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Mittwoch, 11. Januar 2012, 22:18

Film Dateien sichern

Hallo Forum,

Ich habe im Grunde genommen 2 Fragen:

1. Welches Speichermedium nutzt ihr zur Archivierung sowohl der einzelnen Takes, als auch der fertigen Filme? Wenn ich mir so über lege, wie schnell ein Terrabyte mit Filmdateien voll ist und man dann noch zur Sicherung eine weitere Festplatte der gleichen größe braucht, ist dieses Speichermedim nicht das perfekteste... Speichert ihr die Takes auf der Internen oder sofort auf 2 externen Festplatten?

2. Ich habe letztens einen 2 minütigen Film unkomprimiert aus Magix exportiert. Dieser hatte eine Größe von 17,8 GB. Die gesamten Takes, von denen ja noch einiges weggeschnitten wurde, waren aber nur 2-3GB groß. Wie ist das möglich? Kann man das bei gleichbleibender Qualität, dann nicht auch mit geringerem Speicherverbrauch speichern? Oder woher kommen au einmal die vielen Gigabytes?

Eine lieben Dank!

Danielleinad

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2

Mittwoch, 11. Januar 2012, 22:34

Ja, auch auf Festplatte. Gibt eigentlich auf keine Alternativen. Auch die Kamera komprimiert die Videos mit einem bestimmten Codec, also ist auch das Ausgangsmaterial komprimiert. Nur ganz leicht, so dass die Bildqualität trotzdem nicht leidet. Was du dann als unkomprimiert ausgibst, ist dann auch wirklich unkomprimiert. Allerdings ganz schon heftig. Ich weiß nicht wozu du solche Riesendateien brauchst -> sollte vielleicht erst als Endfassung für das Kino sein ;)

Stell dir mal vor, ich hae mal Harry Potter in HD 720p geguckt. Eine mkv-Datei mit 2 Sprachen. Weißt du wieviel Megabyte der Film, der länger als 2 Stunden und trotzdem noch HD-scharf gewesen war, hatte? 767 Megabyte! Bei deiner Kompression wären das wenige Sekunden ^^

PlunChilla Prod.

unregistriert

3

Mittwoch, 11. Januar 2012, 23:20

:D Ja das Problem hatte ich in meiner Anfangszeit auch.

Allerdings macht es bei den wenigsten Filmen im Amateurfilmbereich (und selbst in der Professional-Branche) Sinn, Filme unkomprimiert rauszugeben.

Mach dich mal ein bisschen mit dem Thema Kompression und Codecs bekannt, dann dauert es ein wenig länger, um ein Terrabyte vollzubekommen. ;)

Zum Thema Speichermedien:
(Aus meiner Sicht)

Das Footage-(Roh-)Material auf einer Internen HD abzuspeichern macht nur dann Sinn, wenn du direkt damit arbeiten willst.
Wenn du es Archivieren willst, gibt es mehrere Möglichkeiten:


-Externe HD's
Im Amateurfilmbereich am Sinnvollsten, weil Festplatten (derzeit vllt. nicht, aber bald wieder ;) ) die günstigste Variante sind.
Der Unterschied zur Internen: Du kannst sie abhängen, so dass sie nicht deinen ganzen (Arbeits-)speicher belegen und wieder ranholen, wenn du sie brauchst.
Das zu bearbeitende Material sollte jedoch immer auf einer Internen Festplatte sein, um schnell arbeiten zu können und ohne lange Ladezeiten.

-RAID's
Wenn du wirklich acht auf deine Daten geben willst, schaffst du dir ein Raid an.
Das ist im Prinzip ein Gerät mit mehreren Festplatten drin.
Je nach RAID-Stufe (1-10) werden die Festplatten synchronisiert, sodass wenn mal eine (oder mehrere) abraucht, deine Daten immernoch auf den anderen sind und nichts verloren geht.
Nachteil: Du hast nicht den vollen Speicherplatz aller Festplatten zur Verfügung, weil die Daten ja gedoppelt sein müssen.
(Abgesehen davon auch nicht ganz günstig)


-Blu-Rays
Relativ neue Variante der Datensicherung, allerdings auch noch sehr teuer.
Du brauchst einen Blu-Ray Brenner und Rohlinge (am besten 50GB groß)
Der Vorteil ist, dass Blu-Rays eine sehr lange Lebenszeit haben (wenn sie nicht grad locker in einem Karton mit Kieselsteinen liegen) und sie sehr gut archvierbar sind (etwa in einem CD-Ständer oder einem Regal^^)


Also ich rate dir, deine Filme auf einer Externen Festplatte zu speichern, weil im Amateurfilmbereich die anderen Sachen einfach keinen Sinn macht. Ich mache es auch so.

4

Donnerstag, 12. Januar 2012, 18:06

Wozu ich so große Dateien brauche weiß ich auch nicht. ;)
Speichert ihr denn als .avi oer .mpeg?

