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Master Kenobi

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Sonntag, 17. Januar 2021, 04:02

Kino ab 2010 - wo sind die guten Filme hin?

Also,

bevor ich mit etwas anfange was nicht da ist, beginne ich lieber mit etwas da ist - und zwar mit meinen Top 5 aus den 60ern, 70ern, 80ern und 90ern und 00ern:

60er:

1 2001 - Odyssee im Weltraum
2 Zwei Glorreiche Halunken
3 The Wild Bunch
4 Easy Rider
5 Spiel Mir Das Lied Vom Tod

70er:

1 Apocalypse Now
2 Star Wars
3 Taxi Driver
4 Der Pate - Teil Zwei
5 Alien

80er:

1 Blade Runner
2 The Killer
3 Rumble Fish
4 Robocop
5 Raging Bull

90er:

1 Wild At Heart
2 Natural Born Killers
3 Carlitos Way
4 Dobermann
5 Harte Ziele

00er:

The Dark Knight
No Country For Old Men
Sin City
The Man Who Wasn't There
Departed

Viele dieser Filme habe ich im Kino gesehen - das Licht ging aus und ich wurde buchstäblich in eine andere Welt teleportiert. Und als der Abspann und die Musik lief, blieb ich noch lange verträumt sitzen und hing meinen Gedanken nach.

Wenn ich heutzutage ins Kino gehe, dann meist nur um dem süsslichen Geruch von frischem Popcorn fast schon nostalgisch nachzuhängen und wieder mal durch ein Filmprogramm zu stöbern, in dem sich einfach nichts anbietet.

Wenn ich mich dann doch mal von Freunden oder Familie breitschlagen lasse, in den einen oder anderen Film zu gehen, bin ich meistens so gelangweilt, dass ich die Minuten bis zum Ende abzähle - mal abgesehen davon, dass ich mir des öfteren Zigarettenfilter in die Ohren stopfen muss, um keine Kopfschmerzen von den überlauten Dolby Atmos-Lautsprechern zu bekommen.

Ich bin als Kid wirklich mit allem möglichen Schwachsinn wie Agentin mit Herz, Talk Shows, den Heinzelmännchen usw. aufgewachsen, aber noch nie habe ich eine sterilere, nichtssagendere und sinnentleertere Welt kennengelernt wie im Kino der letzten zehn Jahre.

Logisch erklären kann ich mir das Ganze nicht - ausser vielleicht mit der Einführung der Digitalkameras Mitte der 2000er - was aber nicht dazu führen konnte, dass den Regisseuren auf einmal die künstlerische Begabung abhanden gekommen wäre.

Was meint ihr? Ist einfach alles schon mal dagewesen? Gibt sich niemand mehr Mühe?

Oder rücken einfach internetgeschädigte Kiddies auf dem Regiestuhl nach, für die der Youtube-Look und dessen inhaltliche Leere selbstverständlich geworden ist?

Vielleicht irre ich mich auch und ich habe alle guten Filme in den letzten zehn Jahren einfach verpasst.

Nicht, dass die oben erwähnten Filme nicht zeitlos wären und irgendetwas fehlen würde - mein Horizont reicht einfach nicht aus, um zu erklären warum ich mittlerweile lieber zu Hause bleibe, anstatt mich in die rosa Plüschsessellandschaft zu verirren und gebannt darauf zu warten, dass der Vorhang zur Seite fährt und das Licht ausgeht.

So viele Die Hard-Filmfans wie hier im Forum rumsurfen, würde mich wirklich jede Meinung hierzu mehr als nur interessieren.

An mir solls nicht liegen, ich habe schon über zehn Drehbücher geschrieben und war auch schon an so manchem Kurzfilmset unterwegs.

Ich wüsste nur trotzdem zu gerne, warum aus Filmen, bei denen letzendlich nur die Bilder eine Rolle spielen, Filme geworden sind, die nicht wirklich mehr komponierte Bilder enthalten.

The emptyness of a whole new generation...

