Drehbuch:
Da wir uns ja Gott sei Dank im 21 Jahrhundert befinden und Informationsbeschaffung dank des Internets kein Poblem mehr sein sollte, würde ich dir definitiv raten, das Schreiben von Drehbüchern zu "studieren". Kostenlose Blogs gibts ja zu Menge und auch Bücher kann man sich mittlerweile billig erschwingen aber Vorsicht: Zu viel von dem Spaß und deine Kreativität geht erstmal für ne Zeit flöten. Ich hatte es z.B. mit Blogs, Büchern und Tutorials übertrieben und konnte vier Monate erstmal garnichtsmehr aufs Blatt bringen, dass nicht 0815 oder "Malen nach Zahlen" ist. Dennoch: Zumindest das Formatieren bzw. den Aufbau eines Drehbuchs solltest du lernen, immerhin ist sowas im Film ja Standard und ein Drehbuch wie von dir beschrieben, wird hier kaum jemand wirklich bewerten können.
Les dir also ein paar Basics durch, schnapp dir ein kostenloses Programm wie
Celtx oder - mein Favorit -
Trebly (Celtx ohne all den ablenkenden Schnick-Schnack) und leg' los, dann kann dir sicherlich auch jemand mit deinem Stoff helfen. Solltest du dir kein Programm downloaden wollen, dann besteht natürlich noch die Option des guten, alten "Pen and Paper"s.
Kontakte:
Ich will dir einmal klar machen, dass Filmemachen kein Solo-Ding ist. Wenn du später mal im Film arbeiten willst - und einem deiner
Beiträge zufolge willst du das auch - musst du auch lernen mit anderen Leuten arbeiten zu können. Referenzen im Sinne von "500 Sketche, bei denen ihr (fast) Alles zu zweit gemacht habt" werden dir da nicht viel bringen. Zudem sich der Lernfortschritt natürlich in Grenzen hält, wenn man stetig im gleichen Umfeld bleibt. Mit dem gleichen Team arbeiten mag Sinn machen, wenn jeder was drauf hat, aber ständig die gleichen Amateure im Projekt haben, bringt dir auf dauer einfach nichts.
Soll heißen: Um Kontakte und das "aus der Komfort-Zone treten" wirst du nicht herumkommen. Film ist kein Kinderspiel, da hängen sehr viele Tränen, Nerven und Herzblut drann. Wenn du es dir zutraust dich aufzuopfern, dann kannst du auch eine Zukunft im Film haben, willst du dein restliches Leben doch lieber in einem kleinen Dorf mit dem selben "Mitarbeiter" verbringen, so ist das definitiv auch nicht schlecht, nur eben nichts für eine Karriere im Film.
Was auch erwähnenswert ist: Schreibst du ein gutes Drehbuch - und damit meine ich ein Drehbuch, an das du zu 100% glaubst - dann sollte der Weg zum nächsten Theater für ein paar Schauspieler und das Überzeugen von Freunden eigentlich kein Problem mehr sein. Bei Sketchen, die hingegen eher ungeplant passieren, verstehe ich schon, dass du dir keine Crew besorgen willst: Immerhin fehlt der Plan und die Überzeugung. Also erneut der Apell von vorher: Schreib ein Drehbuch (und denk ja nicht, dein erster Entwurf ist perfekt).
Waffen:
Ich sehe garkein Problem darin,
dass du Waffen in deinem Film benutzt, sondern eher,
wie du sie benutzt: Unendliche Monition, kein Rückschlag, die Bösen mit einer Treffsicherheit von 1 in 1.000.000 Kugeln, die Guten eine von 4 Kopfschüssen pro auf den Abzug drücken. Generell sehe ich ein Problem darin Action-Szenen als zentralen Bestandteil deines Projekts zu verwenden. Nehmen wir den Tod deiner zwei Protagonisten: Wenn ich ehrlich bin, war mir das vollkommen egal. Diese Organisation hätte mit deine Protagonisten einen Snuff-Torture-Porn drehen können und die einzige Emotion die in mir hochkommen würde wäre ekel. Sprich: Flache Charakter -> Flache Story -> Keine Emotion -> Langweilig.
Auch die Bösen in deinen Projekten, die ja immer als "eine der tödlichsten Killerorganisationen" betitelt werden, sind einfach nur lächerlich. Tut mir leid aber welche Killerorganisation rennt bitteschön in Ninja-Anzügen rum, ist absolut unpassend bewaffnet und trifft auf 20m Entfernung keinen einzigen Schuss? Richtig: Keine. Warum? Weil die tödlichste Killerorganisation .. naja .. tödlich ist? Tödlicher als zwei Mitte 20 Jährige in Jogginghosen und Sonnenbrille? Es kommt einfach keine Emotion auf und die Story ist im bestenfalle
nur unglaubwürdig.
Aber zurück zum Thema Waffen: Du kannst gerne weiterhin Waffen hernehmen aber du musst lernen sie richtig einzusetzen. Wenn die tödlichste Killerorganisation der Welt einen Laptop mit Regierungsdaten will, dann werden sich wohl eher 2-3 Scharfschützen positionieren und auf ein gemeinsames Signal jeweils eine Kugel in die Köpfe der Protagonisten feuern. Nur so macht das Sinn. Letztendlich musst du dir aber bewusst machen, dass Waffen
kein zentraler Bestandteil deiner Story sein dürfen. Wenn du sie benutzt, sollten sie auch eine Funktion haben - z.B. Killerorganisation + Waffen = Hoffentlich stirbt mein gut durchgedachter, symphatischer Hauptcharakter nicht. Lass dir was einfallen und nur weil Hollywood in den letzten Jahre einige "Tak3en" rausgehaut hat in denen es wohl nur um sowas geht, heißt das noch lange nicht, dass das auch gut ist. Im ersten "Rambo", dem Besten, stirbt genau ein Mensch, in den Folgeteilen die halbe Weltbevölkerung. Trotzdem gibt es auch im ersten Waffen on Mass.
Ein letzter Tipp:
Klar, Kritik ist immer mit Vorsicht und Bedacht zu genießen, dennoch solltest du schön langsam mal anfangen, etwas davon umzusetzen. Haust du nächstes Wochenende wieder ein solches Projekt raus, wird dich bald niemand mehr unterstützen wollen. Fühl dich also geehrt, dass nach all den Projekten immernoch so viel Kritik kommt - im Vergelich zu Anderen, sind deine Beiträge nämlich die am häufigsten bewerteten - aber setz davon auch endlich mal was um. Wenn du weiterhin solche Projekte machen willst um irgendwas zu testen, dann würde ich auch etwas davon abraten, diese hier immer und immer wieder zu posten.
Es wird einfach langweilig und so gerne ich auch Amateur-Projekte bewerte - weil das mir und vor allem dir sicherlich einiges bringt - sehe ich da bei dir momentan nichtmehr so viel Sinn. Da beschäftige ich mich dann doch lieber etwas mit der Nouvelle Vague (bzw. Filmgeschichte im Allgemeinen) - was du
definitiv auch machen solltest!
Edit:
@Barbara: Genau das hatte ich auch in seinem letzten Beitrag angesprochen. Wenn er wirklich nur Baller-Sketche machen will, dann soll er das sagen und ich - als auch einige andere freundliche Helfer hier im Forum - könnten uns lange Texte wie diesen spaaren. Eine wirkliche Antwort ist leider noch nicht gekommen aber die Frage bleibt sowieso, ob sich diese ausführlichen Versuche ihm zu helfen, noch lange halten werden.