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Christopher90

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Donnerstag, 19. Januar 2012, 21:23

Studium Kurzfilm

Hallo,

ich muss für mein Studium einen Kurzfilm produzieren.
Mein Thema, über das ich schreiben möchte, ist:

Gebrochenes Vertrauen - Wann lohnt es sich eine Freundschaft aufrecht zu erhalten und wann muss man sie beenden?
Das ist mein aktueller Zwischenstand, aber hier komme ich gerade nicht weiter.

Zitat





Szene 1


Mark und Andre, zwei
junge Männer um die 20, sitzen in einer Bar. Sie ist sehr hell und
freundlich eingerichtet, mehrere Menschen sitzen an den Tischen und
am Tresen. Der Tresen zieht sich durch den ganzen Raum, von der
Eingangstür aus gesehen von links nach rechts in weiß, mit einer
beleuchteten Leiste an der Front. Der Raum selbst ist in Violett
ausgeleuchtet. Stimmungsvolle Klänge füllen den Raum. Trotzdem ist
es für alle noch angenehm sich zu unterhalten, ein Teppich von
Stimmengewirr unterlegt die Szenerie. Junge Frauen sitzen am Tresen
und lassen sich gerade vom Barkeeper mit ein paar Tricks
beeindrucken. Dazu nimmt er hinter sich ein paar Flaschen
alkoholischer Getränke, die in einem Regal, das die ganze Rückwand
füllt, stehen, wirft sie gekonnt durch die Luft, sodass sie mehrere
Saltos schlagen und lässt einen Schluck in einen Cocktailmixer aus
großer Höhe fließen. Im Spiegel, der hinter dem Regal mit den
Flaschen angebracht ist sieht man, wie er den Mixer einmal hinter
seinem Rücken vorbeifliegen lässt, dabei den Mixer mit der anderen
Hand auffängt, ihn mit Salti über seinen Kopf wirft und nur mit der
Handrückseite auffängt. Für seine Tricks spenden ihm seine zum
großen Teil weiblichen Zuschauerinnen Applaus. Der Barkeeper
schüttet den fertigen Cocktail in ein Glas und stellt ihn vor einer
jungen Dame ab. Er zwinkert ihr zu, worauf die junge Schönheit sich
kichernd die Hand vor den Mund hält und sich zu ihren Freundinnen
umschaut, die offensichtlich neidisch aufgrund dieser Flirtattacke
sind.

Mark und Andre
sitzen an die Rückenlehnen angelehnt, Mark mit einer Cola, Andre mit
einem Bier, das Bier komplett, die Cola schon fast geleert, nur noch
die Zitronenscheibe erinnert daran, dass sich hier einmal ein
Softdrink befand. Sie haben einen Platz direkt an der Glasfront
gewählt. Die vor wenigen Stunden noch belebte Einkaufsstrasse ist
jetzt leer geworden. Nur noch ein paar Jugendliche und junge
Erwachsene schlendern durch die Straßen auf der Suche nach einer
netten Sitzgelegenheit für die nächsten Stunden.


Mark und Andre
fallen in dieser Szenerie nicht groß auf, sie haben sich dem Stil
des Lokals angepasst. Schick, aber nicht overdressed. Mark trägt ein
schwarzes Hemd, lässig die obersten drei Knöpfe offen gelassen, so,
dass man gerade noch ein paar Brusthaare hevorblitzen sieht. Dazu
eine Kette mit einem Lederband und einem Haifischzahn darin
eingefädelt. „Die macht mich interessant“, pflegt er immer zu
sagen. Seine kurzen, schwarzen Haare sind nach oben gegelt, aus
seinen schwarzen Augen mit den strengen, tief sitzenden Augenbrauen
blitzt die Abenteuerlust. Andre stützt schon seinen Kopf auf seinem
mit dem Ellenbogen auf dem Tisch abgestützten Arm. Er selbst ist
ebenfalls schlank, ein bisschen muskulöser als Mark. Er hat eine
Hemdvariante in weiß, gelb-braun-kariert gewählt. Von der Hüfte
abwärts hätte man die beiden nicht unterscheiden können. Beide
tragen eng sitzende Bluejeans und tragen braune Lederschuhe. Andre
fährt sich mit der Hand durch die schulterlangen, offenen blonden
Haare.