*Topic verschoben*

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Marcus Gräfe« (17. Januar 2021, 15:47)


JoeQuarantaine

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Sonntag, 17. Januar 2021, 11:51

Interessant. Hier sieht man schon - du kannst tatsächlich gut schreiben. Hollywood steckt jetzt all Geld in Comicsverfilmungen. Und immer sind sie schlecht geschrieben.

Ist ja immer so, dass wer besser weißt soll produzieren. Vielleicht sollen wir hier zusammen? Wir haben ja gute Filmemacher hier. Nur Schnitt scheint problematisch zu sein, aber wenn alles in Drehbuch fungiert, klappt auch das. Wenn wir wollen, sollten wir für Fernsehen die Krimis genügend neu erfinden, sodass die Sender über der Film streiten wollen.

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Sonntag, 17. Januar 2021, 12:05

Ich muss gestehen, dass in den 80ern und 90ern viele gute Filme entstanden sind: Der mit dem Wolf tanzt, Auf Messers Schneide, Sieben, Denn zum Küssen sind sie da, Sleepers, Misery, Alarmstufe rot, Sieben Jahre in Tibet, Near Dark, Bestie Krieg, To End all Wars, Mississippi Burning, Bat 21, Erbarmungslos, Open Range, ...

Verstehen kann ich auch Leute, die aufgrund von Störungen nicht mehr in Kinos gehen. Ich hab schon viel erlebt. Von Laserpointer-Spielereien bis hin zu laut Bierflaschen anstoßende grölende Männer.

Ob nach 2010 keine guten Filme mehr gemacht werden, kann ich nicht bestätigen. Man muss nur Ausschau halten.

Diese zwei Filme haben mich doch beeindruckt:

„Innen Leben“. Eine syrische Familie harrt in ihrer Wohnung aus, während der Krieg um sie tobt. Ein unglaubliches Kammerspiel.

„Raum“. Ein Mann hat eine Frau entführt und hält sie mit einem fünfjährigen Jungen, den er gezeugt hat, in einem Raum gefangen. Der Junge kennt nur diesen Raum, indem auch ein Fernseher ist, als Welt. Die Frau kann den Jungen dazu bringen, sich tot zu stellen. So gelingt ihnen schließlich ein Entkommen.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“

Master Kenobi

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Sonntag, 17. Januar 2021, 12:10

Ja, Krimis neu erfinden ist gar nicht mal so schwer. Man nimmt nur Versatzstücke, wie z.B. ein Mann der in einem Flughafen Zeitung liest und nimmt dann eine Einstellung, die zwar nicht logisch aber vom Bild her dazu passt, z.B. ein Politiker, der vor Publikum eine Rede hält.

Der einzige Grund, warum wir Filme so mögen, sind einzig und allein die Bilder und das Geheimnis hinter ihnen.

Wenn man also ein intelligentes Drehbuch schreiben will, sollte man einfach zusammenpassende Bilder aneinandereihen, der Rest ergibt sich dann von selbst.

Master Kenobi

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Sonntag, 17. Januar 2021, 12:45

Du scheinst Kammerspiele zu mögen - dann gefällt dir bestimmt auch so etwas wie Abwärts oder Nicht Auflegen?

Ich komme mir jedenfalls mittlerweile wie ein Filmhippie der 90er vor: Killing Zoe, True Romance, Strange Days, Fear And Loathing In Las Vegas, U-Turn - der Stream riss einfach nie ab und das Bewusstsein erweiterte sich ständig.

So ab den 2000ern wurde dann für mich alles langsam zu einer leeren, weissen Wüste mit ganz vereinzelten Oasen hier und dort.

Das mit dem Stress im Kino kann ich nicht bestätigen, ich hatte nur einmal ein extrem nervigen Typen neben mir der bei "2001 - Odyssee im Weltraum" zwei Stunden lang durchgequatscht und -gekichert hat, weil er es anscheinend nicht ertragen hat, dass der Film nonverbal angelegt ist.

War ansonsten überall - Terminator 2 in L.A. gesehen, Strange Days beinahe in New York, Starship Troopers im Bahnhofskino in Hamburg, usw. - stets war der Film jedenfalls gut genug, um die Meute in Schach zu halten.

