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Mittwoch, 23. Januar 2013, 21:53

Exposé

Hey Zusammen,

Ich wollte mal fragen wie denn ein Exposé für eine Serienepisode von ca. 20 Minuten aussehen sollte? Ich mach das ganze als Hobby und habe davon auch keine schulischen Erfahrungen. Ich mach mich dann halt vom Internet schlau, doch dort steht fast überall etwas anderes. Soll ich das Exposé wie hier beschrieben (http://www.drehbuchwerkstatt.de/Fachtexte/expose.htm) erstellen und auf der ersten Seite eine Schlagzeile mit Kurzinhalt und Zusammenfassung machen, dann auf der zweiten Seite alle Charakter und auf der letzten Seite den Ablauf in diesen Handlungsschritten? Oder soll ich dies wie bei Büchern schreiben und so eine Zusammenfassung des Inhaltes machen?

Liebe Grüsse =)

7River

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2

Mittwoch, 23. Januar 2013, 22:21

Na ja, jeder fängt mal an... Der von Dir genannte Link ist ein schönes Beispiel – kurz und knapp.

So könntest Du Deine Idee natürlich auch aufschreiben, als Exposê:

Filmidee(Sunny Street)
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“

Lutz Dieckmann

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3

Montag, 11. Februar 2013, 01:28

Hi,

natürlich gibt es viele Varianten. Erste Frage, welche Serie hat 20 Min.? Die normalen haben 41 Min. Ein Storyinhalt hat ca. 1 Seite, ein Exposé ca. 6 bis 8 Seiten, das Buch ca. 39 Seiten. So ist es zumindest in den USA. Wenn Du Dich daran hälst, kannst Du nicht so sehr falsch liegen.

Gruß

Lutz Dieckmann
Danke für´s Lesen.Jede Woche neue Online Streams auf: http://hd-filmschule.de und neue Tutorials auf http://hd-trainings.de

Lutz Dieckmann auf Facebook oder 06102/75 64 85

L Lawliet

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4

Montag, 11. Februar 2013, 01:35

Erste Frage, welche Serie hat 20 Min.? Die normalen haben 41 Min.

Was zum... :huh:
Wenn ich jetzt anfangen würde, die Serien mit 20-Minuten-Folgen aufzuzählen, wär ich in drei Stunden noch nicht fertig. Was sind "normale" Serien?
Gebt mir bitte in folgendem Thread Bescheid, wenn ihr eine wie dort beschriebene Kritik von mir zu eurem Film haben wollt:
L Lawliet verreißt eure Filme

Drehbuchkritik nach Absprache per PN und nur wenn eine Verfilmung wahrscheinlich ist.

kein Moviemaker, doch wie Blender ein Tool
#HSis

HornkleeTV

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5

Montag, 11. Februar 2013, 21:47

"In aller Freundschaft", [beliebige öffentlich rechtliche Soap hier einfügen]
"Zeit ist Geld." - "Warum bin ich dann immer pleite?"
Quelle: Lyrialia (Werk: Er, Ich und das Irgendwann)

mp-cw

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6

Montag, 11. Februar 2013, 23:46

Lutz trifft da schon einen Punkt. Soaps und viele andere 20-Minüter-Formate, wie beispielsweise Sitcoms, zeichnen sich in der Storyentwicklung nicht wirklich dahingehend aus, dass man Handlungsstränge seriell erzählen muss, sondern sie erfordern eben gerade durch ihre Endlos- oder komplett in einer Folge abgeschlossenen Plots eine andere Herangehensweise hinsichtlich der Erzähl- und somit auch Entwicklungsweise als es "normale" Serien tun, die in der Regel neben episodeninternen Handlungssträngen auch episodenübergreifende haben.

Nur ein Expose für eine einzelne Folge zu schreiben ergibt für mich auch keinen Sinn. Dann kann ich das Ding auch Kurzfilm nennen. Die Frage an den Themeneröffner wäre also, wozu genau du das Expose brauchst bzw. wie du es weiter auswerten willst...

TATORT CALW: HEXENSABBAT mit Vorfilm "Die Rotkäppchen und der Wolf"
SEIT 08.03. IM KINO UND AUF DVD | CU @ www.mania-pictures.de
| fb/mania-pictures

7

Samstag, 3. Januar 2015, 17:34

Hi,

tut mir leid, dass ich den Thread nach so langer Zeit wieder ausgrabe aber ich wollte keinen neuen dazu aufmachen.

