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[abgeschlossen] Das Reh

AIR-MARKY

unregistriert

21

Freitag, 3. Januar 2014, 11:53

@Jannis74, Danke für die Ausfühliche Erklärung, so was ähliches hab ich auch vermutet, wie gesagt als mit den Augen des Beobachters gesehen leuchtet mir die "Wackelkamera" auch ein und sie stört mich da garnicht so sehr, aber wie bei dir auch möchte ich keinen ganzen Film verwackelt sehen!

Der letzte Film bei dem es für mich schlüssig war (ähnlich wie BlairWitch) war Apollo18, bei dem das gewackel die Aufnahmen der Astronauten simuliert haben, aber bei nem Fernseh-Film (wenn es noch nicht mal ein spannender Krimi ist) kann ich es nicht nachvollziehen und will es auch nicht sehen!

Über dein Beispiel mit dem malenden Schimpansen musste ich schmunzeln :D so ein Experiment gab es schon mal, in dem sogenannte "Kunstkenner" ein Vermögen für die Bilder ausgegeben haben, weil sie es für wirkliche Meisterwerke gehalten haben!

22

Freitag, 3. Januar 2014, 13:09

Wer den ersten Teil der "Tribute von Panem" kennt, wird sich vielleicht erinnern, dass die kompletten ersten 10 Minuten total verwackelt sind, was ich als dermaßen nervig und auffallend "gewollt" empfunden habe, dass ich beinahe weggezappt hätte.

Air Marky: falls du mal ein Reh mit dem Mountainbike "erwischst", läuft hoffentlich deine Helmkamera. Ich finde die yt-Mentalität zwar auch doof, aber solch ein Video würde dir auf yt schnell hunderttausende Klicks bringen...

AIR-MARKY

unregistriert

23

Freitag, 3. Januar 2014, 13:59


Air Marky: falls du mal ein Reh mit dem Mountainbike "erwischst", läuft hoffentlich deine Helmkamera. Ich finde die yt-Mentalität zwar auch doof, aber solch ein Video würde dir auf yt schnell hunderttausende Klicks bringen...

Das stimmt wohl :D erwischt hab ich schon oft etwas und wenn es nur ein Baum war der nicht rechtzeitig zur Seite gesprungen ist ;)

Ich hab aber garnicht den Anpruch zu hunderttausend Clicks auf YT, ich filme aus Spaß an der Freude, so auch jetzt bei den anderen Projekten, aber ich werde mich wohl doch wieder eher auf die Bikeclips konzentrieren, da hab ich scheinbar mehr "Talent"!? Zumindest haben mir die einige Sponsoren (Bikes, Helme, Video-Software-Pakete. usw.) eingbracht!

Könnte aber auch nur daran liegen, das ich eine Nische für mich gefunden habe, den sowohl fahrerisch als auch filmerisch gibt es da sicher auch tausende die besser sind als ich, aber ich war wohl der erste und einer der wenigen, der das Ganze auf E-Bikes angewendet hat :)

Egal so lange es geht nutze ich diese Unterstützung nun aus, bin ja auch nicht mehr der jüngste ;)

Mr. B

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24

Freitag, 3. Januar 2014, 18:06

Das halte ich für Unsinn. Nur weil der Mann sein Handwerk versteht ist es nicht gleich Kunst! Stephen King kann ja auch net auf ne Schreibmaschine einhacken und alle müssen als neues Meisterstück akzeptieren.

Genauso verhält es sich für mich auch bei anderen Künstlern. Nur weil Joseph Beuys passabel malen konnte und einige tolle Kunstwerke geschaffen hat, ist die Fettecke trotzdem nur ein Stück Butter in der Ecke und das ist FÜR MICH keine Kunst, kein Ausdruck oder sonst irgendwas ......

Dieses Denken, dass alles was irgendjemand geschaffen hat nur um seiner Genialität und Berühmtheit willen toll und wertvoll und Kunst sein soll ist sowas von kapitalistisch und ist der totale Gegensatz von allem für das Kunst stehen sollte.

Dem muss ich mich anschliessen. Ich halte es gar für reichlich anmassend, wenn selbsternannte Kunstkenner mir sagen wollen, was ich für Kunst zu halten habe und was nicht. Bereits früher im Kunstunterricht hat es mich reichlich genervt, wenn mir die Lehrerin weismachen wollte, ein schwarzes Quadrat auf weissem Grund sei Kunst.

