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Montag, 11. Juni 2012, 11:20

Anfänger mit vielen Fragen und Problemen

Guten Morgen,

ich bin ein blutiger Anfänger in allen Bereichen und entschuldige mich jetzt vorab schon dafür, wenn ich Themen anschneiden sollte, die ihr bis zum erbrechen schon durchgekaut habt.
Ich habe mich selbstverständlcih durchs Forum gewühlt und auch YT Videos geschaut, aber es sind unheimlich viele Fragestellungen noch offen und ich stehe hier nun etwas wie der Ochs vor dem Berg.

Vorgeschichte / Vorstellung: (Allgemeine Infos über mich, mit denen ich nicht alle nerven möchte)

Spoiler Spoiler

Ich bin knappe 30 Jahre und komme aus der Altbiertrinkenden Ecke NRWs. Habe bisher nie viel mit Film und Foto zu tun gehabt, auch wenn mich das Thema Film (aber mehr im Bereich Produktion) schon lange interessiert hat.
Nächstes Jahr habe ich eine große Reise vor, welche ich unbedingt filmen (und fotografieren) möchte. Ich möchte diese einmalige Unternehmung möglichst toll dokumentiert haben und daraus später einen Film erstellen. (nicht kommerziell, sondern einfach etwas schönes für meine Freunde/Familie was sie wirklich mireisst)
So habe ich im Dezember letzten Jahres eine Panasonic HDC-SD909 gekauft. Diese wurde mir durch Testberichte, Bewertungen, Fachhändleraussagen und gegoogelten Forenmeinungen als am geeignetsten geschildert.
Ich habe bisher nur Kleinkram aufgenommen. Habe meine Wohnung aus allen Winkeln gefilmt, aus dem Fenster raus und im Wald vor der Tür. Alles mehr schlecht als Recht.
Da ich nun nurnoch ein Jahr Zeit habe, alles zu lernen was ich als Hobbyfilmer können muss (ja ich weiss, dass man in einem Jahr kein Profi werden kann) muss ich nun langsam Gas geben und lernen.
Und damit komme ich zu all den Fragen...


Ich bin ein wenig erschlagen von all den Sachen die ich wissen muss und suche nun den optimalen Anfang.
Es beginnt bereits mit der Kamerabedienung, da diese Funktionen aufweist die ich nicht bewerten kann. Was der "Shutter" ist weiss ich mittlerweile, allerdings nicht wie man ihn "strategisch" einsetzt. Habs halt auf Standard 1/50 gelassen.... keine Ahnung ob das gut ist oder nicht.
Andere Einstellungen sagen mir noch viel weniger. Im Handbuch wird erläuter wie man sie ein und ausschaltet, aber ob mit oder mit ohne der jeweiligen Einstellungen sehe ich keinen Unterschied. (habe paar Tests gemacht z.B. mit dem Symbol welches wohl schwenken darstellen soll).
Nun die erste Frage: Wo und wie lerne ich diese Basics ?
VHS Kurs ? Youtube ? Bücher ?
Bisher habe ich leider noch keine Quelle gefunden die mir sowas erklärt.

Dann habe ich nun bei einer Veranstaltung ein paar Freunde mit der Kamera verfolgt. Einfach um Rohmaterial zu sammeln und zu gucken was so passiert. Es ist ein großer Mix aus Fernaufnahmen, Nahaufnahmen, "Interview ähnlihen Situationen" etc. Ich habe diese 4 Std Rohmaterial nun am Wochenende gesichtet und bin schwer enttäuscht wie billig das aussieht. Hat was wie Onkel Heinz's Urlaubsvideo von 1980.
Dabei habe ich die Kamera ruhig gehalten, keine unnötigen Schwenks oder Zooms, gute Beleuchtung usw. beachtet. Hier ist die nächste Frage: Wie lernt man zu "SEHEN" wie ein Filmer sehen muss? Was sind die Perspektiven ? Wann filmt man von unten/oben/seite.
Kann ich mir das selbst beibringen? Oder ist das so komplex, dass man jahrelange Ausbildungen braucht ?

