Purzel, das mit dem Farbmonitor etc. und Weißabgleich stimmt, allerdings werden die wenigsten hier auf dem Board wirklich so hochwertig arbeiten, um ihre Amateurfilme zu produzieren. Die meisten hier arbeiten mit einem simplen MiniDV oder analogen Camcorder und das war´s. Mir geht´s da nicht anders.
Zum Thema Farbkorrektur.
Gerade MiniDV weist einen sehr schwachen Kontrastbereich auf und das Bild wirkt schnell flach und leblos. Schaut man sich in sagen wir mal After Effects die Gammakurve eines MiniDV Videos an, dann ist diese eine einfache Gerade, die kontinuierlich von Schwarz nach Weiß verläuft. Richtiger Film (ala Kino) hingegen hat einen stärkeren Kontrastbereich. Hier kann man wirklich von einer Kurve sprechen, einer S-Kurve um genau zu sein. Sie hat gerade in den extrem dunklen Bereichen einen niedrigeren sowie in den extremen hellen Bereichen einen höheren Wert, dadurch ergibt sich diese leichte S-Form. Das ganze hat zur Folge, das Schwarztöne noch dunkler und Weißtöne noch heller aussehen. Das ganze verleiht dem Bild mehr Kraft. AE hat in den Effekt eine Funktion zum Anzegen und beeinflussen der Gammakurve.
Film weist im Vergleich zu Video ausserdem kräftigere Farben auf, dies lässt sich in After Effects über die Sättigung steuern.
In Verbindung mit meinem Tutorial bzgl. De-Interlacing in After Effects lässt sich ungefähr der Look von Film auf ein normales DV Video übertragen.
Natürlich nur ungefähr und die Tipps sind alles andere als Profi-Methoden sondern mehr eine "Augenmaß" Methode. Nach dem Motto, so lange an den Einstellungen rumspielen bis es gut aussieht. Das Wichtigste ist, nach der Farbkorrektur das Ergebnis auf einem normalen Fernseher zu betrachten, da dieser die Farben vollkommen anders wiedergibt als ein PC-Monitor. Die Farbkorrekturen bei unserem Film "Mobb" zum Beispiel sehen auf einem PC-Monitor teilweise katastrophal aus, auf dem Fernseher hingegen wirken sie optimal.
Das von Marcus in dem anderen Thread gepostete Tutorial für Premiere Pro hingegen ist schon eher eine Profimethode um die Farben eines Videos zu optimieren.
Premiere Pro kommt bereits mit einem kompletten Set von Funktionen für Farbkorrekturen und es lässt sich mit einem Teil dieser Funktionen schon vieles erreichen. Wie gesagt, ich mach´s mehr nach Gefühl, was für mich gut aussieht und weniger nach dem Profi-Schema mit Farbspektrum etc.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »HTS_HetH« (1. Dezember 2003, 08:18)