Hallo Daniel,
zunächst habe ich eine Frage. Mit welchem Programm schreibst Du Dein Drehbuch? Nimmst Du zufällig Celtx? (
http://www.chip.de/downloads/Celtx_24383242.html) Dieses Tool hilft Dir eigentlich sehr gut beim Schreiben von Drehbüchern.
Ich bin kein Experte in Sachen Drehbuchschreiben, aber wir verwenden auch ein Drehbuch um unser kleines Projekt zum Leben zu erwecken. Das was im Drehbuch steht ist mehr eine Orientierung, das Grundgerüst und lässt viele Interpretationsmöglichkeiten für die einzelnen Parts offen, gibt aber grundlegende Informationen wie die Szene gestaltet werden müssen und enthält alle wichtigen Regieanweisungen und natürlich ist der Dialog eingebettet. Es ist im Grund genommen ein Ablaufplan was wann wie an welcher Stelle für das fertige Werk vorkommt. Die Kunst ist es die Anweisungen nicht zu überladen, so dass man vor lauter Anweisungen nicht seitenweise blättern muss, bis man an die Textstellen kommt, die von den Schauspielern umgesetzt werden sollen. Daher möglichst kurz und präzise Anweisungen geben, damit das ganze Drehbuch nicht zu überladen wird.
Zu Deiner ersten Frage:
Wenn es für Dich hilfreich ist zusätzlich diese Schein und Traum-Ebenen mit anzugeben, um später im Effektschnitt entsprechende Effekte drüber zu legen kannst Du diese Ebene natürlich mit angeben. Dein Drehbuch ist quasi Deine Leitlinie für Dein gesamtes Filmwerk. Bedenke aber in der kürze liegt die Würze.
Zu Deiner zweiten Frage:
Zeitraffer, so wie Du es hier gefragt hast, bestehen aus vielen Einzel-Szenen, Du kannst das so weit zusammen raffen wie es für Dich sinnvoll erscheint so das Du beim Dreh auch genau nachvollziehen kannst was Du brauchst. Wenn Du diese Mal-Szenen für dich klar im Kopf hast und Deine Schauspieler genau wissen was zu tun ist, reicht es aus das so Stichpunktartig zu schreiben. Mein Tipp ist aber die einzelnen Sequenzen genauer zu beschreiben. Beispiel:
2.3 Zeitraffer Max mal:
2.3.1 Sequenz: Max malt sein Zimmer
Max sitzt an seinem Schreibtisch, hat eine Reihe von Buntstiften und ein leeres Blatt Papier vor sich. Er greift nach dem Bleistift und beginnt zu zeichnen. [Kameraschwenk um Max herum auf das Blatt, nun Sicht von oben auf Blatt, man sieht Hand die zeichnet]....
2.3.2. Sequenz: Max malt seine Familie
Oma, Opa, Mutter, Bruder, Vater, Schwester stehen Modell auf der Treppe. Max sitzt im Gartenstuhl mit seinem Zeichenblock hält Stift in der Hand. [Kameraschwenk, von der Familie über den Rasen um Max herum auf den Block, man sieht die Hand und teil der Zeichnung an der gerade gezeichnet wird]
...
Ich hoffe Du verstehst was ich gemeint habe.
Zu Deiner Frage 3:
Dein Drehbuch ist wie ein Buch, auch hier werden parallel Handlungsszenen nacheinander geschrieben und meistens durch Kapitel getrennt. Dein Drehbuch sollte daher so aufgebaut sein, dass alle Szenen in der Reihenfolge ablaufen wie es später auch im Film vorkommen soll. Wenn Du Dir noch nicht ganz sicher bist ob man Szene 3 vor der Szene 4 zeigen soll oder es sich später herausstellt, dass es für den Fluss der Geschichte sinnvoll ist, die Szenen vielleicht zu Tauschen kannst Du das relativ einfach ändern. Du kannst z.B. Lange Szenen wie eine Gerichtsverhandlung im Vorskript zusammen schreiben, die Du später für das Drehbuch in Subszenen aufteilst und ins Gesamtgefüge Deines Drehbuches an die jeweiligen Stellen einflechtest. Später im Dreh wirst Du natürlich alle Teilszenen des Ortes zusammen nacheinander am Set aufnehmen. Das ist aber wieder eine andere Sache, die Du erst planen kannst, wenn Dein Drehbuch soweit fertig ist.
Du findest im Netz eine Reihe von Transkriptionen, also im Prinzip nur die Dialoge. An echte Drehbücher heran zu kommen ist nicht so einfach:
Ich hab hier zwei Links, die halbwegs den Eindruck erwecken etwas über Drehbücher zu wissen:
http://www.matrix-architekt.de/matrix-1/
http://www.ta7.de/txt/drehbuch/index2.htm