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Lierov

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Sonntag, 4. September 2016, 23:11

12 years a slave

Nachdem ich es mir seit Ewigkeiten vorgenommen hatte, hab ich es heute endlich mal geschafft mir den Film "12 years a slave" anzuschauen. Zwei Dinge sind mir dabei besonders aufgefallen:

Der Score:
Ich dachte ich höre nicht richtig, als bereits schon sehr früh am Anfang des Films das Hauptthema zu hören war. Es kam mir doch irgendwie SEHR bekannt vor. Um es kurz zu machen: Das Thema ist quasi identisch mit dem von "Inception".

Das ganze hat mich dann etwas verwirrt, weil ich noch die Meldung neben bei eine Meldung aufgeschnappt habe, dass Herr Zimmer einen Rechtsstreit gewonnen hat, bei dem es um einen Plagiatsvorwurf bzgl. "12 y.a.s." ging. Nachdem ich den Score nun selbst gehört habe, konnte ich nicht glauben, dass ein Gericht zu blöd ist zu erkennen, dass beide Scores mehr als nur "ähnlich sind". Nachdem ich den Film zu Ende gesehen habe, hab ich erstmal gegoogled und war noch verwunderter als davor:

Denn mir war nicht klar gewesen, dass Hans Zimmer auch für den Score von "12 y.a.s." verantwortlich ist! Hä?!!?!? Wie jetzt? Hans Zimmer kopiert sich selbst? Er kopiert ernsthaft den Sound von "Inception" (2010) in "12 y.a.s" (2013)?! Und dann kommt ein quasi unbekannter Richard Friedman und verklagt ihn, weil Hans den Score bei ihm geklaut haben soll?! Sehr lustig das ganze. Hans Zimmer rutscht durch dieses Selbstplagiat allerdings in meiner Heldenskala deutlich nach unten. Ich frag mich wieso er sowas macht. Leichtverdientes Geld?! Keine Ahnung...! Meiner Meinung passt der Score auch nicht so gar nicht zu "12 y.a.s." Wobei ich das aber nicht neutral beurteilen kann, weil der Sound zu sehr mit "Inception" verknüpft ist.
Für alle die sich selbst ein Bild machen wollen:


Die zweite Sache, die mich beeindruckt hat war die Kameraführung:
Viele ewig lange zum Teil vollkommen statische Einstellungen. Hier im Forum hatten wir ja schonmal über die Wirkung von bewegten und statischen Einstellungen diskutiert. Ich finde "12 y.a.s." taugt hervorragend, um sich genauer mit der Wirkung von statischen Einstellungen auseinander zu setzen. Wenn wir als Amateure aus Mangel an entsprechendem Equipment die Kamera einfach auf ein Stativ stellen und auf den Aufnahmeknopf drücken, ist die Wirkung wahrscheinlich banal. Bei "12 y.a.s." ist die Wirkung heftig. Da wird u.a. minutenlang in einer statischen Totalen gezeigt wie der Hauptdarsteller an einem Seil hängt. Ich hatte ja in einem älteren Post schon mal über die beklemmende Wirkung von statischen Einstellungen was geschrieben:

Passende Situation für Steadycams & Stative


Hätte sich der Regisseur bei dieser Szene für eine Kamerafahrt mit mehreren Schnitten entschieden, es wäre niemals diese Intensität erreicht worden. Die Unmöglichkeit des Darstellers sich zu befreien bzw. sich zu bewegen wird hier für den Zuschauer körperlich spürbar. Hammer!
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7River

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2

Montag, 5. September 2016, 13:11

Warum sollte ein Sci-Fi-Score, wie in diesem Fall, nicht auch zu einem anderen Genre passen, oder in abgeänderter Form? Das Stück "Adagio for Strings" wurde schon in mehreren Filmen als Filmmusik verwendet. Vielen wird es bekannt sein aus dem Film "Platoon".
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“

EvilMonkey

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3

Montag, 5. September 2016, 13:27

Völlig abgesehen davon ist Hans Zimmer ziemlich bekannt dafür eigene Themen und Motive zu recyclen.

