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FuturoTerraVideo

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Samstag, 17. September 2011, 12:03

Making of Kampfszenen

Hey Leute,
ich möchte in meinen Film einige Kampfszenen einbauen.
Es sollen so Prügel- und Schlägerszenen sein. Mit Händen und Füßen.
Wie dreht man die?
Ist es richtig, dass man sozusagen in slow motion filmt/agiert und dann beim Schnitt die Geschwindigkeit erhöht, sodass es gut aussieht, oder wie?
Auf was muss man alles achten?

LG :thumbsup:

Olli

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Samstag, 17. September 2011, 12:35

In Slow-Motion drehen ist meiner Meinung nach nicht so gut möglich, da du die Geschwindigkeit kaum auf einem Level halten kannst. Man sollte bei Kampfszenen sich eine feste Choreographie ausdenken und dann üben, üben und nochmal üben, bis alles sitzt. Besser auch Leute mit Erfahrung in solchen Sachen dabei haben, wie z.B. ein Kampfsportlehrer oder so, damit er die Risiken einschätzen kann.
Und dann musst du unbedingt viele schnelle Schnitte aus verschiedenen Perspektiven setzen, damit die Action gut rüberkommt.
:thumbsup:

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Samstag, 17. September 2011, 12:47



Wie dreht man die?
Ist es richtig, dass man sozusagen in slow motion filmt/agiert und dann beim Schnitt die Geschwindigkeit erhöht, sodass es gut aussieht, oder wie?
Auf was muss man alles achten?


Das wird schon z.g.T. in Echttempo gedreht, wichtig ist halt Absprache, Übung und kein Vollkontakt, wenn in prof. Produktionen mal was schief läuft, läßt man gerade das auch mal gerne drin, wenn es gut rüberkommt.

Kleine Blessuren sind bei solchen Szenen kaum auszuschließen, das sollte den Darstellern _vorher_ klar sein.

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Mr Dude

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4

Samstag, 17. September 2011, 14:23

wenn in prof. Produktionen mal was schief läuft, läßt man gerade das auch mal gerne drin, wenn es gut rüberkommt.

Sag bloß du würdest das rausschneiden als Amateur, wenn du einen richtig derben Faustschlag mitten ins Gesicht im Bild hast? :D Wir hatten bei unserer Bud Spencer / Terence Hill Schlägerei beim aktuellen Film mehrere solche versehentlichen Treffer und sie sind alle drin geblieben.

Ich würde dir empfehlen mit deinen Darstellern eine Choreographie auszuarbeiten und diese dann erst mal in Zeitlupe zu proben und mit jedem neuen Lauf immer schneller zu werden, bis alles sitzt. Am besten du drehst das ganze gleich mit mehreren Kameras, dann musst du nicht alles bis zum abwinken drehen und falls die Takes jeweils unterschiedlich werden würden, hättest du so keine Probleme.

mp-cw

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Samstag, 17. September 2011, 16:13

"Schlägerei":
ich möchte in meinen Film einige Kampfszenen einbauen. Es sollen so Prügel- und Schlägerszenen sein. Mit Händen und Füßen.
Was genau meinst du damit? Martial Arts? Oder Kneipenschlägerei? Bud Spencer-Kämpfe? Massenschlägereien oder Zweikampf? Ist ein ziemlicher Unterschied, wenn es um die Umsetzung geht. Zumindest meiner Erfahrung nach...


SloMo schneller laufen lassen:
Ist es richtig, dass man sozusagen in slow motion filmt/agiert und dann beim Schnitt die Geschwindigkeit erhöht, sodass es gut aussieht, oder wie? Auf was muss man alles achten?
SloMo schneller laufen lassen geht gar nicht. No-Go. Das ist absolut ungeeignet, es sei denn du drehst Slapstick. Man sollte auf jeden Fall in Echtzeit filmen. Wenn du das ganze danach dann nochmal 5 Prozent schneller machen willst – von mir aus. Aber besser ist es, wenn es ohne geht.