„Geh'n wir“,
gähnt Andre.

Mark legt ein
2-Euro-Stück, eine Praline und einen Zettel auf den Tisch. Aus
seiner Jacke, die auf einem Stuhl neben ihm hängt, holt er einen
Kugelschreiber und schreibt eine Telefonnummer auf.


„Für die süße
Kellnerin“, sagt er mit einem Lächeln auf den Lippen

„Du bist echt
unglaublich“, fügt Andre hinzu.


Die beiden verlassen
die Bar und machen sich auf den Weg ein paar Straßen weiter. Sie
laufen jeweils einer dem anderen den Arm um die Schulter gelegt.


Andre: „Danke,
dass du mich nach Hause fährst“

Mark: „Alter, ich
lasse nicht zu, dass du an deinem Geburtstag nicht einmal ein paar
Bier trinken darfst, das ist Ehrensache!“

Andre: „Muss ja
ein echtes Opfer für dich gewesen sein heute mal keinen Alkohol
trinken zu dürfen.“

Mark: „Hey, für
meinen besten Freund mach' ich doch alles“ und zeigt dabei mit
seiner freien Hand mit dem Zeigefinger auf seinen Freund.


Die beiden kommen an
einem 1er BMW an, glänzend und blitzend in anthrazit. Die Felgen
noch in Aluminiumgrau und lassen die Laternen, die am Straßenrand
stehen, in sich funkeln. Eingerahmt wird er von zwei älteren
Automodellen, die in der Nähe des BMWs total untergehen. Mark läuft
ein paar Schritte voraus und streicht mit seiner Hand vom Kofferraum
über das Dach bis hin zur Frontscheibe.


Mark: „Wow, da hat
dein Dad ganz schön 'was springen lassen!“

Andre lacht: „Man
wird ja nur einmal 20“


Mark läuft vorne um
den Wagen herum, immer mit beiden Augen auf den glänzenden Lack
gerichtet. Jetzt steht er auf der Fahrerseite. Andre greift in seine
Hosentasche, holt einen Schlüssel raus und wirft ihn von unten über
das Auto. Mark fängt ihn gekonnt, auch den Schlüssel hält er
ehrfürchtig in den Händen.

Die beiden steigen
ein. Mark auf dem Fahrersitz, Andre an seiner Seite. Mark steckt den
Schlüssel in das Schloss und fährt mit den Händen um das Lenkrad
„Geil“.

Mark manövriert den
Wagen geschickt aus der Parklücke und fährt mir quietschenden
Reifen los.

Das macht ihm
offensichtlich so viel Freude, dass er lauthals anfängt zu lachen,
schaut zu Andre, der sich an dem Griff an der Decke festhält und
ebenfalls lacht.

Die beiden sind an
ihrem Ziel angekommen. Es ist ein Mehrfamilienhaus, nicht wirklich
auffällig, von außen grau, 2 Stockwerke, keines der Fenster ist
beleuchtet, nur die Laternen, die überall am Straßenrand der
kleinen Stadt stehen, spenden Licht.

Hier kommt das Auto
mit seinen Insassen zum stehen. Andre greift an den Türgriff, um sie
zu öffnen.


Mark fragt ein
bisschen peinlich berührt, aber mit Nachdruck: „Hey, ich weiss das
ist dein neues Auto, aber ich heute Abend noch ein Date mit der
Kleinen aus dem Kino abgemacht, weisst du noch?“



Mark muss nicht mehr
weiterreden, denn Andre weiss schon genau, worauf er hinaus will.


