Insgesamt ein typischer Studentenfilm, halbgare Story technisch gut bis sehr gut, inhaltlich eher schwach umgesetzt. Zum Anfang hat Selon ja schon das Wichtigste gesagt, man siehts immer wieder, dass jemand schlechtes Pacing für (gutes) langsames Pacing hält, was leider in den seltensten Fällen wirklich so ist. Ich denke auch, dass die meisten wie Selon genau verstehen, was ihr damit erreichen wolltet, aber weniger wäre hier einfach mehr. Die Figurenzeichnung fällt viel zu mager aus und unterm Strich ist der Film leider ziemlich belanglos. Ich fand allerdings auch die Beschreibung schon nicht sonderlich kreativ, allerdings hat sie durchaus mehr Potenzial als das was dann draus gemacht wurde.
Technisch gibts wenig zu bemängeln, da wären einmal natürlich die Schwarzblenden und zum andern fand ich manche Closeups zu sehr "on the nose" (no pun intended), grad das mit der Kreide da. Das Bild das er malt, joa... das ist immer so offensichtlicher Symbolismus, bei dem man das Gefühl hat, der Regisseur würde es dem Zuschauer unter die Nase reiben und fragen: "Hast dus kapiert?!" War aber schön gemalt.
Das Schauspiel war für Laien okay, so es denn welche waren, obwohl man aus dem Mitarbeiter vermutlich noch hätte mehr rausholen sollen, der Protagonist war ganz in Ordnung und die Freundin am Telefon mit Abstand am besten, zumindest ihr würde ich zutrauen, wirklich Schauspielerin zu sein. Wenn es derartige Schwankungen im Cast gibt, liegt das allerdings zu einem Gutteil auch immer an der Regie.
Ich glaub ich hab noch nie den Titel eines Kurzfilms gelobt, aber den hier fand ich tatsächlich ziemlich gut.
wobei 2-3 Wochen davon der Dreh selbst waren
Im Making Of sprichst du von einem engen Zeitrahmen. Bezieht sich "2-3 Wochen" auf den Drehzeitraum, in dem ihr dann beispielsweise insgesamt drei Tage gedreht habt, oder wirklich auf den Dreh? Wenn letzteres: Student müsste man sein.
2-3 Wochen Dreh für fünfzehn Minuten Film sind alles andere als ein enger Zeitrahmen. Dazu könnte ich auch wieder einiges sagen, aber das gehört alles nicht hierhin.
Bei aller Kritik denke ich aber auch, dass ihr Spaß hattet und viel gelernt habt. Für mich ist nicht ganz klar geworden, ob das jetzt dein/euer erster Film war, aber wenn ja ist es schon mal ein guter Start.