Wenn du aber eher minimalistisch veranlagt bist, dürfte sich für dich in neuerer Zeit wahrscheinlich keine so grosse Lücke aufgetan haben wie für mich.

Ich vermisse jedenfalls die grosse Oper, wie sie im wörtlichen Sinn ja auch im Finale von Der Pate III zu sehen ist...

7River

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Sonntag, 17. Januar 2021, 13:17

Kammerspiele sind schon faszinierend. Hast Du denn schon „The Irishman“ gesehen? Sicher, Filme wie „Der Pate“, „GoodFellas“ oder „Casino“ sind nur schwer zu übertreffen.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“

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Sonntag, 17. Januar 2021, 14:07

Ich habe mir vor kurzem die "The Irishman" Criterion Bluray besorgt, bin aber noch nicht dazu gekommen, ihn zu sehen.

Tja, das New American Cinema der 70er - "Carrie", "Badlands", "The Last Picture Show" - die Liste liesse sich noch endlos weiterführen.

Stets ging es um das Bewusstsein, das dahintersteckt und unsere unterbewussten Handlungen lenkt, nicht um die Helden-Schablone, nach der nach Schema X an der Kinokasse abkassiert wird.

In Ansätzen hat ja Dominik Graf mit "Die Katze" 1988 Ähnliches vorgehabt, aber was kann ein Mann alleine hierzulande schon bewegen?

Wird Zeit für einen Umbruch hierzulande - wir können hier zwar nicht gerade Bäume ausreissen, aber schon die ersten Samen säen. Geerntet wird später...

Jazzman

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Montag, 18. Januar 2021, 01:32

Hallo! Sagen wir mal so: In den letzten zehn Jahren hat sich definitiv viel verändert. Viele gute Projekte sind heute als aufwändige Serien realisiert. Für Filmfans würde ich definitiv Fargo ganz weit oben sehen, wobei das eben eine Serie ist, die in fast jeder Hinsicht wie ein Kinofilm gemacht ist. Und ja, die jetzten zehn Jahre ist definitiv sehr viel Schrott im Kino gelandet. Aber mir fallen aus diesem Jahrzehnt auch sehr viele tolle Filme ein:

Three Billboards
BlacKkKlansman
Django Unchained
Gravity
Her
Birdman
The Man Who Killed Don Quixote
Marriage Story
Arrival
Mad Max: Fury Road
The Wolf of Wall Street

sind nur einige Filme aus den vergangenen Jahren, die mir nachhaltig in Erinnerung geblieben sind und für die sich Kinobesuch bzw. BluRay-Kauf sehr gelohnt hat.
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Montag, 18. Januar 2021, 08:59

Bei mir sind es "Blade Runner 2049", "Dunkirk" und "The Wolf Of Wall Street", mehr war in diesem Jahrzehnt filmtechnisch bei mir nicht los.

Im Grunde lässt sich meine grundsätzliche Aversion gegenüber der heutigen Filmelandschaft am einfachsten durch diese Gegenüberstellung der Bildaufnahmetechniken erklären:

Filmrolle: man lichtet durch, komponiert, bildet ab
Digitalkamera: man nimmt auf, computerisiert, automatisiert

Bei der jetzigen Verwendung der modernen Technologie durch die meisten Filmemacher, lässt es sich leider nun mal auf diese simple Formel reduzieren, da es letztendlich ausschliesslich die Bilder sind, die uns an Filmen interessieren. Und den Bildern aus den Filmen der heutigen Zeit vertraue ich einfach nicht mehr, da sie nur noch wie ein Statthalter für die eigentlichen Bilder, die etwas mit unserem Unterbewusstsein zu tun haben, wirken.

Selon Fischer

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Montag, 18. Januar 2021, 14:48

Ein bisschen erinnert mich deine Argumentation an das Geschrei der Filmkritiker, die mit Aufkommen des Tonfilms und später mit dem Farbfilm das Ende des Kinos kommen sahen.

