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ToXic pictures

TeeTrinker

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Mittwoch, 1. April 2015, 10:11

Bald Ende des klassischen Amateurfilms?

Wird es nun auch im Amateurfilmbereich immer schwieriger Filme zu machen?

Seit einigen Jahren ist es an professionellen Sets in Deutschland, gerade was die Sicherheit am Set angeht, und für mich und meine Kollegen an den Hochschulen seit 2015 mit dem Mindestlohn immer schwieriger geworden uneingeschränkt Filme zu drehen. An Profisets kommt es regelmäßig zu strengen Kontrollen und die Bundesregierung hat, was die Ausnahmeregelung zum Mindestlohn angeht - um bei diesen 2 Beispielen zu bleiben - deutlich gemacht, dass es diese nicht geben wird.

Nun soll es, wie einige Kreise berichten auch den Amateurbereich treffen, was ja dann wohl die Großzahl von Euch angehen wird. Auch hier geht es besonders um die zwei Bereiche Sicherheit und Mindestlohn.
Noch in diesem Jahr soll ein Gesetz der Bundesregierung für den Amateurfilmbereich in Kraft treten, welches jedes Projekt verpflichten soll, allen am Dreh beteiligten eine angemessene Aufwandsentschädigung zu zahlen (genaue Summen sind da noch nicht bekannt). Weiterhin wird das Ordnungsamt bei Kontrollen die Arbeitssicherheit überprüfen, da es immer wieder - so argumentiert der Gesetzgeber - zu vermeidbaren Unfällen, besonders mit Lampen und Stromanlagen kommen würde.

Wie so ein Gesetz umgesetzt und kontrolliert werden soll, darüber ist noch nichts bekannt, dennoch eine höchst interessante - unangenehme Entwicklung, bei der man sich fragt: Wo soll das hinführen, wenn das Hobby in das Blickfeld von Recht und Gesetz rückt um eingeschränkt zu werden.



--> Dieses Gesetz wird es hoffentlich niemals geben - das ganze ist ein Aprilscherz! Dennoch freue ich mich über die angeregte Diskussion über die angesprochenen Themen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »ToXic pictures« (1. April 2015, 22:41) aus folgendem Grund: Aprilscherz


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Lierov

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Mittwoch, 1. April 2015, 12:30

noch in diesem Jahr soll ein Gesetz der Bundesregierung für den Amateurfilmbereich in Kraft treten
gibts dafür eine Quelle oder ist das Hörensagen? Oder hat das ganze mit dem heutigen Tag zu tun?! :)
Kritik ist die höchste Form der Zuneigung

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Mittwoch, 1. April 2015, 12:32

Ja das habe ich auch schon erlebt - ich filme und mein Kumpel hat nur ein paar Sachen in der Hand.

Da taucht ne Dame auf und fragt nach dem Stundenzettel - wer wie lange was gemacht hat. War ganz schön krawallig die "Dame".

14 Euro Bussgeld sollte ich zahlen bei Nichtbeachtung

Selon Fischer

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Mittwoch, 1. April 2015, 13:41

Ist mir bei bei unserem letzten Film auch so gegangen. Hab zuerst gedacht, da redet ein Passant mit einem der Darsteller. Hat sich dann später herausgestellt, dass das ein Ordnungsamt-Mensch war. Der hat spitz gekriegt, dass wir auf 100% Rückstellung arbeiten. Da seit dem 1.1. der Mindestlohn gilt, musste ich erst mal tieeeef in die Tasche greifen. Tja, das heißt, erst mal Pause mit Filmen für mich...

G&M Media-Design

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Mittwoch, 1. April 2015, 14:29

Soll ich das jetzt glauben oder ist das ein Scherz? :D
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nino_zuunami

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Mittwoch, 1. April 2015, 14:32

Naja, immerhin hat er 3 gekriegt ;-)
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Nino Zuunami: Musikvideo drehen lassen in Berlin

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Mittwoch, 1. April 2015, 14:33

Ääääääääääh
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NHP

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Mittwoch, 1. April 2015, 14:37

Ich glaube, die Theaterindustrie hat mit dem Mindestlohn viel mehr zu kämpfen als die Filmer.

Der Mindestlohn ist tatsächlich ein großes Problem, vor allem für viele Hochschulproduktionen, da nun keine 100%-Rückstellungsverträge mehr möglich sind.

