Du bist nicht angemeldet.

Obadzda

unregistriert

1

Samstag, 13. Februar 2010, 00:06

HD Mini-Camcorder Material (1080i/H.264) schneiden

Hallo liebe Amateurfilmer,

ich habe mir eine Kodak Zi8 gekauft, eine MiniHD-Cam mit Festbrennweite, die für 160 Euro relativ gute HD-Videos liefert. Da ich bis jetzt nur DV-Material geschnitten habe und in Sachen HD noch ein unbeschriebenes Blatt bin, bräuchte ich nun eure Hilfe:

Die Dateien, die von der SD-Karte kommen, sind in .mov/h.264 enkodiert und sind auf meinem PC flüssig abspielbar. Jedoch zeigt sich, sobald ich versuche, die Daten in das Schnittprogramm zu laden, extremes Ruckeln und Instabilität des Programms.
Wie ich nun nach einigem Herumlesen im Internet erfahren habe, ist es anscheinend für meinen Quadcore 3Ghz/4GB Ram zu rechenintensiv, die stark komprimierten H.264-Dateien zu verarbeiten.


Meine Fragen nun:

1. Wie gehe ich richtig bei der Bearbeitung dieses Materials vor?

-> Umwandlung in Mpeg2? Oder in ein anderes Format?
-> wenn ja: Mit welchem Programm geht das schnell/unkompliziert und mit vielen Dateien auf einmal?

2. Welches Schnittprogramm empfehlt ihr für das HD-Schneiden?


Vielen Dank schonmal für alle Antworten,

euer Obadzda ;)

2

Samstag, 13. Februar 2010, 00:25

Also:
Komprimiertes Material umzucodieren ist Schmarrn, weil Du durchs erste H.264-Komprimieren
schon einen gewissen Verlust zu unkomprimiertem Video hast.
D.h. im Klartext: Du wirst nie bessere Qualität bekommen als H.264.
In Deinem Fall könnte es vielleicht am Programm liegen, daß dieses zuviel Rechnerpower abzwackt,
weil z.B. der Codec nicht richtig im Schnittprogramm bei Dir installiert ist.
Also nochmal die Codecs für´s Schnittprogramm installieren.
Eine andere Möglichkeit wäre, daß Dein PC die Filme zwar problemlos in HD abspielen kann,
aber wenn zusätzliche Effekte im Schnittprogramm berechnet werden müssen, fehlt die Power.

Ich hab nen schwächeren Rechner und Premiere und keine Probleme beim HD-Schnitt.

Obadzda

unregistriert

3

Samstag, 13. Februar 2010, 00:41

Komprimiertes Material umzucodieren ist Schmarrn, weil Du durchs erste H.264-Komprimieren
schon einen gewissen Verlust zu unkomprimiertem Video hast.
D.h. im Klartext: Du wirst nie bessere Qualität bekommen als H.264.
Das ist mir schon klar, ich will nur die anfängliche Qualität erhalten!
=> Wenn ich das ganze in ein verlustfreies Format umwandle kann ich vllt ohne Ruckeln schneiden. Weil so wie es jetzt ist, kann ich das ganze überhaupt nicht schneiden. Somit würde ich den extra-Aufwand in Kauf nehmen.

Ich hab nen schwächeren Rechner und Premiere und keine Probleme beim HD-Schnitt.
Schneidest du damit auch h.264-Material? Oder sind das bei dir leichter komprimierte Dateien?


Ich habe hier auch die Testversion von Premiere versucht und da funktioniert es auch nur mit starkem ruckeln. Die CPU lastet stark aus.
Irgendwo habe ich gelesen, dass eine Umwandlung in ein lossless-format oder direkt unkomprimiert die Bearbeitung deutlich CPU-schonender gestaltet.
Ich wollte jetzt nur mal hier die Spezialisten für HD befragen, ob dieses Vorgehen so richtig ist und wie genau ich vorgehen muss...?


Danke und Grüße,
Obadzda

*edit: eugenia's blog: proxy editing with sony vegas
Das ist wohl ziemlich genau die Antwort auf meine Frage...leider nicht gerade der direkte Weg, aber was solls ;)

Wer mir noch eine einfachere/weniger umständliche Methode sagen kann, bitte melden! :)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Obadzda« (13. Februar 2010, 02:46)


Nomisfilm

unregistriert

4

Samstag, 13. Februar 2010, 10:29

"Irgendwo habe ich gelesen, dass eine Umwandlung in ein lossless-format oder direkt unkomprimiert die Bearbeitung deutlich CPU-schonender gestaltet.
Ich wollte jetzt nur mal hier die Spezialisten für HD befragen, ob dieses Vorgehen so richtig ist und wie genau ich vorgehen muss...?"

