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Mad Pictures

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Montag, 2. April 2012, 17:59

Wie bearbeite ich Studioaufnahmen passend zu einem Film?

Bei unserem Projekte ist uns an einem Tag ein Missgeschick mit dem Ton passiert, sodass wir die aufgenommene Tonspur leider nicht gebrauchen können.
Wir wollen das ganze jetzt nach vertonen und haben mit einem Großmembranmikrofon die Textpassagen nochmal aufgenommen.
Wie man sich vorstellen kann klingt das nach einer Studioaufnahme und nicht grade als wäre es in der Szene aufgenommen, weil der Raumklang völlig fehlt.
Mit Hall habe ich es schon versucht aber das hat einfach nur komisch geklungen. Kann aber auch daran liegen, dass ich mit Tonbearbeitung keine großen Erfahrungen habe.

Also, wie kann ich die Audioaufnahme so abmischen, dass es wenigstens fast so klingt als wäre es beim Dreh aufgenommen worden?
Zur Verfügung habe ich Adobe Audition CS 5.5.
Danke schonmal für alle Antworten!

*Topic verschoben*

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Marcus Gräfe« (4. April 2012, 20:29)


Telliminator

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Montag, 2. April 2012, 18:46

Hallo,

Du könntest versuchen mit Hilfe von sogenannten Raumsignaturen die Studio-Aufnahmen nachzubearbeiten. Das sind im Prinzip Halleffekte die man auf die Aufnahmen aufrechnen lassen kann. Es gibt dafür entsprechende Tools und jede Menge Raumsignaturen (Impulse Responses) im Netz als Download bzw. man kann die Signaturen auch selber anfertigen in dem man diese aus Aufnahmen der einzelnen Lokationen extrahiert.

Hier mal ein Link
http://www.knufinke.de/sir/index.php

Das SIR1 ist beispielsweise kostenlos und kann als VST-PlugIn z.B. in Audacity (auch freeware) benutzt werden.

Imulse Responses
http://www.1-1-1-1.net/pages/impulses/index.htm

Grüße
Telli
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Mad Pictures

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3

Dienstag, 3. April 2012, 18:05

Danke auf jeden Fall für die schnelle Antwort!

Zitat

bzw. man kann die Signaturen auch selber anfertigen in dem man diese aus Aufnahmen der einzelnen Lokationen extrahiert.
Das versteh ich noch nicht ganz.
Und ist SIR1 auch mit Adobe Audition kompatibel?

Telliminator

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4

Mittwoch, 4. April 2012, 00:27

Soweit ich weiß kann man in Audition auch VST-PlugIns integrieren bin mir aber nicht ganz sicher wie, vielleicht muss ein Pfad eingestellt werden. Das SIR1 ist ein solches VST-PlugIN. In Audacity geht es auf jeden Fall problemlos. Meistens muss man bei den VST-PlugINs zur Installation oft nur die DLL-Datei in ein bestimmtes Verzeichnis des eigentlichen Audioprogramms kopieren und das PlugIN wird automatisch als neue Funktion bzw. Effekt erkannt.

Raumsignaturen extrahieren klingt schlimmer als es ist. Eigentlich benötigst Du nur eine kurze Aufnahme von wenigen Millisekunden der jeweiligen Lokation, um den Reflexionshall des Ortes/Raumes aufnehmen zu können. Du könntest beispielsweise in die Hände klatschen oder eine Filmklappe benutzen und das aufnehmen. In SIR1 kannst Du dieses aufgenommene File dazu verwenden, um es auf die Sprachaufnahme draufrechnen zu lassen.

Beispiel: Du hast irgendwo einen großen hallenden Flur und möchtest diese Klangcharakteristik auf Deine Aufnahmen drauf rechnen, das es so klingt als wären Deine Schauspieler / Sprecher in diesem Flur gewesen. Das geht relativ einfach, dazu nimmst Du ganz kurz den "Hall" auf, speicherst das Aufnahmefile als WAV-Datei ab und nutzt diese Datei im SIR1 als Raumsignatur bzw. Impulse Response. Einige Signaturen sind als Beispiel im SIR1 schon vorhanden damit kannst Du auch mal ein wenig rumspielen.

Alternativ gibt es aber auch käuflich zu erwerbene Audio-Effektgeräte die in Realtime die Effekte während der Aufnahme draufrechnen können. Kosten aber in der Regel sehr viel Geld, möglicherweise habt Ihr sowas aber auch schon im Studio zur Verfügung.

Edit: Einbinden VST in Audition
http://help.adobe.com/de_DE/Audition/3.0…0c2c5-7f32.html
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5

Samstag, 7. April 2012, 01:08

Vielen Danke!
Ich habe alles soweit hinbekommen. War wirklich nicht so schwer.
Eine Frage hätte ich noch:
Jetzt kann ich zwar den Raumklang mit Hilfe des Halls verändern aber gibt es noch andere Möglichkeiten einen Ton "weiter entfernt" klingen zu lassen? Weil auch nach Bearbeitung mit Sir kling es noch nicht völlig wie eine Aufnahme aus einem wirklichen Raum.

Sobald das ganze Fertig ist werde ich mal den Link dazu posten.

Telliminator

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Samstag, 7. April 2012, 10:17

Hallo,

damit es klingt als würde jemand von weiter weg sprechen kann man versuchen die Lautstärke zu verändern. Das allein wird jedoch sicherlich nicht ausreichen daher kann man nun versuchen die Stimmen der Leute nach rechts oder links im Stereo zu verschieben - man nennt das auch Panning oder Balance. Zusätzlich kann man mit Hilfe des Equilizer noch ein wenig an den Höhen der betroffenen Parts herumschrauben. Dabei gilt: mehr Höhen = weiter vorne - mehr Tiefen = weiter weg. Je nach gewünschtem Klangbild sollten alle Stimmen und Geräusche angepasst werden, um so mehr räumliche Tiefe zu bekommen. Der Hall an sich klingt von weiter weg dezent anders. Hier kann man bei der Aufnahme der Impuls Responses das Micro weiter von der Signalquelle weg halten - mehr in den Raum stellen und diese Wave-File zum aufrechnen verwenden.

Ich gebe zu die Sache mit Raumklang ist nicht so ganz einfach und hier muss man am Anfang viel rumprobieren bis einem die Ergebnisse halbwegs zusagen und realistisch klingen.

In Audactiy gibt es den Effekt Gverb mit dem kannst Du das ein oder andere versuchen. Es gibt eine ganze Menge an Variablen für diesen Effekt:

a) Roomsize gibt die Ausdehnung des imaginären Raumes an
b) Reverb Time erfasst die Nachhallzeit
c) Damping definiert, wie stark die „Wände“ den Schall reflektieren
d) Input bandwidth gibt die Bandbreite des „Originaltones“ an
e) Dry signal level ist die Lautstärke des „Originaltones“
f) Early reflection level ist die Lautstärke des zuerst reflektierten Signals
g) Tail level die Lautstärke des „Ausklingens“

Der eigentliche Raumklang ergibt sich erst aus dem Zusammenspiel aller Variablen und die Ergebnisse können sich hören lassen.

Grüße
Telli
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