ABER:
1. Die Hochschulen haben selber Interesse daran, dass im selben Rahmen weiterproduziert wird. Ich gehe fest davon aus, dass aus dieser Richtung in nächster Zukunft entsprechende Maßnahmen getroffen werden.
2. Sind wir mal ganz ehrlich... Wie oft werden Rückstellungsverträge tatsächlich ausgezahlt?
Die aktuelle Situation ist für alle Beteiligten schwierig, da diese Verträge immer auch eine Form des Danks und der Anerkennung zum Ausdruck gebracht haben. Stattdessen ist die Nachwuchsfilmlandschaft nun gezwungen, intern ein neues Vertrauensverständnis zu entwickeln.

Sehe die Situation eigentlich mehr als Herausforderung denn als Hindernis. Vielleicht führt das bei einigen Leuten etwas zum umdenken. Ich persönlich hab die Nase voll von Filmhochschulsets an denen 30 profesionelle Leute unterbezahlt für "die Erfahrung" 30 Tage lang für den Abschlussfilm irgendeines Nachwuchsregisseur ackern, der dann hinterher von der Schule geht und feststellt, dass sein nächster Film unter regulären Bedingungen das 10fache kosten würde.

Und was die Sicherheit betrifft:
Es gibt wie in allen Bereichen einen Grund für diese Vorschriften und wenn du dich nicht dran hälst, wird dein Set vom Amt zurecht dicht gemacht...

pikk

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Mittwoch, 1. April 2015, 14:47

Soweit ich das verstanden habe, gilt der Mindestlohn nicht für Selbstständige und Freiberufler, oder? Ist ja zumindest mal ein Ansatz, die sinnlose Seite des Gesetzes zu umgehen, da man ja beim Film fast ausschließlich Freiberufler hat. Natürlich wird das von Paketdiensten und Telemarketingagenturen dann wieder missbraucht, aber das gehört halt dazu, wenn jedes zweite neue Gesetz automatisch mit Volldampf gegen die Wand gedemmelt wird, weil die Krankenkassen nicht für gesunden Menschenverstand zahlen.
Und für mal mit den Kumpels was filmen... Muss man sich deswegen jetzt wirklich ne Platte machen? Is doch echt nur albern...

joey23

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Mittwoch, 1. April 2015, 16:02

Es gab vor ein paar Wochen Unsicherheiten, wie das im Amateursport ist. Fußballamateure bekommen durchaus auch in kleineren Vereinen Geld, ein paar € im Monat, als Aufwandsentschädigung. Da wurde nun befürchtet, man müsste hier die Stunden genau erfassen und allen pro Stunde 8,5€ zahlen. Andrea Nahles hat dann gesagt, dass ja der Spaß im Vordergrund steht, und es nicht ums Geld verdienen geht. Ensprechend verhält es sich ja auch beim Amateurfilm.

Und ja, ich weiß, 1.4. ;)
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7River

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Mittwoch, 1. April 2015, 16:36

April, April...
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“

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Finn Glink

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Mittwoch, 1. April 2015, 17:30

Ganz unabhängig davon, ob das jetzt ein April-Scherz ist oder nicht:

In meinen Augen ist es einfach eine absolute Frechheit, dass Profis für Amateurfilme misbraucht werden. Ich meine hat sich der Nachwuchsregisseur von der Filmschule denn schonmal Gedanken darüber gemacht, was das 'Amateur' in Amateurfilm bedeutet? Sollte er/sie zumindest, denn Abschlussfilme fallen eben meistens genau in diese Nische.
Der Sinn von Amateurfilmen ist doch, dass man die Freiheit des Experimentierens hat und zugleich mit einer Crew - die ebenso keine Ahnung vom Filmemachen hat - Erfahrung sammelt. Wer unter solchen Umständen seinen ersten Film trotzdem zum Hit machen kann, der darf sich dann auch auf seine Zukunft im Filmbusiness freuen. Kurz: Es gibt einen Grund warum Profis für Geld arbeiten, während Amateure erstmal Erfahrung brauchen. Mir dreht sich da wirklich der Magen um wenn ich dran denke, dass ich irgendwelchen langjährigen Profis etwas von 'Rückstellvertrag' und 'Erfahrung' vorlügen muss - wobei beide Parteien natürlich wissen, was wirklich Sache ist -, dann dreht sich mir schon der Magen um.