Bei losslessformaten hängt es natürlich vom Format und der Komprimierung ab, wie schnell man damit arbeiten kann. Bei unkomprimiertem Video wird die CPU in der Tat am wenigsten belastet, dafür musst du viel Ram und eine schnelle Festplatte haben, die die Daten auch so schnell liefern kann...

pg films

unregistriert

5

Samstag, 13. Februar 2010, 11:44

genau das würde ich auch sagen du solltest die Videos immer auf eine interne festplatte ziehen .... sonst hast du immer USB als Flaschenhals. mit nen Quadcore sollte eigentlich ein guter hd schnitt möglich sein.
Wenn alles nichts hilft kannst du ja ma http://www.cineform.com/neoscene/ testen das wandelt die daten in loosless um und sollten dann den CPU wenieger belasten.

LG Philipp

hjkoenig

Registrierter Benutzer

  • »hjkoenig« ist männlich

Beiträge: 841

Dabei seit: 18. November 2008

Wohnort: Ratzeburg

Hilfreich-Bewertungen: 67

  • Private Nachricht senden

6

Samstag, 13. Februar 2010, 17:58

Hallo,
in der Ausgabe 2/2010 von "videofilmen" befindet sich ein Beitrag über Proxy-Schnitt. Ich habe das selbst nicht ausprobiert, da ich kein HD Material benutze, aber vielleicht hilft der Artikel.
Gruß, Hajo König

Ah - ich sehe grade, dass es sich um eine Methode für Band-gestützte Dateien handelt; aber im Prinzip müsste das Verfahren auch bei anderen System funktionieren.
hans joachim könig

Obadzda

unregistriert

7

Samstag, 13. Februar 2010, 18:55

Danke für eure Antworten!

Also ich habe jetzt mal ein bisschen rumgesucht was "Intermediate-Codecs" angeht, also Codecs, die für die Bearbeitung in Videoschnittsoftware gemacht sind.
Relativ schnell habe ich dann auch Cineform gefunden, wie auch DnxHD von Avid oder den Apple ProRes 422 (gut ist anscheinend auch der Canopus HD, über den ich aber kaum Infos finde).


Nach einem kurzen Testlauf kann ich sagen:
Die Umwandlung in einen dieser Codecs bringt mir relativ flüssige fullHD-Vorschau auf meinem 2. Monitor, also auf jeden Fall ein guter Anfang!




Zusätzlich habe ich einfach mal Cineform, DnxHD und den freien Lagarith Codec verglichen und die Performance/Qualität getestet:

Testdatei: 0:13 H.264 Mov-Container 1920x1080i 29,970fps; 26mb


1. Lagarith
Dieser Codec ist auf verlustfreie Kompression ausgelegt (soweit dies möglich ist). Die Qualität ist gut und die Dateigröße mit 366mb im Mittelfeld. Die Bearbeitung läuft allerdings sehr langsam.
CPU-Last: ~30%

2. Cineform
Der Cineform-Codec (verwendet von Neoscene) kostet 129 Dollar, trifft aber in der Beschreibung genau die Zielgruppe der H.264/Mov-Camcorderbesitzer. Die Qualität ist gut bis sehr gut und die Dateigröße mit 160-213mb sehr gering. Die Bearbeitung läuft sehr schnell.
CPU-Last: ~40%

3. DnxHD
Avid entwickelte den DnxHD-Codec für den Workflow in professionellen Aufnahmestudios/Nachrichtenstationen; dennoch ist dieser Codec kostenlos zu beziehen. Die Qualität ist folglich sehr gut und es lassen sich schon in mittlerer Qualität eigentlich keine Unterschiede zum Original feststellen. Die Dateigröße ist allerdings deutlich höher als bei allen anderen von mir getesteten Codecs: bei 1,09 GB in der höchsten Qualität und 855mb in der mittleren ist der DnxHD-Codec ein wahrer Speicherfresser (1 Stunde Footage = 288GB). Die Bearbeitung läuft wiederum sehr schnell.
CPU-Last: ~50-60%

Fazit:
Wenn ich 129 Dollar locker hätte, um mir Cineform zu kaufen, wäre dies wohl die beste Lösung. Der DnxHD-Codec bringt zwar eine gute Qualität und schnelle Bearbeitung, ist aber sehr extrem bei den Dateigrößen.
Ich hoffe, ich finde noch einen besseren Codec; habt ihr noch Vorschläge, was ich versuchen könnte? Habe ich vllt einen Fehler bei der Enkodierung mit DnxHD gemacht und deshalb so große Dateien erhalten?


