Vielen Dank für deinen weiteren Versuch es mir zu erklären. Ich bin zurzeit sehr verwirrt und weiß nicht genau wie ich weiter vorgehen soll. Habe natürlich Ideen aber ich denke über jede Idee mehrfach nach, denn ich bin in zu viele Fallen gelaufen, die ich mir selbst gestellt habe.
Mit dem Team ist das so gewesen : Ich kann von Menschen, die noch nie einen Anime angesehen haben nicht erwarten, dass sie so denken wie jemand, der jeden Tag Animes schaut. Ich kenne Dinge, die mein Team nicht kannte und umgekehrt. Unsere Vorstellungen waren sehr differenziert. Vor allem im Schauspiel. Man hat entweder nicht gemacht was ich wollte oder oft auch nicht gekonnt. (dazu muss ich auch sagen, dass ich selbst nicht im tieferen Detail wusste, warum ich die Figuren so haben wollte aber ich denke, das hätte sich auch damit nicht geändert, denn es war ja nicht das erste Projekt mit dem Team) Ich bin ein Mensch, der auf dynamische Totalen Bilder unglaublich steht. Mein Kameramann konnte nichts damit anfangen. Wir haben einfach unterschiedliche Interessen und Sichtweisen gehabt, was das Zusammenarbeiten irgendwann zu einem >gut wie ziehen es einfach durch< Mutieren ließ. Ich habe mich sonst immer auf die Interessengebiete dieser Leute angepasst aber das war dann nicht das Wahre. Ich wollte meine Atmo umsetzen und nicht eine übernehmen, die mein Team kannte.
Der Film wäre mit einem Team, die auf die selben Sachen stehen wie ich, sicher um einiges besser geworden. Zwar reicht das nicht aus für einen sehr guten Film aber würde zumindest ein paar Leute überzeugen.
Die echte Schwierigkeit liegt einerseits dabei, diese Gedanken nach ihrer Umsetzbarkeit zu sortieren (sprich: Unter deinen genannten Voraussetzungen hätte es eine solche Actionszene gar nie erst in den Dreh schaffen dürfen)
Das ist richtig. Wenn ich gewusst hätte, dass es so schwer sein wird, die Schauspieler zu führen oder die Action und inszenieren, hätte ich lieber einen Film in nem Cafe gemacht ohne Action.
Nachdem der Film fertig gedreht war, wollte ich ihn nicht mehr schneiden. Ich habe schon einiges gedreht aber dieser Film wurde mir so Fremd weil ich beinahe alle auf den letzten Drücker vereinfachen und ändern musste. Ich verstehe was ihr meint und kann es nachvollziehen, wie ihr das meint. Natürlich kriegt man keinen Film 100% so hin, wie man ihn sich vorgestellt hat. Ich Zeichne seit ich 7 bin und da gibts dieses Phänomen auch und es verfolgt mich noch immer. Aber es ist oft noch ein bisschen was davon enthalten und mit der Zeit wird es immer mehr das, was man sich vorgestellt hatte.
Bei meinen anderen Kurzfilmen habe ich diese Steigerung auch gesehen aber KoA ist so ziemlich auf stufe 0 wieder angelangt. Ich habe mir zu viel vorgenommen, weil ich glaubte, ich könnte das alles bewältigen. Dabei habe ich mit der Hilfe und der Begeisterung meines Teams gerechnet, was ein Fehler war. Ich habe zu viel gehofft und zu wenig gedacht.
Inszenatorisch sind da allerdings Fehler oder vielmehr, es sieht und wirkt einfach Billig, die auf mein Konto gehen. Nachdem der Film fertig war, habe ich verstanden, was das Inszenieren vor Ort ausmacht aber leider zu spät. Dennoch bin ich froh über diese Erkenntnis.
Danke nochmal.