen Entscheidungen, wenn man Zusammenhänge aus der Vergangenheit kennt. Da läuft man weniger Gefahr, irgendwelchen populistisch ideologischen Rattenfängern hinterher zu laufen. Das ist meine ganz persönliche Meinung dazu.
Ganz ehrlich, mir scheint, du hast keine Ahnung von Geschichte. Du berufst dich immer wieder auf Morris, bringst aber keine eigenen Argumente. Soviel zum Thema Rattenfängerei.
Ich habe auch studiert und promoviert, deshalb kann ich aber noch lange nicht ein ungelesenes Buch meines Fachgebietes beurteilen.
Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »jk86« (3. Juli 2014, 23:39)
Was so über Morris Bücher bei mir ankam, ist außerdem, dass er auf einer Welle mit Samuel Huntington und Sarrazin reitet. Das ist jetzt nur ein Eindruck, aber einer Sache bin ich mir sicher: Dass die Welt auf Sozialdarwinisten sehr gut verzichten kann.
Benutzer, die diesen Beitrag hilfreich fanden:
Mir persönlich ist es völlig Wurst wie einer oder viele die Welt erklären. Nicht jedoch bei der Bewertung der Geschichte(n).
Es liegt an jedem selber wie er mit anderen Menschen umgeht.
Als Kind habe ich noch Auswirkungen des Krieges wahrgenommen - und dankbar dafür in meinem Leben in einem kriegsfreien Raum verbracht zu haben.
Schaue ich in die Ukraine, auf den Balkan, in den Nahen Osten dann sieht man was Hass und Gewalt anrichten. Deswegen verachte ich Gewalt
Also zumindest der deutsche Film wäre ohne den zweiten Weltkrieg technisch und erzählerisch auf Hollywoodlevel - wenn nicht größer - und wir müssten uns nicht dieses hirnverbrannte TV-Plemplem antun.Was wäre aus der Filmindustrie geworden, wenn es keine Kriege gegeben hätte?
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »achim01« (5. Juli 2014, 00:00)
Also achim01, natürlich sollten in einer sachlichen Debatte alle Standpunkte zugelassen sein. Ich besitze weder die rhetorischen Fähigkeiten, noch das Fachwissen, um deine Äußerungen zu widerlegen und ich denke, wir bewegen uns hier nicht auf einem Niveau, auf dem man Vertreter anderer Standpunkte unsachlich angreifen sollte. Dennoch ist mein persönlicher Standpunkt, dass mich eine Argumentation für den Krieg zutiefst anwidert und ich mir dies ehrlich gesagt nur mit (heutzutage) archaischen Denkstrukturen oder einer erheblichen Fehlleitung erklären kann.
Was würdest du sagen, wenn ein Historiker oder ein sonstiger promovierter Gelehrter dir prophezeien würde, dass all deine Angehörigen und weitere 41 Menschen letztendlich ein sichereres Leben führen würden, wenn du dich im Namen irgendeines Gottes oder einer Ideologie aus einem beliebigen Grunde ermorden ließest? Würdest du auch nur im Ansatz denken, dass das eventuell stimmen könnte? Es wäre schön, wenn du darauf ehrlich antworten würdest.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »achim01« (5. Juli 2014, 00:51)
Wills du mir damit sagen, dass Fakten, die nicht in dein Weltbild passen, du einfach ignorierst, nicht zur Kenntnis nimmst, nehmen willst?
Zitat
Was sollen denn die primitiven Totschlagargumente "Sozialdarwinismus" "Sarazzinverdächtig"? Huntington habe ich nicht gelesen.
Glaubst du, damit hättest du die Fakten aus der Welt geschafft?
Wills du mir damit sagen, dass Fakten, die nicht in dein Weltbild passen, du einfach ignorierst, nicht zur Kenntnis nimmst, nehmen willst?
Von Fakten redest einzig du! Beweisen kannst du doch gar nichts. Ich kann es, und du ignorierst die Fakten, die ich anbringe, vollständig. Du hast dich bisher nur mit Morris auf meine Posts bezogen, nicht mit eigenen Meinungen. Weil etwas schwarzweiß in einem Buch steht, muss es nicht richtig sein. Vor allem erhebst du selbst den Anspruch, objektiv zu sein, und beweist hier klipp und klar, dass du es nicht bist und nicht sein kannst. Ich bin es auch nicht - aber wenigstens stehe ich dazu.
Zitat
Was sollen denn die primitiven Totschlagargumente "Sozialdarwinismus" "Sarazzinverdächtig"? Huntington habe ich nicht gelesen.
Glaubst du, damit hättest du die Fakten aus der Welt geschafft?
Wieder: Nur du redest von Fakten.
Ich halte die Ideologien für primitiv, die Krieg verherrlichen, andere Ethnien in den Dreck ziehen, im Gut-Böse-Schema denken und einzig die eigene Religion oder Kultur als richtig oder als beste der Welt darstellen.
