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Mittwoch, 5. Oktober 2005, 22:38

Laserschwert-Trefferspuren

Hi, will euch heute gerne zwei meiner selbst verfassten Tutorials präsentieren. Viel Spaß mit Nummer 1. :)

Der Trefferspuren-Effekt

Gesehen in: Episode III (diverse Treffer durch Laserschwerter)
Benutzte Software: Micrografx Picture Publisher ®
Benötigte Kenntnisse: Freihand-Masken/-Auswahl, Objekt-/Ebenenhandhabung, diverse Grundeffekte, Misch-/Transfermodi
Schwierigkeitsgrad: mittel – hoch

Zur Einleitung...
... ein paar erklärende Worte meinerseits. Ich arbeite mit einer eher unbekannten Bildbearbeitungssoftware namens MGX Picture Publisher ®, welche bereits ein wenig älter ist und nicht mehr ganz mit der Leistung moderner Programme wie Ulead Photo Impact ® oder Adobe Photoshop ® mithalten kann. Trotzdem verwende ich das Programm, da es meinen Ansprüchen vollauf genügt und ich es für viel benutzerfreundlicher halte als etwa Photoshop. Daher nehme ich auch gerne kleine Mankos in Kauf, wie etwa weniger Leistungsfähigkeit bei manchen Filtern (Gaußscher Weichzeichner bspw. mit einem Höchstwert von 25 statt, wie bei Photoshop, 200) oder der völlige Verzicht auf die wertvolle Ebenentechnik mit Transparenzen (jup, MGX PP kennt keine „transparenten Farben“!).

Damit die Tutorials, die auf diese eher ungewöhnliche Software ausgelegt sind, gut für andere Applikationen adaptierbar sind, werde ich die Beschreibungen nach Möglichkeit sehr allgemein ausdrücken und, sofern ich dazu in der Lage bin, bestimmte Techniken, Filter, etc. .. (kursiv und in Klammer) auch mit gebräuchlicheren Namen benennen (vorzugsweise natürlich mit den Photoshop-Standards, da es doch am meisten verbreitet ist).
Ich hoffe, dass auf diese Art und Weise möglichst viele in der Lage sein werden, meinen Tutorial-Schritten getreu zu folgen. Wenn es Fragen zu Effekten, Tutorials oder einzelnen Schritten gibt, könnt ihr sie selbstverständlich hier posten oder mich mittels einer PN kontaktieren; ich werde dann versuchen, Hilfestellung zu leisten.
Auf gutes Gelingen.


Schritt 1: Grundbild, Vorlage und Analyse

Wenn ich einen Effekt zu imitieren versuche (was ich mit sehr vielen Star Wars-Effekten tue), sehe ich ihn mir als allererstes genau an. Als geübter Grafiker merkt man schon auf den ersten oder zweiten Blick, welche Arbeitsschritte und Filter man im Groben brauchen wird. Feinarbeit erarbeite ich immer während der Arbeit oder erst ganz zum Schluss.

Wir wollen also den Trefferspuren-Effekt machen. Das Vorlage-Bild, an dem ich mich orientiere, stammt aus einer qualitativ hochwertigen Version des ersten Episode III-Trailers:



Eine schnelle Betrachtung dieser Trefferspur führt zu folgenden Schlüssen: man braucht zuerst eine Schlitz- bzw. Schnitt-artige Form, welche also wahrscheinlich freihändig maskiert (ausgewählt) werden muss, um größtmögliche Kontrolle über die Form zu erlangen.
Die Wunde ist in der Mitte tief; dort zieht sich ein dünner, schwarzer Schnitt. Rundherum, das Interessanteste an dem Effekt, zieht sich ein kauterisierter, glühender Rand. Dieser ist jedoch nicht ganz durchgehend, sondern wirkt mehr wie aus einzelnen Punkten aufgebaut. Sofort kommt einem das Stichwort PS: Differenz-Wolken in den Sinn. Das Ganze hat dann noch, damit es eben nach einem Glühen aussieht, einen schwachen Leucht-Effekt; eine leichte Übung für den talentierten Grafiker.
Nun, da wir den Effekt ein wenig analysiert haben, wollen wir auch gleich beginnen. Ich habe ein Ausgangsbild gewählt, welches nur wenige Frames vor dem obigen ist; als Nute Gunray den Schnitt noch nicht auf der Brust hat und es noch ein bisschen dunkler ist (der obige Frame ist ein bisschen aufgehellt durch den Kontaktblitz, der beim Schwerttreffer zu sehen ist).
Am besten nehmt ihr für dieses Tutorial dasselbe Ausgangsbild wie ich (bei dem ich mir logikhalber ein Laserschwert dazugezeichnet habe):



