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ToXic pictures

TeeTrinker

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1

Mittwoch, 4. März 2015, 20:26



März

Einsamkeit brint den Menschen dazu Dinge zu tun, die er sonst nie tun würde.
In einer spärlich eingerichteten Wohnung sitzt eine Frau auf einem Sofa. Immer wieder wählt sie eine Nummer auf dem Telefon, wartet und stellt fest, dass niemand ihren Anruf erwiedert. Sie ist einsam und beweist sich das mit jedem Anruf aufs Neue. Ihr Leben ist monoton und besteht zum Großteil aus Warten. Warten auf die Waschmaschine, auf den Teekessel, auf den Morgen des nächsten Tages und darauf, dass ihr die Nummern im Notizbuch ausgehen.


Kamera: ARRI SR3, mit einem Satz Zeiss Distagon / Planar und einem Zeiss Zoom
Filmmaterial: Kodak Vision 3 250D / 500T
Sonstiges Equipment: Panther Schienendolly, einen Haufen Tages- / Kunstlicht
Ton: Sound Devices, MKH60, ME 64
Schnittsoftware: Avid




Filmlänge:
5min 13sec



--> Infos zur Entstehung gibts im Projektthread zu "März"

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »ToXic pictures« (4. März 2015, 22:08)


2

Mittwoch, 4. März 2015, 21:06

Mir gefällt das Grobkorn und das Licht sehr gut! Leider finden sich darin auch einige digitale Artefakte. Aber der Film wurde eben für Filmprojektoren gemacht, i presume?

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TeeTrinker

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3

Mittwoch, 4. März 2015, 21:08

Die Artefakte liegen an der nicht so coolen Wiedergabe bei YT... Sind in der Originalausspielung nicht drin.
Eine Wiedergabe auf Filmprojektoren hat es nie gegeben, der Film ist komplett durch die digitale Post gegangen.

Lierov

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4

Mittwoch, 4. März 2015, 22:31

Analoger Film ist schon was feines! Wo kommen denn die Staubpartikel und Kratzer her (z.B. 1:16) lag das an der Kamera? Muss ja, wenn das Material nie durch einen Projektor gelaufen ist. Oder hast du das etwa in der Post nachträglich eingefügt?! :) Das Korn war auch ziemlich heftig... Bei anderen Footages im Internet mit dem gleichen Material war wesentlich weniger Korn zu sehen, woran liegt das?
Kritik ist die höchste Form der Zuneigung

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TeeTrinker

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5

Mittwoch, 4. März 2015, 22:45

Wo kommen denn die Staubpartikel und Kratzer her (z.B. 1:16) lag das an der Kamera? Muss ja, wenn das Material nie durch einen Projektor gelaufen ist. Oder hast du das etwa in der Post nachträglich eingefügt?! :)
In der Post - wo denkst du denn hin, nein! Das ist alles echt!
Die Staubpartikel / Kratzer kommen ganz einfach daher, dass das Material in der Kamera belichtet wird und wenn da eben ein Staubkorn oder ein Fussel über den Film läuft, dann ist der eben aufbelichtet. Bei der SR3 ist das relativ entspannt, bei der ARRI 416 ist das noch entspannter, aber es kommt eben vor. Hinzu kommt natürlich, dass man, wenn man auf Film dreht nie vermeiden kann, dass da Staub oä. drauf kommt. So sauber kann man nicht arbeiten, zumal sich der Film elektrostatisch auflädt und alles anzieht, was geht. Dass man das bei großen, teuren Filmproduktionen nicht sieht liegt einfach daran, dass da Retuschiert wird.


Das Korn war auch ziemlich heftig... Bei anderen Footages im Internet mit dem gleichen Material war wesentlich weniger Korn zu sehen, woran liegt das?
Das Korn ist schon recht stark, das stimmt. Liegt zum einen daran, dass es 16mm Film ist, der körnt stärker als 35mm Film. Desweiteren ist das 500T also ein sehr empfindlicher und damit stark körniger Film - 250D ist nicht so grob, aber trotzdem ist das Korn zu sehen. Noch hinzu kommt, dass wir altes, dh. überlagertes Filmmaterial verdreht haben, deswegen vermute ich, dass das im Kopierwerk ein bisschen gepusht wurde, was das Korn zusätzlich verstärkt.
Alles Gründe, die bei anderem Footage im Netz anders sein können. Dann gibt es natürlich immer die Möglichkeit Material zu Entrauschen.

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Donnerstag, 5. März 2015, 09:35

Die Story ist nicht so meins, aber das ist nur mein Geschmack.

Optisch find ich den Film richtig gut, aber der Knaller ist der Sprecher, der ist richtig geil.

