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Ich denke es geht ihnen um deinen Gedankengank, wie wäre es wenn du einfach einbindest dass dir dabei sofort die filme einfallen, wenn du dich um die weiterführung des gedankens - Dinge, die uns zufällig gelingen-
Eine Frage: Wegen dem Robert Bresson Zitat. Meinst du man sollte alle Filme von Bresson kennen und das dann in seinem Text mit einbinden oder einfach frei, ohne jeglichen Bezug zu seinen Filmen, schreiben? Kenne leider nur von Bresson Pickpocket.
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...nein, kenne ich nicht, aber Dramaturgie funktioniert ja im Grunde genommen immer nach dem gleichen Prinzip, egal, welche fiktionale Form man da vorliegen hat. Es gibt immer einen Spannungsbogen, immer einen Protagonisten und immer einen inneren und äußeren Konflikt. Das Ganze ist natürlich noch komplexer, und die Kombination und die Umsetzung des Ganzen bestimmt dann die Form, aber von der Sache her basiert alles auf diesen Bausteinen.@toxic - kennst du irgendwelche guten seiten zur kurzgeschichten theorie/dramaturgie what so ever, meine stadtbibliothek hat dazu leider nur zwei bücher...
Einen falschen Ansatz gibt es erstmal nicht. In der Kunst - egal in welcher - gibt es erstmal kein Richtig und kein Falsch. Es gibt Regeln und die sollte man kennen. Wenn man die kennt kann man die brechen.Zitat
vielleicht gehe ich den kurzgeschichten ansatz ja falsch an, aber ich erzähl doch einfach die geschichte, oder ist das zu stereotyp mit der unterdrückten frau, meint ihr dass?
Diese ganze Sache finde ich nicht gut! Schreib die Sachen wie du es gut und richtig findest, denn die Formulierung ist deine Art die Geschichte zu transportieren. Rechtschreibung und Zeichensetzung und ein gewisses Maß an Grammatik sind wünschenswert, aber nicht zwingend, wenn es einen Grund gibt diese Regeln zu brechen.
Ich an deiner Stelle würde noch viel intensiver das Geschehen aus der Sicht des Mädchen oder Jungen beschreiben. Anstatt: "Wie der Ton lautdröhnend in der Luft vibriert" würde ich schreiben: Der Ton des Fernsehers dröhnte intensiv in meinen Ohren. Oder anstatt: "Wie er mich langsam auszieht" würde ich schreiben: Ich spüre seine harten Fingernägel auf meiner Haut, als er mit das Nachthemd von der Schulter streicht. Du verstehst was ich meine? Die Widerlichkeit des Kindes muss sich im Leser widerspiegeln, damit du erreichst, dass nach dem letzten Satz: "Mama, wo bist du", der Leser sich fragt: Ja Mama, wo bist du?????? Ich glaube die Geschichte wird auch besser, wenn du die Mutter am Anfang aus der Geschichte heraus lässt und sie nur mit der Frage am Ende ins Spiel bringst.
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »mamoksche« (11. Oktober 2014, 01:49)
- Du fängst mit “In dem” “In dem” an. Weil das aber kein Stilmittel ist, finde eine bessere Variante. Vielleicht “Im gleichen Jahr”.Zitat
In dem Jahr in dem wir unseren letzten Urlaub am Haus unseres Onkels
verbrachten war es wie immer eiskalt, und besonders wegen Weihnachten
vermisste ich meinen Vater der vor einem halben Jahr an meinem
fünften Geburtstag gestorben war sehr.
- Auffälliger Tempuswechsel. Entweder “ließ mich verdrängen” oder im Teil davor die Zeit ändern.Zitat
Doch nicht einmal die Tatsache dass Weihnachten ist lässt mich verdrängen, dass wir bei
meinem Onkel sind und der Fernseher Schatten an die Wand wirft.
- "der Ton laut dröhnend in der Luft vibriert." Uuuuh. Wie Bäume die "wie Streichhölzer" umknicken ein richtig abgelutschtes Stilmittel. Versuch eine eigene Sprache für Bilder zu finden.Zitat
Wie der Ton laut dröhnend in der Luft vibriert. Wie der See
Lichtreflexionen an das Haus wirft. Wie die Insekten lautdröhnend in
der luft vibrieren. Wie mein Onkel mir mit seinem warmem Atem in mein
Ohr haucht. Wie der See im dunkeln rauscht. Wie er mich langsam
auszieht .
