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iSeeCinematic

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1

Freitag, 7. Mai 2021, 18:18

NUMB | Kurzfilm porträtiert Depression

Filmtitel:
NUMB

Beschreibung:
Numb ist ein Kurzfilm, welcher Depression in einer bedrückend ehrlichen und offenen Art porträtiert, um dem Thema ungeschönt weiter das Gehör zu verschaffen, um Betroffenen eine Stimme zu geben.
Sowohl ich als auch der Darsteller des Films hatte/hat mit Depression + Angstzuständen zu kämpfen. In diesen Zeiten kämpfen wohl soviele Menschen damit wie selten. Und doch wird die Krankheit oftmals totgeschwiegen und von Außenstehenden missverstanden/falsch eingeschätzt.
Dieser Kurzfilm zeichnet keine klare Fairy Tail Linie, ganz einfach weil Depression so nicht ist. Es gibt kein leicht zu erreichendes Happy End, nur belastenden, schweren Kampf.
Ein großer Dank geht an die Jungs von Amistat, welche mir schriftlich Ihre ausdrückliche Erlaubnis zur Nutzung Ihres Covers von "Numb" erteilten.

Equipment:
Kamera: BMPCC 4K
Objektiv: Meike Cine Lens 2.2 16mm
Schnittsoftware: Black Magic Davinci Resolve Studio 17
Soundtrack: Amistat "Numb"

Filmlänge:
3:39 min

Stream:
»iSeeCinematic« hat folgendes Bild angehängt:
  • numb thumb.jpg

Mischka

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2

Samstag, 8. Mai 2021, 12:25

Hallo, Dein Film erfüllt sicherlich das ziel, die depressive Wirkung der aktuellen Situation auf manche Menschen zu zeigen, aber er ist mir nicht stringent genug. Du springst immer wieder zwischen verschiedenen Locations hin und her - als Beispiel nur die Bahnstrecke, die drei- oder viermal im Film auftaucht. Dadurch entsteht der Eindruck willkürlich aneinander gereihter Szenen. Die Musik hingegen unterstützt sehr gut das Thema und die Absicht des Films, sie passt in ihrer Schwermut hervorragend.
Viele Grüße aus dem Ahrtal!
Mischka

7River

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Samstag, 8. Mai 2021, 13:02

Eine Depression ist doch ein stetiges Warten, ein Warten, dass dieses Gefühl von unbeschreiblicher Schwermut, von Unruhe, von Rastlosigkeit vergeht. Wie als würde man in ein tiefes Loch mit glitschigen Wänden stecken, und man nicht mehr herauskommen. Hat man es fast geschafft, rutscht man erneut zurück ins Loch. Und wenn’s einen mal wieder gut geht, dann gibt es diese große Angst vor der Angst. Das ist doch das wirklich schlimme daran. Die eigentliche Sache ist die, dass ein gesunder Mensch solche Gefühle nicht nachempfinden kann. Der Film zeigt Szenen aus dem Leben eines Betroffenen, allerdings vermittelt er nicht so wirklich die entsprechende, beklemmende Situation. Es gibt ja Bilder, aus dem Alltag, dunkle Gassen, spärlich beleuchtete einsame Straßen, Angsträume, die gleich Unbehagen auslösen, ähnliche Stimmungen, die gleiches ausdrücken. Auch Geräusche spielen eine entscheidende Rolle. Wobei das Lied natürlich toll ist.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“

JoeQuarantaine

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Samstag, 8. Mai 2021, 20:41

Die Emotionen werden rechtzeitig größer. Gut mitreißend.

Legendario

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5

Montag, 12. Juli 2021, 17:24

Als Betroffener kann ich dir schreiben, dass ihr für mich den Zustand gut inszeniert habt und die Musik nimmt natürlich auch gut mit. Es sind eben oft nicht die großen Tragödien, die einem Spektakel ähneln, sondern die Depression ohne klar zu erkennenden Grund, die den Betroffenen so zermürben. Erschwerend kommt hinzu, dass Außenstehende teils nicht nachvollziehen, teils aber auch nicht respektieren können was einen in diesen Momenten umtreibt. Die Gewissheit damit nicht alleine zu stehen, ist der Kern deiner Botschaft und meiner Meinung nach der richtige Ansatz. Inhaltlich finde ich nicht nur sehr gut, was ihr da gemacht habt, sondern ich danke euch dafür.
Visuell stimme ich der vorangegangenen Kritik größtenteils zu, allerdings finde ich vor allem schade, dass das Color Grading dem tollen Cine-Objektiv, das ihr vor die Pocket gespannt habt, nicht gerecht wird.
Damit endet für mich aber auch schon die Kritik und ich gratuliere euch zu diesem bewegenden, kleinen Projekt!

iSeeCinematic

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6

Dienstag, 13. Juli 2021, 18:04

Hey Zusammen,
gleich vorweg eine große Entschuldigung, der Alltag und alle seine Herausforderungen und Dilemmas haben dazu geführt, dass ich seit zu langer Zeit hier nicht mehr aktiv war, deshalb nun auch mein sehr verspätetes Feedback.

