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sollthar

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Sonntag, 15. August 2010, 13:08

Sollthars Filmguide "Schauspiel"

Schauspiel

Der nächste Schritt ist nun, deine Geschichte und deine Figuren zum Leben zu erwecken. Also brauchst du Leute, die diese Figuren spielen.

Hier muss als erstes folgendes gesagt sein: Die Arbeit mit Laiendarstellern, welche im Amateurbereich oft die grösste Hürde darstellt aber nun mal eine Realität ist, geht durchaus. Aber sie bedingt sehr viel Zeit, die richtige Arbeit und Vorbereitung. Folgend nun also ein paar Tips aus meiner Ausbildung:

- Auf den ersten Blick

Wir beurteilen Menschen auf den ersten Blick, ob wir das wollen oder nicht. Wir alle. Wir schätzen sie ein, stellen Vermutungen an über ihren Charakter, ihre Meinungen oder ihre Absichten und das alles passiert in etwa 2 bis 3 Sekunden. Das muss man wissen, wenn man Inszenieren will. Nun gilt es nämlich, dieses Klischeedenken zu unserem Vorteil zu nutzen und bewusst und gezielt einzusetzen.

Studien haben folgendes erwiesen: Ob wir einen Vortrag interessant finden oder nicht, hängt nur zu 7% von dessen Inhalt ab. Die restlich 93% sind die rein menschlichen Merkmale des Vortragenden. Was hat er an? Wie sieht er aus? Wie alt ist er? Wie schnell/langsam/laut/leise redet er? Wie steht er da? Wie bewegt er sich oder gestikuliert er? Was macht seine Mimik? Wie betont er? Kurz: Wie wirkt das alles auf mich. Sogenannte „non-verbale“ Merkmale, ganz unabhängig von den Worten, die da aus seinem Mund kommen. Dasselbe gilt für Schauspieler.

- Casting

Das erste, was zählt, ist nun also die Erscheinung deines Schauspielers. Was für Assoziationen ruft sein Gesicht und sein Alter beim Publikum hervor. So brutal es klingt, aber es gibt Menschen mit sympathischen Gesichtern, solche die unsympathisch aussehen, manche halten wir für intelligent, manche für dumm, manche für verständnisvoll, andere für widerliche Machos. Da lässt sich auch mit Make-Up oft nur wenig ändern. Entgegen der Meinung vieler Amateure: Es kann nicht jeder alles spielen.
Idealerweise wähle ich mir also meine Spieler so aus, dass sie bereits sehr viel von den Eigenschaften der Figur ausstrahlen. Mein erfolgreicher Banker ist also einigermassen gutaussehend, um die 30, gross. Mein Whiskeytrinker etwa 60 mit ledrigem Gesicht und Augen, die in die Seele blicken lassen. Das richtige, glaubhafte Alter ist daher unabdingbar.
Wenn du also nur 16 jährige zur Verfügung hast, dann schreib dein Drehbuch so, dass deine Figuren plausibel auch 16 jahre alt sind. Also keine Mafiabosse, keine erfolgreichen Banker, keine Jedis mit jahrelanger Erfahrung – oder überhaupt irgendwas mit jahrelanger Erfahrung. Sie sind 16....

Mit der richtigen Wahl des Darstellers hast du also die halbe Miete oder mehr. Gerade bei Laiendarstellern, die ihr wahres Ich schlechter verstecken können als ein ausgebildeter Profi.

- Don’t talk the talk, walk the walk

Genau wie beim Drehbuch gilt auch im Schauspiel, lass die Dialoge mal weg. Deine Spieler sollen versuchen, so viel wie möglich durch reine Körpersprache auszudrücken. Als erstes, trainiere also mit deinen Spielern ihre Körpersprache.

- Gehen

Lass sie etwas herumlaufen. Ja, du hast richtig gelesen. Gehen ist das Grundwerkzeug im Theater. „Gehe wie ein erfolgreicher Banker, gehe wie ein depressiver Cowboy, gehe wie eine scheue Studentin, gehe wie eine krebskranke Mutter“. Mach Gang und Bewegungsübungen zu ganz grundlegenden Emotionen wie Freude, Trauer, Wut, Langeweile, Angst. Beim Banker sieht Angst anders aus als beim Cowboy oder der Studentin. Also trainiere das auch mit deinen Spielern, damit sie ein Gefühl dafür bekommen können, wie sich diese Figur in ihrem eigenen Körper anfühlt.