Lutz trifft da schon einen Punkt. Soaps und viele andere 20-Minüter-Formate, wie beispielsweise Sitcoms, zeichnen sich in der Storyentwicklung nicht wirklich dahingehend aus, dass man Handlungsstränge seriell erzählen muss, sondern sie erfordern eben gerade durch ihre Endlos- oder komplett in einer Folge abgeschlossenen Plots eine andere Herangehensweise hinsichtlich der Erzähl- und somit auch Entwicklungsweise als es "normale" Serien tun, die in der Regel neben episodeninternen Handlungssträngen auch episodenübergreifende haben.

Nur ein Expose für eine einzelne Folge zu schreiben ergibt für mich auch keinen Sinn. Dann kann ich das Ding auch Kurzfilm nennen. Die Frage an den Themeneröffner wäre also, wozu genau du das Expose brauchst bzw. wie du es weiter auswerten willst...
Gibt es da irgendwelche Tipps für die Erzählungsweise von einer Sitcom? (z.B. im Stil von Big Bang Theory oder Community) Von der Entwicklungsweise einer Sitcom habe ich nämlich überhaupt keine Ahnung. Was würde dann anstelle von einem Expose geschrieben werden, bevor man das Drehbuch selbst schreibt?

Was wären dann die Unterschiede der Erzählungsweise zwischen einer Sitcom und eine Drama/Comedy-Serie? (z.B. Desperate Housewives)

LG

Tyler Durden

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8

Montag, 5. Januar 2015, 03:08

Hallo Josh,
moderne Serie wie z.B. "Gamo of thrones" oder "Breaking Bad" werden horizontal erzählt. Das heißt die Handlung der einzelnen Folgen bauen aufeinander auf. Um der Handlung vernünftigen Folgen zu können muss man bei Folge 1 der ersten Staffel beginnen. Anders war das früher bei traditionellen Serien wie z.b. "A-Team" oder "Magnum". Dort gibt es Figuren die in jeder Folge auftauchen, aber du kannst jede Folge unabhänig voneinander anschauen, da die Handlung in einer Folge in sich geschlossen ist. Es werden keine Vorkenntnisse oder Kenntnisse für die nächste Folge erwartet. Das nennt man vertikales erzählen.

Die meisten Sitcoms wie z.b. "Big Bang Theory" oder "Two and half men" funktionieren nach diesem Schema. der Grundtenor bei solchen Serien ist du nimmst die Figuren erzählst deine Geschichte und gibst sie so wieder zurück wie du sie bekommen hast. Das bedeutet deine Figuren etnwickeln sich nicht weiter und lernen nichts dazu. Dies steht im totalen Gegensatz zu Filmen oder horizontal erzählten Serien. Natürlich kann es sein, dass ein Figur mal aus der Serie genommen wird oder sich etwas gravierend verändert, aber dies ist eher die Ausnahmen.

Sitcoms funktionieren, damit dass du verschieden Figuren hast du völlig unterschiedlich sind. Dadurch kommt es zu Konflikten. Das ist wichtig. Für dich ist es wichtig, dass sich Figuren klar unterscheiden. Es gibt EINEN Frauenheld, es gibt EINEN Spinner, es gibt EINE gute Seele, es gibt nie zwei gleiche Figuren. So ordnet der Zuschauer jeder Figur Eigenschaften zu. Der Zuschauer weiß unterbewusst was die Figur machen wird oder wie sie reagieren wird. Muss Sheldon in "Big Bang Theory" etwas völlig normales, weltliches tun, weiß der Zuschauer genau, dass es nicht gut gehen wird, weil die Figur Probleme hat mit Alltagssituationen. Aber genauso weiß der Zuschauer, dass Penny in der gleichen Situation völlig anderes reagieren würde. Und der Zuschauer weiß auch wenn Sheldon und Penny zusammen in die Situation geraten wird es lustig, weil beide etwas völlig anderes tun möchte und ein Konflikt vorprogrammiert ist.


Deine Zuschauer wollen nicht überrascht werden mit den Reaktionen der Figuren, die wollen das was sie erwarten. Deswegen lieben sie die Figuren ja. Deine Aufgabe ist es solche Figuren zu erschaffen. Überrascht werden will der Zuschauer damit was passiert. Interessant wird es immer dann wenn die Figuren, dass tun müssen was sie nicht mögen oder schlecht können und oder es mit jemand tun müssen, den sie nicht mögen.


