Na gut, dann wollen wir mal.
Mich hat der Film nur zur Hälfte überzeugt. Einerseits merkt man dem Film seine gute Vorbereitung und gewissenhafte Umsetzung an, andererseits ist das zum Teil sogar der Schwachpunkt des Films. Er wirkt zu gestelzt. Aber mal der Reihe nach.
Technisch fand ich den Film solide, aber halt nicht außergewöhnlich. Um es so auszudrücken – dem Film fehlt es an Pepp. Das einzige, was den Film wirklich fortlaufend unterhaltend macht, sind der Schnitt, die Musik und die tollen Kostüme (

). Nimm die Musik weg, und der Film wirkt langweilig. Zwar ist eine gewisse Kontinuität vorhanden, in der die Story spielt, aber das reicht nicht. Problem daran sind vor allem die Darsteller.
Ein Film lebt ja von Eindrücken auf die Zuschauer, durch spannende, bewegte Bilder. Den einzigen Eindruck, den die Darsteller bei mir hinterlassen haben, ist Langeweile. Und: „Hoffentlich vergess ich den Text nicht und sag alles richtig.“ Naja, sicherlich nicht einfach, den Film in zwei verschiedenen Sprachen zu drehen, die dazu nicht mal die Muttersprache sind, aber die Phrasen wirken unendlich auswendig gelernt. Leider kann nicht mal die Mimik und Gestik der Darsteller dieses Manko beheben. Bis auf den, der den Franzosen gespielt hat, war die Mimik bei den Meisten ausdruckslos und somit leider unglaubwürdig. Insgesamt war wirklich der „Franzose“ der Schauspieler, der am Besten gewirkt hat. Alles wirkt halt sehr…mmh… betont. „Hoffentlich verschluck ich keine Silbe“, so in der Art. Man hat gemerkt, dass die Darsteller extra langsam und deutlich gesprochen haben, was wir im wahren Leben nicht tun würden. Vielleicht hätte ein bisschen mehr Improvisation geholfen. Beziehungsweise hilft es manchmal auch, den Darstellern etwas mehr Freiraum für eigene Möglichkeiten zu lassen. Zumindest bei Laiendarstellern, die sich nicht so mit der Rolle identifizieren können.
Von der Kamera her war es okay. Nichts außergewöhnliches, die Bilder waren halt so, wie man es erwartete. Dazu einfach zu…mmh…normal. Die leichte Farbkorrektur hat daran nichts geändert. Es ist halt nichts, was einem im Gedächtnis bleibt. Ein bisschen mehr Experimentierfreude hätt ich mir gewünscht. Beispiel: Die Party zum Schluss: Ehrlich gesagt wirkt die sehr langweilig und unglaubwürdig. Eine 15 Sekunden lange Stativaufnahme des ganzen Raums… Sorry, aber das hat mit Party nicht viel zu tun. ^.^ Da gehörte mehr Bewegung rein, selbst eine Handkamera wäre viel besser gekommen.
Die Story selbst – nunja, ich denke, dazu muss man nicht viel sagen.

Klischees aufgegriffen und bisschen gemixt. War jetzt nicht der Knüller, aber okay.
Also – technisch absolut solide, aber halt wirklich nichts Herausragendes. Darstellertechnisch leider nicht so, Storymäßig okay. Luft nach oben ist auf jeden Fall. Vor allem ein bisschen mehr Experimentierfreude würde ich mir wünschen. Mut zu mehr.
Ansonsten okay.
Schattenlord