Tatsächlich mal ein "Baller"-Sketch, der zumindest grundlegend kleine Spuren von einer Story enthält - zwar nicht viel und auch nicht originell, aber immerhin. Ich muss sagen, dass mich der Kurzfilm doch auch ziemlich unterhalten hat, was definitiv der schon fast 'Slapstick'-artigen Inszenierung zu verdanken ist: Sowohl das Overacting der Schauspieler als auch die offensichtliche Selbstironie bringen einen dann doch zum Schmunzeln. Dennoch letztendlich nicht wirklich mein Geschmack.
Der Grund dafür: Schießerei der Schießerei willen. Dieser sinnlose Fetisch nach Waffen und Gewalt, den man sowohl im Amateur-Bereich als auch in Hollywood findet, ist mittlerweile einfach nurnoch ermüdend. Ich habe rein garnichts gegen interessante Shoot-Outs wie man sie in alten Spaghetti-Western (z.B. Django (1966)) findet, aber die Moderne treibt ziemliche Unzucht mit diesem Thema. Schon allein die Tatsache, dass das 22-30 Kugel Magazin der Frau zwischen 50-100 Schuss enthält, oder sie auf 1 Meter Entfernung keine Einzige Kugel auch nur Ansatzweiße 'an den Mann bringt' reißt mich schon komplett aus dem Sketch. Auch die Maschinengewehre, die ja anscheinend wirklich im ganzen Haus verteilt sind, macht 'Domestic Violence' ziemlich langweilig. Ich meine: Ich weiß doch, dass beide Überleben werden, und ich weiß auch, dass sie sich am Ende nicht küssen und doch noch irgendwas kommt, worin liegt hier also noch der Reiz?
Ich verstehe natürlich, dass es nur ein Sketch ist und zum Spaß dienen soll, trotzdem ist etwas Realismus bzw. Gedanke hinter der Action wichtig. Wenn du willst, dass sie 100 Schuss abfeuern kann ohne Nachzuladen, dann gib ihr eine Waffe, die das auch zulässt. Willst du, dass sie keine einzige Kugel landet, dann etablier das auch. Damit meine ich z.B. dass sie mit dem Rückstoß einfach nicht zurechtkommt - denn auch wenn du das in dem Sketch zeigen wolltest, so kommt das bei einhändiger Bedienung an der Dance Pole einfach nicht rüber.
Wie gesagt: Es ist kein schlechter Sketch aber Gewalt der Gewalt willen, ist einfach nicht so meins. Es ist billig (was nicht unbedingt schlecht sein muss), langweilig und genug ausgeschlachtet. Immerhin drehen sich sicherlich ca. 8 von 10 der letzten Kurzfilme/Clips hier im Forum genau um das Grundkonzept "Rambo".