@Mischka:
Danke für Dein Feedback. Das Grundthema Depression ist in höchstem Maße individuell und wird auch so empfunden. Keine ist wie die Andere. Deshalb ist es imo gar nicht wirklich möglich, eine für sämtliche Betroffenen wie Außenstehende fühlbare Darstellung zu finden. Die Art wie unser Werk Depression darstellt entspringt unseren höchst eigenen Erfahrungen und Gefühlen.
Generell: Der Film nimmt keinen roten Faden auf. Er gibt kein "Ende" vor. Er zeigt Ausschnitte, Momentaufnahmen, visualisiert Gefühle, setzt die Eindrücke in eine Art kunstvolle Zusammenstellung. Ein Hauptaugenmerk lag mir dabei insbesondere auf zahlreiche kleine Botschaften in Bildsprache.

@7River:
Du hast das Thema schön für Dich definiert, danke dafür, ebenso danke fürs Feedback.
Ich habe mich sehr bewusst gegen die Verwendung bzw. Verbildlichung unter Nutzung "klassischer" Bildsprache wie eben die von Dir erwähnten Beispiele entschieden. Da dieses Projekt auf höchst persönlichen Erfahrungen mit dem Grundthema basiert, sprechen mich pers. sowie auch meinen als Darsteller agierenden guten Freund solche "typischen" Bildeindrücke leider nicht an. Sie wirken zu abstrakt, zu Klischee.

@JoeQuarantaine:
Danke für Dein Feedback.
Uns war wichtig, nicht während der gesamten Laufzeit einen übergroßen Schwall an Gefühlsausbrüchen zu zeigen. Für uns agiert unsere Depression vielmehr oftmals wie eine Art Umnebelung in untersch. Schwall-Stärken.

@Legendario:
Vielen Dank für Dein Feedback und Hut ab für den Mut, Dich als Betroffener auszusprechen.
Ich und wir haben viel Feedback von (akut) Betroffenen erhalten, welche ähnliche Worte finden und das was sie aktuell fühlen ziemlich gut repräsentiert fanden.
Die Stigmatisierung und das stete Problem Außenstehender, sich in die Thematik bei Betroffenen im eigenen Umfeld nicht hinein fühlen zu können, macht das Alles nicht einfach. Aus eigener Erfahrung weiß ich, auch weil ich Anderen Betroffenen Hilfestellung gebe, dass diese Gewissheit, eben ZUMINDEST nicht alleine damit zu sein, ein unterschätzt wichtiger Anker sein kann.
Vielen Dank noch einmal für Deine Worte, freuen mich sehr.
Das Grading erachte ich stets als primäres Tool der Stimmungssetzung. Bei diesem Thema fühlte sich nach einigen Stunden genau jene Farb-Komposition als genau richtig an. Generell sehe ich Grading aber als äußerst subjektiv an. Für mich pers. gibt es kein wirklich "schlechtes" Grading, solange das Grading der Stimmung keinen bewusst zu spürenden Abriss tut. Und ich bin mit der Codierung der YouTube Version leider so absolut garnicht zufrieden, da ist viel verwaschen bzw. verloren gegangen, äußerst schade, nervt mich immer noch :D.
Dankeschön.

7River

Amateur-Drehbuchautor

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7

Dienstag, 13. Juli 2021, 18:32

Also ich muss mit etwas Abstand sagen, dass Du die Gefühle eines Betroffenen gut vermittelt hast. Dennoch können „gesunde Menschen“ das nicht nachempfinden. Daher ist mein Kommentar auch so ausgefallen. Ich erinnere mich noch an meiner Kur, wo mir ein Mann sagte, früher habe ich die alle für Weicheier gehalten. Das habe ich auch, um ehrlich zu sein. Oder glaubst Du, das war oben so dahin geschrieben? Ich hatte vor zig Jahren mal einen Autounfall, OP, Intensivstation, Koma - das ganze Programm. Das war nicht annähernd so schlimm, soviel dazu.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“

iSeeCinematic

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8

Dienstag, 13. Juli 2021, 18:50

@7River:
Ich fürchte dieses Problem, des fehlenden Verständnisses von "Außenstehenden" zum Glück ja gesunden Mitmenschen, wird stets fortbestehen. Ich finde es gut, dass wir hier durch das kleine Projekt darüber schreiben. Der Film ist nicht in erster Linie dazu gedacht, sich um Verständnis "von Außen" zu bemühen, sondern dient vielmehr als eine Visualisierung unserer Erfahrungen und Gefühle, mit welchen sich Betroffene in untersch. Weise identifizieren können.
Danke für Deine Offenheit, weiß ich zu schätzen.

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7River

NRWision

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Montag, 6. September 2021, 13:53

Interessant!

Ein wirklich interessant aufgemachter Film, der ein gesellschaftliches Thema sehr auf den Punkt bringt - wenn Sie aus NRW kommen, können Sie Ihrem Film noch mehr Aufmerksamkeit schenken (lassen), indem Sie ihn bei NRWision hochladen. Ihr Film ist dann eine Woche im Fernsehen zu sehen, wird in unserer Mediathek angeklickt und bekommt redaktionelles und technisches Feedback - alles umsonst :-)

Liebe Grüße,

Pascal Löffler
Redaktion NRWision

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