- Standbilder

Lass sie ein paar Standbilder machen, die ihre Figur besonders gut darstellen. Im Theater nennt man das „Freeze“. Das heisst also, man nimmt eine Körperhaltung ein und hält die Spannung aufrecht. Kopf nach unten, Arme verschränken, Gewicht verlagern, stehend, sitzend, abwendend etc. Lass deine Spieler hier ausprobieren und gibt ihnen Feedback, ob sie die Figur so schon treffen oder nicht (aber erst, nachdem sie eine Weile ohne deine Kommentare ausprobiert haben)

- Füllhandlungen

Füllhandlungen sind die Dinge, die man unbewusst macht. Nasebohren, sich am Schritt kratzen, mit der Zunge über die Zähne fahren, in die Unterlippe beissen, Kleidung zurechtzupfen, mit der Uhr spielen, Fingernägel kauen etc. Man kann auch von „Ticks“ sprechen. Solche Füllhandlungen sagen sehr viel über einen Menschen und wie er sich in der aktuellen Sitation gerade fühlt aus. Gib deinen Spielern also Zeit, ein paar solche Handlungen auszuprobieren, die vielleicht zu ihrer Figur passen könnten.

- Tagesabläufe

Lass deine Spieler etwas improvisieren, innerhalb ihrer Figur. Was macht die Figur am Sonntag morgen? Gleich darstellen (weiterhin ohne ein Wort zu sagen). Was macht sie um 20 Uhr abends? Wie isst sie? Wie wartet sie auf den Bus? Was macht sie in der Freizeit?
Nichts davon muss in deinem Film vorkommen, aber es hilft den Spielern, sich weiter in ihre Figur hinein zu versetzen und ein Körpergefühl zu entwickeln.

- Reaktionen auf andere

Lass deine Spieler mal improvisationsmässig aufeinander los. Auch die, die im Film keine Szene miteinander haben. Wie würde man sich begrüssen auf offener Strasse? Was hätte man sich zu sagen? Wie stehen die Figuren zueinander?

- Linearität

Ein Drehbuch ist etwas lineares. Die Tür geht auf, A dreht sich um, sieht niemanden, beisst sich nervös auf die Lippe, steht auf, kratzt sich am Kopf und sagt „Ist da jemand?“.
Wir haben eine schöne Folge von Handlungen, eins nach dem anderen. Das Problem ist, wir Menschen handeln oft mit mehreren impulsen gleichzeitig und lassen verschiedene Impulse langsam ineinander fliessen. Auch das sollte geübt und wiederholt werden, damit ein natürlicher Fluss und kein auswendig gelerntes abspulen von Regieanweisungen kommt.

- Wiederholung!

Schauspielen ist wie tanzen. Es reicht nicht, kurz erklärt zu bekommen, was man zu tun hat, wenn es glaubhaft, rund und fliessend wirken soll. Es reicht nicht, intellektuell verstanden zu haben, was man spielen soll. Man muss es machen. Nicht einmal, nicht zehnmal, sondern 50 mal oder mehr. Bis nicht mehr der Kopf all die Bewegungen steuert, sondern der Körper. Bis es automatisiert ist. Erst dann ist man bereit zu spielen.
Die Wahrheit ist: Wir Menschen sind feine Lügendetektoren, die ziemlich schnell merken, wenn man ihnen einen Bären aufbindet. Also muss man überzeugend sein. Wer also mit dem Kopf noch überlegen muss, was er als nächstes für eine Bewegung macht, dem seh ich das an. Sofort.


Die Sprache

Nun kommen wir zur Textarbeit. Hier kommt es so gut wie gar nicht auf die Worte an, die man sagt (ich erinnere an die 7%), sondern fast ausschliesslich darauf, wie man es sagt, wann man es sagt und wie man es meint. Die sogenannte Meta-Sprache. Also all das, was mitschwingt, wenn wir so simple Dinge sagen wie „Hast du gut geschlafen?“.