Kampfsporttrainer, Choreographie, Kamera...:
Einen Kampfsportler dabei zu haben: wenn es um die "Sicherheit" geht, ok, aber zur "filmischen Fachkraft" macht es ihn deshalb nicht unmittelbar. Im Gegenteil, ich habe schon viele Kampfsportler in Filmfights gesehen, die vorher mit Film nichts zu tun hatten und auch nicht unbedingt besser wirkten als Ungelernte. Da sah man dann halt saubere Schläge, Tritte, Würfe, aber für den Film wars nix. Dazu ein Zitat aus einem anderen Thread:

Zitat

Man sollte sich davon verabschieden, Selbstverteidigung, Kampfsport und Fightszenen ständig vergleichen oder gar gleichsetzen zu wollen. Es mag zwar irgendwo um das gleiche gehen, es sind aber drei ABSOLUT verschiedene Aspekte eines Verhaltens. Ich hab auch fünf Jahre Taekwondo trainiert und hatte später das "Glück", innerhalb von 3 Wochen mehr über "realistische" Selbstverteidigung zu lernen als in dem ganzen Zeitraum vorher. Und Filmfights haben – gerade auch im Amateurbereich – viel mit der Kamera zu tun und fast gar nichts mit dem "echten" Kampf.
Die Wichtigkeit einer Choreographie haben ja schon einige erwähnt. Gut gespielt werden muss dabei immer auch nicht nur der "Schlag", sondern auch der Treffer. Dabei kommt es aber zu einem sehr großen Teil auch darauf an, was die Kamera macht. Das vergessen leider immer viele Amateurfilmer. Mit mehreren Kameras zu filmen und das gleichzeitig zu koordinieren halte ich nur in seltenen Fällen für sinnvoll. Da man in der Regel eh chronologisch durch die Kämpfe geht, kann man sich auch Einstellung für Einstellung durcharbeiten (über deren Größen man sich selbstverständlich schon im Vorfeld Gedanken gemacht haben sollte). Für die Schnittfolgen gilt natürlich das gleiche, wobei man hier natürlich umso schneller schneiden muss, wenn die Darsteller selber den Kampf nicht sauber rüberbringen (können), um die Dynamik zu halten. Sounddesign ist dann noch ein weiterer wichtiger Punkt.


Amateur-Referenzen:
Außerdem gibt es auch in diesem Bereich Gruppen, die sich auf so was spezialisiert haben (meist Martial Arts-lastig, vgl. meine Eingangsfragen). Wenn man sich so jemanden an Bord holt, ist es natürlich wesentlich leichter. Hier im Forum fallen mir vor allem folgende Leute/Teams ein, die du dir diesbezüglich mal anschauen kannst:

- Pekingente (z.B. "Blind Date" oder TeamBay shortmovies),
- NDTeam (z.B. "Half Guys")
- MagFighters ("Village People – Jungs vom Dorf" in Zusammenarbeit mit Mania Pictures, zu dem es auch ein einstündiges Featurette "Die Kampfszenen in VP" gibt, oder "Blind Date")
- Oli Juhrs vom Wushu Team Chemnitz, der bei GhostPictures ab und zu mitmacht (z.B. "Clockfight",wobei das auch ein Beispiel dafür ist, in dem ich mir gewünscht hätte, dass die Kameraarbeit mehr in die Choreo involviert worden wäre)
- JuBa Films (z.B. "Be Individual", nur artverwandt; bei ihm steht das Tänzerische im Vordergrund)

Gibt sicher noch weitere, die weiß ich halt auf die Schnelle...

TATORT CALW: HEXENSABBAT mit Vorfilm "Die Rotkäppchen und der Wolf"
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Alexxx11

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Samstag, 17. September 2011, 17:30

Vielen Dank an alle! :thumbsup:

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Samstag, 17. September 2011, 18:08

Hi ein Tipp noch von mir zum Einstudieren der Choreographie: Wenn du mit zwei Leuten eine Kampf-Choreographie einstudierst wird es immer einen geben der nur langsamer lernt als der andere. An dem seinen Fortschritten sollte ide Beschleunigung angepasst werden. Dies würde auch dem "Besseren" nicht schaden, da auch er mehr Routine vermittelt bekommt ;-)

PS: Die Schlägerei von Peter Parker (Tobey Maguire) mit Flash (Thompson?) in Spider-Man von 2001 war so wie sie gezeigt wurde auch gedreht worden und es sieht echt perfekt aus. Und ja dabei ging auch was schief und Maguire bekam voll eine geflatscht^^ und DIE Szene ist draußen geblieben =P

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Montag, 19. September 2011, 11:45

"Schlägerei":

SloMo schneller laufen lassen geht gar nicht. No-Go. Das ist absolut ungeeignet, es sei denn du drehst Slapstick. Man sollte auf jeden Fall in Echtzeit filmen. Wenn du das ganze danach dann nochmal 5 Prozent schneller machen willst – von mir aus. Aber besser ist es, wenn es ohne geht.



