Da wurde die Messlatte ja mal wieder gehörig nach oben gelegt. Optisch ein Highlight. Die Geschichte ist soweit auch okay. Wieso und weshalb jemand in einem Film etwas tut, dass kein Mensch im realen Leben tun würde (Stichwort Feuchtigkeit und Laptop) spielt keine wirkliche Rolle und stört eigentlich im Film nicht. Im Film handeln die Figuren eben manchmal etwas untypisch. Oder welcher normale Mensch würde im Haus Richtung Dachgeschoß flüchten und sich dort verbarrikadieren oder verstecken wenn irgendwer hinter ihm her ist, wenn er stattdessen die Möglichkeit hätte aus dem Haus ins Freie zu rennen?! Mich hat diesbezüglich aber etwas anderes gestört, was zwar grundsätzlich in die gleiche Richtung geht, aber eher ein ästhetisches Manko darstellt. Und zwar, dass die Heldin ihre dämliche Lesebrille aufbehält, als sie vom Laptop aufsteht. Von 2:35 bis 5:00. Selbst im Wasser und danach behält sie diese auf, auch hier würde das kein normaler Mensch machen, aber es sieht optisch auch nicht besonders gut aus. Natürlich soll durch das komplett andere Styling der Autorin ein möglichst starker optischer Kontrast zu der Romanfigur hergestellt werden und wahrscheinlich eine gewisse Art der Schwäche und Verletzlichkeit vermitteln soll. Da wäre eine normale Brille wahrscheinlich passender gewesen und hätte den gleichen Zweck erfüllt. Letztlich muss ich aber auch sagen, dass ich die schauspielerische Leistung der Darstellerin auch nicht komplett überzeugend fand.
Das sind jedoch alles Kleinigkeiten, wo man sicherlich bestimmte Dinge hätte anders machen können, die aber nichts daran ändern, dass der Film mit zu den besten gehört, was hier so in den letzten Monaten präsentiert wurde.
Eine Sache jedoch möchte ich noch anmerken, die mich wirklich extrem gestört hat. Und zwar ist es der Text, den die Heldin in den Laptop tippt.
"Er bedroht sie mit seinem Messer. Er verliert sein Messer..." Alter Schwede! Was bitte soll das für ein Schreibstil sein? Mit der Location habt ihr richtig auf die Kacke gehauen, um dem Zuschauer zu vermitteln: die Schriftstellerin ist keine Hartz4 Loserin, die sich einbildet in ihr würde ein verborgenes Schreibtalent stecken aber ansonsten doof ist wie Brot, sondern dass es sich hier um eine extrem erfolgreiche Autorin handelt, die mit ihren Romanen soviel Geld verdient hat, dass sie sich ein mehrere Millionen teures Ferienhaus leisten kann. Ich finde das superschade, weil dadurch der Film für mich komplett unglaubwürdig wird.