Hallo!
Hier kommt der erste Storyentwurf für einen Film mit dem Titel "The Custom of the Sea".
Was haltet ihr davon?
Was ist gut?
Was kann man noch verbessern?
The Custom of the Sea
Deutschland 2025:
Nach verschiedenen Naturkatastrophen, die große Teile Europas verwüstet haben, ist die Zivilisation am Ende. Das Leben ist zu einem Kampf ums Überleben geworden: die Lebensmittel sind knapp, die Wirtschaft ist fast völlig zum Erliegen gekommen, nahezu überall herrschen Verfall und Verwüstung.
Anders sieht es in den gut abgeschotteten Siedlungen der "Führungselite" aus: eine kleine, aber gut organisierte Gruppe hat die wenigen noch verbliebenen Ressourcen an sich gerissen - offiziell, um sie zu "verwalten". Der Elite geht es gut: sie haben sich in streng abgeschirmten Reservaten ihre eigene heile Welt geschaffen und leben im Luxus.
Die "Übriggebliebenen" - Menschen, die die Katastrophen überlebt, aber nahezu alles verloren haben, hausen in selbstgebauten Hütten und in Ruinen. Einer von ihnen ist Gideon, ein Hobbymusiker.
Als die Situation in der Hüttensiedlung immer aussichtsloser und elender wird, packt Gideon seine wenigen verbliebenen Habseligkeiten zusammen und beschließt, in die nächstgrößere Stadt zu ziehen.
Aber schon bald muss er feststellen, dass das Leben in der Stadt nicht einfacher ist: die Stadt besteht nur noch aus Ruinen, Arbeit gibt es kaum, das Essen und die Hoffnung sind knapp. Etwas Halt findet er bei dem jungen Ausreißer Felix, der aus dem Elitereservat geflohen ist: Felix' Eltern gehören zu den Reichen und Schönen, aber Felix hatte sich immer mehr von ihnen und der verlogenen Scheinwelt, in der sie leben, abgewandt. Die Lebenseinstellung seiner luxussüchtigen Mutter und die Schwäche seines Vaters, der nichts gegen die Ungerechtigkeit tut, ekeln ihn an. Als Felix wegen seiner homosexuellen Neigungen auch noch seine Ausbildung abbrechen und statt dessen auf eine strenge Militärakademie gehen sollte, ist er heimlich weggelaufen.
Das Leben in den Ruinen der Stadt ist nicht nur für Felix und Gideon hart und gefährlich. Aber es gibt trotzdem immer noch Menschen, die versuchen, etwas von der Zivilisation aufrecht zu erhalten. Zu ihnen gehört der friedfertige und gutmütige Jaron, der ein kleines Lokal führt und seit einem Brand eine hässliche Narbe im Gesicht hat. Bei ihm kommen Gideon und Felix vorläufig unter.
Das Leben in der Stadt ist geprägt von einem immer härter werdenden Überlebenskampf, in dem nur die Stärksten gewinnen. Menschen wie Jaron, die engagierte Ärztin Marta oder der verwitwete Pastor Cornelius, die sich um die Schwächsten der Gesellschaft kümmern, sind selten. Dabei haben auch Marta und Cornelius mit dem Leben zu kämpfen: Martas Mann wurde verhaftet und Cornelius wurde von einem Richter der Elite das Sorgerecht für seine Kinder entzogen, mit dem Argument, ein Mann könne in so einer zerstörten Welt keine Kinder großziehen. Die jüngere Tochter von Cornelius, die vierjährige Leah wurde abgeholt und ist seitdem verschollen, die zehnjährige Sarah konnte entkommen und wird von ihrem Vater versteckt.
Felix, der seine Eltern trotz allem noch vermisst, fängt in Martas Ambulanz an zu arbeiten und Marta, die für ihn mehr und mehr zum Mutterersatz wird, bildet ihn langsam zu einem geschickten Helfer aus.
Gleichzeitig kommen sich auch Marta und Cornelius immer näher. Obwohl Marta ihrem verschollenen Mann treu bleiben will, stellt sie fest, dass sie drauf und dran ist, sich in Cornelius zu verlieben.