Habe mich dann mit dem Rohmaterial auseinander gesetzt und erstmal ca 1/10 gelöscht weil es Müll war. (Boden gefilmt etc). Vom Rest wollte ich mal eine Minute probeweise schneiden. (Die Veranstaltung möchte ich in einen 5 oder 10 Minütigen Film verwandeln um mal zu gucken wie das geht und was ich daraus lernen kann. Im Endeffekt soll es uns einfach Spass machen zu schauen)
Habe mir daraufhin Sony Vegas Trial von Chip.de geladen sowie noch ein Programm, dessen Namen ich nicht mehr weiss (war aber auch crap) und habe bei einem bekannten AE 5.5 (?) gesehen.
AE ist für mich viel zu professionell. Damit kann man ja wahre Zaubereien vollbringen... das muss ich nicht haben für meine Videos. Zuerstmal möchte ich Sequenzen aneinanderreihen, kürzen oder umsortieren, saubere Übergänge haben, Tonspuren ändern und Musik drunterlegen/Schrift drüberlegen.
Mit Hilfe von YT Tuts zu Sony Vegas klappt das auch halbwegs. Allerdings ist das ein stumpfes nachahmen. Ich lerne dadurch irgendwie nichts, sondern klicke den Button den ich laut Tut klicken soll. Aber warum ich das tue und welchen Effekt das hat ... kein Plan...
Wie sollte ich an das Schneiden herangehen ? Gibt es bestimmte Szenarien die man schneiden sollte zum lernen ? Menschen / Natur etc ?
Habe dann mal zum Spass ein freies Musikvideo aus einem Videoportal genommen und dieses versucht dort mit einzubauen. Nachdem der "Film" dann gerendert war und ich das abspielen wollte "laggte" das Musikvideo, wohinggegen die Szenen davor und danach flüssig liefen.
Liegt das am gewählten Format? Woher soll ich wissen welches der 5478976 angebotenen Formate dort das richtige ist und wie ich es erkenne? Habe doch keine Ahnung wo die Unterschiede sind und wie die Wechselwirkungen zwischen den Formaten sind. Und wo kommen die Lags her ? Liegt es vielleicht daran, dass die schlechte Musikvideo Quali einfach einige Frames auslässt, da der Rest des Videos so hoch gerendert wurde ? Kann man das vorher nicht sehen und vermeiden?

Und mit all solchen Fragen geht es weiter.
Ich weiss, dass in Foren so etwas wie ich es hier mache verhasst ist... Es Newbie kommt und klatscht eine Textwand hin in der er ALLES und sofort können möchte. Darüber bin ich mir bewusst und ich entschuldige mich ehrlich dafür.
Bin aber wirklich ratlos, da die Fülle an möglichen Informationen einfach zuviel für mich ist.
Die oberste Priorität wäre also nun für mich zu wissen, wie ihr mir empfehlen würdet zu beginnen.
Soll ich viel filmen ? Viel schneiden? Codecs/Formate büffeln? Shutter und andere Funktionen lernen? Bücher wälzen ? YT tuts gucken? VHS Kurse besuchen ? oder oder oder.

Das Thema schneiden macht mir zwar an sich viel Spass, aber wenn ich wirklich viel zuviel verlange, dann sagt mir das bitte!
Dann müsste ich überlegen den Schnitt später extern machen zu lassen, denn ein schlechter Schnitt ist bekanntlich das Todesurteil für einen Film.

Ich bin über alle Vorschläge und Meinungen dankbar.
Da ich an sich nicht doof bin, sollte es auf jeden Fall machbar sein auch das gute filmen und schneiden zu lernen. :)

Lg Mücke

joey23

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Montag, 11. Juni 2012, 11:46

Puh, das sind viele Fragen auf einmal. Ich versuche mal auf ein paar davon einzugehen.

Mit der 909 hast du auf jeden Fall eine gute Entscheidung getroffen. Das ist schon mal eine gute Basis.

Ich würde dir empfehlen dir ein Buch zu schnappen, dass wirklich die Basics erklärt. Das würde ich an deiner Stelle Stück für Stück versuchen zu verstehen, immer mit der Kamera im Anschlag. Ließ es dir ruhig erst einmal komplett durch, und versuch dann mal ein paar Aufnahmen zu machen. Such dir irgendein Thema, vll deine Frau im Reitstall oder was weiß ich, und versuch daraus mal 2 Minuten Film zu produzieren. Einstellungsgrößen, typische Schnitttechniken, Manuelle Kameraeinstellungen etc sollte alles Thema deines Buches sein. Im Schnitt wirst du sehen was geht und was nicht geht, was du eventuell an weiterem Zubehör brauchst (Mikrofon, Kopfhörer, Stativ, Licht...) und dann kannst du im Buch die entsprechenden Abschnitte noch mal nachlesen und hier nachbessern, entweder durch zusätzliche Technik oder bei einem neuen Versuch einfach rauszugehen und 2 Minuten Material zusammenzustellen, in dem Stil den dein späterer Film auch haben soll.

