Ich bin seit einiger Zeit dabei, eine Langzeitdoku zu erstellen. Die wichtigste Frage, die sich mir stellte war der eigentliche Aufhänger. Was will ich eigentlich erzählen bzw. dokumentieren, abgesehen vom eigentlichen Thema. Dieses dreht sich um ein aufwändiges Theaterprojekt - von der ersten Idee - bis zur eigentlichen Aufführung. Aber solch ein Projekt einfach nur zu begleiten, fande ich dann im Endeffekt langweilig.
Somit habe ich mich entschlossen, einen anderen Aspekt mit einzubringen, der mich unabhängiger vom Geschehen des Ursprungsprojektes machte. Dieser konzentriert sich auf die ungewöhnliche Zusammensetzung der Macher. Der Hintergrund meiner Entscheidung war, dass ich schwer einschätzen konnte, ob die Leute, die in diesem Projekt eingebunden waren auch alle bis zum Schluss durchhalten werden. Da es sich eher um ein No-Budget Produkt handelt, entstanden zusätzliche Probleme und Befürchtungen, z.B. dass es dieses Stück aufgrund der Unbekanntheit der Autoren nie auf eine Bühne schaffen könnte. Was also wäre diese Doku dann wert, wenn es kein Endprodukt gibt?
Unser Film wird aus Sicht eines der Mitwirkenden erzählt. Dieser fungiert dann als sogenannter Roter Faden durch das Geschehen. Es gibt verschiedene Interviews von Beteiligten und Unbeteiligten. Wobei diese Szenen bisher immer abseits von der eigentlichen Tätigkeit stattfanden. Es gibt ne Menge Zusatzmaterial, dass unsere "Protagonisten" bei der Ausführung ihrer Arbeiten zeigt. Dieses wird dann nachher in die Interviews mit eingebunden.
Zusätzlich wird der private Hintergrund der Macher beleuchtet. Somit haben wir immer die Möglichkeit, auf einer persönlichen Ebene zu bleiben, als nur zu dokumentieren. Allgemein das Projekt zu beschreiben, wie zu Punkt 4 in Deiner Auflistung, halte ich wie oben bereits geschrieben für langweilig.
Mein persönliches Anliegen wird auf jeden Fall darauf hinauslaufen, dass die Doku unterhaltsam sein muss. Interviews sollten möglichst nicht den Film beherrschen. Ich erwarte Abwechslung bei den Bildern/Orten/Situationen und wenn es geht, unterschiedliche Ansätze und Ansichten. Das ist in unserer Truppe auf jeden Fall ein Thema, da jeder der Beteiligten eine andere Vorstellung hatte, wie man so etwas umsetzen kann. Gerade die Leute, die mit solchen Arbeiten in der Form, wie wir sie ausführen, nie in Berührung traten.
Die Vorbereitungen für das Filmprojekt waren bei uns eher dürftig, weil wir zunächst eigentlich nur die Kamera "immer mal laufen haben wollten". Die Idee, daraus einen richtigen Dokumentarfilm zu machen, ergab sich erst in der späteren Arbeit.
Einige Dinge und Ideen sind bei uns eher "work in progress". Mal sehen, wie weit der Stand der Dinge ist, was kommt noch auf uns zu und was kann man zusätzlich filmisch noch einbinden... Andere sind bereits festgetackert. Hier liegen genaue Szenenbeschreibungen, Drehorte und Hintergründe vor. Voraussichtlich werde ich bis Mitte/Ende nächsten Jahres die Dreharbeiten abschließen. Bin selbst gespannt, was dabei raus kommt...
Ganz wichtig wird der Anteil der Musik sein, da es in dem beschriebenen Projekt eine zentrale Rolle spielt. Auch hier wird es gesonderte Szenen geben, die sich damit befassen werden. Ich bin auch schon fleissig dabei, zu komponieren