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Letztendlich spielt es keine Rolle, wieviele FPS du derzeit hast, sondern eher, welche Geschwindigkeit du erreichen willst. Eine Geschwindigkeit von 50% sollte auch mit 25p-Material (mit 25 fps abgespielt) noch einigermaßen aussehen.
Wenn diese Aussage zuträfe, bräuchte man keine Highspeedkameras und allein schon deshalb ist sie unzutreffend und widersinnig.
Aber auch auf "normale" Kameras bezogen ist sie es, denn die Bildrate des Rohmaterials in Bezug zu jener der Ausgabeformates unter Berücksichtigung des Zeitlupenfaktors ist immanent wichtig.
Hat man z.B. eine Bildrate von 50p im Ausgangsmaterial, ist es keinerlei Problem einem Zeitlupenfaktor von 0,5 für eine Ausgabebildrate von 25p zu realisieren, weil dafür keinerlei Einzelbilder interpoliert werden müssen, einerseits weil 50 durch 2 teilbar ist und andererseits genügend Originalbilder bereist im Ausgangsmaterial vorhanden sind.
Ganz anders verhält es sich bei einer Bildrate von 25p im Ausgangsmaterial und einem Zeitlupenfaktor von 0,5 für eine Ausgabebildrate von 25p.
Hier können nur 12 ganze Bilder aus dem Rohmaterial für eine Sekunde Film im Ausgabematerial genutzt werden, 12 müssen dazu interpoliert werden (bei einfachen Schnittprogrammen werden dafür lediglich die vorhandenen 12 Einzelbilder gedoppelt) und schließlich fehlt dann noch jeweils das 25. Bild pro eine Sekunde fertigen Film. Dafür kann aber nicht das 13. Bild des Rohmaterial einfach so genutzt werden, weil dieses ja ebenso zur 2. Sekunde des Fertigen Films gehört, also wird eine "krumme" Bildfolgenanzahl interpoliert und voilà, der Ruckler ist da oder bei Einsatz von Spezialsoftware ein durchgängiger mehr oder weniger auffälliger Interpolationsmatch auf allen Einzelbildern der Sequenz.
Vergleichbar verhält es sich auch bei allen möglichen anderen üblichen Bildraten von Rohmaterial und Ausgabematerial die rechnerisch nicht mit dem Zeitlupenfaktor zusammen passen.
Daher spielt, wie eingangs geschrieben, sehr wohl die Bildrate des Ausgangmaterials eine entscheidende Rolle, zumal die Bildrate des Ausgabematerials je nach Ausgabemedium nicht völlig beliebig gehalten werden kann.