Sitcoms haben immer ein festes Ensemble. Grundsätzlich habe ich das Gefühl dass es dort eigentlich zwei Varianten gibt. Entweder die Hauptfigur ist völlig normal und alle anderen sind irgendwie irre. Oder die Hauptfigur ist irre und alle anderen sind eher normal. Mit normal meine ich nicht normal im echten Leben, sondern normal für eine fiktive Figur. Die Figur muss ja trotzdem spannend sein.


Wenn du eine Sitcom entwerfen willst, über legen die dir deine Figuren, verteile die Eigentschaften, sei kreativ, vermeide Klischees. Dann überlege dir ob es zwischen jeder Figurenkombination genügend Konfilktpotenzial gibt. Falls nicht dann passe deine Figuren an. Dann überlegen die Orte an denen sich dien Figuren treffen. Dies ist wichtig. Da gibt es zwei Lösung. Entweder sie wohnen zusammen(wie bei "Big Bang Theory" oder "Two and half men") oder sie arbeiten zusammen(wie bei "Scrubs" oder "Two broke girls") oder beides.


Danach überlegst du die die Themen für die ersten Folgen. Dabei wirst du schnell merken, wie viel Potenzial deine Konstellation hat oder ob deinen Figuren schnell die Posten ausgeht. Überlege dir wie viel Folgen deine Staffel haben sollen. Dann überlegen die die Themen. Du musst dir eine guten Idee für dne Piloten heraussuchen. In dem wird erzählt warum diese Figuren etwas zusammen erleben obwohl sie so unterschiedlich sind. Bei ner normalen Sitcom hast du 25min. Das ist verdammt wenig Zeit um Figuren zu etablieren und noch eine Geschichte zu erzählen. Beim Piloten musst du dir überlegen, was ist wirklich wichtig und was kann ich dem Zuschauer auch noch in Folge 2 und Folge 3 sagen. Dann überlegst du dir wie diene Staffel ausgeht. Gibt es einen Cliffhanger? Natürlich gibt es einen Cliffhanger, du willst ja eine zweite Staffel produzieren. Du überlegst dir auch schon wie der Cliffhanger aufgelöst wird in der zweiten Staffel, falls es dazu kommt, dass es eine zweite Staffel gibt, musst du das dann schon wissen. Sonst geht es dir wie bei Lost und du verstrickst dich.


Im Anschluss schreibst du dann für jede Folge ein Exposé. Das kann auch nur ne halbe Seite sein pro Folge. Du hast ja schon viel Informationen bei deinen Figurenbeschreibungen untergebracht. Am Ende schreibst du noch einige Beispieldialoge. Schließlich sind Sitcoms lustig. Es gibt visuelle Witze, die man sich in dieser Phase noch vorstellen muss und Witze über den Dialog. Die müssen jetzt schon funktionieren. Wenn sie das nicht tun, wird keiner die Sitcom sehen wollen, weil sie nicht lustig ist. Wenn du die Beispieldialogen geschrieben hast, gibt sie jemand zum lesen und lass dir Feedback geben ob anderen Menschen den Humor deiner Sitcom lustig finden.


Überlege dir Gags die immer wieder kommen: So wir die Mutter vom Howard bei "Big Bang Theory" oder der Bro Code von Barney Stinson in "How I meet your mother" oder der immer wiederkehren Tod vom Kenny in "South Park" oder die Donauts, die Kneipe, etc. von Humor in den "Simpsons". Jeder kennt es. Die Leute lieben so etwas und es macht die Figuren greifbarer.


"Desperate Housewives" habe ich nie geschaut. Das müsste aber eine Dramedy sein. Eine Mischung aus Dramaserie und Comedyserie. Solche Serien folgen dramatischen Erzählweißen haben, aber Ensemblestrukturen wie Sitcoms/Comedy.


Zum Thema Pilot: Schau dir die Pilotfolge von "Raising Hope". Dieser Pilot ist ziemlich stark. Du kannst du Folge nach jeder Minute anhalten und dir überlegen, was hast du gerade alles neues erfahren. Da geht es Schlag auf Schlag. Da wird im Pilot mehr erzählt wie in einer deutschen Serie in einer ganzen Staffel. So in etwas muss dein Pilot auch funktionieren.


Ich hoffe ich konnte dir mit meinen Tipps ein wenig weiterhelfen.

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Senner, Steven Weir

9

Montag, 5. Januar 2015, 19:47

Danke für die hilfreichen Tipps! :)

Verwendete Tags

Drehbuch, expose

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