- die 4 Zungen

Kommunikationswissenschaftler unterteilen jede sprachliche Kommunikation in 4 Teile, 4 „Zungen“. Diese 4 Teile sind, je nach Situation, wichtig zu wissen. Es schwingen immer alle 4 Teile mit und wir reagieren auch oft auf mehrere davon. Ein einfaches Beispiel:
Die Frau sitzt am Tisch. Der Mann geht in die Küche, öffnet den Kühlschrank und sagt: „Schatz, die Milch ist alle.“

Ebene 1 „Sachebene“:
Die Sachebene ist schlicht der kalte, nackte, sachliche Inhalt eines Satzes. „Die Milch ist alle“. Nicht mehr und nicht weniger. Als Autor und Regisseur wichtig: Exposition fürs Publikum.

Ebene 2 „Appellebene“
Alles was wir sagen beinhaltet einen Appell an andere, sonst gäbe es ja keinen Grund, es zu sagen. Wir wollen also, dass der andere das hört, weil wir uns was davon versprechen. Die Appellebene hier könnte also sein „Holst du bitte etwas neue Milch?“ oder gar ein Vorwurf „Warum hast du schon wieder die Milch nicht nachgefüllt“? Als Autor und Regisseur wichtig: Grund für einen Streit und die folgende Handlung bzw Emotion.

Ebene 3 „Beziehungsebene“
Wenn zwei Menschen miteinander kommunizieren, definieren sie auch ihre Beziehun. Wäre die Frau zum Beispiel eine komplett Fremde, hätte der Mann vermutlich gar nichts gesagt. Wäre sie eine Bedienstete, hätte er direkt den Befehl erteilt, neue Milch zu holen. Hier liegt der Fall eher so: „Du bist meine emotionale Bezugspartnerin, daher teile ich dir mit, dass es keine Milch mehr hat und ich offenbar unglücklich bin darüber“ oder sogar „Du bist von uns beiden diejenige, die für die Milch zuständig ist, wenn ich sie will.“ Als Autor und Regisseur wichtig: Grund für einen Statuskonflikt oder als Exposition, wie die Beziehung zwischen den beiden läuft.

Ebene 4: „Selbstoffenbahrung“
Alles was ich sage, sagt auch etwas über mich aus, dass ich es überhaupt gesagt habe. Offensichtlich ist der Mann unglücklich darüber, dass es keine Milch mehr hat. Es wollte wohl Milch und normalerweise hat es da drin welche. Dass er es überhaupt laut ausspricht zeigt seinen Charakter. Er hätte ja auch stillschweigend den Kühlschrank wieder zumachen können. Als Autor und Regisseur wichtig: Ich definiere meine Figuren mit jedem Satz, den sie sagen, sei er auch noch so unbedeutend.

- Subtext

Der „Sub“ Text ist das, was unter dem Text alles mitschwingt, unabhängig von den Worten, die verwendet werden. Neben den 4 Zungen sind das vorallem die Emotionen.
Trainiere als mit deinen Spielern, einund denselben Satz in verschiedenen Gefühlslagen zu sagen. Beginne doch mit einem einfachen Wort wie „Ja“. Probiert gemeinsam aus, wie man das betonen könnte, und was sich entsprechend am Subtext ändert. Sachliche Bestätigung, genervtes „Ich habs ja verstanden“, verliebtes „okay“, wütendes „Halt die Klappe!“, scheues „Oh Gott, bitte sprich nicht mit mir“, all das kann ich nur in dieses eine Wörtchen „Ja“ packen. Ausprobieren!

- Textsicherheit

Genau wie bei der Bewegung gilt auch beim Text: Solange die Spieler noch überlegen müssen, was für Worte ihnen da aus dem Mund fallen, können sie sich nicht auf ihr Schauspiel konzentrieren. Also kann richtige Schauspielarbeit erst dann beginnen, wenn die Spieler Textsicher sind. Ihren Text also mindestens 50 bis 100 mal gesagt haben und, ähnlich wie bei einem Lied im Radio, wo man automatisch mitsing, nicht mehr nachdenken müssen, welche Worte in welcher Reihenfolge nun kommen. Man merkt auch das. Sofort.