„Hey, für meinen
besten Freund mach' ich doch alles“ und zeigt ebenfalls mit dem
Zeigefinger auf sein Gegenüber. „Ich bin aber morgen bei meinen
Eltern zum Essen eingeladen, pass auf, dass kein Kratzer reinkommt,
mein Vater würde ausrasten. Wirf mir den Schlüssel einfach in den
Briefkasten.“

Mark
(beschwichtigend): „Du kennst mich doch. Vertrau' mir“

Andre klopft auf das
Autodach und lächelt: „Machs gut, Casanova“.


Andre dreht sich vom
Auto weg, holt einen Schlüsselbund aus der anderen Hosentasche,
wählt einen Schlüssel daraus und öffnet die Tür. Während er sich
umdreht kann er gerade noch sein Auto, von Mark gelenkt, um die Ecke
biegen sehen.


Szene 2


Der nächste Morgen. Andre schlurft aus seiner Wohnungstür nach
draußen auf den Flur. Die Kaffeetasse hat er noch in der Hand. Nur
mit Boxershorts, weißem T-Shirt und roten Filzhausschuen bekleidet
geht er die dunkle Holztreppe hinunter zur Eingangstür des Hauses.
Dort wählt er einen der außenstehenden braunen Briefkästen mit der
Aufschrift „Segmüller“. Mit dem kleinen Schlüsselchen, den er
in der anderen Hand hält. Im Briefkasten drin findet er zwei
Grußkarten. Eine davon mit einem Bärchen vorne drauf, der Ballons
und einen Geburtstagskuchen in der Hand hält. Andre nimmt die Post,
schaut sie durch und durchsucht sie – nichts besonderes dabei. Er
dreht sich wieder um in Richtung Haustür, dann bleibt er kurz
stehen, dreht sich aber wie vom Blitz getroffen wieder zurück zum
Briefkasten, den er auch wieder öffnet. Gähnende Leere.



Er geht einen Schritt nach draußen auf die Straße, schaut nach
links und nach rechts, kann aber sein Auto nicht finden.


Er geht wieder zurück in seine Wohnung, zieht sich an und rauscht
los. Er kommt bei einer Wohnung in der Nähe des Bahnhofes an. Einige
Autos sind schon unterwegs. Sonnenstrahlen fallen auf sein Gesicht,
sodass er die Augen zusammenkneifen muss. Er schaut sich auf der
Straße vor dem Haus um. Weder links noch rechts kann er sein Auto
finden.


Bei Marks Wohnung klingelt er Sturm. Einmal, zweimal, dreimal... Er
tritt einen Schritt zurück und ruft „MARK!“. Er hört ein
Geräusch hinter der Tür.


Mark öffnet die Tür. Seine Augen sind winzig klein, er selbst trägt
nur Boxershorts.. Seine Stimme klingt sehr rauchig, die Nacht muss
wohl noch mit viel Alkohol begossen worden sein.



„Was ist denn los?“


„Wo ist mein Auto, ich bin gleich mit meinen Eltern verabredet, was
soll ich denen denn sagen?“



Eine junge Frau kommt dazu, sie hat sich Marks Hemd vom Vorabend
umgeworfen, trägt aber ansonsten selbst nur Unterwäsche. Sie fährt
sich durch ihre langen, braunen Haare und stöhnt. Von hinten lehnt
sie sich an Mark an und greift mit beiden Armen um seine Hüfte.
„Komm wieder ins Bett“, raunt sie ihm zu.


Was könnte mit dem Auto passiert sein?
Ich habe schon überlegt, ob Mark es bei einer Runde Poker verspielt hat.
Das Auto könnte aber auch vor Andres Haustür stehen (sodass er nicht zu Mark muss), aber es hat große Dellen und die Polizei meldet sich dann, weil mit diesem Wagen Fahrerflucht begangen wurde.

Allerdings fällt mir gerade schwer bei dem Thema des gebrochenen Vertrauens zu bleiben, ist da die Auto-Story nicht schon zu viel des Guten?

Ich bin um jeden Rat sehr dankbar!

Liebe Grüsse,

Christopher

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