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Mutzmann

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1

Samstag, 2. Mai 2015, 18:34

Qualitätsgewinn durch das Plug-In "Instant 4k"?

Hallo zusammen,

vor kurzem habe ich bei Red Giant das Plug-in "Instant 4k" entdeckt, mit dem man z.B. 1080p-Footage auf 4k skalieren kann. Das Plug-in errechnet dabei basierend auf den vorhandenen Pixel zusätzliche Pixel und steigert damit die Auflösung.

Da kam mir ne Idee für einen möglichen Workflow:
Ich filme in Full-HD und skaliere das Footage mit dem Plug-In auf 4k, um es dann anschließend wieder in der Premiere-Sequenz auf 1080p zu transformieren, also zu verkleinern.

Hat man damit an Qualität was gewonnen? Oder ist das Vorgehen Quatsch?
Gibt's evtl. jemanden, der das schon mal ausprobiert hat?

Vielen Dank und schöne Grüße

CanonCamer (MB-Film)

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2

Samstag, 2. Mai 2015, 22:50

Also mal ganz grundsätzlich kann eine Software nichts herstellen, was nicht auf den Aufnahmen drauf ist. Sie kann es eben "erraten", wie es sein könnte.

Ich verstehe den Sinn hinter deinem Workflow nicht ganz:
Mal angenommen, die Software arbeitet "perfekt", damit meine ich, es passieren keine Fehler wie Artefakte oder so in der Verarbeitung (was auch eine ideale Annahme ist; bei jeder Konvertierung passieren nämlich mehr oder weniger gravierende Fehler/Verschlechterungen). Jetzt werden also, ganz grob, aus einem Pixel 4 Pixel generiert (doppelte Auflösung), also 3 nebendran, die nicht "echt sind". Sollte jetzt Premiere beim runterskalieren zufällig genau diese 3 Pixel wegnehmen, dann hast du das gleiche Bild wie vorher. Nichts gewonnen, aber auch nichts verloren. Wenn Premiere jetzt aber 2 der generierten Pixel und den einen originalen löscht, sprich: einen generierten Pixel behält und den originalen löscht, hast du sogar eine deutliche Verschlechterung.

So denke ich mir das und hoffe, das stimmt. Vielleicht guckt ja noch ein Profi mal drüber und korrigiert, wenn ich einen Denkfehler gemacht haben sollte.

Schönen Gruß

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Mutzmann

Jumperman

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3

Samstag, 2. Mai 2015, 23:08

So ist es. Auch die beste Interpolation kann keine Bilddetails herzaubern, die im Quellmaterial nicht vorhanden sind.

Ich denke, durch dein Hoch- und anschließendes Runterskalieren versprichst du dir einen Schärfegewinn. Das ist natürlich nicht möglich. Das Bild mag danach vielleicht schärfer wirken, aber das käme wohl nur durch die Anwendung von digitalen Scharfzeichnern, die beim Hochskalieren zwangsläufig eingesetzt werden. Dann kannst du auch direkt den internen Scharfzeichnungs-Effekt von Premiere verwenden und dich damit etwas spielen. Kann vorsichtig eingesetzt ein Bild tatsächlich etwas aufhübschen und ist wesentlich unkomplizierter und schneller zu rendern, als mehrmaliges skalieren.

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Mutzmann

4

Samstag, 2. Mai 2015, 23:14

@CanonCamer Was du sagst würde stimmen, wenn das Ausgangsmaterial, das 4k-Bild und das runterskalierte Bild alle das selbe Farbsubsampling haben.

Angenommen, das Ausgangsmaterial ist 4:2:0, also hat es nur einen einzelnen Farbwert für einen 2x2 Pixel-Block, diese 4 Pixel unterscheiden sich nur durch die Helligkeitswerte.
Das neu errechnete Video macht aus jedem vorhandenen Pixel einen neuen 2x2 Pixel-Block, teilt also jeden der 4 Pixel in jeweils 4 neue auf, rechnet hier allerdings (vermutlich) alle anliegenden Pixel mit ein, nicht nur die 2 der 4 anliegenden Pixel aus dem selben 2x2-Block mit dem selben Farbwert, wodurch die neu errechneten Pixel sich nicht nur in der Helligkeit, sondern auch in der Farbe unterscheiden.
Skaliert man das jetzt wieder runter, könnte man theorethisch ein 4:4:4 - Video erhalten, da man ja jetzt aus jedem der neu errechneten 2x2 - Blöcken wieder einen einzelnen Pixel erzeugt, somit unterscheiden sich alle jetzt nebeneinanderliegenden Pixel sowohl in der Helligkeit, als auch in der Farbe.

Rein rechnerisch hat man also sehr wohl einen Qualitätsgewinn, wie gut der ist, hängt allerdings davon ab, wie gut das Plug-in funktioniert und das wird wahrscheinlich bei jedem Bild anders sein. Wie das also in der Praxis aussieht kann man so nicht wirklich sagen, ich würde mir aber nicht zu viel erhoffen.

Was Schärfe angeht wurde bereits alles gesagt, da wird es keinen Qualitätsgewinn geben.