Geht man jetzt mal wirklich davon aus, dass man einen Film mit Studien- und Ausbildungsabsolventen bzw. anderweitig Erfahrenen ohne wirkliche Berufserfahrung machen will, dann gäbe es da trotzdem noch eine Option: Den guten alten Weg übers Praktikum. Solange also niemand länger als 3 Monate für einen arbeitet umgeht man die Mindestlohnregelung. Dann sollte man aber auch klarstellen, dass es KEINE VERGÜTUNG geben wird (wobei Verpflegung und Unterkumpft natürlich Anstandshalber bereitgestellt werden sollten) und es hier nur um ERFAHRUNG geht.

Wie man hingegen über die Notwendigkeit an 'Set-Sicherheit' diskutieren kann, verstehe ich beim besten Willen nicht. Es gibt keinen Amateurfilm der es Wert wäre, die Gesundheit der eigenen Crew zu riskieren. Es gibt so viele Ecken an denen man spaaren kann, aber bevor man die Sicherheit an zweite Stelle setzt sollte man doch lieber das Skript umschreiben.

Ich bin also nicht der Meinung, dass der Mindestlohn und die Set-Sicherheit der 'Tod der Amateurfilmszene' sind .. vielmehr sind es wohl eher die Filmemacher, die sichs mit dem Argument: '..aber das ist mein Traum', einfach machen und damit dann auch noch erfahrene Profis ausnutzen wollen.

joey23

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13

Mittwoch, 1. April 2015, 17:48

So ganz verstanden, um was es dir jetzt geht, habe ich nicht. Dich stört, dass Profis bereit sind, an "Amateur"-Produktionen mitzuarbeiten? Warum?!

Ich bin Profi. Ich verdiene seit mehreren Jahren meinen Lebensunterhalt ausschließlich damit, Filme zu machen. Und trotzdem mache ich immer wieder bei Amateurfilmen mit. Warum? Weil ich Spaß daran habe, und weil ich gerne Wissen weitergebe. Darum bin ich auch hier im Forum, mache die Leitfäden, war eine Weile Moderator, und habe inzwischen mehrere Tausend Beiträge und über 800 Hilfreich-Bewertungen. Und genau darüber beschwerst du dich jetzt?

Der Sinn von Amateurfilmen ist nach meinem Verständnis in erster Linie "Spaß haben". Das kann - muss aber längst nicht immer - mit Leuten passieren, die keine Ahnung haben. Ich habe auch schon "Amateur"-Produktionen gemacht, in denen jede Menge Profis mitgearbeitet haben, bei denen wir 10 Kanäle Ton aufgezeichnet haben, mit einer RED gedreht haben und den 25KW HMI an der Feuerwehrleiter 30 Meter über die Stadt gehängt haben - als Amateure! Amateur bedeutet nämlich nicht "keine Ahnung", sondern "Amateur" bedeutet "aus Leidenschaft" und "nicht mit Gewinnerzielungsabsicht". Und darum bin ich - und viele andere Profis wohl auch - immer auch Amateur. Ich mache Filme aus Leidenschaft.

Niemandem brauchst du etwas von Rückstellungsvertrag vorlügen. Wie du schon richtig schreibst, wissen Profis eh, wie der Hase läuft. Sei ehrlich. Sag, was du bieten kannst. Wenn es nur Erfahrung, Spaß, ein nettes Team und ein tolles Ergebnis sind, dann ist das eben so. Dann kann ich mir immernoch überlegen, ob ich an deinem Projekt mitarbeiten möchte oder nicht. Und das gilt für Profis wie Amateure gleichermaßen.

Mir ist auch nicht klar, wie Amateurfilmer die Amateurfilmszene kaputt machen sollten, indem sie versuchen Profis (in deiner Definition jemand der weiß was er tut) für ihr Projekt zu begeistern? Was besseres kann es doch gar nicht geben! Ein Amateur, der aus Leidenschaft alles gibt, möglichst gute Leute ins Boot zu holen, um einen möglichst guten Film zu machen. Genau darum ist er doch Amateur - eben weil er mit Herzblut an der Sache arbeitet, und alles gibt, auch sein letztes Hemd! Genau davon lebt doch die Amateurszene! Und genau deswegen gibt es so viele unfassbar gute Amateurfilme! Und deswegen schaffen immer wieder welche den Sprung zu den "Profis", und können irgendwann von ihrem Hobby leben!