Diverse Themen aus Gladiator hat er z.b. später in "Fluch der Karibik" sehr offensichtlich aufgegriffen. Beispiel ab 1:20:

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Lierov

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Montag, 5. September 2016, 22:46

Warum sollte ein Sci-Fi-Score, wie in diesem Fall, nicht auch zu einem anderen Genre passen

wo hab ich das behauptet? Ich habe a) geschrieben dass der Score "MEINER MEINUNG NACH" nicht passt und b) bezieht sich meine Aussage auf die angeführten beiden Filme! Wenn du anderer Meinung bist ist das doch okay, aber dann schreib das auch so!

Völlig abgesehen davon ist Hans Zimmer ziemlich bekannt dafür eigene Themen und Motive zu recyclen.

Stimmt... das erste was einem beim Namen "Hans Zimmer" einfällt ist, dass er sich permanent selbst recycled. Wie auch immer, ich wusste es nicht. Aber danke dass du nun auch diese Bildungslücke geschlossen hast :)
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7River

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Montag, 5. September 2016, 23:10

Behauptet hast Du das nicht. Das habe ich ja auch nicht gesagt. Es war ja nur eine Frage von mir.

Ich habe beide Filme gesehen. Ehrlich gesagt ist mir das nicht mal aufgefallen. Stört mich auch nicht. Bis jetzt hat mir die Musik von Zimmer immer gefallen.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“

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Montag, 5. September 2016, 23:28

Zitat

Stimmt... das erste was einem beim Namen "Hans Zimmer" einfällt ist, dass er sich permanent selbst recycled. Wie auch immer, ich wusste es nicht. Aber danke dass du nun auch diese Bildungslücke geschlossen hast :)


Was fällt dir denn dann ein? "Epische Musik", voller tiefer Streicher, gespielt mit dickem Orchester....

Er hat aufjedenfall einen sehr, sehr schmalen Korridor in dem er sich bewegt. Mir fällt von seinen Soundtracks eigentlich nur "König der Löwen" ein, der mal wirklich anders klingt.

Lierov

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Dienstag, 6. September 2016, 00:30

Er hat aufjedenfall einen sehr, sehr schmalen Korridor in dem er sich bewegt. Mir fällt von seinen Soundtracks eigentlich nur "König der Löwen" ein, der mal wirklich anders klingt.


Spricht ja nichts dagegen wenn jemand seinen Style hat. Es obliegt ja dem Regisseur zu entscheiden, welche Art Score er für seinen Film möchte. Wenn er "tiefe Streicher, gespielt mit dickem Orchester" als das passende für seinen Film auserkoren hat, wieso sollte er dann nicht auf H.Z. zurückgreifen?! Wenn ich mir ein Brot kaufen will, bin ich in einem Metzgerladen wohl nicht richtig. Sich dann darüber zu beschweren, dass der Metzger kein Brot hat wäre schon ziemlich blöd.

Und ich habe auch kein Problem damit, wenn die Zutaten ("tiefe Streicher gespielt mit dickem Orchester") sehr ähnlich oder sogar gleich sind. Das wäre vergleichbar, wenn ein Regisseur eine Vorliebe hat immer mit den gleichen Schauspielern zu drehen. Wenn dieser Regisseur nun aber mit den gleichen Schauspielern, zweimal eine fast identische Geschichte verfilmt würde das wohl niemanden ernsthaft gefallen.
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fwmedia

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Donnerstag, 8. September 2016, 17:38

Er hat aufjedenfall einen sehr, sehr schmalen Korridor in dem er sich bewegt. Mir fällt von seinen Soundtracks eigentlich nur "König der Löwen" ein, der mal wirklich anders klingt.
Scores wie z.B. "Rush", "True Romance" und "M-I-2" weichen dann schon deutlich mehr ab von den Blockbusterproduktionen an denen er mitgewirkt hat. Da ähnelt sich leider oftmals der Sound, vor allem in den letzten 15 Jahren.

society_of_geeks

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Samstag, 10. September 2016, 10:33

Score

Ist es nicht völlig gängig, das Filmkomponisten Themen haben die immer wieder vorkommen.
Ist meiner Meinung nach bei Danny Elfmann, Desplat oder Thomas Newman genau so.

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