2. Schritt: Form-Wahl, Schnitt-„Muster“ kreieren

Nun nehmen wir das Bild her und beginnen, den Schnitt auf Gunrays Brust einzuzeichnen, mithilfe der Freihand-Maske. Wichtig ist hierbei, dass die Auswahl möglichst dünn wird; denn sie wird nur der innere, schwarze „Kern“ des Schnitts!



So sieht meine Auswahl aus (wie ihr sehen könnt, ist sie sehr dünn geraten!). Habt ihr das bewerkstelligt, könnt ihr von dieser Auswahl ein Objekt (PS: bzw. eine neue Ebene?) erstellen, welches ihr schwarz ausfüllt.
Nun macht ihr ein Duplikat (STRG + D), sprich ein neues Objekt oder eine neue Ebene, des Ausgangsbildes; wichtig ist dabei nur, dass es genau dieselbe Größe wie das gesamte Bild hat.
***
Nun müsst ihr im Effektfilter-Katalog (STRG + E) den Wolken-Effekt mit Schwarz und Weiß und einer Stärke von 1% anwenden. Dann geht ihr auf Bildrauschen und wendet abwechselnd -10% (Dunkel) und +10% (Hell) an, etwa drei- bis vier Mal, jeweils. Danach verwischt ihr mit Verwischen auf Alle Übergänge und einer Stärke von 4 das Ganze noch ein wenig.

Photoshop: Ähnliche Ergebnisse erlangt ihr mittels Differenz-Wolken, dann Störungen hinzufügen... mit einer Stärke von 25% (gleichmäßig, monochrom) und mit einem Gaußschen Weichzeichner mit einer Stärke von 0.5
***

Wichtig ist, dass ihr nun ein vage wolkenartiges Schwarz~Weiß-Bild habt, das jedoch recht grob wirkt.
Euer Ergebnis sollte in etwa so aussehen:



Nun müsst ihr euer oben erstelltes Schnitt-Objekt hernehmen, eine Maske bzw. Auswahl anhand seiner Form erstellen (Maske von Objekt) und diese Auswahl mit Maskengröße (ALT + Y) um 1 Pixel nach außen vergrößern (PS: Auswahl > Auswahl verändern > Ausweiten...). Verwisch die Maske (STRG + SHIFT + B) dann noch ein wenig, damit der Übergang nicht zu hart wird.
Nun kannst du von dieser Auswahl ein neues Objekt erstellen. Hast du alles richtig gemacht, solltest du ein Objekt haben, ähnlich geformt wie dein erster Schnitt (nur eben größer), welcher jedoch mit der oben sichtbaren „Textur“ gefüllt ist. Diese Textur-Ebene kannst du bereits wieder löschen. Achtet darauf, dass dieser neue Schnitt zwar den dünnen, schwarzen umschließt, aber nicht zu fett wird, weil der Effekt sonst nicht so gut aussieht!
Jetzt wird’s kompliziert: du musst den schwarzen, kleinen Schnitt ganz nach oben bringen, und die größere, texturierte Schnitt-Version direkt darunter.
Nun brauchst du wieder ein neues Objekt bzw. eine neue Ebene, die so groß wie das Ausgangsbild ist und schwarz gefüllt ist. Nun kombinierst du diese drei Objekte miteinander (PS: STRG + E); im PP wählst du dafür alle drei aus und drückst STRG + D.