- Anschlüsse

Ein „Anschluss“ ist die Pause zwischen gesagten Sätzen. Tendenziell sind die Anschlüsse bei Laiendarstellern viel zu langsam. Man tendiert, zwischen jedem Satz diese eine Sekunde Pause zu setzen, damit man auch ja den anderen ausreden lassen kann. Man tendiert, erst am Ende des Satzes emotional zu reagieren. Zum Beispiel „Sie haben Krebs. Wir haben die Ergebnisse der Untersuchung eben zurückbekommen“. Das ausschlaggende Wort hier ist „Krebs“. Heisst also, die entsprechende emotionale Reaktion kommt nicht erst am Ende des nächsten Satzes, sondern nach diesem Wort.
Eine gute Übung für Anschlüsse ist folgende:
Alle Spieler einer Szene stehen in eine Reihe. Dann sprechen sie den Text ihrer Szene – nur den Text – und zwar so schnell wie möglich. Immer wenn sie Text haben, machen sie einen Schritt vor, wenn sie fertig sind, einen Schritt zurück. Dabei gilt es darauf zu achten, das keinerlei Pausen entstehen und Spieler B zu sprechen beginnt, unmittelbar nachdem A seinen Satz fertig gesagt hat.

- Proben!

Und nun, nachdem die Körpersprache sitzt, nicht mehr an den Text gedacht werden muss, der Subtext klar ist und auch deutlich herausgearbeitet werden kann, gehts ans Proben. Lass deine Spieler die Szenen ausführlich proben und mehrmals, ganz ohne Kamera, komplett durchspielen. Gibt nicht zu viele Regieanweisungen auf einmal und lass ihnen viel Zeit, alles mehrmals zu machen und zu verinnerlichen.


Und dann seit ihr so weit.

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Mr. B, Epicon

2

Sonntag, 15. August 2010, 13:26

Status

Der Status bezeichnet im Improvisations-Theater ein Gefälle zwischen zwei Charakteren, das sich nicht im Sinne von gesellschaftlichem Status versteht (König vs. Bettler),
sondern ein Gefälle zwischen dominanter und subdominanter Figur.
Status ist hier also bezogen auf das Handeln der Personen, während man z.B. einen Titel als gesellschaftliches Statussymbol einfach hat.
Es gibt also verschiedene Möglichkeiten einen Status darzustellen:
Stellt Euch vor, Ihr sitzt in der Ubahn. Wie sitzen/stehen da die anderen Fahrgäste?
Teilt sie einfach mal in Noten von eins bis sechs ein.
Mit verschränkten Armen (Komm mir nicht zu nah!) oder eher breitbeinig und lässig, einen Arm noch auf der Lehne des Nachbarsitzes?
Hier können wir schon erste Status-Vergleiche anstellen. Der erste hat einen niedrigen Status, der Zweite einen sehr hohen.
Der Tiefstatus kann z.B. ausgedrückt werden durch leises Füstern, während der Hochstatus mit fester Stimme sprechen wird.
Trotzdem, der Hochstatus kann im gesellschaftlichen Leben durchaus durch einen tief gestellten gesellschaflichen Status dargestellt werden.
nehmen wir die "Feuerzangenbowle", Heinz Rühmann spielt als Schüler eine gesellschaftlich niedrige Statusrolle,
während seine Lehrer ja angesehene Persönlichkeiten (hoher gesellschaflicher Status) darstellen.
Aber wer dominiert denn in diesem Beispiel über die anderen? Natürlich der Schüler "Pfeiffer mit drei F",
der durch seine freche Art seine Professoren in den Wahnsinn treibt und damit deren Handlungs-Status senkt.
Ihr seht also, man kann es durchaus auch anders darstellen und ist nicht an gesellschaftlichen Status gebunden.

Und gerade hier ist der Status wichtig, da sich eine Rolle während eines Filmes immer ändern sollte.
Der schwache Streber wird zum Zombiekiller-Helden, der Gefühllose weint am Schluss, etc...
Darum sollte man auch mit seinen Schauspielern mal üben, eine Rolle eher dominant oder schwach zu spielen.
Ein Gefälle zwischen den Stati sollte geübt werden. Auch im richtigen Leben ist nicht jeder gleich stark.
Nehmt als Beispiel zwei Leute, die sich auf einem Platz begegnen, der Platz ist groß genug,
trotzdem würden beide dem anderen nicht ausweichen, wenn sie beide einen ausgeprägten Hochstatus haben.
Trotz allem hat das erstmal gar nichts mit Arroganz zu tun!
Gerade gesellschaftlich hoch angesehene Personen überzeugen dadurch, indem sie Ihre wirkliche Macht nicht mißbrauchen.
Das macht symphatisch. Man kann das Statusgefälle übrigens auch mit Gegenstände erleben.
Sollthars Post hat einen hohen Status, ich mag seinen Thread und ordne meinen Post seinem unter,
bzw. erhebe seinen Text durch meine Kommentare zur "Referenz für Amateurfilm-Schauspieler"...
Damit senke ich aber meinen Status zum kleinen Wichtigtuer und unterstelle mich Sollthar....
Jetzt mal nur als Beispiel... aber im Prinzip isses so.