Die Situation spitzt sich weiter zu. Immer wieder kommt es zu gewaltsamen Konflikten und immer wieder verhaften die Militärs, die im Auftrag der Elite für Ordnung sorgen sollen, neue "Rebellen". Unter ihnen befindet sich eines Tages auch Jaron.
Gideon, der nun Jarons Lokal weiterführt, kann sich nicht vorstellen, dass der friedliebende Jaron in irgendwelche gewalttätigen Auseinandersetzungen verwickelt sein könnte. Gleichzeitig fällt ihm auf, dass die Leute, die die Konflikte in Wirklichkeit auslösen, es immer wieder schaffen, zu entkommen.
Gideon sucht Jaron und schafft es tatsächlich, ihn noch einmal heimlich im Gefängnis zu sehen. Jaron beauftragt ihn, seinen Schwestern Jenny und Luisa Bescheid zu sagen, was mit ihm passiert ist. Er selbst und ein Teil seiner Mitgefangenen sollen am nächsten Morgen in eine Strafkolonie überstellt werden.
Jenny lebt in einer kleinen, versteckten Behausung, die sie sich mit viel handwerklichem Geschick gemütlich eingerichtet hat. Sie verdient ihren Unterhalt mit Kunstgegenständen, die sie selbst aus den aus dem Schutt geborgenen Überresten der Zivilisation herstellt - sie "verkauft Hoffnung und Behaglichkeit". Ihre Schwester Luisa ist als Dienstmädchen im Reservat der Reichen angestellt, sie arbeitet im Haus vom Gouverneur und schafft es ab und zu, zu einer weniger bewachten Stelle am Zaun zu schleichen und Jenny mit gestohlenen Lebensmitteln und Medikamenten zu versorgen. Luisa versucht Jenny zu überreden, ebenfalls als Dienstmädchen ins Reservat zu kommen - im Gegensatz zu Jenny lebt sie in unvorstellbarem Luxus - aber Jenny hat Angst vor der Unfreiheit im Reservat.
Als Gideon und Felix Jenny von ihren Beobachtungen erzählen, muss Jenny auch etwas los werden. Sie hat es auch schon bemerkt, dass immer nur ein bestimmter Typus Menschen in die Strafkolonie geschickt wird: alle männlich, keiner älter als vierzig, keiner jünger als dreizehn, alle gut gebaut - und alle auf irgendeine Art entstellt.
Die drei wollen nun genauer wissen, was hinter den offenbar gezielten Verhaftungen steckt. Felix schleicht sich in das Hauptquartier der Militärs und schafft es tatsächlich, die Akten zu durchsuchen. Ihm fällt auf, dass bei den Militäraktionen immer wieder der gleiche Vermerk steht: "Custom of the sea", aber weder Felix, noch seine Freunde können mit dem Begriff etwas anfangen.
Gleichzeitig gehen die Militärs immer radikaler gegen vermeintliche Rebellen vor. Bei einer ihrer Razzien durchsuchen sie auch die Kirche von Cornelius und entdecken dort Sarah, die sie mitnehmen wollen. Sie versprechen Sarah, dass bereits neue, reiche Eltern auf sie warten und Cornelius dämmert, dass auch seine jüngere Tochter als Adoptivkind in eine Elitefamilie gekommen ist. Marta rettet Sarah jedoch, indem sie sie als ihre Tochter ausgibt und behauptet, in Kürze wieder heiraten zu wollen. Anfangs wollen die Militärs Sarah trotzdem mitnehmen, der Hauptmann, Roald, befiehlt seinen Leuten dann aber, ohne Sarah abzuziehen.
In der folgenden Nacht kommt er noch einmal zu Cornelius in die Kirche, um ein persönliches Gespräch - er nennt es Beichte - mit dem Pastor zu suchen. Er berichtet Cornelius, dass die Verhaftungswelle bald beendet sein wird. Einige Straßen sind angeblich wieder freigeräumt worden, und die restlichen noch in der Stadt verbliebenen Leute sollen auf diesem Weg evakuiert werden. Roald traut den Versprechungen der Elite jedoch nicht und rät Cornelius und allen anderen, die bleiben wollen, sich zu verstecken. Als Cornelius ihn nach der Bedeutung von "Custom of the sea" fragt, erzählt Roald ihm von einem alten Seemannsbrauch, der bei Schiffbrüchigen üblich war: wenn die Vorräte zu Ende gingen, haben sie einen aus ihrer Mitte ausgewählt, der geopfert wurde, damit die anderen weiter zu essen hatten. Cornelius fragt nicht weiter, ihm dämmert aber, warum die Verhaftungswelle immer mit diesem Begriff überschrieben wird.
