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gopper0815

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1

Samstag, 11. November 2017, 17:10

Genereller Workflow vom Compositor in den Videoschnitt

Hallo an alle,

ich bin noch recht neu im Videosegment und hätte da eine generelle Verständnisfrage. Bisher habe ich nur im 3d-Bereich gearbeitet und dort Stills herausgerendert. Das hat sich nun geändert und spiele etwas mit VFX herum. Wenn ich nun eine Animation herausrendere, dann mache ich das meist in Einzelbildern. Diese lade ich dann als Sequenz nach Nuke. Aber wie geht es denn generell weiter. Wenn ein Composer fertig ist, rendert er dann auch wieder Einzelbilder raus, die an den Videoschnitt gehen, oder wird dann dort bereits eine Videodatei ausgegeben?

Marcus Gräfe

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2

Samstag, 11. November 2017, 17:41

Kommt drauf an, würde ich sagen. ;)

Wenn die VFX mit After Effects gemacht werden und der Schnitt in Premiere stattfindet, würde ich überhaupt nicht rendern, sondern die AE-Komposition in Premiere einfügen (Dynamic Link).

Ansonsten eben Einzelbilder oder Video. Die Performance von Einzelbildern ist normalerweise etwas schlechter beim Schnitt als ein Video. Aber das kommt auch immer aufs Programm und auf den verwendeten Codec bzw. das Bilddateiformat an.

Kurzum: Es gibt keinen generellen Workflow. Frag die Cutter, was sie haben möchten. ;)

gopper0815

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3

Samstag, 11. November 2017, 17:45

Naja, der Cutter bin ich :). Ich bin alles in einem. Ist ja nur ein Hobby von mir. Nuke non commercial gibt keine Möglichkeit Videos auszurendern. Da kann ich nur Einzelbilder rausrendern. Ich hab zwar Zugriff auf After Effects, aber ich bin vom Nodebasiertem arbeiten schon angetan. Ich wollte nur generell wissen was der standartworkflow ist. Aber wenn es prinzipiell egal ist, dann kann ich ja mit Nuke weiterarbeiten.

LennO

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4

Sonntag, 12. November 2017, 08:05

Naja, der Cutter bin ich :). Ich bin alles in einem. Ist ja nur ein Hobby von mir. Nuke non commercial gibt keine Möglichkeit Videos auszurendern.


Klar, Quicktime Movies. Unter Windows auch. Nuke kann (als eines von wenigen Programmen) unter Windows auch ProRes schreiben, ob die NC weiss ich nicht, aber Quicktime Movies an sich aber schon, genauso wie lesen. Aber klar geht man eh zumeist als Einzelbilder raus.

Der Workflow ist unterschiedlich – und für dich zuhause auch anders als für große Shows. An nem normalen Film? OpenEXR rein, OpenEXR raus, grob gesagt. An ner Werbung auch mal einfach ne ProRes 4444 direkt zurück raus an den Editor.

Aber prinzipiell kannst du das halten wie du willst, wenn du selbst noch schneidest. Für n normales VFX Shot ist der Schnitt meistens sowieso schon gelocked (+ - ein paar Frames Handlength) und du kriegst die rohe Footage (RAW, oder equiv.) oder jemand zieht dir davon ne EXR Sequenz. Dann gehts bei dir erstmal aus Nuke auch als EXR Sequenz raus (oder auch mal als dpx) und davon geht n Proxy (Quicktime, ProRes 422, 422 Proxy, DNxHD oder was auch immer gerade beliebt) zurück an den Editor, der ggf den Schnitt anpasst. Das Mastering des Films findet eh dann im Grading statt, und der Editor hat meist eh nur Proxys. Eigentlich wirds dann erst im Grading wichtig was final auch aus der Comp ankommt, und da wäre jedem Colorgrader ne EXR-Sequenz absolut rechtens.

Für dich selbst, vor allem wenn du danach erst in den Schnitt gehst: Exportier das, womit die bequem klarkommst und gleichzeitig genug Farbtiefe behälst. Also irgendeinen guten 10/12-bit 444 codec (Quicktime ProRes, DNx Irgendwas) oder halt Einzelbilder, die werden aber im Schnitt selten flüssig sein. Also für Schnittzwecke auf ner langsamerem Maschine/Platte ruhig n Video erstellen und dann halt beim Finalisieren durch die Bildsequenz austauschen, falls nötig.

Wenn du eh ausm 3D kommst, wird dir ja OpenEXR als Format auch schon geläufig sein.

Tiger

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5

Sonntag, 12. November 2017, 12:03

+1 für OpenEXR, stressfreier Workflow und es gehen keine Informationen verloren (clipping)

gopper0815

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Sonntag, 12. November 2017, 14:50

Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Open EXR ist i.O. Ich rendere meine Animationen eh in diesem Formataus, da man so bequem alle Renderpasses in einer Datei hat.