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Mutzmann

Musashi

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5

Sonntag, 3. Mai 2015, 00:03

Danke für die hilfreichen Antworten. Hab ich als Newbie auch wieder was gelernt :)

Mac Mave

Filmzombie

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6

Sonntag, 3. Mai 2015, 00:39

Da man das Plugin kostenlos testen kann (mit Wasserzeichen) habe ich mir das kurz angesehen: sobald deine Footage ordentlich beleuchtet ist, nicht zu viele Kontraste im Bild sind (Wald, etc) und du wirklich was in 4K machen möchtest, kann man durchaus was herausbekommen was minimal besser ist als würde man das Video direkt mit After Effects Bordmitteln hochskalieren.

Es bringt mehr wenn du den Workflow der meisten DSLR Filmemacher (gilt auch für normale Videos vom Camcorder) anwendest und die Kamera ordentlich einstellst, das Video anschließend in der Software vom Rauschen befreist (mit reicht mit Bordmitteln - "Korn entfernen" Effekt auswählen und richtig einstellen) und dann leicht nachschärfst (schärfen Effekt).
Viele nutzen zum De-Noisen gerne Neat-Video Plugin oder De-Noiser - eigentlich nur selten besser als die Bordmittel von AFX.

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Mutzmann

Dr_Allcome

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7

Sonntag, 3. Mai 2015, 10:58


Skaliert man das jetzt wieder runter, könnte man theorethisch ein 4:4:4 - Video erhalten, da man ja jetzt aus jedem der neu errechneten 2x2 - Blöcken wieder einen einzelnen Pixel erzeugt, somit unterscheiden sich alle jetzt nebeneinanderliegenden Pixel sowohl in der Helligkeit, als auch in der Farbe.

Rein rechnerisch hat man also sehr wohl einen Qualitätsgewinn


Einspruch! Das ist eine Milchmädchenrechnung!

Nur weil du Pixel dazudichtest und dafür einen größeren Farbraum benötigst, hast du noch lange keinen Qualitätsgewinn, sondern erstmal nur ein anderes Bild. Das gleiche kannst du haben, wenn du einfach ein wenig Color Grading machst, denn alle Editoren arbeiten intern mit RGB. In dem Moment, in dem du dein Video in den Editor lädst ist es automatisch 4:4:4 (auch wenn es natürlich erstmal nur 4:2:0 nutzt), die Farb- und Helligkeitsveränderungen kannst du dann manuell vornehmen und erhältst vermutlich ein wesentlich besseres Bild, als das Plugin, das rein deterministisch irgendwelche Farbwerte rät.

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Mutzmann

Mutzmann

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8

Sonntag, 3. Mai 2015, 12:50

Vielen Dank für Eure Antworten :)
Die Erläuterungen ergeben Sinn.

An die Trial-Version hab ich gar nicht gedacht. Dann kann ich es ja auch direkt selbst noch einmal ausprobieren, wobei ihr mich eigentlich auch schon überzeugt habt, dass das nicht so funktioniert, wie ich mir das eingangs dachte.

9

Sonntag, 3. Mai 2015, 13:38

Nur weil du Pixel dazudichtest und dafür einen größeren Farbraum benötigst, hast du noch lange keinen Qualitätsgewinn, sondern erstmal nur ein anderes Bild. Das gleiche kannst du haben, wenn du einfach ein wenig Color Grading machst, denn alle Editoren arbeiten intern mit RGB. In dem Moment, in dem du dein Video in den Editor lädst ist es automatisch 4:4:4 (auch wenn es natürlich erstmal nur 4:2:0 nutzt), die Farb- und Helligkeitsveränderungen kannst du dann manuell vornehmen und erhältst vermutlich ein wesentlich besseres Bild, als das Plugin, das rein deterministisch irgendwelche Farbwerte rät.
Das ist richtig und widerspricht ja auch nicht dem, was ich gerechnet habe. Die Rechnung stimmt, auch wenn es eben wahrscheinlich nicht sehr viel Sinn macht, so zu arbeiten.

pascal

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10

Sonntag, 3. Mai 2015, 14:31

Es gibt Algorithmen die ein Bild in der Tat detailanreichernd hockskalieren können.

Siehe zum Beispiel: http://www.on1.com/products/resize9/

Dr_Allcome

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11

Sonntag, 3. Mai 2015, 15:18

Es gibt Algorithmen die ein Bild in der Tat detailanreichernd hockskalieren können.

Siehe zum Beispiel: http://www.on1.com/products/resize9/


Ja die gibt es, nennt sich z.B. Fraktale Interpolation. Diese als detailanreichernd zu betiteln ist allerdings schon sehr geschmeichelt. Nüchtern betrachtet handelt es sich nur um eine ausgefeiltere Variante der Interpolation.

Ob dadurch die Qualität, im Kontext des Original Postings besser wird, wage ich zu bezweifeln. Meiner Erfahrung nach erhält man mit manuellem Post Processing immer noch die besten Ergebnisse, wenn es darum geht 1080p Material aufzuwerten. Dazu reicht oftmals auch schon ein ganz einfacher Color Grading Workflow der nur aus dem Setzen des Schwarz- und Weißpunktes, ein wenig Kontrast und ein wenig nachträglicher Schärfe besteht.

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