- Okay. Kannst du im Grossen so lassen. Die letzten beiden Saetze wuerde ich weglassen. Das ist in der beschreibenden Haltung, die der Erzaehler einnimmt, zu verwirrend. Wir wissen noch nichts ueber die Sexualitaet des Opfers und wir wissen nicht, ob du im Zeitraffer deiner Erzaehlungen hier grade einfach fuenf Schritte weitergesprungen ist und sie/er nun wirklich blutet. Da du sehr wahrscheinlich "Die Seele blutet" meinst, wuerde ich dir davon allein schon aus dem Grund abraten, weil du nicht in diesen Kitsch versinken willst, wenn du ueber so harten Tobak schreibst.Zitat
Wie ich meinen Teddy fest umklammere, als er sich selber
auszieht. Mich streichelt. Mir seine schmutzigen Fingernägel in die
Haut schabt. Mich ich lieb hat. Mir immer wieder sagt wie lieb er
mich hat. Bis ich blute. Innerlich.
- "Warmer Atem" den Satz finde ich schon fast Polizeiprotokolarisch. Sie umklammert einen Teddy aber "Alkoholgeruch" kann sie Buchstabieren? Diese Kinder heutzutage! Vielleicht "Sein saurer Atem liegt in meinem Hals."Zitat
Sein warmer Atem gemischt mit starkem Alkoholgeruch liegt in meinem Hals. Es tut so weh, dass meine
Beine ertauben, seine starken Arme pressen mich immer fester in die
Bettdecke. Schweißtropfen fallen von seinem nackten behaarten körper
auf meinen Rücken. Von Schweiss durchtrieft und mit Blutflecken
beschmutzt, drückt er mir immer wieder mein Gesicht in das Laken.
Ich klammere mich so fest an einen Teddy dass meine Hände wehtun.
- "Feuer" stells um in "Mein Unterleib ein einziges Feuer." Das wirkt apathisch und dadurch realistischer. Der Satz in der Originalfassung wirkt etwas archaisch/altbacken.Zitat
Wie Feuer brennt mein Unterleib. Tränen laufen mir das ganze Gesicht
herunter und verebben als stumpfer Schrei im Laken. Sein Atem geht
schneller, dass macht er immer so zum Ende. Als er fertig ist zieht
er sich an und wickelt mich in meine Decke.
- Ersten beiden Saetze sind okay. Kleine Korrektur: "traegt mich aus dem Haus zum See" reicht, das "heraus" ist wieder doppelmoppeln.Zitat
Mein Körper bebt und zittert. Er hebt mich hoch und trägt mich aus dem Haus heraus zum
See. Mit mir im Arm läuft er immer weiter in den See. Mit langsamen
behutsamen Schritten geht er immer weiter bis das wasser hoch genug
ist meine Decke einzuweichen. Es ist eiskalt.
- Erster Satz: Umstellen. "Er faengt an die Stellen aus denen ich Blute zu waschen."Zitat
Die Stellen aus denen ich blute fängt er an zu waschen. Versucht das Blut meines Körpers
dass auf mir klebt ,wie warmer roter Honig , wegzuwaschen.
- Ich wuerde fuer die Leserlichkeit einfach ein "Dann" benutzen. Das gibt dem Satz ausserdem einen normalerzaehlerischen Twist, der durch die Infromation "Schwester" fies kontrastiert wird. Vorgaerten sind immer vor Haeusern. Wohin er nach dem Absetzen geht, waere dem Opfer ja wahrscheinlich drecksegal. "Dann traegt er mich in den Vorgarten des Hauses und setzt mich zu meiner Schwester. Ich zittere."Zitat
Als er fertig ist mich zu säubern,trägt er mich in den Vorgarten vor
seinem Haus und setzt mich zu meiner Schwester, dann setzt er sich
auf seine Veranda. Ich zittere.
- Kannst du so lassen. Finde ich eine gute (nicht moralisch!) weil vorstellbar fiese Szene.Zitat
Stechende Eiszapfen tropfen mir die Nase herunter. Vor mir erstrahlt der Weihnachtsbaum den meine Mutter
mit uns geschmückt hat. Mir ist eiskalt. Ich zittere am am ganzen Körper. Regungslos sitzt meine Schwester neben mir und starrt den Weihnachtsbaum an.
- Grande Finale!Zitat
Mir ist so kalt dass meine Zehen langsam taub werden. Fest umklammere ich meinen Teddy denn mein Vater mir
geschenkt hat, es ist so kalt. Ich denke daran wieder reinzugehen. Denke an ihn. Denke an die Kälte. Ich Kuschele mich zur Decke meiner Schwester. Ihre warmen braunen Augen sind inzwischen zugefallen, ihre Lippen sind blau. Ich bin ganz müde. Ich denke wieder daran reinzugehen wo es warm ist. Er sitzt immer noch trinkend auf der Veranda und starrt auf den Weihnachtsbaum. Sie sitzt immer noch auf ihrem Suhl auf der Veranda. Wie sie mich anschaut mit ihren eiskalten blauen Augen.
Müde.
Mutter.
Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von »verlaeufer« (2. Dezember 2014, 23:33)
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