Weitermachen, man! Filme machen! Leute für das eigene Projekt begeistern! Alles geben*! Häng dich rein, man!

*Alles, außer der eigenen Gesundheit. Und darum ist die Diskussion um Setsicherheit absolut wichtig. Kein Projekt ist es Wert, dass nachher jemand gesundheitlich darunter leiden muss. Und darum finde ich enge Regeln für Filmer (Profi wie Amateur) auch gut. Wer mich bei seinem Projekt dabei hat, hat verdammt noch mal nicht nur dafür zu sorgen dass ich satt bin, sondern auch dafür, dass mir kein Scheinwerfer auf den Kopf fällt, ich keinen Stomschlag kriege, nirgends runterstürzen kann und so weiter. Diese Branchen (Theater genauso) sind bekannt dafür, dass die Leute nicht nur Zeit und Kariere für ihren Traum opfern, sondern eben auch die eigene Gesundheit oder sogar das eigene Leben. Und das ist kein Projekt dieser Welt Wert. Niemals. Davor müssen Profis wie Amateur geschützt werden.
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Mittwoch, 1. April 2015, 18:00

Scheint, als hätte ich dein Anliegen etwas falsch aufgegriffen. Ich dachte, dass du der Meinung wärst, dass die Amateurfilmszene Dank dem Mindestlohn und einiger Sicherheitsregelungen zu Grunde geht, weil man jetzt auch noch Geld für erfahrene Profis zahlen müsse.
Der Sinn von Amateurfilmen ist nach meinem Verständnis in erster Linie "Spaß haben". Das kann - muss aber längst nicht immer - mit Leuten passieren, die keine Ahnung haben. Ich habe auch schon "Amateur"-Produktionen gemacht, in denen jede Menge Profis mitgearbeitet haben, bei denen wir 10 Kanäle Ton aufgezeichnet haben, und mit einer RED gedreht haben - als Amateure! Amateur bedeutet nämlich nicht "keine Ahnung", sondern "Amateur" bedeutet "aus Leidenschaft" und "nicht mit Gewinnerzielungsabsicht". Und darum bin ich - und viele andere Profis wohl auch - immer auch Amateur. Ich mache Filme aus Leidenschaft.
Ich habe mich da jetzt einfach mal auf die traditionelle Bezeichnung von Amateur und Profi bezogen .. dass bei Amateurfilmprojekten in erster Linie Leidenschaft dahinter steckt, ist ja selbstverständlich. Niemand würde sich den Stress und die Probleme des Filmemachens freiwillig antun, wenn ihm der Prozess bzw. das Endprodukt mehr oder weniger egal wäre. Da gäbe es auf jedenfall lukrativere und einfachere Wege Geld zu machen.

NHP

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Mittwoch, 1. April 2015, 18:26

Ich glaube, im Endeffekt meint iamdanielmenzel das selbe wie ich. Und das steht nicht im Widerspruch zu deiner Aussage Joey.

Rückstellungsverträge waren schon immer eine pseudowirtschaftliche Augenwischerei.
Das hat nichts damit zu tun, dass Profis nicht an Amateurproduktionen mitwirken sollen. Um Gottes Willen... Wo kämen wir denn hin, wenn die Leute ihrem Hobby nicht mehr nachgehen dürften...

Es geht eher darum, dass ein Projekt entweder direkt von vornherein als "non-profitabel" eingestuft wird oder eben mit entsprechenden Geldgebern anläuft. Ehrenamtliche und freie Mitarbeit ist dir ja nicht verboten...

Ich weiß nicht, wies bei euch ist, aber wenn ich durch Zufall durch ein Hobbyprojekt tatsächlich mal was verdienen sollte, würde ich die Leute freiwillig auszahlen (wahrscheinlich reichts sowieso nur einmal zum Essen gehen). Und die Vorstellung, mit dem kleinen Filmchen plötzlich richtig Geld zu verdienen ist in Deutschland einfach fast ausschließbar.