Hast du alles bis hierher geschafft, sollte dein Ergebnis etwa so aussehen:



Schritt 3: Das richtige Leuchten

Nun haben wir im Prinzip den wichtigsten Teil bewältigt, denn wir haben die Basis für den leuchtenden Schnitt geschafft. Daher stellen wir den Mischmodus des Objekts auf Filter (PS: Transfermodus auf Lineares Licht) und können bereits erkennen, wie sich der Schnitt auf dem Körper abzeichnen wird.
Wirkt der Schnitt zu scharf, könnt ihr ihn ganz leicht verwischen; allerdings ist er ja noch nicht fertig, wartet damit also lieber noch!
Wir gehen zunächst in die Farbton/Sättigung-Kontrolle (STRG + U), setzen die Sättigung auf 100% und den Farbton auf einen gelblichen Bereich zwischen 40 und 50.
Nun erstellen wir zwei Duplikate des Objekts/der Ebene, deren Mischmodus wir jedoch auf Bildschirm stellen (PS: Transfermodus auf Negativ multiplizieren). Deren Farbton stellen wir mittels STRG + U auf einen sehr roten Wert, im Farbbereich 0 - 10 herum. Nun verwischen wir die beiden Objekte mit dem Gaußschen Weichzeichner: das erste Objekt um etwa 10 - ohne "Fast" - (PS: 2.5 bis 5), das zweite Objekt um etwa 20 (PS: 5 - 10).
Soweit, so gut. Nun kommt der letzte und absolut wesentliche Schritt, der dem Ganzen noch den nötigen Pepp gibt: wir duplizieren das allererste der drei Schnittobjekte - wo man also noch den eigentlichen Schnitt drauf sieht, nicht das verwischte - und benutzen STRG + U, um die Sättigung auf 0% zu setzen. Damit haben wir den Schnitt nun erneut, nur völlig in Graustufen. Den Mischmodus bzw. Transfermodus stellen wir auf Additiv (PP), bzw. Linear abwedeln (PS).
Und nun wenden wir die Vierteltöne an (STRG + Q) (PS: Tonwertkorrektur, STRG + L) und ziehen die Eingabewerte von S (links außen) und H (rechts außen) jeweils ein hübsches Stück weit in die Mitte, damit die Graustufen im Objekt ein wenig verschwinden und uns hauptsächlich nur richtige "Glanzlichter" übrig bleiben:



Am besten das Ganze noch ein wenig verwischen. Nun sieht das Resultat, nur durch das Hinzufügen der Glanzlichter, IMO bei weitem besser aus und kann sich schon richtig sehen lassen:



Und damit sind wir im Grunde schon fertig. Man kann noch allerlei Anpassungen und Spielereien vornehmen; mir war mein Ergebnis zu rötlich, daher habe ich auf obigem Bild die beiden verwischten "Leuchtobjekte" auf einen etwas gelberen Tonwert als bloß 10 gestellt.
Durch Hinzufügen weiterer, möglicherweise noch intensiverer "Leuchtobjekte" kann man das Ganze noch ein wenig stärker und heller machen:



Aber was man nun genau verändert und übernimmt, muss jeder selbst entscheiden.
Wie immer ist mein Tutorial hier nur eine Hilfestellung, die lediglich einen Denkanstoß geben soll, in welche Richtung man zu arbeiten hat! Daher hat jeder, der sich hier Ideen holt, das Recht - wenn nicht gar die moralische Pflicht! - mit der Methode weiter zu experimentieren und den Weg zu finden, der ihm am besten gefällt und die besten Ergebnisse erzielt.

Ich hoffe, das Thema war für euch aufschlussreich und auch ein bisschen eine Hilfe. Fortan wünsche ich allen effektefreudigen Kollegen noch viel Glück und Erfolg bei ihrer Arbeit. :)

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Kaat« (5. Oktober 2005, 22:38)


rEcOvEr

unregistriert

2

Donnerstag, 6. Oktober 2005, 12:01

Wow! Respekt! Du hast die Star Wars-Amateurfilmtechnik um einen weiteren Schritt revolutioniert! Bald können wir alle hier vorhandenen Star Wars Tutorials zu einem SW-Tut-Pack sammeln ;) Dann hat jeder seine volle VFX-Ausrüstung für seinen nächsten SW-FanFilm :D Mal sehen, ob man das auch animiert auf After Effects anwenden kann...

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »rEcOvEr« (6. Oktober 2005, 12:12)


PhAnToM

unregistriert

3

Donnerstag, 6. Oktober 2005, 18:21

Das Tutorial hab ich doch schon mal gesehen.

4

Donnerstag, 6. Oktober 2005, 19:19

Gut möglich, hab's schon in zwei anderen Foren gepostet. Auch bspw. eine englische, für Photoshop adaptierte Version. :)

Mac Mave

Filmzombie

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5

Samstag, 8. Oktober 2005, 11:18

Hallo!

