Auf Anfrage im Erdbeben-, Druckwellenthreat erstelle ich ein Tutorial zum Kamerawackeleffekt in After Effects 6.x (ich verwende 6.5).
Ich hatte den Effekt vor Zeiten als englisches Videotutorial von Andrew Kramer angesehen und hab es nun auf deutsch nachgeschrieben.
Hier der Original-link zum Tut von Andrew:
http://www.videocopilot.net/videotutoria…hake/index.html
Man benutzt diesen Effekt um Kraft darzustellen, bzw. die wirkende Vorstellungen von Kraft im Bild zu verstärken.
Ein Beispiel wäre, dass ATATs nah gefilmt werden und man dessen „Beine“ sieht die im Boden aufstampfen.
Import und Einstellungen:
Als erstes importiert ihr natürlich euer Video oder Bild und erstellt eine neue Komposition.
Ich benutze dieses lustige Video, um die angesprochene Kraft darzustellen.
Basis-Wackeln:
Wir gehen als erstes an eine Stelle, die kurz vor dem Aufschlag der Kraft ist, die wir darstellen wollen.
Bei mir hier:
Nun öffnen wir die Transformieren-Einstellungen und setzen dort einen Keyframe für Position und einen kurz nach dem Aufprall.
Wenn wir das gemacht haben gehen wir auf Fenster-->Verwackeln und öffnen damit das Verwackeln Fenster, welches jedoch leider nur in der Pro-Version von AE vorhanden ist.
Wir wählen beide gerade erstellten Keyframes an. In meinem Fall stelle ich Häufigkeit auf 15 und Stärke auf 25. Es ist wichtig, dass die Störung auf „Eckig“ gestellt ist. Stellt ihr’s auf „Glätten“, wirkt die Bewegung flüssig, aber das wollen wir ja gerade nicht!
Dann klicken wir auf „Anwenden“.
Jetzt ist möglicherweise der letzte Keyframe nicht proportional zu den anderen. Das könnt ihr manuell anpassen.
Motion Blur:
Das wirkt noch ziemlich statisch und unrealistisch. Deshalb verpassen wir dem ganzen einen schönen Motion Blur.
Wir aktivieren sowohl das Icon für die Komposition, als auch für das Video.
Vorher:
Nachher:
Jetzt sieht es schon richtig gut aus.
Schwarze Ränder entfernen:
Was natürlich sofort ins Auge sticht sind die schwarzen Ränder, die entstehen, da unser Video ja aus dem Bild wackelt.
Was viele tun, sie vergrößern den Clip einfach. Dadurch geht jedoch Bildmaterial verloren und das wollen wir nicht.
Um das zu umgehen, gibt’s ein tolles Plugin namens Motion Tile.
Dieses werden wir nutzen, um die schwarzen Ränder „auszumalen“.
Was Motion Tile aber eigentlich macht, es spiegelt die Pixels oberhalb. Da das Ruckeln
aber so schnell geht, fällt dies keinem Adlerauge auf.
Wir wenden also den Effekt Motion Tile an, durch:
Effekt-->Stilisieren-->Motion Tile
Wir aktivieren zuerst die Option für Spiegelränder, weil wir ja wollen, dass Motion Tile uns das ganze per Spiegeln ausmalt.
Dann stellen wir (in meinem Fall) die Ausgabebreite und -höhe auf 250, denn ich hatte das Maximum des Rüttelradius im Fenster Verwackeln ja auf 25 gestellt. Ich könnte natürlich das ganze auch höher einstellen, nur bringt das unnötig höhere Renderzeiten. Bei Verwackeln
auf 30 müssen diese beiden Werte natürlich auf 300.
So werden unsere Ränder ausgemalt. Wie man in meinen Beispiel deutlich sehen kann, die Laterne mit dem Busch wurde ganz klar gespiegelt.
So, das war’s auch schon mit dem Tutorial. Ich hoffe es hat euch geholfen und keiner verwendet mehr die Methode mit Video vergrößern.
Vielen Dank fürs Durchlesen. Ich hoffe es hat euch gefallen.
Bis dann, eurer Lord Phil