Kunst ist für mich etwas sehr persönliches, ich z.B. halte ein Werk, welches ein Medium weiterbringt, an dem hunderte Leute über Jahre gearbeitet haben und dazu eine spannende, emotional berührende Geschichte erzählt und ästhetische Bilder zeigt viel eher für Kunst, als ein paar Pinselstriche oder ein 8 stündiger Film namens „Sleep“, bei dem man nur jemanden schlafen sieht und trotzdem Kunst sein soll, nur weil es ja von Andy Warhole ist.

In anderen Worten: Für mich ist ein "Heavy Rain" oder ein "Journey" auch dann Kunst, wenn es nicht der allgemein anerkannten Meinung entspricht. Bei der Kunst hält es sich manchmal etwas wie mit der Religion: Man bekommt bereits früh eingetrichtert, was richtig und was angeblich falsch ist, ohne dass es wissenschaftlich begründbar wäre oder es irgendjemanden etwas anginge, was ich persönlich zu glauben pflege.

Trotzdem muss ich aber auch Jannis74 zustimmen, dass man natürlich sein Handwerk verstehen muss um ein Stilmittel geschickt einsetzen zu können. In anderen Worten: Macht irgendjemand, egal wieviel er vom Handwerk versteht, etwas völlig Willkürliches (Harmony Korine: Trash Humpers), so ist es für mich keine Kunst. Setzt hingegen jemand, der sein Handwerk versteht geschickt ein Stilmittel ein (Harmony Korine: Spring Breakers), so ist es für mich durchaus Kunst.
Laut Wikipedia ist Kunst ja das Ergebnis eines kreativen Prozesses bzw. eine entwickelte Tätigkeit, die auf Wissen, Übung, Wahrnehmung, Vorstellung und Intuition gegründet ist.

Kurz gesagt:
Wackelst du mit deiner Cam im Wohnzimmer rum, weil du keine Steadycam hast, so ist dies ein Fehler, den du beheben solltest. Wackelt die Kamera in „Saving Private Ryan“, so ist das durchaus sinnvoll.
Sorry, wollte mich nur mal über das degenerierte Kunstverständnis auslassen, das viele Möchtegern-Kunstkenner haben :D

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Beaverlicious

Jannis74

unregistriert

25

Freitag, 3. Januar 2014, 18:10

Liebster beaverlicious...

Ich will mich mit dir nicht über was-ist-kunst streiten, weil da der eigene Geschmack ja immer eine große Rolle spielt. Wie ich bereits geschrieben habe, ist das verwackelte Bild in einigen Spielfilmen eben absolut nicht mein Geschmack. Aber ich gehe jede Wette ein, dass der DOP oder der Regisseur, der diesen Effekt gewünscht hat sein Handwerk versteht, zumindest solange es sich nicht um Low- oder No-Budget-Filme handelt und die Jungs dafür ne Menge Kohle bekommen.

Um entscheiden zu können (ob beim Film oder bei der Malerei), bedarf es eines Bewusstseins darüber welche Optionen man für die Umsetzung und welche Werkzeuge und letztlich Fähigkeiten man hat um eine Idee entsprechend visuell auszudrücken. Wenn man beim Filmen die Einstellungen, das Licht, die Objektive usw. ohne vorherige Überlegung einsetzt, dann wird man das dem Film auch entsprechend ansehen. Aber selbst wenn man sich vorher Gedanken gemacht hat wie man etwas ausdrücken möchte und dies auch absolut stimmig ist, ist das kein Garant dafür, dass es den Geschmack des Zuschauers trifft. Die Butter in der Ecke ist wie die Wackelkamera, nicht jedermanns Geschmack - und ob das Kunst ist - wobei ich mich dem Motto anschließe: Kunst kommt von können - muss jeder für sich entscheiden. Ich selbst habe auch kein Problem Dinge als Kunst zu azkeptieren, die ich selbst weder ansprechend empfinde noch unbedingt den Sinn dahinter erkenne. Aber im Prinzip möchte ich die bildenden Künste auch nicht mit dem Filmen auf eine Ebene stellen. Beim Film geht es eher um ein Handwerk, so wie der Schlosser, der weiß dass er zum Bohren einen Bohrer benötigt und keinen Fräser.

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Beaverlicious

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