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Finn Glink, Creauteur

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Montag, 18. Januar 2021, 15:00

Ich mag auch moderne Sachen wie Blurays, 24p und DTS-Sound, aber was nützt das alles, wenn keine interessanten Filme mehr erscheinen?

Abgesehen vom Funktionellen ist der Vergleich analog/digital auch im metaphorischen Sinn zu sehen - sprich das Kino heutzutage fühlt sich einfach steril, artifiziell oder künstlich an, und dass einzig und allein aufgrund des Fehlens wohl durchdachter, interessant komponierter und gut ausgeleuchteter Bilder.

Für Bilderwelten wie sie bei Youtube und im TV zu finden sind, braucht man meiner Meinung nach das Haus nicht mehr zu verlassen.

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Montag, 18. Januar 2021, 15:36

Es gab in jedem Jahrzehnt einen Haufen schlechter und mieser Filme. Jene Filme, die jetzt hochgehalten werden sind meiner Meinung nach kein Indiz dafür, dass "früher alles besser war". Das bedeutet nur, dass die Geschichte ihren Lauf genommen hat um die Spreu vom Weizen zu trennen. Dass uns für bestimmte Jahrzehnte einige sehr gute Filme hängen bleiben ist gut, aber nicht repräsentativ für alle Filmer der jeweiligen Zeit.

Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass es heute leichter ist schöne Bilder zu komponieren, als früher. Rein technisch gesehen hat sich so viel zum Positiven verändert, dass ich mir keine Sekunde wünsche so drehen zu müssen, wie es noch vor 20 Jahren notwendig war. Sind manche dadurch faul geworden? Vielleicht. Aber andere dagegen haben neue Werkzeuge erhalten das Medium weiter zu entwickeln. Und das ist viel wertvoller. Nostalgiker wie JJ Abrams filmen zwar ausschließlich auf Film, bringen aber keinen Filmklassiker zustande. Am Medium liegt es meines Erachtens weniger.

Leute wie Roger Deakins, Hoytema und Lubezki zaubern mit digitalen Filmkameras Bilder die Ihresgleichen suchen. "Bladerunner 2049" ist dahingehend auch ein super Beispiel. "The Revenant" ist ein visuell unheimlich beeindruckender Film, so auch "Fury Road". Das sind die Filme, die auch in einigen Jahrzehnten noch ihr Publikum finden werden und beeindrucken. Für die Avengers werden sich dagegen wahrscheinlich weniger Filmfans interessieren.

Es gibt großartige Filme aus den 10er-Jahren, viele wurden schon genannt, andere sind auch in der Masse der Franchise-Filme untergegangen. Auf lange Sicht bin ich aber optimistisch, dass sich gute Filme durchsetzen und in der kollektiven Erinnerung bleiben. :)

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7River

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Montag, 18. Januar 2021, 16:50

Bitte entschuldige wenn ich so direkt bin, aber da du ja wie ich künstlerisch tätig bist, weisst du ja auch nur allzu gut, dass man dort spezifisch vorgehen muss, anstatt sich lediglich über Statthalter zu verständigen.

Also, hier ein Screenshot aus deinem "Leonhards Geschichte", der - soweit ich es beurteilen kann - digital gedreht wurde:



Typisch sterlier, nüchterner, klarer Look, könnte auch im TV laufen.

Dem stelle ich - natürlich unfairerweise - einen analogen Screenshot aus "Blue Velvet" gegenüber:



Das fühlt sich für mich nach Kino an, nach einem Geheimnis, nach etwas, wo es etwas zu entdecken gibt, nicht nach etwas, auf das man nur eine Kamera richtet.

Ein Bild sagt zwar mehr als tausend Worte, aber De Palma hat auch nicht unrecht, wenn er sagt, dass die Kamera 24 Bilder pro Sekunde lügt.

Also, wir stehen beide erst am Anfang mit der Filmemacherei, was diese Gegenüberstellung ziemlich sinnfrei erscheinen lässt - alles was ich sagen will, dass es immer noch besser ist, sich am Höchsten zu orientieren, anstatt alles schönzureden, was heutzutage so alles gedreht wird.

