Heute war in Stuttgart an der SAE Tag der offnenen Tür und ich hab mir das mal angeschaut. Muss sagen, waren alles super nette Leute da, aber im Endeffekt bin ich mir nun relativ sicher, dass ich dort wohl eher nicht studieren werde. Für das Geld, was man dort zahlt lohnt es sich echt nicht. Die Studentenfilme, die uns dort gezeigt wurden, sowie die diversen Finalcut-Projekte, Shake-Scripts und AE-Kompositionen die dort auf den Mac-Rechnern lagen und mit denen man mal herumspielen konnte und sich mal anschauen konnte wie die dort arbeiten waren, nunja, wenig überzeugend. Ich muss ehrlich sagen, dass ich hier auf dem Forum schon wesentlich bessere Filmchen gesehen habe und mich auch selbst schon so einschätze, dass ich dort wohl relativ wenig dazulernen werde.
Es ist so, dass man dort wohl 2 Tage die Woche á 5 Stunden Unterricht hat und den Rest der Woche dann frei nutzen kann und auch soll um dort im Studio an einem der duzend Mac-Rechner an Programmen wie Final Cut, Shake, Combustion, Color, After Effects, Photoshop ect. - eben alles, was so in der Industrie Standard ist - zu arbeiten oder beispielsweise das kleine Greenscreen Studio oder den großen Soundmix-Raum zu nutzen. Dabei bekommt man von den Dozenten regelmäßig auch Pflichtaufgaben und hat 5 größere theoretische Prüfungen, wenn ich mich recht erinnere. Alles in allem war mir das etwas zu schulisch - so mit Klassenlehrer und Hausaufgaben und Noten und Prüfungen.
Dazu kommt, dass es an der SAE keine Aufnahmeprüfung gibt wie an vielen anderen Unis im Bereich Film. Bestes Beispiel ist natürlich Ludwigsburg - da kommen echt nur die besten der besten durch die Aufnahmeprüfung. An der SAE wird im Grunde erstmal jeder genommen und es ist acuh so, dass das Studium komplett bei Null anfängt. Es werden das erste halbe Jahr nur die Grundsachen durchgekaut. Danach gibts jeweils ein Halbjahr Kamera, 3D und Schnitt. Ein halbe Jahr! Da lernt man also im Grunde auch wieder nur die absoluten Basics.
Und das zeigt sich dann leider auch in den Filmen, die wir heute dort zu Gesicht bekommen haben. Nicht wirklich schlecht, aber eben auch nicht gut. Wenn man sich da mal das zeug anschaut, was aus Lugwigsburg kommt: Da liegen Welten dazwischen, wenn nicht Galaxien!
Zum Schluss noch was positives zu SAE: Die haben ein sehr breites, internationales Netz. In 56 Ländern gibts solche Schule und wenn man möchte, kann man auch mal ins Ausland wechseln. Ein Beispiel war z.B. das Diplom hier in Deutschland, für den Bachlor nach Oxford und dann für den Master nach Australien.
Wobei wir aber wieder beim größten Problem wären: Dem Geld. Für das, was man da in die Uni steckt, kann man so viel mehr machen. Zum Beispiel auf eigene Faust jeden Monat einen Film drehen um dann richtige Referenzen in der Hand zu haben, un nicht nur schlecht ausgeleuchtete Werbespots für fiktive Produkte wie den MacBook Jr.
Bin sicher für manche ist die SAE eine super Geschichte und bei all den netten Leuten dort machts sicherlich auch viel Spaß. Nur für mich steht jetzt fest: Das is nix für mich.