wow hört sich wirklich interessant an.
wed mir den film ziehen und dann editierern
EDIT:
so hab mir jetzt den film mal angeschaut und muss sagen:
WOW
ihr habt da ein extrem schwieriges thema (geistige vereinsamung des menschen) in philosophischen aspekten behandelt und das bei einer für amateurfilmer sehr tiefgehenden weise. ich hab mir nebenher notizen gemacht, was ich als veränderung vorschlagen würde ebzw. was mir sehr gut gefiel.
- Man hat bei der Stimme der frau (immer dann wenn sie ihre gedanken vorgetragen hat, also wenn sie im film nix ghesagt hat, beim inneren monolog sozusagen) immer ziemlich deutlich den noise-reduction filter gehört (von goldwave). schade, denn dadurch wirkten diese schönen gedanken etwas billig vorgetragen,
- ich denke, man sollte den film zweimal anschauen, um seine volle tragweite zu verstehen. ich finde, ihr hättet z.B. auf Fahrer näher eingehen können, ebenso wie ihr insirekt auch auf den wachtmeister und seinen sinn zugegangen seid,
- sehr sehr gut fand ich die stelle, wo die protagonistin erwäühnt, dass das wort "normal" seine bedeutung in einer absurden welt verloren habe. ergänzt wurde dieser gedanke dann gegen ende, als auf dem schlafplatz des filmmädchens werke von sarte und camus lagen. ich willin meinen aktuellen film voraussichtlich auch gedanken vob camus (aus "caligula") bringen, und außerdem lesen wir gerade als ABI-vorbereitung "der fremde" und daher ist mir camus vetraut
. Überhaupt fand ich das Absurde hervorragend "illustriert" in dem film. vielleicht werde ich in Franz vorschlagen, den film anzuschauen, wenn ihr damit einverstanden seid,
- habt ihr die musik oder teile von ihr selbst erstellt oder erstellen lassen?,
- die gestorbene welt in form der verlassenen stadt war sehr gelungen. als fahrer und die protagonistin hineinfahren, erwartete ich einen horrorfilm à la Half-Life 2 oder Resident Evil
. Wo war denn die location genau? sah sehr stilecht aus,
- habt ihr nachsynchronisert oder mirkofon benutzt? die szene vor dem haus von wachtmeister kam klanglich sehr schön und professionell. wie habt ihr aufgenoimmen? mit welcher kamera habt ihr gefilmt?,
- der prediger wirkte etwas unüberzeugt und unüberzeugend, als er vom Gericht Gottes predigte,
- die szene, in der die prot. gonzales überrumpelt, fand ich verwirrend und etwas billig gedreht. hier hätte mal action ins spiel kommen können,
- schockierend fand ich die szene, in der man den leichnam sieht und dann die prot., diesich die lippen leckt. dieser makabre teil eurer zukunftsvision war gut umgesetzt
,
- gonzales ändert seine schrift: vor dem haus schreibt er schön, im haus hat er eine sauklaue
überhaupt schreibt gonzales irgendwie weniger, als die prot. vorliest und als auf das kleine täfelchen passen kann,
- die figur des gozales war inhaltlich jedoch sehr gut getroffen. zum inhalt komm ich später nochmal,
- gut gemacht war der farbwechsel zwischen vergangenheit (bücherei) und realität (gräulicher farbstich des gesamten films),
- die stelle, an der die prot. sagt: "eigentlich ne ganz billige anmache" kam inmitten der leere einfach so witzig, dass ich heftig schmunzeln musste. also positiv
- das ende ist sicherlich der schwierigste teil bei einem solchen film, der sich im grunde auf geistiger eben abspielt. ich fand euer ende etwas schwammig. ein AHA-affekt wäre gut gekommen
- ich hab mich gegen nach ca. 20 min gefragt, ob ihr im film eigentlich das leben der menschen nach einer katastrophe beschreiben wollt oder nicht viel mehr die vereinsamung des menschen illustrieren wollt. dazu passen jedenfalls die unzähligen anspielungen auf existenzalisten wie sartre und camus. wäre es um einen katastropehfilm gegangen, hättet ihr wahrscheinlich auch beschreiben müssen, wie sich die menschen zusammenschließen. dass ihr sie aber als isolierte lebewesen zeigt, beweist mir, dass ihr die geistige vereinsamung, der kein gurppenzusammenschluss, sondern nur die suche nach dem sinn entgegenwirken kann, meint. um nach camus zu sprechen: ihr zeigt im film die absurdität des lebens angesichts des todes und des endes auf. hier rlauben sich bestimmt auch tausenderlei verlinkungen u.a. zu der figur des mephisto in "faust", aber ich denke, das würde zu weit führen.
alles in allem also ein technisch nicht einwandfreier (ich würde sagen: 2+), inhaltlich aber hervorragender (1++) movie, dem allerdings beim anschauen eine diskussion angeschlossen sein sollte.
In meinen augen eine sehr angenehme abwechslung zwischen den explosionen und compositing-tests, die hier sonst im forum gepostet werden. um mit heller zu sprechen: daumen hoch für filme mit sinn und botschat.
Gruß Genesis