Der korrekte Umgang mit der Technik ist mit so einem Buch und einigen von Anfang bis Ende durchgezogenen Projekten recht schnell gelernt. Wichtig ist aber auch die Geschichte, die du bei diesen Projekten bzw natürlich deinem Urlaub dann erzählst. Hier ist im Vorteil, wer einfach Wortgewand ist. Aber auch Erzählstrukturen kann man lernen. Dazu einfach mal reichlich TV schauen und aufmerksam zuhören. Und bitte nicht Bauer sucht Frau, sondern etwas das etwa dem entspricht, was du nachher auch machen möchtest.

Bleib mal bei deiner 909, fremde Material aus irgendwelchen Portalen ist nicht gut zur Weiterverarbeitung geeignet und bringt dich auch nicht wirklich vorwärts. Konzentrier dich erst mal auf deine Sachen.
Nordisch bei Nature!

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maximus63

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Montag, 11. Juni 2012, 18:36

Vermeide, wann immer es geht, vor und zurückzoomen. Wähle einen Bildausschnitt mit der Kamera aus. Gehe mit der Kamera in die Natur, mach Aufnahmen und versuche, auf Schnitt zudrehen. Einen waagrechten Schwenk von links nach rechts, ca. 5 sec., stop, senkrechter schwenk von unten nach oben, ca. 5 sec., stop, usw. Close ups, Nahaufnahmen, nur mit dem Stativ. Nichts ist schlimmer, als wacklige Bilder. Oder eine Schärfefahrt. Von der Schärfe in die Unschärfe und umgekehrt. Auf jeden Fall : Viel Filmen. Alles mögliche. Hab selbst ca. 145 Kurze und Lange Filme gemacht. Darunter Naturfilme, Videoclips, Biker Filme.

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wabu

lernt noch

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Dienstag, 12. Juni 2012, 00:11

Dann mal los..

Die Kameraeinstellungen kannst du erstmal ( und für lange Zeit) so belassen. Erst wenn Probleme auftauchen braucht man sich damit beschäftigen.
Sehen kann man nicht lernen aber schulen!
Das bedeutet erstmal: das Bild muss stimmen, der Ausschnitt ist zu wählen, immer dichter dran als man denkt. Und Stativ um die Einstellungen beizubehalten. Dann gibts noch die Frage nach dem Bildschnitt: ist alles auf Mitte oder im goldenen Schnitt gesetzt.
Gutes Anschauungsmaterial bieten die Regionalen Sender - da kann man sehen, wie etwas auf 1:390 gebracht wird - und auch wie Bild und Schnitt aussieht.
Zum Schneiden: Versuch doch aus deinem Material mal eine kurze Geschichte zu machen: in 60 sec: was war wichtig? Dann drei Minuten, was passt noch zur Geschichte. Und zwar unter dem Aspekt: was würdest du uns zeigen, erzählen wollen.
Schneiden als erzählen heisst (für mich) Einstellungen von 4 bis 10 sec, aber die Bilder müssen die Geschichte vorranbringen - und nach 1:30 sollte ein Abschnitt fertig sein, dann kommt der nächste Abschnitt. wenn du ein Interview hast, gibt es auch Zwischenbilder die auflockern, z.B. andere Zuhörer.
Gelernt habe ich - oder ich lerne immer noch bei Filme schauen. Heute auf arte war Fassbinder - der war mal sehr fortschrittlich, aber Bild und Schnittsprache ist heute anders. Oder schau mal Colombo: Szenen ungeschnitten über 4 min. Heute Tatort, da steht keine Kamera mehr ruhig, aber der Schnitt läuft gut, die Bilder stimmen.
Es gibt viele Formate beim Film, mit Mediainfo kann man die Daten holen. Obwohl die Schnittprogramme viel "fressen", da muss man Erfahrungen sammeln. Und dann mal die genauen Fragen stellen, das meint: ich habe das Problem, wie löse ich das. Je konkreter die Frage um so genauer die Antwort

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5

Dienstag, 12. Juni 2012, 08:03

Guten Morgen zusammen,

das sind eine ganze Masse an Infos. Danke dafür !

Da keiner auf die Technik wirklich eingehen wollte und Wabu auch klar drauf hingewiesen hat, dass die "normalen" Einstellungen okay sein werden und nicht den Unterschied machen, lasse ich den Bereich also erstmal raus.

Für die grundlegenden Basics und allgemeine Infos werde ich mich mal in der Bibliothek umsehen um dann wie Joey23 geraten hat mit Hilfe des Buches zu filmen bzw frisch erlesenes versuchen umzusetzen.
Danke auch an Maximus63 für die "Anti-Urlaubsvideos-Tipps" diese Zooms sind oft sehr störend und ich werde genau das mal versuchen zu beherzigen was du genannt hast. Entweder nah dran oder weit weg oder irgendwo dazwischen, aber dann mit klaren Schnitten und ohne langwierige Zooms.

