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Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Spielzwerg« (7. Februar 2010, 19:41)
Welche Probleme sich ergeben können wenn man regelmäßig trinkt und kifft wurde nun schon etliche Male in allen erdenklichen Formen zum Ausdruck gebracht. Die Auswirkungen auf eine Beziehung zu schildern ist da keine allzu fern liegende Methode und so macht sich auch “Wie es sich anfühlt” diese Problematik zum Thema.
Es geht um ein jugendliches Paar aus Wien (gespielt von Andreas Tomsich und Pheline Österreicher), bei dem er sich offensichtlich regelmäßig dem Drogenkonsum widmet und sie dies alles weniger interessiert und sich auch lieber von ihrem Freund entfernt wenn er trinkt.
Beurteilt man die technische Seite des Films so kann man dem Werk fast ausschließlich lobend begegnen.
Die Kamera ist äußerst ansprechend und wird dabei in exzellenter Ausleuchtung und äußerst gelungener Farbkorrektur wunderbar unterstützt. Ein Aspekt jedoch wurde hier jedoch deutlich vernachlässigt. So werden immer wieder ästhetische Bilder den erzählenden vorgezogen und alles verliert sich ein wenig in der Optik.
Auch der Schnitt ist ziemlich tadellos, höchstens die immer wiederkehrenden Kussszenen werden mit der Zeit etwas lästig, da sie recht wenig Aussagekraft in sich tragen und eher auf eine Verspieltheit der Regiearbeit deuten.
Mangelhaft ist allein der Ton zu beurteilen. So ist viel Arbeit in die Hintergrundkulisse gesteckt worden, die Darsteller verebben allerdings oft in ihren Sätzen, was sicherlich auch auf die Wiener Mundart zurückzuführen ist.
Auch die Schauspieler machen ihre Arbeit wirklich gut. Die erotischen Szenen sind äußerst glaubwürdig und auch sonst hat man selten das Gefühl, als würden sie einem nur etwas vorspielen.
Widmet man sich nun der Handlung von “Wie es sich anfühlt”, so fragt man sich doch wo nun die Vielschichtigkeit geblieben ist. Die Charaktere scheinen nicht besonders individuell zu sein, die Darstellung geht nicht sonderlich tief und man vermisst am Ende des Films irgendetwas. Auch die Handlung an sich platzt nicht gerade an Komplexität, was sich hier stark bemerkbar macht, da auch die Idee nicht gerade originell ist.
Doch am schwersten wiegt die Unterbringung des Drogenkonsums. Die Drogen mit den aufkommenden Problemen zu verknüpfen ist nicht so ganz gelungen und dieser Schritt dient damit auch nicht gerade dem Film. Es wirkt wie eine hinzugedichtete Moralpredigt die mit wenig Authentizität aufwarten kann.
Fazit: “Wie es sich anfühlt” ist ein Film, der über all seine optische Brillianz vergisst, sich ausreichend der Handlung zu widmen. Da diese mindestens die halbe Miete ist, trübt der Aspekt das Gesamtbild des Filmes leider ein wenig.
Zitat
ANDREAS
Ein Draufgänger, selbst zerstörerisch. er ist emotional verschlossen, hat Schwierigkeiten seine Gefühle auszudrücken und sich vor jemandem zu öffnen. intime, emotionale Situationen sind ihm unangenehm, er spielt sie oft herunter, oder reißt Witze. Sein Selbstwertgefühl ist niedrig. Er beweist sich selbst, dass er es nicht Wert ist, indem er seine Beziehungen sabotiert. Auch wenn er sich oft wie ein Arschloch benimmt, empfindet er etwas für Flynn.
FLYNN
Sie ist selbstsicher, intelligent und erwachsen. Sie kann auf sich selbst aufpassen, ist nicht von Andreas abhängig und fällt ihm deshalb auch nicht zur Last. Er hätte nicht die Kraft sich um sie zu kümmern. Emotional ist sie nicht so verkorkst.
SYLVIA
Flynns beste Freundin. Sie kann Andreas nicht wirklich ausstehen, und will Flynn bei ihren Problemen helfen, weiß aber oft nicht wie, und glaubt, dass es für Flynn das Beste wäre, die Beziehung zu Andreas zu beenden.
NIKLAS & ALEX ALS NEBENCHARAKTERE
Ich bin auch kein FeindDen Alkohol- und Drogenkonsum als Ursache der Probleme darzustellen ist in keinster Weise beabsichtigt; es ist auch keine Moralpredigt – ich bin kein Feind von Alkohol und auch nicht von Gras; und es ist definitiv NICHT die gewünschte Aussage des Films.
Optisch ansprechende Einstellung, anstatt der Handlung zuträgliche zu verwenden ist auch etwas, was absolut nicht der Intention entsprach und wir haben versucht auf unnötig ästethische Einstellungen {CloseUps, Fluchtpunktkomposition, Kamerafahrten, …} zu verzichten.
Ja kennt man ja, das ist oft ein Problem. Der Film liegt trotzdem auf ziemlich hohem Niveau, ich freu mich schon auf das nächste Werk von euch.Sich als Regisseur gleichzeitig um Darstellung & Kamera beim Dreh zu kümmern ist leider in vielen Fällen etwas überfordernd, und hat der Umsetzung des Skripts dann in vielen Fällen leider nichts Gutes getan.