Ohje ohje... was soll man dazu sagen. Die Dekadenz in dem Trailer, war leider ein riesen Schuss ins eigene Knie. Ich fand ihn auch recht langweilige, weil
1. viel zu lang
2. viel zu wenig Abwechslung
3. quasi kein Inhalt (zwei Typen wollen sich wohl auf einer Wiese hauen)
4. technisch sehr schwach
Das ganze dann kombiniert mit den typischen "Zwei Männer, eine epische Schlacht, bald im Kino"-Sprüchen und übelst unpassend theatralischer Musik... Tja, das wahr wohl nix. Was ich mir aber gar nicht vorstellen kann, ist, wie ihr denn schon sechs Jahre an dem Ding arbeiten könnt? Das wäre in meinem Fall die komplette Zeitspanne von meinem allerersten Kurzfilm bis heute. Meine Fresse.... DAS ist lang. Aber genug gerüffel, ich will mal versuchen euch halbwegs konstruktive Kritik zu geben:
Die Kameraführung war sehr schwach. Durchweg ohne Stativ und teils mit furchtbaren Zooms aus der Hand. Falls ihr nur eine einfache Kamera habt, ist das überhaupt nicht schlimm. Denn auch einer kleiner 1-Chipper kann bei ordentlicher Anwendung gute Bilder machen. Für´s nächste Mal also: Nutzt ein Stativ (es sei denn eine Szene soll ganz bewusst Handkamera-Look haben) und variiert die Einstellungen. Nicht immer auf Augenhöhe filmen. Bei schnellen Kämpfen bieten sich z.B. viele, schnell geschnittene Naheinstellungen an, um Dynamik zu erzeugen. Auch sollte man einen muskulösen Kämpfer in Schlüsselszenen lieber mal von unten filmen, das wirkt gleich ganz anders. Dann zum O-Ton, der war in den wenigen hörbaren Momenten ziemlich schlecht, wahrscheinlich Atmo-Mikro. Verwendet, sofern es für euch irgendwie bezahlbar ist, unbedingt ein gutes externes Mikrofon. Das erhöt die Tonqualität und damit die Gesamtwirkung des Films sofort um min. 500%. Kürzt den Trailer um die Hälfte und überlegt, welche Szenen wichtig sind, um die Handlung zumindest andeutungsweise zu verstehen. Baut die rein. Als Lückenfüller könnt ihr dann immer noch die "Gags" verwenden. Verzichtet auf nichtssagende Effektshots, sofern sie nicht so beeindruckend sind, dass sie den Zuschauer neugierig auf den ganzen Film machen. Und zuletzt, verzichtet bitte auf diese ulkigen Texteinblendungen. Wenn ihr schon einen Trailer in typischer Hollywoodmanier haben wollt, dann muss auch das Gesamtbild stimmen. D.h. die Texttafeln müssen stilvoll aussehen und nicht ála Moviemaker von der Seite reinfahren. Andernfalls wirkt das nämlich eher gewollt als gekonnt und schreckt den Zuschauer von der ersten Sekunde an ab. Und das ist sicher nicht euer Ziel. Und zum Thema Musik. Wenn ihr ein derart dramatisches Stück verwendet, muss es auch zum Trailer passen, damit der Gesamteindruck homogen ist. Andernfalls wirkt es einfach so, als ob ihr rein mit der epischen Orchestermusik eine Hollywoodstimmung aufbauen wollt, die im gesamten restlichen Werk aber nicht wiederzufinden ist. Das merkt der Zuschauer aber leider sehr schnell...
So, sehr viel harte Kritik, die wahrscheinlich nach sechs Jahren (nochmal, arbeitet ihr echt schon SOOOOO lange daran) überhaupt nicht schmeckt. Aber wenn ihr diese Punkte beherzigt, kann das nächste Projekt dann schon ganz anders aussehen. Ich guck in sechs Jahren dann nochmal vorbei.