Also erstmal: Ich habe mir die Beiträge von Frederik Braun, Mr Dude, sollthar, Schattenlord, mello und Birkholz komplett durchgelesen, bilde mir auch ein, die zu verstehen und nehme darauf jetzt Bezug. (Finde es immer so doof, wenn man viel schreibt und niemand nimmt Bezug darauf - das tue ich hiermit ausdrücklich
)
Die Grundsatzdiskussionen über die Amateurfilmszene nehmen ja kaum noch ab. Das ist tatsächlich mal eine Sache, die relativ neu ist und das sage ich aus eigener Erfahrung. Sicher sind die Diskussionen auch berechtigt, aber nur zum Teil. Meines Erachtens wäre ein großer Teil der Benutzer des AFF in anderen Foren besser aufgehoben. Nehmen wir mich als Beispiel - ich wäre eindeutig besser in einem YouTube-Journalismus-|Nicht-Spielfilm|-Forum aufgehoben. Einen Film habe ich noch nie gemacht und nur wenige Effekttests vor Jahren. Aber erstens ist das ein sehr kompetentes Forum, mit hilfsbereiten Usern und ich bin schon seit ca. fünf Jahren hier. Deshalb bin und bleibe ich hier. Weil ich es toll finde.
(*räusper* ich bin abgeschweift)
Kommen wir also zu den YouTube-Gurus. Diese Leute erscheinen erstmal so, als wenn sie ohne Aufwand aus ihren Wohnzimmern irgendwelchen Quatsch über Make-Up oder neueste Technik erzählen. Doch dem ist nicht so. Ich beobachte die YouTube-Szene und Vlogger seit einem Jahr ziemlich genau und auch dort erkennt man eine enorme Steigerung. Die "Filmchen" werden technisch immer ausgereifter, unterhaltender und einfach besser. Wir, als Amateurfilmer, können YouTube-Gurus nicht die Anerkennung abschlagen. Die stehen nicht nur hinter der Kamera und machen die Technik, sondern machen meist alles gleichzeitig.
Worauf ich hinauswill:
Meines Erachtens steckt die Amateurfilmszene in einer Identitätskrise! Die Spreu wird in dieser Zeit vom Weizen getrennt und irgendwann wird es auch wieder eine klare Trennung geben. Aber momentan kann keiner so richtig sagen, was denn nun Amateurfilm und eher Vlogging ist. Das trägt einige Probleme mit sich und viele Forumsmitglieder werden nostalgisch und schwärmen von den guten alten Zeiten. Aber das ist nicht der richtige Ansatz, um das angebliche Dilemma zu lösen.
Klar wurde früher mehr experimentiert. So auch bei Autos. Schaut mal in einen 15 Jahre alten Golf hinein, da ist alles offen. Bei einem neuen BMW ist der ganze Motorblock und alles abgedeckt und ohne USB-Stick kann man nichts mehr selber reparieren. Aber, wie mello das schon richtig verstanden hat, bringt das ganz neue Möglichkeiten mit sich. Ich spreche jetzt wieder von der Amateurfilmszene. Lasst wenige Jahre vergehen und es gibt wieder die Amateurfilm-Nische, die ja gar wieder herbeigesehnt wird. Diese Amateurfilmer werden dann besser denn je sein.
Jeder Umbruch bringt Veränderungen und Probleme mit sich. Der Umbruch, den ich jetzt konkret meine, ist die Leichtigkeit, Videos ins Internet zu stellen und die günstigen Anschaffungspreise für Technik. Solange dieser Umbruch nicht vollzogen ist, soll sich einfach jeder auf seine eigenen Projekte konzentrieren und nicht immer die anderen bei Tante "Ach wie schön es früher war" anschwärzen. Ich verstehe, dass das hier ein
Amateurfilmforum ist und nichts anderes hier etwas zu suchen hat. Aber trotzdem finde ich dieses drauf herumreiten nichtsbringend. Was sind denn die Auswirkungen der schlimmen Zustände innerhalb der Amateurfilmszene für euch, Mr Dude, sollthar und Schattenlord?
Es braucht mal wieder ein paar neue Heiko Thies', die das Zepter in die Hand nehmen und epische Werke herausbringen. Dann hören die Kritiker auf, zu kritisieren und die Amateurfilmszene kann so weitermachen, wie sie mal war. So lange begnügen wir uns damit, unseren eigenen Mist zu machen und scheren uns nicht um irgendwelche angeblichen Zustände innerhalb der Amateurfilmszene, einverstanden?
Definitiv der längste Post, den ich in meinen fünf Jahren hier bisher geschrieben habe.