Ich benutze auch den Picture Publisher und bin sehr dankbar für dein Tutorial. Allerdings bezieht sich dein Effect nur auf ein Frame, bzw auf ein Bild. Wie bekomme ich das in den Film? Muss ich den Effekt wirklich von Hand in jedes einzelne Frame einer Filmsequenz einfügen oder gibt es da andere Möglichkeiten? Das wackelt doch dann bestimmt...

Edit: After Effects hab ich nicht.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Mac Mave« (9. Oktober 2005, 10:47)


6

Samstag, 8. Oktober 2005, 22:07

Für Film würde ich den Effekt mit Adobe After Effects machen.

Allerdings würde ich an deiner Stelle das fertige Objekt bzw. die Objektgruppe hernehmen und Frame für Frame (vorsichtig) mitbewegen, wenn möglich. Ist natürlich möglich, dass es dann wackelt, was nicht schön aussieht... aber der PP ist halt doch nur für Bilder gemacht.

MichaMedia

unregistriert

7

Samstag, 8. Oktober 2005, 22:26

Ich denke mal, einer von uns wer sich mit AE gut auskennt, z.B. HetH oder ich, werden das mal hier demnächst Ergänzen für After Effects, sonst bringst den meißten eh nicht viel, wenn die nicht gleich alle AFX Schritte vor die Füße bekommen.

Ansonsten für die SW Fans was gutes und Brauchbares.

gruß Micha

8

Samstag, 8. Oktober 2005, 23:15

kann jemand das Tut auch mal für AE schreiben??

edit: Wer lesen kann is klar im Vorteil, gell? ;) *räusper*siehemichaseintrag*räusper*

Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von »KingCerberus« (9. Oktober 2005, 00:49)


LVskywalker

unregistriert

9

Donnerstag, 5. Januar 2006, 00:08

Ich habe bereits eine Version für After Effects erstellt. Ich muss sie halt nurnoch zum Video Tut machen... mal sehen, wann ich mal Zeit habe

Bösing

unregistriert

10

Donnerstag, 5. Januar 2006, 00:16

Ach du hast doch jetzt genug Zeit :D ne mal im Ernst,wär cool wenn du das hier demnäschst mal postest aber dann auch als brauchbares Videotutorial was nich bis zum Anschlag komprimiert ist.Am besten wärs villeicht wenn du das mit diesem Flash-basiertem Programm machst. ;)

LVskywalker

unregistriert

11

Donnerstag, 5. Januar 2006, 00:34

Zitat

Original von Bösing
Ach du hast doch jetzt genug Zeit :D ne mal im Ernst,wär cool wenn du das hier demnäschst mal postest aber dann auch als brauchbares Videotutorial was nich bis zum Anschlag komprimiert ist.Am besten wärs villeicht wenn du das mit diesem Flash-basiertem Programm machst. ;)


ja, bin gerade dabei ;)
Das Tutorial mache ich mit Camtasia Studio, und ich denke mal, dass die quali auch ganz ok ist
:)´


---EDIT---

ok, wegen übermüdung meinerseits werde ich es erst morgen aufnehmen. Aber ansonsten ist bereits alles vorbereitet :)


---EDIT²---

mist, jetzt ist mir mein Mikro auch noch kauptt gegangen. Da ich aber logischerweise Sound im Tut haben will, mache ich das jetzte entweder später, oder ich mache ein text tutorial dafür... :(


---EDIT³---

So, schnell Mikro repariert, und Tutorial aufgenommen ;)
Bald kann ichs posten...

Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »LVskywalker« (5. Januar 2006, 15:13)


Gameprofi92

unregistriert

12

Donnerstag, 5. Januar 2006, 19:58

Gibt es das auch für AFX?

edit: Keine Sorge. Lesen macht nicht blind, von daher bist du gerne dazu eingeladen die vorigen posts zu lesen.

Zitat

Ich habe bereits eine Version für After Effects erstellt. Ich muss sie halt nurnoch zum Video Tut machen... mal sehen, wann ich mal Zeit habe
------------------
So, schnell Mikro repariert, und Tutorial aufgenommen
Bald kann ichs posten...

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »KingCerberus« (5. Januar 2006, 21:02)


13

Samstag, 7. Januar 2006, 00:39

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »KingCerberus« (7. Januar 2006, 00:49)


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