Du kannst gerne anderer Meinung sein, aber dann musst du 1. zugeben, dass auch du - undoder ein Autor, der sowas behauptet - ideologisch gefärbt ist und 2. ich dich undoder den Autor für primitiv, realitätsfern und vernunftresistent betrachte.
Das war mein letzter Post hier. Geh doch in den Sandkasten mit deinen Spielzeugsoldaten, aber müll mich nicht weiter zu mit Themen, von denen du nicht das Geringste verstehst.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »achim01« (5. Juli 2014, 00:51)
Wir dumme Menschen, Friedensspinner, Esotheriknazis oder wie immer man uns nennen will, machen es uns ziemlich einfach und sagen einfach, dass Krieg schlecht ist. Vielleicht ist das ja nicht die komplette Wahrheit mit all ihren Details, aber die Kernaussage macht locker 95% der Wahrheit aus und weil wir nicht über die Feinheiten des "Was könnte sein" und "Was ist vielleicht mal gewesen" auseinadersetzen müssen, haben wir mehr Zeit, uns um andere Dinge zu kümmern, die vielleicht auch nicht gerade unwichtig sind. Ist dass das absolut unumstößlich richtige und empirisch belegbare Vorgehen? Nein, sicher nicht. Aber welches Vorgehen ist das schon?!
Wir hätten uns jetzt über zwei Seiten über mögliche Lösungsansätze für alle möglichen Probleme austauschen können. Wär nichts geworden, aber vielleicht hätte jemand einen Gedankenfetzen aufgeschnappt und ihn weiter gedacht. Und so weiter und so weiter...
Stattdessen hauen wir uns hier sehr sachlich und freundlich die Köpfe ein, während alle anderen zusehen und sich nichts zu sagen trauen, weil sie der Diskussion nicht folgen können oder Angst davor haben. Vielleicht sollten wir darüber alle mal nachdenken...
Sinnvoll würde ich eine Diskussion finden, die Ursachen für Kriege beim Namen nennt und Lösungsvorschläge bringt, wie diese Ursachen beseitigt werden können.
Sinnvoll würde ich eine Diskussion finden, die Ursachen für Kriege beim Namen nennt und Lösungsvorschläge bringt, wie diese Ursachen beseitigt werden können.
Den groben Rest des Threads habe ich nur überflogen, aber diesem Satz würde ich zustimmen! Zumindest im Falle Islamischer Staat lässt sich eine unzufriedengebende Antwort formulieren: Fundamentalismus. Was man dagegen machen kann? Keine Ahnung... ich denke mal, ideologisch motivierte Kriege sind am schwierigsten zu verhindern...
Zu den Montagsdemos: Meiner Meinung nach noch viel zu unkoordiniert und unspezifisch. Ich war vor ein paar Wochen auch mal dabei und kann diese ganzen Antisemitismus- und "Rechts"-Vorwürfe nicht bestätigen. Mir kam es wie eine Plattform für frustrierte Bürger vor, die ihre Frust dort vor anderen Leuten herauslassen können, indem sie gleichgesinnte Zuhörer finden. Sogar eine Obdachlose stand vor dem Mikro. Mit der "jüdischen Weltverschwörung" habe ich mich noch nicht auseinandergesetzt, aber ein Zuhörer neben mir sagte in treffenden Worten, zumindest plausibel klingend, dass er es auch lieber hätte, wenn die Positionen nicht von Juden (Zionisten?) besetzt wären... ob das jetzt alles so stimmt oder nicht: Es klingt sehr antisemitisch und daher haben es die Medien leicht, bei den Worten "Federal Reserve Bank" (Fed) alle Demonstranten als rechte Nazi-Esoteriker-Antisemiten-Verschwörungstheoretiker abzustempeln.
Mir ist ganz besonders bei der Ukraine-Krise klargeworden, dass wir uns nicht mehr auf die altbewährten Medien verlassen können und den anderen auf den Demos wohl auch. Man begibt sich auf die Suche nach neuem Wissen und akzeptiert eben auch schlecht begründete Verschwörungstheorien wie die von den Chemtrails (die meisten können sie nicht wirklich begründen, wenn man sie mal fragt). In Frankreich ist es eben der rechtsextreme Aufschwung der FN, der aus Unzufriedenheit der Bürger entsteht (natürlich auch ein bisschen Schuldabweisung auf die schwer vorstellbare supranationale Ebene EU). Auch Hitler erlang große Beliebtheit durch den Wirtschafts-Boom in ansonst schlechten Zeiten.
Ich glaube, die Friedensdemo muss sich erst einmal selber finden; man kann nicht für Frieden plädieren und gleichzeitig Sammelsurium für jegliche Verschwörungstheorien sein. Das Konzept finde ich allerdings gut, um einmal andere Meinungen in die Öffentlichkeit zu tragen, jedoch sollte sie sich dann nicht "Friedensdemo" nennen. Den Frieden bitte seperat, dann komme ich auch wieder auf die Montagsdemos.