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TeeTrinker

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7

Donnerstag, 5. März 2015, 12:42

Die Story ist nicht so meins, aber das ist nur mein Geschmack.
Kann ich sehr gut verstehen. Da wir ja unter uns sind, kann ich auch verraten, dass ich selber so meine Probleme mit dieser Story hatte. Vor dem Hintergrund, dass es die Verfilmung zu einem Gedicht ist empfinde ich das Ganze aber so wie es letztlich geworden ist, als eine recht runde Einheit, bei der es eher darum geht etwas auf sich wirken zu lassen, weniger um das erzählen einer Geschichte.
Aber absolut berechtigter Einwurf, den ich sehr gut verstehen kann.


Optisch find ich den Film richtig gut, aber der Knaller ist der Sprecher, der ist richtig geil.
Danke dafür... Das Optische ist ja quasi mein Werk. Und, ja, der Sprecher hat das prima gemacht!

NHP

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8

Donnerstag, 5. März 2015, 13:07

Der Retro-Ansatz hat mir hervorragend gefallen. Ist auch immer wieder schön, mal wieder klassisches Filmmaterial zu sehen.
Es ist und bleibt einfach ein ganz eigenes Flair.

Die Körnung ist tatsächlich sehr extrem. Auch für 500er Material.
Könnte einerseits dran liegen, dass das Material wie du sagst zu alt ist, oder aber ihr habt ordentlich unterbelichtet... Oder ein bisschen von beidem xD.

Bei Staub und Kratzern hast du natürlich recht, dass sich diese nur schwer komplett vermeiden lassen.
Ist überhaupt nicht schlimm, oder böse gemeint, aber trotzdem ist da meiner Meinung nach noch ein bisschen Luft nach oben, was die Sorgfalt in der Reinhaltung der Magazine und des Umlegeprozesses betrifft. Aber das ist reine Übungssache.

achso b.t.w.: Wo habt ihr das Material entwickeln lassen?

Fritz Kurz

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9

Freitag, 6. März 2015, 14:06

Bin von der Atmosphäre, den Bildern beeindruckt und der Sprecher passt perfekt dazu.

Habt ihr den Film an der Hochschule entwickelt und für die Post eingescannt?

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10

Freitag, 6. März 2015, 15:06

Danke - freu mich, dass euch die Atmosphäre gefällt.
Habt ihr den Film an der Hochschule entwickelt und für die Post eingescannt?
Nein & nein. Der Film wurde bei ARRI in München entwickelt und da auch direkt abgetastet, also eingescannt. Danach ist der Film komplett durch die digitale Postproduktion gelaufen. Das heißt der Master, dh. die Vorführkopie, ist komplett digital.

11

Freitag, 6. März 2015, 21:35

Wie hast du diesen Film eigentlich so super scharf gekriegt? Wenn ich mir so anderes Super16-Material anschaue, wirkt das (mit wenigen Ausnahmen) eher verwaschen und kontrastarm. Magst du verraten, wie du's gemacht hast? Oder ist das auch ein Geheimnis der Abtastung/Digitalisierung?

Der Look macht mich nämlich hungrig, es doch mal mit analogen Kameras zu probieren (wenn ich das nötige Kleingeld habe). Würde super zu einem Cyberpunk-Projekt passen, dessen Exposé bei mir seit geraumer Zeit in der Schublade liegt.

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12

Freitag, 6. März 2015, 22:07

Wie hast du diesen Film eigentlich so super scharf gekriegt? Wenn ich mir so anderes Super16-Material anschaue, wirkt das (mit wenigen Ausnahmen) eher verwaschen und kontrastarm. Magst du verraten, wie du's gemacht hast? Oder ist das auch ein Geheimnis der Abtastung/Digitalisierung?
Also ein Geheimnis gibt es da eigentlich nicht... Super16 ist schon ein ganz anständiges Format, was ja an sich auch recht hoch auflösend ist (wir haben in 2K abgetastet). Was die Schärfe angeht hatten wir nicht unbedingt die besten Voraussetzungen. Wenn ich mich richtig erinnere haben wir mit offener Blende gedreht, aber mein 1. Assistent hat das mit dem Schärfe ziehen gut gemacht, daher auch vernünftige Schärfen.

Was den hohen Kontrast angeht, da ist ein Teil am Set entstanden, der andere in der Post. Das Material (Kodak Vision 3) hat einen Kontrastumfang von ca. 14 bis 16 Blenden. Wir haben sehr kontrastreich geleuchtet, meistens 10 Blenden im Motiv. Heraus kam dann sowas:


Das ist ein Still aus der direkten Abtastung, also ungegradet...
Wie das Bild gegradet aussieht, kannst du ja im Film sehen...


Der Look macht mich nämlich hungrig, es doch mal mit analogen Kameras zu probieren (wenn ich das nötige Kleingeld habe). Würde super zu einem Cyberpunk-Projekt passen, dessen Exposé bei mir seit geraumer Zeit in der Schublade liegt.
Ja absolut! Ran an die Mühlen mit Analogmaterial! Wenn du nicht selbst die Kamera führen willst, sondern eher Regisseur bist - ich kann mich da gern anbieten. Habe über die Hochschule auch Connections, wie man da nicht so wahnsinnig viel Geld in die Hand nehmen muss... Das aber per PN, wenn du Interesse hast.

pascal

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13

Freitag, 6. März 2015, 22:24

Die Story ist nicht so meins, aber das ist nur mein Geschmack.

