aber in der Vorproduktion kalkuliere ich immer mit X. Was mache ich, wenn eine der Hauptdarsteller abspringt? Was ist, wenn der Kameramann einen bezahlten Job reinbekommt, den er nicht ablehne kann? Was ist, wenn die Maske krank wird? Diese Fragen (alles wirklich passiert!) beantworte ich mir im Voraus und plane entsprechend. Als Resultate wurde entweder umbesetzt, Drehtage verschoben oder die Maske von einem anderen Teammitglied übernommen.
Ja, natürlich, Sicherheit sollte beim Planen wohl ohnehin berücksichtigt werden, auch mit Zweitbesetzungen (vor allem in wichtigen Bereichen, wie Kamera, Beleuchtung, Schauspieler), aber das wären eben nur Notlösungen (etwa für Krankheitsfälle, Unfälle oder so was, aber nicht dafür, dass Mitwirkende einfach absagen, nur weil sie ein besseres / besser bezahltes Projekt plötzlich gefunden haben), einen Hauptdarsteller austauschen zu müssen oder einen Kameramann kann eben auch einfach nicht funktionieren. Und auch das Verschieben der Drehtage würde eben wahrscheinlich schon ganz schön teuer werden.
Ich wollte eigentlich keine No/Low-Budget-Diskussion aufmachen, aber schau dir mal folgendes Video von Film Riot an (und bitte auch den Schluss, in dem er vollkommen richtig sagt, dass gute Filme eben nicht zwangsläufig ein Resultat von hohem Budget sind!)
Ja, ja, aber das dürfte sich doch von selbst verstehen bzw. außer Frage stehen, oder gibt es da anderslautende Meinungen / Äußerungen (hier), oder warum erwähnst Du das hier mit Nachdruck? Habe vor ein paar Monaten einen Netflix-Film (also einen langen) gesehen, der mit 6000 € gemacht wurde (falls die an verschiedenen Stellen gemacht Angabe stimmt, wovon ich erstmal ausgehen würde) und tatsächlich richtig gut war, also ein "professioneller" Film eben. Viele Carpenter-Filme z.B. sind ja low budget-Filme meines Wissens oder die von Blumehouse, erwähnt er ja auch, viele richtig gute - oder auf jeden Fall einige - Filme von der Firma. Ansonsten sehr plausibel, verständlich, was er sagt.
Aber warum müssen oder sollten Produktionen überhaupt in Budget-Klassifizierungen eingeteilt werden? Ist doch bestimmt gar nicht nötig. Was bringt das (außer vielleicht für eine grobe Übersicht der geschätzten oder tatsächlichen Produktionskosten bzw. darüber, um was für eine Art Dreh / Film es sich grundsätzlich handelt)? Vor allem wenn die Begriffe wahllos / uneinheitlich benutzt werden. Wichtig wäre ja bestimmt nur (in diesem Zusammenhang), dass keine Kosten für die Mitwirkenden entstehen bzw. falls welche entstünden (was ich grundsätzlich unfaßbar dreist / anmaßend empfinde, vor allem wenn es einfach vorausgesetzt wird, etwa für Reise / Übernachtung die Kosten selber zahlen zu sollen) das abzusprechen. Als no budget-Filme - fällt mir gerade ein - werden auch oft Filme bezeichnet, bei denen Reisekosten, Unterkunftskosten von den Filmemachern bezahlt werden, die allein deshalb wohl schon gar nicht als low budget bezeichnet werden sollten / dürften. So wie ich es also kenne bringt die Nutzung dieser Begriffe - außer vielleicht Verwirrung zu erzeugen - nicht mal etwas.
2500 € pro Film, das ist doch schon gar nicht so wenig. Und wenn die gänzlich oder zu einem großen Teil draufgingen dafür, dass einfach jemand absagt, weil er an einem anderen Film mitwirken will, vielleicht auch noch ein, zwei Tage vor Drehgeginn...
Übringens sind die Farben, das Design (auch die Beleuchtung) in dem Video schon viel besser als in den Filmen, die ich oben ansprach.