Danke für eure Hilfe nochmal,

euer Obadzda ;)




PS: Seltsam finde ich auch das Verhalten der CPU: die Original-Datei (h.264/Mov) ruckelt auch extrem im Schnittprogramm, die Auslastung ist aber nur bei 20-30%..genauso beim Lagarith-Codec: eigentlich stärker komprimiert (nur 366mb), ruckelt stark -> CPU-Auslastung: ~30% 8| )

*edit:

Zitat von »hjkoenig«

Proxy-Schnitt
Über Proxy-Schnitt habe ich auch schon gelesen; für alle die es nicht kennen: Proxy-Schnitt bezeichnet die Technik, deutlich qualitätsärmere Kopien der Original-Daten zu verwenden und damit zu schneiden. Erst, wenn das Projekt fertigbearbeitet ist, werden diese Kopien (=Proxies) durch die ursprünglichen Daten ersetzt und dann das Projekt gerendert.

Grundsätzlich finde ich diesen Ansatz sehr vernünftig, jedoch ist diese Variante schlichtweg sehr aufwendig. Das ganze ständig manuell bewerkstelligen zu müssen, wecken bei mir nicht gerade die besten Gefühle - verlorene Dateien, Umbennungungsarien, unstimmige Endergebnisse, etc sehe ich da vor meinem geistigen Auge..

Programme wie Final Cut Pro auf Apple erstellen automatisch Proxies und verwalten diese, ohne dass der User einen Mehraufwand hat; wenn es ein Programm für Windows gibt, dass dies ebenfalls beherrscht, bitte melden!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Obadzda« (13. Februar 2010, 19:09)


Nomisfilm

unregistriert

8

Sonntag, 14. Februar 2010, 17:21

30% CPU-Last und trotzdem ruckeln lässt sich leicht erklären:
Wahrscheinlich unterstützt der Codec noch keine Mehrkernprozessoren oder diese Option wurde deaktiviert. Dann käme der Codec bei einem Quadcore auf 25% Auslastung. Eventuelle sonstige Prorammteile, die auf die Kerne aufgeteilt werden und die Grundauslastung durch Hintergrundprogramme teilen sich dann die restlichen 5% auf...

Bei normalen Programmen kann man den letzten Rest an Leistung bekommen, indem man ihnen explizit einen CPU-Kern zuweist (z.B. CPU3), und allen anderen Prozessen diesen Kern verbietet.

(Taskmanager->Prozesse->Rechtsklick auf den Prozess->Zugehörigkeit festlegenen) (Vista)

Ich meine mich erinnern zu können, das Premiere auch automatisch solche Proxies erstellen kann, sicher bin ich mir aber nicht...

Obadzda

unregistriert

9

Montag, 15. Februar 2010, 02:05

Bei normalen Programmen kann man den letzten Rest an Leistung bekommen, indem man ihnen explizit einen CPU-Kern zuweist (z.B. CPU3), und allen anderen Prozessen diesen Kern verbietet.

(Taskmanager->Prozesse->Rechtsklick auf den Prozess->Zugehörigkeit festlegenen) (Vista)
Das ist sehr gut zu wissen, vielen Dank!

Ich meine mich erinnern zu können, das Premiere auch automatisch solche Proxies erstellen kann, sicher bin ich mir aber nicht...
Kann das ein Premiere-User bestätigen? Wenn ja, wo befindet sich diese Funktion?

Grüße, da Obadzde ;)

10

Montag, 15. Februar 2010, 06:43

War da nicht mal was mit "secret options", wo man die Strg- oder Shift-Taste halten muß, wenn man ins Einstellungen-Menü will..?
Bin in der Arbeit und kann das grade nicht nachprüfen...
bei After Effects gibt´s das auf jeden Fall...!

Verwendete Tags

1080i, 1080p, h.264, h264, HD, schneiden

Social Bookmarks