Liebe Forenfreunde,
ich möchte euch gern etwas ausführlicher die Thematik Filmmusik vorstellen, ihre Zweck, ihren Hintergrund und ihren Nutzen für eure Projekte.
Da sehr oft Fragen diesbezüglich kommen, ob man seine Filmmusik selbst stellen sollte, einen Komponist buchen oder gar auf Royalty Free Music zurückgreifen sollte möchte ich alle 3 Fragen beantworten und die Vor- und Nachteile erläutern.
Aber fangen wir ganz vorn an: Der Komponist
Der Komponist ist ein ebenso wichtiges Mitglied des Projektes wie zB. der Kameramann, der Drehbuchautor oder gar der Regisseur selbst.
Der Komponist ist dazu da eure Bilder, eure Visionen in Töne zu fassen und das Projekt mit entsprechenden Werken zu unterstützen. Filmmusik kann sehr lebendig sein, sie kann den Film aber auch komplett zerstören. Darum ist es wichtig vor Beginn des Projektes auch daran zu denken ob- und wie ihr Musik einsetzen wollt. Soll es nur ein Song sein, oder soll es ein vollwertiger Soundtrack sein der die Handlung und die Bilder zusammenfasst.
Die Entscheidung sollte möglichst früh getroffen werden und möglichst früh solltet ihr Entscheiden ob ihr jemanden dafür in eure Produktion holen wollt, die Musik selbst erstellen wollt oder eben auf fertige Stücke zurückgreifen wollt
Wenn ihr euch also dazu entschieden habt einen Komponist zu beauftragen denkt bitte daran: Er ist ein vollwertiges Mitglied eures Teams, sehr wichtig also.
Er wird nicht innerhalb von wenigen Sekunden und einigen Klicks Musik für euren Film erstellen, er wird sich Gedanken machen, benötigt Zeit und das Vertrauen der gesamten Produktion.
Es ist daher wichtig ihn frühst möglich in euer Vorhaben einzuweihen, vergesst nicht, dass viele Komponisten viel Zeit in die Konzipierung stecken, überlegt euch Vorher ob ihr ihm ein Budget anbieten könnt mit dem er seinen zeitlichen Aufwand ausgleichen kann.
Schickt ihm alle Informationen zu eurem Projekt, so dass er entscheiden kann ob ihm das Projekt liegt, er die Zeit hat und/oder das Interesse.
Die wichtigste Regel: Seid nicht arrogant zu ihm. Behandelt ihn mit Respekt.
Betrachtet auch euren Film kritisch, zeigt ihm auf wie das Projekt verwertet wird. Ein Credit reicht nicht aus, Credits sind absolut irrelevant für die Zukunft. Das Projekt macht die Musik.
Wenn ihr meint ihr fangt gerade an eure ersten Erfahrungen zu sammeln, so schaut ob ihr vielleicht doch erst einmal auf fertige Musik zurückgreift bevor ihr jemanden die viele Arbeit aufheizt. Die Erfahrung bringt die Qualität wenn man lernt, so ist es bei uns Komponisten/Musikern auch.
Macht nicht den Fehler zu denken, dass ihr Geschichten wie Steven Spielberg erzählen könnt und dafür natürlich auch einen fetten Hollywoodscore eines John Williams verlangen könnt. Seid kritisch zu euch selbst und betrachtet was den Film am besten unterstützen kann.
Viele junge Filmemacher spielen mit dem Gedanken selbst die Filmmusik zu erstellen, der Gedanke ist gut, denn so lernt ihr den Aspekt aus der Sicht eines Komponisten kennen und wie viel Arbeit er dahinter wirklich hat.
Wenn euer Projekt also eine gewisse Qualität herzeigen kann, so könnt ihr auch vom Komponisten, den ihr bucht und bezahlt eine gewisse Qualität verlangen, nicht jeder Komponisten genügt den Ansprüchen aber hier im Forum sind viele junge Talente die gern und aus Leidenschaft Filmmusik schreiben, vielleicht gar einige die lediglich einen Kasten Bier verlangen, aber behandelt uns Musiker mit Respekt.
_FL-
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »FlorianLinckus« (27. März 2013, 12:19)