Habe mir mal eben ein Fadenkreuz-Bild aus dem Internet geladen und dem Bild einen grünen Hintergrund verpasst. dann in Final Cut geladen und mit dem Keyer als Greenscreen versehen.
Das ist ein funktionierender Ansatz, allerdings nicht der direkteste und flexibelste Weg. Statt den Hintergrund erst grün zu malen und dann zu keyen ist es einfacher, gleich den Hintergrund transparent (Alpha Kanal) anzulegen und als PNG, EXR o.ä. zu speichern. Das Bild kann dann direkt im Schnittprogramm oder Compositor weiterverwendet werden ohne noch irgendwas keyen zu müssen.
Da so ein Fadenkreuz relativ einfach zu zeichnen ist, würde ich allerdings einen ganz anderen Weg gehen und das Fadenkreuz direkt im Compositor als Vektorgrafik erzeugen. Dann ist das Thema Transparenz abgehakt und es gibt keine Pixel-Artefakte wenn das Element skaliert wird.
Beim Compositing gibt es fast immer mehrere Wege zum Ziel. In den ganzen Tutorials im Netz wird immer nur ein Weg gezeigt, der oft nicht einmal der beste ist. Daher bleibe ich bei meiner Empfehlung, erst den Werkzeugkasten zu lernen. Dann kann man direkt zum richtigen Tool für die jeweilige Aufgabe greifen und wirklich künstlerisch arbeiten, ohne ständig von der Technik gebremst zu werden. Das ist genau wie im Handwerk außerhalb des Computers (auch Compositing ist Handwerk), man bekommt das Kugellager auch mit dem Hammer von der Welle. MIt dem Abzieher geht es aber leichter und Lager und Welle sind danach nicht kaputt. Man muss aber wissen, dass man einen Abzieher in der Werkstatt hat und wie man damit umgeht