Also die Inszenierung ist wirklich großartig, ihr wisst, wie man Atmosphäre schafft. Es ist alles sehr bildgewaltig und eindrucksvoll. Eure Schauspielerin hat ganze Arbeit geleistet. Es ist nicht einfach einen solchen Alleingang, mit soviel Gedanken im Kopf, überzeugend darzustellen und das, ohne nur einziges Wort zu sagen. Sie hat es geschafft und der ganzen Atmosphäre ihren Stempel aufgedrückt. Auch ich muss den Anfang loben, er hat wirklich eine besondere Spannung kreiert, die aber für mich irgendwie nachließ. Nach etwa 5 Minuten habe ich geschaut, wie lange es denn noch geht. Warum? Nun ja, im Prinzip ist alles irgendwie ziellos. Vielleicht habe ich es auch nicht verstanden? Also meine interpretation ist, dass das Mädchen mit ihren Erinnerung ringt. Und zwar diese Art Erinnerung, die man lieber nicht haben möchte, Erinnerungen an tragischen Ereignissen etc. Sie flüchtet sich in ihre eigene Welt, da die reale Welt die Schauplatz jener Ereignisse war und sie hofft, die Erinnerung daran in neutraler Umgebung, nämlich in der von ihr geschaffenen, zu verlieren. Doch es funktioniert nicht, sie kommen wieder und wieder, in Form von Geister und Dämonen. Dennoch gibt sie nicht auf und hangelt sich so von Tag zu Tag. Und das hat eben seine längen, es fehlt irgendwie die letzte Konsequenz. Und naja, Voice Overs, ich will nicht sagen, dass ich sie hasse aber gerade im Amateurbereich ist es wie Unkraut. Ich würde fast behaupten, dass der ganze Film wesentlich besser kommen würde, wenn ihr den Voice Over Dauerbeschuss weglasst und euch auf eure grandiosen Bilder verlasst. Das geht nicht gegen den Text, überhaupt nicht, im Gegenteil, er ist super, es geht einfach nur um die Steigerung von ziemlich gut zu oh-mein-gott-das-ist-ja-also-unfassbar-so-dermaßen gut
Aber trotzdem, vielen Dank für den alles in allem ziemlich guten Film, weil ziemlich gut wird heutzutage auch ziemlich selten erreicht