Anderes Beispiel:
Stehe ich als Zauberer auf der Bühne, stehe ich da alleine und bin -salopp gesagt- erstmal der Chef.
Als ich mit einem Kunststück anfangen will, ruft irgendwo einer: "Kenne ich schon!"
Problem: Der Zwischenrufer im Publikum ist gewohnt, daß er sonst der Chef ist, einen hohen Status hat.
Jetzt ist er -geschützt durch die Masse des Publikums- mutig genug, mir Paroli zu bieten.
Möglichkeit eins: Seinen Status senken, ihn lächerlich machen: "Gut dann geh ich jetzt, und sie machen weiter!"
Er fühlt sich vielleicht zwar angepißt, hält aber bestenfalls die Klappe und alle haben ihre Ruh, aber ich bin der böse Zauberer...
Möglichkeit zwei: Seinen Status heben, ihn auf die Bühne holen (selbe Ebene wie ich) und ihn ein Kunststück unter Anleitung machen lassen, wo er als Held wegkommt.
Witzigerweise habe ich jetzt aber seinen Status eigentlich gesenkt, den jetzt, wo er exponiert auf der Bühne steht, scheint er der Held zu sein.
Das Publikum weiß aber, daß es ihm nur gelungen ist, weil eigentlich ich die Fäden in der Hand hatte.
Wäre ich Kinderzauberer und hole mir ein kleines süßes Mädchen zum Mitzaubern auf die Bühne, erhebe ich ihren Status aber über meinen.
Ich knie mich hin (halbwegs selbe Körpergröße) und alleine weil sie so knuddelig süß ist, hat sie eh alle Symphatien der Zuschauer auf ihrer Seite.
Würde ich nun etwas machen, was die Kleine schlecht dastehen läßt, senke ich damit meinen Status, weil ich ja der Böse bin, der es ja kann.
Da ich die Kleine aber natürlich "die beste Kinderzauberin aller Zeiten" werden lasse,
finden das alle gaanz großartig und auch mein Status hebt sich auch.

Ihr seht also, es gibt wahnsinning viele Möglichkeiten einen Status zu heben oder zu senken.
Und zwar auf die gute oder böse Art.
Wichtig ist also, daß Eure Charaktere auch den Status der Rollen untereinander darstellen, um glaubhaftere Szenen zu bekommen.
Zum Beispiel durch ruhiges bestimmtes Regen, straffe Körperhaltung oder nuschelndes schüchternes Geflüster und schlaffe antriebslose Haltung.
Natürlich nicht nur mit den beiden Extremen, sondern auch allen Facetten, die es zwischen Hoch- und Tiefstatus geben kann.
Am besten auch mal hierzu zusammensetzen und sechs Schauspieler sollen nacheinander von Tief- bis Hochstatus Haltung einnehmen/spielen.
Dann mal durchwechseln. Sowas erfordert Übung, da man ja ggf. eine Rolle spielen muß, die nicht dem eigenen Status entspricht, den man sonst im richtigen Leben darstellt.
Im Übrigen ordnet sich immer der Tiefstatus dem Hochstatus unter, der Hochstatus hat es nicht nötig, noch höher zu kommen, sonst senkt er
durch die daraus resultierenden lächerlichen Versuche seinen Status nur.
(Der Bettler steigt auf einen Stuhl und der König stellt sich darauf auf seinen Thron... na wie lächerlich wär das denn?)
Ich hoffe, ein wenig Einblicke geben zu können, es steckt noch viel mehr Potential darin, aber für den Anfang sollte es reichen,
daß ihr wißt, was Status ist, und wie man ihn auf welche Arten erhöhen und senken kann und wie ihr es für Eure Filme nutezn könnt.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Purzel« (15. August 2010, 14:47)


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