Kurzfilme sind immer so eine Sache. Ein vernünftiger, interessanter und fesselnder Kurzfilm ist nicht etwa ein kurzer Film mit Einleitung, Hauptteil und Ende. Auch nicht einer mit übermäßig vielen Locations geschweige denn mit übermäßig vielen Figuren, die übermäßig viel miteinander sprechen. Nein, ein Kurzfilm ist eine Situation, ein Moment ein Augenblick. Er beginnt meist direkt mit einer Handlung ohne große Vorstellung der Charaktere und deren Hintergründe. Gerne erfährt man als Zuschauer noch nicht einmal den Namen der Protagonisten. Bevor man ein Drehbuch für einen Kurzfilm schreibt, sollte man sich dessen bewusst sein. Wenn man nun weiß, es geht primär um eine bestimmte Situation, kann man sich auf Ideensuche begeben. Fahr mit dem Bus und beobachte die Menschen, geh in eine Bar und beobachte die Menschen oder nimm einfach dein direktes Umfeld und, ja richtig, beobachte die Menschen. Nun überlegst du dir, was passieren müsste, damit aus all diesen Alltagssituation etwas besonderes wird, etwas greifbares, etwas erzählbares. Manche meinen, dies sei schwierig, andere wiederum es sei leicht, eines ist es aber definitiv nicht: selbstverständlich. Sich in einen Bus zu setzen und nur das zu beschreiben, was man sieht, reicht genau so wenig aus, wie in einem Forum nach einer Idee zu fragen
Also setz dich hin und lerne zu beobachten, setz dich hin und lerne zu verstehen, warum Menschen tun, was sie tun, setz dich hin und lerne zu erzählen. Erzählen ist eine Fertigkeit, wie Sex. Du wirst nur besser, wenn du es regelmäßig tust, wie beim Sex. Ein wirklich guter, ja genialer Erzähler wirst du nur dann, wenn du auf andere Menschen eingehen kannst, weil du weißt, wie sie denken und fühlen, wie beim Sex.
Also denn, viel Spaß beim Üben Bro und frag, wenn du Fragen hast!