5% fallen niemanden auf, der das Original nicht kennt, daher kann man auch darauf verzichten. RTL z.B. hat in seiner Anfangszeit wg. der damals sehr strengen Limitierungen der Werbeeinblendungen zu bestimmten Sendezeiten Spielfilme bis zu 10% schneller laufen lassen, fiel auch kaum einem auf, obwol das Original bekannt war.

mp-cw

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Montag, 19. September 2011, 11:56

5 Prozent war hier auch nicht wörtlich zu verstehen: es können von mir aus auch 11,7532456 Prozent sein. Es ging in erster Linie darum, ohne SloMo+Beschleunigung auszukommen. Da aber auch Realtime beschleunigt werden kann, muss jeder selber wissen, bis zu welchem Prozentsatz er das in Ordnung findet. Für mich gilt grundsätzlich: je weniger desto besser. Wobei das dann je nach Kampf sowieso auch was mit der Gesamtästhetik zu tun hat. Die jedoch getrennt von der eigentlichen Kampfszene betrachtet werden sollte. (Das trifft im Übrigen auch auf tatsächliche Slomo-Einstellungen in Fightszenen zu).

[OT]PS zu RTL: Spätestens beim angerissenen Abspann hat man es dann doch recht eindeutig gemerkt; da dürfte es mehr als "kaum einem" aufgefallen sein.[/OT]

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10

Montag, 19. September 2011, 15:31

Wichtig sind auch noch Leute im Hintergrund, die (im Falle einer Massenschlägerei) auch mitkämpfen oder eben nur rumstehen, da sitzen, anfeuern, was auch immer Du willst!
Hauptsache es kommt noch mehr Bewegung rein. Nur zwei Protagonisten allein im Bild schaut zu langweilig aus!

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11

Montag, 19. September 2011, 15:41

Wichtig sind auch noch Leute im Hintergrund, die (im Falle einer Massenschlägerei) auch mitkämpfen oder eben nur rumstehen, da sitzen, anfeuern, was auch immer Du willst!
Hauptsache es kommt noch mehr Bewegung rein. Nur zwei Protagonisten allein im Bild schaut zu langweilig aus!


Nicht unbedingt, der richtige Schnitt bringt viel Dynamik rein, der ist im Amateurbereich leider oft zu statisch.

Im Showdown bei klassischen Aktionfilmen gibt es spätestens in der Endphase i.d.R. auch nur noch zwei Protagonisten.

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Dienstag, 20. September 2011, 11:05

Dass die Dynamik auch über den Schnitt kommt, wurde schon ausreichend angeführt, das musst du, CaaOss.TV, glaube ich nicht noch mal versuchen "richtigzustellen". Und wenn es im Amateurfilm zu statisch ist, liegt das oft und vor allem auch an den Einstellungen und der Kameraarbeit und nicht erst am Schnitt. Der kann zwar einiges retten, aber nicht aus Sch... Gold machen.

Von daher hat Purzel recht. Denn für einen durchschnittlichen Amateurfilmer dürfte es erst mal auch ein Problem sein, das Bild (und ggf. die Bildtiefe) ansprechend zu gestalten – gerade bei Kämpfen. Es mit mehr Charakteren zu füllen ist dabei ein einfaches Mittel, wenn man das Bild/den Hintergrund beleben will. Sind andere Leute in der Szene dabei, müssen sie aber auch "voll mitmachen". In welcher Art ist dabei – wie von ihm angeführt – egal. Auch das ist eben oft ein Amateurproblem: wenn der Hintergrund nicht richtig bespielt wird, kann vorne abgehen, was will. Es sieht trotzdem bescheiden aus.

Zu deinen "Endkämpfen in klassischen Actionfilmen": Stimmt zwar, aber meist findet der Kampf dann halt an einer besonderen Location statt, oder parallel zu einem Countdown, oder nachdem schon ne Menge in die Luft geflogen ist und brennende Hintergründe das Bild interessanter machen, oder mit besonderen Waffen, oder mit einer Menge MakeupFX, oder oder oder... Von daher stimmen Purzels Aussagen auch hier: "Nur zwei Protagonisten allein im Bild schaut zu langweilig aus!"

Das alles wäre übrigens viel eher konstruktiv diskutierbar, wenn der Threadersteller ein konkreteres Beispiel oder eine Referenz nennen würde, wie er seine Kämpfe konkret gestalten will ;). Sonst sind wir nämlich irgendwann nicht mehr bei Kampfszenen sondern allgemein bei Shotdesign – das ist zwar eigentlich immer wichtig und wird im Amateurfilm fast immer vernachlässigt, egal wie statisch oder dynamisch die Szene ist, aber nicht Thema hier...

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joey23, Birkholz

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Dienstag, 20. September 2011, 18:03

http://www.youtube.com/watch?v=0LyvVOG1JVs

Ist ne sehr gute Tut halt auf englisch -.-

Hab die abboniert, machen sehr gute vids zum Thema Amateurfilm insgesamt :)

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