Der Punkt ist, im Endeffekt ändert sich eigentlich gar nichts. Reine Formalitäten.

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TeeTrinker

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Mittwoch, 1. April 2015, 19:17

Ja ihr Lieben... einige haben es ja bereits erahnt...

Natürlich ist das Ganze ein APRILSCHERZ... und wie sich das gehört von mir auch ein dickes:

"APRIL - APRIL"

NHP

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Mittwoch, 1. April 2015, 19:35

Hab den Scherz nich verstanden... Finds eigentlich ein ziemlich interessantes Thema...

Tyler Durden

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Mittwoch, 1. April 2015, 19:56

Aprilscherz hin oder her. Es ist ein Thema, dass stark polarisiert. Und es ist ein Thema das im Moment viele Filmschaffende betrifft. Vielleicht sage ich auch noch ein paart Worte dazu.

Arbeitsicherheit
An sich hat sich beim Themaarbeitsschutz nicht geändert. Wer ein Film herstellt ist dazu verpflichtet alle branchenüblichen Sicherheitsmaßnahmen vorzunehmen um seine Mitarbeiter zu schützen. Diese Mitarbeiter müssen dabei nicht mal Geld bekommen. So bald du jemand für dein Filmteam anheuerst schließt ihr mündliche einen Vertrag. Vor Gericht sind mündliche Verträge zwar immer schwierig, aber da die Person an deinem Set tätig war ist unvermeidlich. Zusätzlich veränderst du bei Dreharbeiten die Gegebenheiten und bist dafür veranwortlich, dass durch deine Änderungen keine Gefahrenquellen für Dritte aufkommen. Da haftest du bisher auch immer als Filmemacher. Und viele Sache bei denen ich schon gehört habe: "Das haben wir versichert.", ist leider doch nicht versichert, weil die Versicherung im Schadenafall sagt, dass wurde nicht branchenüblich gesichert und somit nicht von der Versicherung abgedeckt.

Was viele Kollegen bei professionellen Produktionen vergessen, dass alles was auf der Dispo steht eine dienstliche Anweißung ist, die der Arbeitnehmer folge zu leisten hat. Sollte er dies nicht tun, hat der Produzent die Möglichkeit den Mitarbeiter schriftlich abzumahnen oder in gravierenden Fäll fristlos zu entlassen, da er die Sicherheit am Arbeitsort gefährdet. In der Praxis ist mir häufig vorgekommen, dass Kollegen Disposanweißungen missachtet haben. In den meisten Fällen wird der Produzent nicht unternehmen, da die meisten Setmitarbeiter befristet angestellt sind und er sich den Ärger sparen möchte. Sollte jedoch ein Mitabreiter gegen eine Anweißung in der Dispo wiederhandeln, dann handelt er in dem Moment grobfahrlässig und haftet privat für entstehnde Schäden. Und das geht zum Beispiel damit los, wenn der Pakrplan nicht beachtet wird, Flachdächer betretten werden, bei denen es untersagt ist. Scheinwerfer auf Büügersteigen aufgebaut werden ohne entsprechende Sicherung, etc. Die Liste lässt sich unendlich fortführen.

Mindestlohn
Das Mindestlohngesetz trifft die Filmhochschulen sehr hart. Vor allem weil viele eine GmbH sind und damit ein Unternehmen. Das Klügste wäre die Mitwirkenden als Ehrenamtliche zu führen. Das ist bei Filmhochschulen möglich, weil sie gemeinnützig sind und keinen Gewinnerwirtschaften.

Rückstellungsverträge sind in meinen Augenblödsinn. Erstens werden sie zu 99% nie ausgezahlt und zweitens muss der Arbeitgeber meineswissens den Lohn versteuern, egal ob er ausgezahlt wird oder nicht. Wenn es bei einem Film nur wenig Geld hat, dann sollte man das Fass rund um Gagen erst gar nicht aufmachen. Ich weiß Schauspieler und Agenturen pochen oft darauf, aber im zweifelsfall würde ich lieber einen anderen Darsteller nehmen. Als Produzent hast du dann auch das Problem, dass sobald eine Person einen Rückstellungsvertrag hat, musst du mit alleine einen machen. Wenn du das nicht machst und es später heraus kommt beim Dreh, dann hast du eine Zweiklassengesellschaft. So etwas führt sehr häufig zu unzufriedenheit. Und wenn du für alle Rückstellungsverträge machst, musst du dir bei jedem Gewerk überlegen, was es dirt wert ist. Durch diese Wertung kommt es eigentlich auch immer dazu, das manche abteilungen das Gefühl haben zu kurz zu kommen. Und das wegen Geld das eh nie fleißen wird. Das muss nicht sein.