Schloime

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Donnerstag, 23. November 2017, 14:38

Wenn du schon nodebasiert arbeitest, hast du dann schon mal Fusion angeschaut? Zusammen mit DaVinci Resolve hat man eine ähnliche Kombo wie AE/Premiere. Mit dem eingebauten Tool "Fusion Connect" kann man das Compositing direkt in den Schnitt einbauen... Lässt sich schlecht mit wenigen Worten erklären...

gopper0815

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Donnerstag, 23. November 2017, 15:49

Hm, hab Fusion noch nicht angeschaut. Ist das vom Umfang her vergleichbar mit Nuke? Preislich sind das ja Welten. Selbst die Studioversion von Fusion kostet grad mal knapp über 300 Euro. Wo sind da die Abstriche im Vergleich zu Nuke? Rein Interessehalber. Da grad erst am Anfang stehe, arbeite ich eh auf so geringem Niveau, dass mir das wahrscheinlich gar nicht auffallen würde. Tutorials sind recht knapp für Fusion, oder lassen sich die von Nuke auf Fusion übertragen?

Fragen über Fragen.....

LennO

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9

Donnerstag, 23. November 2017, 16:31

Hm, hab Fusion noch nicht angeschaut. Ist das vom Umfang her vergleichbar mit Nuke? Preislich sind das ja Welten. Selbst die Studioversion von Fusion kostet grad mal knapp über 300 Euro. Wo sind da die Abstriche im Vergleich zu Nuke?


Die Preisdifferenz spiegelt nicht wirklich eine "Feature-Überlegenheit" von Nuke gegenüber Fusion wieder – Blackmagic neigt nur dazu, seine Software super-günstig zu machen, da sie hauptsächlich mit Hardware Geld machen. Was natürlich sehr vorteilhaft für Indie Filmemacher ist.

Nuke ist der Platzhirsch im Compositing-Bereich. Auch wenn es Studios und Freelancer gibt, die auf Fusion arbeiten, so ist die überwiegende Mehrheit aller Studios absolut Nuke dominiert. Wenn du das Ganze irgendwann also beruflich machen willst, bis du gut damit beraten Nuke nicht aus den Augen zu verlieren. Am besten aber direkt in beiden gut sein.

Unterscheiden tun sich die Programme von ihrer grundsätzlichen Philosophie als modebasierte Compositor nicht. Nuke hat definitiv die Nase vorn was das Handling von Multi-Channel EXRs angeht, und auch das Colormanagement (linear workflow) ist weiterhin deutlich komfortabler in Nuke als in Fusion. In der Vergangenheit hatte Nuke auch in Sachen Tracking die Nase deutlich vorn – mittlerweile hat Fusion da aufgeholt und nen passablen (wenn auch featuretechnisch nicht gleichwertigen) 3D Tracker, der aber sicherlich noch ausgebaut wird. Generell hat Blackmagic wieder etwas Schwung in die Entwicklung von Fusion gebracht.

Für "durchschnittliche" Compositing Aufgaben sind die Featureunterschiede vernachlässigbar, und du wirst mit beiden Softwares das selbe Ziel erreichen. Alles weitere ist Frage des persönlichen Geschmacks (Laufrichtung des Nodetrees etc) oder spezielle Fragen, bei denen es sehr darauf ankommt was genau du compen willst/muss. Was man da bevorzugt, findet man für sich selbst schnell raus, wenn man mit beiden mal ein Projekt durchzieht.

Auf der nicht-kommerziellen Seite hättest du mit Fusion den Vorteil größer rausrendern zu können – Nuke non-commercial erlaubt halt nur 1920x1080 Output. Eine kommerzielle Version von Nuke ist halt verglichen mit Fusion Studio Welten teurer – der Kauf lohnt sich nur, wenn du Nuke kommerziell und oft einsetzt. Falls Studentenversionen zutreffen: Eine nicht größen-beschränkte Studentenlizenz von Nuke kostet 180 Euro + MwSt(Inklusive Modo, Mari + Cara VR).

Ich würd dir empfehlen beides anzuschauen, für dich selbst vom Handling her deinen Favoriten zu finden, oder direkt zweigleisig fahren. Wenn du das eine Programm beherrscht, kommst du auch mit dem anderen klar.


Tutorials sind recht knapp für Fusion, oder lassen sich die von Nuke auf Fusion übertragen?


Grundsätzlich lassen die sich übertragen – modebasiertes Compositing ist vom Prinzip her immer gleich. Selbst alte Shake Tutorials könntest du auf Nuke oder Fusion anwenden (mit etwas Umdenken und Begrifflichkeiten anpassen). Umdenken muss du aber immer. Allerdings gibt es auf jedenfall auch Fusion Tutorials zu Hauf. Ich hätte das jetzt keine spezielle Ressource parat, aber die kommen mir immer mal wieder unter bei nem abendlichen Surf durchs Internet, also existieren sie ;) Eine Fusion-Online-Community wäre diese hier: https://www.steakunderwater.com/

Tiger

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Donnerstag, 23. November 2017, 21:23

selbst die Studioversion von Fusion kostet grad mal knapp über 300 Euro. Wo sind da die Abstriche im Vergleich zu Nuke?

Kommt darauf an, was man mit der Software machen will. Für den Einstieg ins Compositing sind beide Pakete geeignet. Auch extrem anspruchsvolle Aufgaben sind mit beiden Progammen möglich, beide wurden und werden für große Produktionen verwendet. Nuke hat in einigen Bereichen die Nase aktuell vorne, da die Fusion Entwicklung zwischendurch nicht wirklich vorangetrieben wurde, seit dem Aufkauf durch BMD geht es aber auch hier wieder vorwärts. Bei mir hat Fusion Studio das Rennen gemacht. Nuke ist mir in der non-commercial Version zu limitiert und die Kaufversionen sind für meinen Geschmack zu teuer.

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