Als Jenny Luisa das nächste Mal am Zaun trifft, ist Luisa verändert: sie wirkt verängstigt und eingeschüchtert und macht Andeutungen, dass sie sich vielleicht zum letzten Mal sehen. Jenny versucht, etwas aus Luisa herauszubekommen, erfährt aber nichts.
Die Lage spitzt sich weiter zu: es werden Plakate ausgehängt, auf denen die Evakuierung angekündigt wird und auf denen den Bürgern ein besseres Leben in einem weniger zerstörten Teil des Landes angeboten wird. Aber Cornelius glaubt nicht länger daran und rät den ratsuchenden Leuten, die zu ihm kommen, sich lieber zu verstecken. Marta beschließt ebenfalls, sich nicht evakuieren zu lassen. Nachdem Cornelius ihr vorsichtig beigebracht hat, dass ihr Mann vermutlich tot ist, will sie bei ihm und Sarah bleiben. Auch Gideon und Felix, die sich inzwischen ineinander verliebt haben und Jenny wollen die Stadt nicht verlassen.
Am Tag vor der Evakuierung taucht plötzlich Jaron wieder auf und versucht, die Leute aus der Stadt zu warnen: er ist nur mit viel Glück entkommen und weiß nun, was wirklich mit den Evakuierten passieren soll: die Elite will im unzerstörten Teil Europas eine neue, noch reichere und schönere Stadt aufbauen und die Evakuierten sollen diese Stadt in Sklavenarbeit aufbauen. Die Kinder sollen von ihren Eltern getrennt und in Heime gesteckt und dort zu einer neuen Generation Sklaven erzogen werden. Jaron bestätigt auch den Verdacht von Cornelius: die verhafteten Männer sind tatsächlich umgebracht und als Schweinekonserven verkauft worden. Er selbst hatte das Glück, dass er auf der Fahrt eine ansteckende Krankheit bekommen und sich während der Genesungszeit unentbehrlich gemacht hatte.
Cornelius versucht noch einmal, die Leute der Stadt zu warnen, seine Worte treffen bei den meisten jedoch auf taube Ohren. Die Menschen, die bleiben wollen, suchen ihre Verstecke auf.
Im Morgengrauen beginnt die Evakuierung, die Militärs stürmen durch die Stadt und treiben die Menschen aus ihren Unterkünften. Als bereits bei der Abfahrt die Erwachsenen von den Kindern getrennt werden, dämmert vielen, dass Cornelius doch die Wahrheit gesagt haben könnte. Es kommt zu einer Panik, die Militärs sorgen aber schnell mit ihren Gewehren für Ordnung.
Nachdem der Konvoi mit den Lastwagen abgefahren ist, kommen die Zurückgebliebenen nach und nach aus ihren Verstecken und irren durch die verlassenen Ruinen. Gemessen an den vielen Menschen vorher sind nur noch wenige übrig geblieben. Plötzlich kommen zwei Gestalten auf die Stadt zu: es sind Roald und Felix' Vater, die ebenfalls beschlossen haben, dem Gewaltregime der Elite den Rücken zu kehren. Felix' Vater überbringt Jenny eine Nachricht von Luisa: der Gouverneur hat Luisa mitgenommen, als er abgereist ist - und Luisa ist schwanger vom Gouverneur. Luisa lässt Jenny ausrichten, dass sie sie um ihr Leben in der Ruinenstadt beneidet, aber dass sie nicht mehr zurück kann.
Cornelius und Roald beschließen, auf den Ruinen der Stadt eine Zukunft aufzubauen, in der nicht länger das Recht des Stärkeren regiert. Der Film endet mit einem kleinen Hoffnungsschimmer.
Ich bin gespannt auf eure Meinungen!
LG,
Eva