Ich dachte mir nur, um die beste Qualität rauszuholen exportiere ich es einfach unkomprimiert. Ich habe mich aber schwer über die Datenmengen gewundert, da sie ja um ein Vielfaches größer, als die Rohdaten waren. Mir ist auch klar, dass die Kamera bereits etwas komprimiert. In Zukunft werde ich wahrscheinlich wieder komprimieren. In welchem Rahmen findet ihr das denn sinnvoll? Also welche Einstellungen trefft ihr?
Ich habe mir nur überlegt, wenn ich in einigen von Jahren meinen Enkeln, die Werke meiner Jugend zeigen will, dann wollen die nicht so ein pixelieges FullHD in einer so schlechten Qualität. (Damit es keine Missverständnisse gibt: Ich weiß wie scharf FullHD ist und das eine komprimierte Datei auch oft noch ein sehr gutes Bild hat. Ich wollte nur auf den rasanten Wandel der Technik hinweisen).

Wer weiß, vielleicht ist der Fernseher von morgen ein eigenes kleines Heimkino? ;)

rick1000

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5

Donnerstag, 12. Januar 2012, 18:32

Zitat

Mir ist auch klar, dass die Kamera bereits etwas komprimiert.

Etwas ? Bei einer DSLR h264 ca. um Faktor 60. Bei einer AVCHD Kamera ca. Faktor 120-150.
Eine Ratio von 1 zu 6 reicht in den meisten Fällen aus, da muß es nicht unkomprimiert sein.

6

Samstag, 14. Januar 2012, 16:33

Leider kenne ich mich auf diesem Themengebiet nicht so aus, deshalb habe ich den Kommentar von rick1000 leider überhaupt nicht verstanden. ;)

Ich fänds cool, wenn du oder jemand anderes seine/deine Aussage für den "einfachen Verbraucher" vereinfachen könnte/st.
Danke schön. :)

rick1000

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7

Samstag, 14. Januar 2012, 17:02

1 Sekunde Film (25 Einzelbilder FullHD) vom Camcorder (Codec avchd) entspricht ca. 3-4 megabyte
1 Sekunde Film (25 fps FullHD) von einer Canon Spiegelreflexkamera (Codec h264) entspricht ca. 5-6 mb
1 Sekunde Film (25fps FullHD) mit z.B. Apple/Quicktime prores Codec (Kompression ca. 1 zu 6 im Vergleich zu unkomprimiertem Material) entspricht ca. 40-50mb
1 Sekunde Film (25fps FullHD) unkomprimiert entspricht ca. 200mb (ca. 120 gigabyte für 10 Minuten)

Sind jetzt wirklich nur ca. Werte, aber sie verdeutlichen das Datenaufkommen. In sehr vielen Fällen reicht ein leicht komprimiertes Material wie z.B. mit dem Apple prores codec, dabei wird nur etwa ein Fünftel an Speicherplatz benötigt wie bei unkomprimiertem Material.

Ich hoffe, das es jetzt verständlicher ist.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »rick1000« (14. Januar 2012, 17:07)


PlunChilla Prod.

unregistriert

8

Samstag, 14. Januar 2012, 17:22

Es gibt hier keine goldene Regel es kommt immer wieder drauf an, wofür das Material noch benötigt wird.

An und für sich ist h264 ein Codec, der bei großer Speichereinsparung immernoch ein sehr gutes Bild abliefert.
Für private Zwecke absolut ausreichend.


Unkomprimiertes Exportieren macht im Amateur-Bereich nur dann wirklich Sinn, wenn die Dateien an ein anderes Programm (von Final Cut/Premiere zu After Effects) geschickt werden, weil dort zum Tracken oder Keyen oder anderen Dingen eine tadellose Qualität nötig sein kann.
Mit Adobes Dynamic Link (DANKE dafür, Adobe, das war ein Gottesgeschenk) ist das aber bei einem kompletten Adobe-Workflow auch überflüssig geworden.

Danielleinad

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9

Samstag, 14. Januar 2012, 17:35

Ich denke, wichtig ist es, dass du das Rohmaterial archivierst. Das ist ja eigentlich das wichtigste von allem. Sollte ein Zusammenschnitt mal verloren oder kapputt gehen, ist es nämlich wichtig, immer noch das Rohmaterial zu haben.

Ja, zwei externe Festplatten sind eine gute Investition, weil eine immer mal ausfallen kann, ein Salat, den man sich so niemals haben möchte. Und sollte man, wenn man auf einer internen noch ausreichend Platz hat, auch noch das wichtigste abspeichern. Denn es kann auch mal passieren, dass es Komplikationen im Stromnetz gibt (auch durch Gewitter usw.) und im Ernstfall kann es auch mal zu ener Überspannung und damit verbundener Explosion der Geräte kommen (habe davon in der Ortschaft schon mal was bitteres gehört). Darum auf keinen Fall bei Sturm und Donner Festplatten kopieren usw, und wenn es dazu kommt, Stecker ziehen. Auch Computerviren können gefährlich werden. Achtung!