Was ich mich schon oft gefragt habe, warum Filmemacher im Amateur bereich keine Vereine gründen. Dann hätten sie ne klare rechtliche Position. In meinen Augen sollte das möglich sein. Allerdings ist es nicht mein Fachwissen. Auf der anderen Seite sind zwei Personen die zusammen einen Film drehe sofort eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts. Das geht schneller als man denkt, braucht keinen schriftlichen Vertrag. Es reicht die gemeinsame Absicht etwas zusammen zu machen. Das Problem an der GbR das jeder für alles haftet auch mit seinem Privatvermögen. Das sind sich nur 99% der Filmemacher nicht darüber im klaren.

@pikk
Sobald du Mitarbeiter am Set hast, bist du ihnen gegenüber Weißungsbefugt. Somit herrscht ein Angestellten Verhältnis. Deswegen können Kameraleute, Szenebilder, etc. auch keien Rechnungen schreiben, auch wenn sie das oft anderes sehen. Aber deine Mitwirkenden am Set, sind dann eben auch eindeutig keine Freiberufler und auch keine Selbstständigen.

Zum Thema Profi/Amateur
Sobald du kein Geld mit der Produktion erwirtschaftet ist es kein Unternehmen sondern eine Liebhaberei. Unabhänig ob die Gagen bezahlst oder nicht. Wenn Amateuere Filme drehen wollen brauchen sie Personal. Und sie brauchen Fachpersonal(u.a. aus den oben genannten Gründen). Nun ist es meist so das Personen mit Fachwissen häufig dieses auch dazu nutzen, damit Geld zu verdienen. Deswegen kommen Amatuere oft nicht drum herum Profis anzufragen. Ich kann sehr gut verstehen, warum Profis manchmal gerzeit reagieren. Viele Amateuersets sind eine Katastrophe. (viel proffessionellen Set auch, aber wenn man mit Geld entschädigt wird, dann erträgt sich vieles einfacher). Wenn ein Profi gefragt wird und er nicht will, dann soll er absagen. So einfach ist das. Du musst dir halt klar werden ob due bereit bist deine Arbeitsleitung(die einen gewissen Wert hat) umsonst einem Projekt zu Verfügung zu stellen.
Ich wurde z.b. von einem Freund gefragt ohne Entgelt bei seinem Film zu arbeiten. Er hatte ein Budget von 10.000. Ich hab in der Produktion gearbeitet. Für das Geld habe eine Productionvalue von circa 100.000 Euro für seinen Film ermöglicht. Er hat sich unterm Strich nicht nur meine Gage gespart, sondern noch weit mehr.

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Mittwoch, 1. April 2015, 22:14

Hab den Scherz nich verstanden... Finds eigentlich ein ziemlich interessantes Thema...
Absolut! Das ist ein spannendes Thema, deswegen will ich gern auch meine Meinung dazu kund tun - ganz ohne weitere Scherze.