Optisch find ich den Film richtig gut, aber der Knaller ist der Sprecher, der ist richtig geil.

Sehe ich auch so. Ich denke mal ohne Youtubequark sieht das noch besser aus.

comic74

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14

Sonntag, 8. März 2015, 20:18

Finde ich echt super! Ein paar wirklich tolle Einstellungen dabei und ich "stehe" auch total auf echten Film. Ich hab die Kommentare vorher nicht durchgelesen also war ich sehr überrascht das ihr ein Gedicht verfilmt hattet ... was meine anfängliche Skepsis gegen die etwas spärlich und subtil wirkende Story aber wieder komplett auf 0 gestellt hat. Ich finde ihr habt das wirklich gut umgesetzt und zum Teil sehr schöne Aufnahmen geschaffen!

wabu

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15

Montag, 9. März 2015, 08:22

"Liegt zum einen daran, dass es 16mm Film ist, der körnt stärker als 35mm Film"

Emulsionen körnen gleich stark - 16mm hat das kleinere Bildfeld.

Für mich als "Senior" der schon 1965 auf 16mm gefilmt hat (und dann nie wieder 8-) ) ist diese "Retro" Liebe nicht ganz nachzuvollziehen.

Insbesondere nicht wenn dann das ganze digitalisiert wird. Das ist (für mich) von hinten durch die Brust ins Auge.

Ein Film gehört in den Projektor, dann ist es "Original"

Die Gestaltung des Films, die Bildersprache und der Schnitt sind richtig gut!

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16

Montag, 9. März 2015, 22:19

@comic74 & @pascal

...freut mich, dass euch der Film gefällt - danke


@wabu

...da du ja aus anderen Threads weißt, dass ich ein großer Befürworter des analogen Films bist, weißt du auch, dass ich deinen Post nicht unkommentiert stehen lassen kann...

"Liegt zum einen daran, dass es 16mm Film ist, der körnt stärker als 35mm Film"

Emulsionen körnen gleich stark - 16mm hat das kleinere Bildfeld.


Das stimmt natürlich, da hast du absolut Recht & das hatte ich auch so gemeint, aber nicht so geschrieben, wie das immer so ist.

Für mich als "Senior" der schon 1965 auf 16mm gefilmt hat (und dann nie wieder 8-) ) ist diese "Retro" Liebe nicht ganz nachzuvollziehen.

Insbesondere nicht wenn dann das ganze digitalisiert wird. Das ist (für mich) von hinten durch die Brust ins Auge.

Ein Film gehört in den Projektor, dann ist es "Original"

Da muss ich das Drehen auf Film jetzt verteidigen, auch in Bezug und beispielhaft an diesem Projekt.

Film gehört in den Projektor, dann ist es "Original"... Vollkommen klar, sehe ich 100% genauso, aber hier muss ich tatsächlich als angehender Profi sagen, die Zeiten sind, so wie es momentan aussieht, vorbei.

Es geht aber um etwas ganz anderes... Es geht um den Look und um das Korn (eigentlich bei Farbmaterial "Farbwolken"). Ein digitales Bild sieht anders aus, hat eine andere "Haptik", wirkt anders, und das kann ein digitales Bild nicht wiedergeben, das kann eben nur Film. Dafür hat das digitale Bild andere Vorteile, ganz klar, die aber eben nicht zu jeder Geschichte passen. Ich hätte diesen Film nicht digital drehen wollen, weil das nicht dazu gepasst hätte. Das ist der Grund, warum Film, auch wenn man ihn digital durch die Post schickt, "Original" ist und bleibt.

Ich will jetzt nicht wieder eine Grundsatzdebatte über analog und digital aufmachen, die haben wir hier schon geführt. Für mich ist die Frage nach digital oder analog eine rein bildgestalterische Entscheidung, die ich als Kameramann treffen will und ich habe, je nach Projekt meine Gründe für das Eine oder das Andere. Dabei geht es wie angesprochen um das Korn, dabei geht es aber auch um Farbgestaltung (sogar ganz stark), dabei geht es um Schärfeeindrücke, Schärfeempfinden, dabei geht es aber auch um Arbeitsprozesse, die ich persönlich beim klassischen Filmmaterial (wenn es möglich ist) wesentlich angenehmer empfinde, dabei geht es für mich auch um Werte und Respekt vor dem Material und seiner Geschichte und so weiter.
Wenn du das nicht nachvollziehen kannst - aus welchen Gründen auch immer, dann ist das eben so.

Die Gestaltung des Films, die Bildersprache und der Schnitt sind richtig gut!

Für diese Einschätzung danke ich recht herzlich - wir haben uns alle bemüht, dass es was Schönes wird. :-)

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