War wirklich extrem unterhaltsam euer Film!
Hier mein Review zum Film (welches ich zwar schon auf der OFDB gepostet hatte.....aber so ein Meisterwerk kann man nicht oft genug huldigen!!!!)
Zum Inhalt:
Die Story ist simpel aber umso unterhaltsamer gestrickt. Es geht um zwei durchgeknallte Freaks, die in den Wald gehen um sich im Schoß von Mutter Natur mit Unmengen Bier „die Lichter auszuschießen“, wie man so schön sagt.
Die Namen der beiden sind mir im Laufe des Filmes leider nicht bekannt geworden.
Der größere von den beiden, gespielt von Crippler Chris, wird morgens, direkt nach seinem nahrhaften Frühstück (Schokostreusel auf Brot) von seinem kleineren Kumpel, verkörpert von Master W, abgeholt um eben in die besagte Sauftour in den Wald zu machen. Der kleine, der übrigens ziemlich punkig angezogen ist, stellt eine ordentliche Nervensäge für den größeren Typen dar, was vielleicht an den Differenzen der beiden hinsichtlich des Alkoholpegels liegen kann. Jedenfalls ist der größere Typ relativ schnell reizbar, so dass Streit zwischen den beiden und folgende Rangeleien also vorprogrammiert sind.
Kaum im Wald angekommen, wird erstmal wird ein kleines Wetttrinken veranstaltet, woraufhin es dann zu einem Streit kommt, in dem sich der größere auf übelste beleidigt fühlt. Es kommt zum Unausweichlichen Kampf zwischen den beiden, der durch einen Unfall für die Nervensäge leider tödlich endet.
Kurzerhand vergräbt der große Kerl seinen Kumpel einfach Mitten im Wald. Daraufhin erfährt er von einem Gartenzwerg, ebenfalls gespielt von Master W, dass gewisse Zauberpilze, die an einem geheimen Ort wachsen sollen, die Möglichkeit besitzen, seinen Freund wieder ins Leben zurück zu holen.
Wieder zu Hause angekommen, erfährt der Typ von einem vorbei kommenden Hippie, der zuvor aus übelste in dessen Garten urinierte, unter Folter, wo diese ominösen Zauberpilze wohl zu finden sein werden.
Also macht er sich auf den Weg zu der geheimen Stelle des Waldes, wo sich diese Zauberpilze befinden sollen und auf dieser Reise trifft er auf weitere komische Gestalten kannibalischen und militärischen Ursprungs.
DAS GEHEIMNIS DER ZAUBERPILZE ist teils Prollkomödie, teils ein Horrortrip mit surrealen Elementen. Die suche nach den geheimnisvollen Pilzen wird selbst schon zu einem einzigen Trip. Für den Hauptcharakter, wie auch für den Zuschauer.
Meine Meinung:
In technischer Hinsicht kann der Film auf alle Fälle überzeugen. Das Bild sieht Dank des selbstgebauten 35mm Filters richtig super. Durch die daraus entstandene neue Farbgebung glaubt man nicht, dass es sich hier um Bildmaterial aus einer Sony Handycam handelt, was aber der Fall ist. Auch der Schnitt ist sehr gut gemacht, er ist temporeich und grobe Anschlussfehler sind mir nicht aufgefallen. Auch die Tonspur kann, mal ganz abgesehen von der Kinderkrankheit eines Amateurfilms, dass die Dialoge eben nicht immer zu hundert Prozent verständlich sind, sich sehen, bzw. hören lassen.
Zudem muss ich auch die schauspielerischen Leistungen der beiden Darsteller loben. Vor allem natürlich Master W. Von der saufenden Nervensäge über einen Hippie, einen paranoiden Bundeswehrsoldaten, einen kichernden Gartenzwerg und zur Krönung dem Kannibalen mit dem schweizer Akzent, hat Master W hier jedem seiner Charaktere individuell das Leben eingehaucht.
Jetzt kommen wir zu den Effekten: Die Splattereffekte sind gut gelungen. Auch in dieser Hinsicht verstehen die Jungs von P.S.Y.C.H.O. Productions ihr Handwerk. Gut portioniert bekommt der Zuschauer die blutigen F/X zu sehen. Leider etwas rar gesät, für meine Verhältnisse zumindest. Ich hätte lieber noch mehr Blut auf dem Bildschirm gehabt.
Ein kleiner Kritikpunkt, wenn man so will. Noch ein weiterer Kritikpunkt ist, dass ich an manchen Stellen doch noch etwas gekürzt hätte um das Erzähltempo, gerade zum Ende des Filmes, hin zu steigern. Besonders die Szene mit dem Monster, welches den großen Typen verfolgt, hätte ich nicht mit rein genommen. Ich hatte jedenfalls das Gefühl, dass die Szene etwas deplaziert wirkte. Aber im Großen und Ganzen tut das der Unterhaltung keinen Abbruch. Und genau das ist es ja, worauf es ankommt. Was bringt ein millionenschwerer Hollywoodstreifen, wenn einfach keine Stimmung aufkommen mag und man nach dem Anschauen das Gesehene vergisst? Für den Zuschauer nichts, für Beteiligte ein pralles Konto.
Das ist mit Amateurfilmen etwas anderes. Die Leute sind ambitioniert und mit Herzensblut bei der Sache, die aus eigener Tasche finanziert wird und in den seltensten Fällen selbst diese Unkosten wieder wettmachen. DAS GEHEIMNIS DER ZAUBERPILZE ist einer dieser Filme. Wie das mit den Produktionskosten und um den gewinn der DVD-Vermarktung steht, kann ich nicht beurteilen. Aber man sieht, dass hier Filmfreaks am Werke waren, die mit viel Elan dabei waren und einfach Spaß an der Sache hatten, etwas eigenes auf die Beine zu stellen und genau das überträgt sich auch auf den Zuschauer beim Betrachten des Streifens.
Unterhalten kann der Film auf jeden Fall und es gibt einige Stellen, wo man herzlichst lachen kann. Wer, so wie ich, auf Assi- und Fäkalhumor steht, kommt voll auf seine Kosten.
Das Ende des Filmes ist übrigens eine einzige Verneigung vor dem original TANZ DER TEUFEL und auch sonst ist DAS GEHEIMNIS DER ZAUBERPILZE ein Film, in dem es viel Neues, wie auch Bewährtes zu entdecken gibt.
Fazit:
Ambitionierter Amateurfilm, der mit einigen blutigen Effekten, einer Portion Humor unter der Gürtellinie, wirklich abgefahrenen Chartere und jeder Menge Lacher punkten kann.
Sehr unterhaltsam und für Independent-Fans absolutes Pflichtprogramm!
9 von 10 Punkten