Mal schauen ob ich im Laufe der Woche dazu komme etwas zu filmen. Wenn ja werde ich euch an meinem "Werk" dann teilhaben lassen. _)

Lg Mücke

freezer

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Dienstag, 12. Juni 2012, 11:27

Hilfreiche Tutorials direkt hier im Forum (von Sollthar):
Sollthars Filmguide "Kamera"
Sollthars Filmguide: Die Bildmontage
Sollthars Filmguide: "Das Drehbuch"

Da findest Du schon einmal die wichtigsten Grundlagen für besseres Filmen, auch wenn die Tipps in Richtung Spielfilm gehen, so sind diese auch für Deine Zwecke hilfreich, denn ein gutes Privatvideo unterliegt einem ähnlichen Prinzip wie gute Spielfilme.
Robert Niessner - Planung / Kamera / Licht / Postproduktion
8010 Graz - Austria
Blackmagic Cinema Camera Blog

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Benutzer, die diesen Beitrag hilfreich fanden:

joey23, wabu

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Mittwoch, 13. Juni 2012, 08:22

@ Freezer
Danke für die Links. Habe sie gelesen und finde sie seeehr hilfreich. (Insbesondere die Apfelbeispiele).


Spoiler Spoiler


Frage wahrscheinlich erledigt.After effects video ruckelt nach dem rendern??
HAbe mich nun an das angesprochene Material vom letzten Wochenende gesetzt und versucht ein wenig zu schneiden. Das macht ja unheimlich Spass. Ruckzuck waren 5 Stunden weg gestern. :)
Als ich danach meine 4,5 Minuten "Film", also meinen ersten Schnittechnischen Gehversuch gerendert habe und als Film gespeichert habe, war ich aber schwer enttäuscht weil es übelst gelaggt hat beim Abspielen im Media Player.
Habe mit Vegas 11 geschnitten und "auf Festplatte" gespeichert. Einmal mit 720 und einmal mit 10xx Pixeln.
Alle 1 - 2 Sekunden hakt der Film nun merklich.... hat jemand aus dem Stehgreif eine Idee wie man beheben kann?
(Gibt es für sowas hier irgendwo einen "Kurze Fragen - kurze Antworten thread?)



Gruß Mücke

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Mücke« (13. Juni 2012, 08:42)


pikk

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Mittwoch, 13. Juni 2012, 08:41

Zitat

Alle 1 - 2 Sekunden hakt der Film nun merklich....




Hast du vielleicht einen "exotischen" Codec verwendet? Eigentlich sollte sowas mit Profisoftware nicht passieren. Versuch den Export mal mit h.264, 25 Frames per Second und einer Bitrate von ca. 25000 kbit/s. Falls du das schon getan hast, würde mir nur noch einfallen, dass dein Rechner zu lahm ist. Solche Probleme hatte ich deswegen auch, allerdings zuletzt 2004.

Vielleicht liegts auch nur am Mediaplayer bzw. an irgendwelchen Filtern, dir bei dir installiert sind. Lade dir mal VLC runter, falls noch nicht vorhanden. Der spielt alles "original" ab.

9

Mittwoch, 13. Juni 2012, 08:43

Hi,

danke für die schnelle Antwort. Habs in dieser Sekunde editiert, da ich einen ähnlichen Thread mit einer möglichen Lösung gefunden habe.
Werde mir das mit den Codecs zuhause anschauen. Habe nichts eingestellt, daher weiss ich nichtmal welcher Codec genutzt wurde. Habe nur Speichern als AVI und das wars.
Könnte sein, dass sich das Problem damit schon erledigt hat.

Gruß Mücke

pikk

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10

Mittwoch, 13. Juni 2012, 08:46

Das sagt schon mehr aus. Wenn du als verlustfreie .AVI speicherst, bekommst du eine gigantische Datei, die zwar keine Verluste mit sich bringt, was aber quatsch ist, da deine Kamera schon verlustbehaftet aufnimmt. Im Endeffekt bedeutet das vermutlich einfach, dass deine Videodatei zu groß ist und nicht flüssig von deiner Festplatte gelesen werden kann, weil diese zu langsam oder zu fragmentiert ist.