Wieviel dir deine Filme wert sind, danach muss du die Sicherheit der Daten richten. Je mehr umso besser. Am besten eine Festplatte noch in eine andere Ortschaft bringen im Falle höherer Gewalt ;)

Schneidest du einen Film und willst ihn exportieren, ist es schon sinnvoll den Film zu komprieren, sonst ist die Festplatte nach einem Film voll. Es reiche auch Komprimierungen aus. Welche die beste ist, kann man nicht pauschal sagen. Es kommt oft auf den Zweck an, dann noch auf die Datenrate und Codec etc. Qualitätsunterschiede zum Unkomprimierten kann man mit der einer komprimierten Version nur mit einem Mikroskop absuchen.

Ein gutes weitverbreitetes Format, welches sehr platzsparend komprimiet und viele Geräte unterstützt ist MPEG-4/H.264. Wichtig ist nur, dass man Videobitrate und Auflösung hochschraubt. Für Archivierungszwecke in diesem Fall also 1920x1080 und mininmal 10Mbit/s (also 1,25 Megabyte pro Sekunde).

Zum Vergleich: AVCHD-Camcoder, die auch das Format nutzen, haben eine Datenrate von bis zu 28Mbit/s. Normale DSLR liegen glaube ich bei 34Mbit/s. Blu-ray arbeiten mit 25 Mbit/s, soweit ich weiß.


Diese erstellten Filme speicherst du wohlmöglich auf Festplatte. Zum Archivieren wäre es aber meines Erachtens sinnvoll, wenn man die Filme mit einer Datenrate von 25 Mbit/s auf eine Blu-ray brennt (wenn du einen Brenner hast), was für etwa 2 Stunden film ausreichen sollte. Qualitätsunterschiede gegenüber des Originals wären eigentlich nur noch mit Lupe zu erkennen, ist aber auch von Videobearbeitungsprogramm abhängig. Hast du kein Blu-ray Brenner, wäre es dann auch gut, wenn du die Filme als Datei (nicht als DVD-Video) auf DVD brennst und diese dann in einer Aufbewahrungsbox archivierst. Dann wären die Filme vor Festplattendefekte jedenfalls sicher. Ich würde nur empfehle alle 5-15 Jahre empfehlen die Discs noch mal auf eine neue Disc zu kopieren, da auch die nicht ewig leben. Aber wer weiß, vielleicht kosten DVDs in 10 Jahren nichts mehr ;)

Noch eine Alternative/Absicherung: das Speichern der Filme in Internetspeichern oder direkt auf Filmplattformen wie YouTube. Nachteil: YouTube und Co komprimieren sehr stark und wenn du die Filme mal downloaden willst, weil sie dir verloren gegangen sind, leidet die Qualitä noch mal drunter. Schau dir die Videos auf YouTube einfach mal in FullHD an.

network

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Samstag, 21. Januar 2012, 11:45

Windows 7_64Bit | Adobe Premiere CS 5.5 Pro | Encore 5.1

Für mich als Beginner sind das sehr interessante Informationen, die ich hier gelesen habe - merci.


2 Fragen zum Gedanken der Archivierungsqualität:
Filmausgangsmaterial: AVCHD 1080/50p aus der PANASONIC HDC-TM 700

ich will einen bearbeiteten Film in der Weise archivieren, dass ich ihn später für unterschiedliche Zwecke
konvertieren kann: für Webseiten oder auch für DVD/Blu-ray/TV.

Erste Frage: welches Format würdet ihr für das Archivmaterial wählen? H.264 mit max. Renderqualit, VBR,2-Pass und mit hoher Bitrate oder anderes?

Zweite Frage: macht es Sinn beim Export des fertigen Film, dessen Ursprungs-Bitrate des AVCHD-1080/50p ja 28MBit/s beträgt,
die Bitrate beim Export/Speichern z.B. im Format H.264 auf vielleicht 40MBits/s höher einzustellen? - mal ganz unabhängig von der Datengröße.
Ergäbe das eine bessere Bildqualität?

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11

Samstag, 21. Januar 2012, 13:20

Ich habe mich drauf eingeschossen, meine MTS/AVC/AC-3/1080 50p aus der Sony HDR-CX700VE zur Archivierung nach MPG-2/720 50p mit konstanter Bitrate 32 Mbps zu konvertieren. Einerseits weil das auf meinem Fernseher problemlos vom Stick wiedergebbar ist, andererseits weil bei beabsichtigter Nachbearbeitung noch immer genug Qualitätsreserve und einfache Bearbeitungsmöglichkeit für meine Zwecke vorhanden ist.

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