@Mindestlohn
Ich sehe das als einer, der als Student an einer Hochschule, die Film lehrt, studiert und für uns ist das tatsächlich ein großes Problem! So gut, wie die Einführung eines Mindestlohns ist, so hart werden wir als Studenten bestraft, vor allem, weil keiner richtig weiß, wie man dieses Problem angeht. Die Filmhochschulen haben einen offenen Brief an die Regierung geschickt, der auch inzwischen beantwortet wurde: Man wird keine Ausnahmeregelungen machen. Was ist die Konsequenz? Die Hochschule braucht mehr Geld... bekommt sie vom Land nicht. Die Studenten bezahlen den Mindestlohn vom eigenen Projektgeld... reicht nicht. Die Studenten drehen einfach weniger... ok, ja, aber dann stellt sich die Frage nach dem Sinn der Ausbildung, wenn die Praxis fehlt.
Fakt ist - das ist meine Meinung - an einem Set, bei dem es nicht darum geht, einen kommerziellen Film zu produzieren und wo es sich um no Budget handelt, dh. wo man nicht in der Lage ist einen Lohn zu zahlen, da muss man einfach darauf hoffen, dass es Leute gibt, denen es darum geht gern zu helfen, zu lernen, Erfahrungen zu sammeln, etwas für ihre Vita zu tun ect. Das schließt Profis ebenso ein, wie Kommilitonen oder Amateure. Dabei ist aber absolute Voraussetzung, dass für ein, dem Dreh angemessenes Catering gesorgt ist, dass die Leute vernünftig von A nach B kommen, und das die Leute vernünftig untergebracht sind. Das ist das Minimum, aber das muss man vorher kommunizieren und darüber muss man sich klar sein.
Bei allen kommerziellen Produktionen, egal was, ist meiner Meinung nach eine Gage zwingend, die je nach Projekt verhandelt werden sollte, aber 8,50€/h mindestens erreichen muss. Da gelten natürlich Verpflegung & Unterkunft ect. ganz genau so.

@Arbeitssicherheit
Sehe ich so wie meine Vorredner - das hat oberste Priorität. Aber man kann so etwas -A-, seitens der Gesetzgeber auch übertreiben, und -B- stellt sich da auch die Haftungsfrage. Ich kann dazu nur vom Hörensagen eines gut gefragten OB's berichten, dass er als OB für alles in Sachen Sicherheit haftet, was mit Licht, Strom, Statik ect. zu tun hat und nicht die Produktion.
Fakt ist, das jedes Department am Set dafür zu sorgen hat, dass -A- ein sicherer und fachlich korrekter Umgang mit Equipment / Location ect. statt findet und dass -B- jeder darauf zu achten hat, dass er selbst, oder andere sich nicht in Gefahr begeben / nicht in Gefahr gebracht werden.
Was die Dispo's angeht, da stelle ich, besonders bei Studentendrehs immer wieder fest, dass Arbeitszeiten / Ruhezeiten nicht eingehalten werden. Das empfinde ich tatsächlich als eine sehr große Fahrlässigkeit, besonders, wenn dann Kollegen zB. noch hinters Steuer müssen.

@Rückstellungsverträge
Diese kann ich aus Erfahrung von Kollegen ein bisschen in Schutz nehmen - ich kenne einige Leute, die daraus schon profitiert haben!
Ein Rückstellungsvertrag wird ja gerade deswegen gemacht, dass man sagt - "eh Leute, wir haben kein Budget euch zu bezahlen, aber sollte aus dem Film etwas werden, dann habt ihr auch etwas davon". Denn der Glauben, dass man bei Einnahmen dann von selber an alle Beteiligten denkt, den würde ich schnell wieder vergessen. Da braucht es bloß am Set einen bösen Krach gegeben haben!
Ehrenamtliche & freie Mitarbeit ist nicht verboten, aber zB. in der Hochschule ein Versicherungsproblem. Daher gibt es Verträge auf Rückstellungsbasis, die quasi ein Arbeitsvertrag sind.

Tyler Durden

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Donnerstag, 2. April 2015, 18:25

@ToXic pictures
Das mit dem Oberbeleuchter ist korrekt. Da bei der Produktion mit Strom/Starkstrom gearbeitet wird, ist jeder Produktion dazu verpflichtet eine Person mit E-Schein am Set zu haben. Der Schein weißt nach das diese Person eine Fachkraft im Bereich Strom, Elektrizität ist. Damit ist die Produktion aus der Haftung, da sie branchenüblich vorgesorgt hat und eine Fachkraft am Set hat. Für alle Schäden die dann durch unsachgemäßen Vorgänge entstehen haftet, dann der Oberbeleuchter, denn er hätte durch sein Fachwissen vorbeugen müssen um Schäden abzuwenden.

Was Aufbauten, etc. angeht haftet derjenige der sie gebaut hat, gegebenfalls dessen Vorgesetzter als dieser den Aufbau nicht geprüft hat. Wenn der OB einen Beleuchter an weißt eine Lampe mit einem Seil zu sicher und der Beleuchter dies nicht tut, dann haftet er. Es stellt sich dann aber die Frage warum der OB dies nicht kontrolliert wird. Somit kommt er auch wieder in die Haftung.

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