LoarsWoars

unregistriert

11

Mittwoch, 13. Juni 2012, 11:23

Grüße,

ich glaube dein Hauptproblem sind zunächst die Kameraeinstellungen (damit meine ich Nah, Totale etc.!) bzw. die Montage. Das ist jedenfalls ein entscheidender Punkt, wenn es ums filmen geht.
freezer hat dir ja schon oben einige Links gegeben, unter anderem Bildmontage. Ich hab zwar nur kurz reingeschaut, aber das scheint schon ganz brauchbar zu sein. Ansonsten kann ich dir noch das Buch "eins zu hundert - Die Möglichkeiten der Kameragestaltung" von Achim Dunker empfehlen. Da wird genau auf die Kameraeinstellungen (Detail, Halbnah etc.) eingegangen, ebenso Perspektiven und ähnliches. Belasse es aber am Besten zunächst auf freezer's Links.
AE ist After Effects...für den Schnitt an sich absolut nicht geeignet. Das Programm wird eher für's Compositing benutzt (Effekte, allgemein Nachbearbeitung von Rohmaterial). Sony Vegas habe ich zwar nie benutzt, aber wenn es sich um ein Schnittprogramm handelt, dann dürfte das schon okay sein - die meisten Schnittprogramme (die zunächst recht kompliziert wirken) ähneln sich auch ziemlich.

Zum Shutter mal was grundlegendes, damit du vielleicht später selbst weißt, welche Einstellung du wählen kannst.
Der Shutter (Verschluss) bestimmt, wie lange Licht auf den Sensor der Kamera fällt. Die Angaben 1/50 beziehen sich auf eine Ein-Fünfzigstel Sekunde. Je höher der Wert ist, desto weniger Licht fällt demnach auf den Sensor. Und deshalb wird das Bild immer dunkler, je höher der Shutter eingestellt ist. Allerdings hast du den positiven Nebeneffekt, dass aufgrund des geringeren Zeitintervalls Bewegungen deutlich besser aufgezeichnet werden. Nimmst du beispielsweise einen Sportler beim Laufen auf und hast eine höhere Shutterzahl (1/2000), dann hast du beim Schnitt weniger Bewegungsunschärfe. Das macht sich vorallem dann gut, wenn man mit Zeitlupen arbeiten will (dann wäre die Wahl einer höheren Framerate allerdings auch sinnvoll).
Das heißt also auch, je geringer der Shutter ist, umso höher ist auch die Chance, dass dein Bild anfängt zu ruckeln. Bei einer Kamera, die beispielsweise 50 Bilder/Sekunde aufnimmt wäre die Wahl eines Shutters von 1/25 oder 1/50 zu gering - das Bild würde (gerade bei 1/25) merkbar ruckeln, egal ob du einen Schwenk machst oder nur die Kamera hältst. Ich persönlich arbeite - wenn die Lichtsituation es mir gibt - mit einem 1/120 Shutter. Aber das kommt natürlich immer auf die Situation an. Also 1/50 ist die absolute Grenze - du solltest versuchen, nie weiter runter zu gehen (meist bleibt dir da auch nur die 1/25).

Als weiteres kann ich dir empfehlen, dir noch ein Stativ zu kaufen. Viele Filmer sind leichtsinnig und versuchen alles per Hand zu filmen. Bei größeren Kameras mag das gehen, aber bei so einer kleinen Kamera - ob Bildstabilisator verfügbar oder nicht - macht sich jede kleinste Bewegung bemerkbar. Möchtest du z.b. eine Landschaft aufnehmen und am Besten noch einen Schwenk machen, dann empfiehlt sich gerade ein (gutes!) Stativ. Bei dir wird nur die Wahl des Stativs schwierig. Wenn du viel unterwegs bist, macht sich ein handliches Stativ natürlich gut, ich persönlich würde aber eher auf ein robustes setzen - teste aber am Besten selbst im Laden, welches Stativ dir am ehesten zusagt. Wichtig ist halt nur, dass es möglichst stabil ist (also wackel mal dran, wenn es aufgebaut ist). Viele der Alu-Stative sind nämlich alles andere als stabil.

Und jetzt noch eine Hausaufgabe. Eine schöne noch dazu. Schau dir Filme an. Aus Filmen kann man viel lernen. Vorallem was die Montage betrifft. Beliebt sind da die Alfred Hitchcock-Filme oder Citizen Kane. Ziemlich gut, was die Montage betrifft, ist auch Chinatown mit Jack Nickolson.
Und noch ein kleiner Tipp: Solltest du dir ein Stativ zulegen, versuche das Schwenken zu üben. So, wie es maximus63 schon geschrieben hat. Wichtig beim Schwenken ist, dass man einen guten bzw. interessanten Anfangs- und Endpunkt hat und jeweils vor und nach dem Schwenk das Bild einige Sekunden stehen lässt.

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