Ich fotografiere seit über zwanzig Jahren und habe auch schon ein paar Fotoausstellungen gehabt. Bilder lügen nicht, die Intuition des Zuschauers lässt sich nur schwer täuschen, es sei denn er legt es darauf an, etwas zu verdrängen.

Früher war nicht alles besser, denn echte Kunst ist zeitlos. Da sich Kunst nur anhand ihrer Wirkung beschreiben lässt, muss man sich aber möglichst unvoreingenommen vor das Bild stellen und ausschliesslich die Wirkung beurteilen, die es auf einen hat.

Der geneigte Leser dieses Posts kann dieses ja mal bei diesen beiden Bildern tun, dann weiss er, worauf ich von Anfang an bei diesem Post hinaus wollte.

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JoeFX

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Montag, 18. Januar 2021, 18:58

Du triffst mit "echte Kunst ist zeitlos" den Nagel auf den Kopf. Die Zeit wird noch über alle Filme richten. Egal ob analog oder digital.

7River

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Montag, 18. Januar 2021, 20:21

Du scheinst Kammerspiele zu mögen - dann gefällt dir bestimmt auch so etwas wie Abwärts oder Nicht Auflegen?


Ja, beide natürlich gesehen.

Kammerspiele sind was Besonderes. Es ist auch gleichzeitig eine Kunst, aus wenig viel zu machen. Schönes Beispiel auch „Buried - Lebendig begraben.“ Übrigens, es kommen sehr viele gute Filme aus Spanien. Auch der deutsche Film „Reality XL“ ist quasi ein Kammerspiel. „Abwärts“ ist doch heute schon ein Klassiker. „Devil - Fahrstuhl zur Hölle“ hat zwar Anleihen vom Film mit G. George, ist ansonsten aber ganz unterhaltsam.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“

Jazzman

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Dienstag, 19. Januar 2021, 00:28

Ich möchte meine Liste nochmal erweitern, seit 2010 sind nämlich viele tolle Filme erschienen:

Melancholia
Inception
Gone Girl
Interstellar
Grand Budapest Hotel
Blue Jasmine
Enemy

Es gibt durchaus eine Menge super Filme aus dem vergangenen Jahrzehnt.
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Dienstag, 19. Januar 2021, 07:45

Mir fallen diese Filme ein:

The Lighthouse
The Witch
Inception
The King’s Speech
Mother!
Prisoners

7River

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Dienstag, 19. Januar 2021, 10:43

Brimstone (2016) und Wild Tales - Jeder dreht mal durch (2014) sind Episodenfilme und sehr zu empfehlen. Die beiden musste ich noch erwähnen. Zudem der Film „Ratter - Er weiß alles über dich“. Auch wenn der Film bei der Kritik nicht sonderlich gut angeschnitten hat, ist die Idee und Umsetzung sehr spannend.
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Dienstag, 19. Januar 2021, 13:27

Grade "Abwärts" zum ersten Mal gesehen, hat mich wirklich positiv überrascht. Endlich straight-forward-Filmemacherei ohne das übliche Gelaber und die selbstverständliche Inhaltsleere.

Alle Darsteller standen im figurativen Sinne für etwas und unterlagen bzw. kämpften gegen eine erbarmungslose Maschine. Kamera war präzise, dennoch unaufdringlich und der Score hat immer genau den richtigen Ton getroffen.

Hier noch ein paar Indie-Tips von meiner Seite:
"Vibroboy", "Mann beisst Hund" und "Menschenfeind", allesamt aus Frankreich.

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Mittwoch, 20. Januar 2021, 11:03

Diesen Independent-Film aus deutschen Lande gibt es komplett auf YouTube zu bestaunen. Ich finde es ist ein sehr eindringlicher Film, auch wenn alles nicht wirklich authentisch sein mag. Sicher hat der Film auch seine Schwächen. Nichtsdestotrotz ist er gut in Szene gesetzt. Man sieht aber auch gleichzeitig, wie schwer es solche Filme, besonders deutsche Produktionen, haben. Ich kann mir das nur so erklären, dass sehr viele Zuschauer diese High End-Bilder aus Hollywood schon gewöhnt sind.

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