Gibt es welche unter uns die das gleiche Problem haben?
Ja, ich glaube das Problem haben viele, die kreative Arbeit unter Zeitdruck leisten müssen. Schriftsteller, Journalisten, Filmemacher, Musiker... ist normal. Die Muse küsst einen, wann sie will, und sie lässt sich nicht zwingen.
Gibt es Tipps wie zum Beispiel welche Inspiration
man holen könnte?
Da würde ich erstmal Zielgruppenanalyse machen. U30 bedeutet: Die Zielgruppe geht noch zur Schule, an die Uni oder macht eine Ausbildung, sie sucht Orientierung im Leben - oder ist arbeitslos (BÄM, das wäre die erste Idee: ein Bericht zur lokalen Jugendarbeitslosigkeit). Oft kommen Karriere- und Familienplanung in Frage. In vielen Ländern gibt es noch Wehrdienst. Aktuelle Themen spielen ebenfalls eine Rolle, z.B. Tagespolitik. Ich finde nicht, dass Jugendliche von heute eine reine Spaßgesellschaft sind, aber Menschen suchen nunmal Zerstreuung durch die Themen Mode, technische Entwicklungen, Computerspiele und soziale Medien, Musik und Parties. Da finden sich doch viele Anknüpfungspunkte. Sei es das Konzert einer Band, die Eröffnung des neuen Clubs, die Frage wie junge Erwachsene Medien heute nutzen, welche Einstellung sie zu brisanten Themen wie der Ukrainepolitik oder dem IS haben, welche Zukunftsängste sie in der Wirtschaftskrise haben, und ähnliches. Ja, es gibt schon viel Material dazu, aber man muss das Rad ja nicht immer neu erfinden, und der regionale Aspekt bringt nochmal nen Turn rein.
Kann man Kreativität "trainieren"?
Ja, bis zu einem gewissen Grad schon. Es gibt Kreativtechniken, die man trainieren kann. Zielgruppenanalyse hatten wir schon. Dann gibt es z.B. Mind Maps, Brainstorming und so weiter. Ich nutze die Techniken vor allem fürs Romane und Drehbücher schreiben, sie wollen - für den maximalen Output - geübt und häufig angewendet werden. Ich finde, dass ein gutes Allgemeinwissen die Ideenfindung erleichtert, denn alle Kreativtechniken setzen auf assoziatives Denken.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kreativit%C3%A4tstechniken
Was auch funktionieren kann: Ein Tagebuch führen, um das Tagesgeschehen Revue passieren zu lassen und die Ausdruckfähigkeit zu stärken. Oft finden sich darin auch Ideen, versteckt in Problemen, die mensch so hat und mit denen man meist nicht alleine ist - also Dinge, die auch andere interessieren.
Weil die Muse so unstet ist, ist es sinnvoll, immer was zum Schreiben dabeizuhaben. Sei es der Notiz-Part im Kalender oder ein eigenes kleines Notizbuch. Oder ein Diktiergerät.
Diktiergerät für umme: Sich selbst anrufen und die Idee auf die Mailbox sprechen.